„Das heutige Russland ist ein Zombie, der aus dem Leichnam der Sowjetunion zusammengeflickt wurde.“ Der russische Journalist Dmitry Glukhovsky ist ein engagierter Schriftsteller, der sein Land als „Kleptokratie“ und „Konzern Wladimir Putins“ bezeichnet. Der seit der Adaption seines Buches „Metro 2033“ als Videospiel im Jahr 2010 erfolgreiche Autor bevorzugt in seinen Werken eine Gegenutopie, mit der er die heutige Gesellschaft, ihre Grenzen und ihre politischen und sozialen Auswüchse hinterfragen kann. Er ist beim 7. Russischen Filmfestival zu Gast, das bis zum 5. Juli 2021 in Paris veranstaltet wird. Sandrine Lecalvez stellt unseren Sondergast im Porträt vor. Anschließend werden die türkisch-amerikanische Journalistin Aysegul Sert und die französisch-algerische Journalistin bei Radio France Neila Latrous zu unserer Gesprächsrunde kommen, um zwei Ereignisse der Woche zu kommentieren. Geopolitik. Die Ukraine und mehrere andere Länder, darunter auch die Vereinigten Staaten, haben am Montag, den 28. Juni, gemeinsame Militärübungen im Schwarzen Meer gestartet, einer Region mit starken Spannungen mit Moskau. Nach dem Treffen zwischen Joe Biden und Wladimir Putin will der amerikanische Präsident seinen russischen Amtskollegen von der Fortsetzung seiner „destabilisierenden Aktivitäten“ abbringen.
Wird ihm das gelingen? Impfung. „Die Antwort auf Misstrauen gegenüber der Impfung kann nicht in der Impfflicht liegen“, erklärte Emmanuel Macron im vergangenen Dezember. Die Delta-Variante bedroht nun jedoch die Rückkehr zum normalen Leben. Sollte die Impfung für die Franzosen aller Altersgruppen verpflichtend sein, wie von der Akademie der Medizin empfohlen? Olivier Boucreux lädt uns zu einer Reise nach Russland – die Heimat unseres Gastes Dmitry Glukhovsky – ein und räumt mit den Klischees über das Land auf. Die Internationale Schlagzeile dieser Woche stammt aus der in British-Columbia veröffentlichten Tageszeitung The Province mit dem Titel „Brennende Hitze am Arbeitsplatz“ anlässlich der Hitzewelle im Westen der USA und in Kanada. Im kanadischen Lillooet wurde ein Hitzerekord von 47,5 °C registriert. Nadia Daam berichtet über das grandiose Spektakel zum hundertjährigen Bestehen der Kommunistischen Partei Chinas. In seiner Rede im Nationalstadion in Peking erwähnte Xi Jinping jedoch mit keinem Wort die Säuberungen während der Kulturrevolution, die großen Hungersnöte, die Gewalt gegen die Demonstranten von Tiananmen oder den Aufstand in Hongkong. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und François Saltiel. (Text: arte)