Der Eifer einer Kämpferin 7000 km von Paris entfernt „Ich bin überzeugt, dass Frauen in Autoritäts- oder Machtpositionen die Dinge anders angegangen wären. Anstatt auf diese virile, kriegerische Sprache zurückzugreifen, hätten sie leichter erkannt, dass das, was die Gesellschaft am Laufen hält, in erster Linie eine Gruppe von Frauen ist.“ Diese Worte der ehemaligen Justizministerin Christiane Taubira sind – wie so oft – nicht unbemerkt geblieben. Die Schriftstellerin Christiane Taubira ist heute Abend zu Gast, um über den sanitären Notstand in Französisch-Guayana, über das Management der Gesundheitskrise, über die Kultur und über unsere Grundfreiheiten zu sprechen. Wird es die künftige Anti-Covid-Impfung zuerst für die Reichen geben? „In weniger als einem Jahr“, „in einem Jahr“, „in 18 Monaten“ … Die Ankündigungen verschiedener Fristen bis zur Verfügbarkeit eines möglichen
Impfstoffs gegen Covid-19 offenbaren geopolitische Spannungen. Als Reaktion auf die umstrittenen Stellungnahmen Donald Trumps kündigte die Forschungsministerin Frédérique Vidal an, dass ein Impfstoff frühestens in 18 Monaten zur Verfügung stehen werde. Eine weitere Eskalation der Spannungen wird im Rahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich, die am 18. und 19. Mai ihre 73. Jahresversammlung veranstaltet. Die Organisation fordert eine unabhängige Untersuchung der Pandemie und der Rolle, die Taiwan innerhalb der Organisation künftig spielen soll. Zwei Themen, die Peking fürchtete. Gleichzeitig fordert eine Reihe bekannter Persönlichkeiten, dass der zukünftige Impfstoff als „Gemeingut“ eingestuft werde und dem Gesetz des Marktes entgehen solle. Ist dieser Wettlauf um einen Impfstoff nicht bezeichnend für politische Machtspiele und wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten? Darüber diskutieren wir in „28 Minuten“. (Text: arte)