2021, Folge 170–181

  • Vor einem Jahr kam der Corona-Virus nach Deutschland. Vor zehn Monaten wurde der erste bundesweite Lockdown verhängt und veränderte die Filmszene nachhaltig: keine Festivals, keine Drehs, keine Kinovorstellungen. Aber die Filmkulturnst lebt. „unicato“ zieht Bilanz und blickt nach vorn. Unterstützt wird Moderator Markus Kavka dabei von der Filmjournalistin Jenni Zylka. Mit ihr resümiert er über die verheerende Zäsur, die die Corona-Pandemie auslöste und wie die Kreativen damit umgegangen sind. Wie haben sie sich durchgeschlagen, was hat es mit ihrer Kunst gemacht und wie schauen sie auf das bevorstehende Jahr? Dabei kommen die Betroffenen selbst zu Wort.
    In diesem Fall sind das Gäste und Wegbegleiterinnen vergangener „unicato“-Sendungen: u.a. die Filmschaffenden Alina Cyranek, Sophie Linnenbaum und Patrick Richter, Lars Henrik Gass (Int. Kurzfilmtage Oberhausen), der Schauspieler Peter Schneider, der Musiker Martin Kohlstedt, Peter Zorn von der Werkleitz Gesellschaft sowie die Filmdozenten Marcus Stiglegger und Jens Becker.
    Filme in der Sendung: „Meeting“ von Jannis Alexander Kiefer (Spielfilm, D 2020, 9 min) Home Sweet Home-Office: Eine Geschichte aus dem täglichen Arbeitsleben mit Endlos-Telefonkonferenzen. Produziert während des ersten Lockdowns im März und ausgezeichnet mit dem Deutschen Kurzfilmpreis 2020. „Isolation Art“ von Katharina Dietl (Mockumentary, D 2020, 9 min) Inspiriert vom Instagramaccount „Tussenkunstenquarantaine“ stellt Katharina Dietl berühmte Kunstwerke in heimischer Isolation nach und postet sie. Mit dem wachsenden Erfolg der Bilder wird es Zeit, ihr Team vorzustellen.
    „All Inclusive“ von Corina Schwingruber Ilić (Dokfilm, CH 2018, 10 min) Fitness auf dem Sonnendeck, eine Polonaise durch den Speisesaal, der Fototermin mit dem Kapitän: die Kreuzfahrt-Experience. Eine Erinnerung an eine Zeit vor Corona und der Frage, ob wir dahin zurück möchten. „Interstate 8“ von Anne Thieme (Spielfilm, D, US 2019, 15 min) Im Süden der USA begegnen sich zwei junge Frauen zufällig in einem Polizeiauto und erleben wortlos die Ungerechtigkeit, die über ihnen schwebt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.01.2021MDR
  • Frauen in der Filmbranche Chancengleichheit in der Filmbranche, die Problematik rund um Stereotypen und Diskriminierung in der kreativen Szene sind in den letzten Jahren endlich mehr ins Scheinwerferlicht gerückt. Doch hat sich durch diese Aufmerksamkeit auch etwas an den Bedingungen, unter denen Filmemacherinnen arbeiten und sich kreativ ausleben, verändert? Moderator Markus Kavka trifft die Kuratorin und Filmemacherin Maike Mia Höhne und begeht mit ihr den Ort ihrer filmischen Anfänge – die Hochschule für bildende Künste Hamburg. Sie sprechen über das Patriarchat in der Kunst sowie das Leben zwischen Kind und Karriere und dessen Darstellung im Film.
    In Berlin trifft Markus Kavka auf Anika Decker, Drehbuchautorin von Kassenschlagern wie „Keinohrhasen“ und Regisseurin von Popcornkino a la „Traumfrauen“. Sie sprechen über Deckers Erfahrungen in der deutschen Filmindustrie, schwer zu überwindende Stereotypen im Drehbuchschreiben und faire Bezahlung. Ebenfalls in der Sendung die Filmemacherin Brenda Lien. In ihrem Atelier in Frankfurt am Main erzählt sie u.a. über die Wichtigkeit von „Sisterhood“ in künstlerischen Projekten und warum Geschlecht heutzutage nicht mehr binär gesehen werden sollte.
    Filme in der Sendung: „Kleptomami“ von Pola Beck (Komödie, 2017) Eine junge Mutter wird mit ihrem zehn Monate altem Sohn bei Klauen erwischt. Als ihr eine Anzeige angedroht wird, platzt ihr der Kragen. „Spielt keine Rolle“ von Annika Pinske (Drama, 2015) Der Film erzählt die skurrile Annährung zwischen Mutter und Tochter nach dem Tod des Vaters. „Call of Beauty“ von Brenda Lien (Experimentalfilm, 2016) Zwei Freundinnen betreiben einen Schmink-Kanal auf Youtube.
    Im Dschungel von Schönheitswahn, Beauty-Industrie und Produktplatzierung stellt sich die Frage, ob Youtube noch das freie Medium ohne Grenzen oder schon längst zu einem industriell gekerbten Raum geworden ist – eine Tyrannei der Klicks, Likes und Follower, in der mit Authentizität gehandelt und mit Wahrheiten gespielt wird. „Tropic – I am the rain if you are the meadow“ von Katrin Gebbe (Musikvideo, 2016) Katrin Gebbe erzählt die düstere Geschichte um Liebe und Besitzansprüche, gespielt von Maren Kroymann und Ludger Pistor zum Song „I am the rain if you are the meadow“ des Musiker-Duos „Tropic“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.02.2021MDR
  • Filmkultur Inklusive Die unbegrenzte Teilhabe an Film und Fernsehen ist in Deutschland vielen Menschen mit Behinderungen noch immer nicht möglich – seien es seh- und hörbehinderte Personen, die dies von Geburt an sind oder Menschen, die durch Unfälle oder das Älterwerden beeinträchtigt sind. „unicato“ gibt diesmal einen Einblick in die Barrierefreiheit der deutschsprachigen Filmkultur. Moderator Markus Kavka trifft die sehbehinderte Berliner Bloggerin und Cineastin Barbara Fickert im barrierefreien Kino Cineding in Leipzig.
    Sie erklärt ihm, wie sich blinde Menschen das Kino erschließen müssen. Gerhard Protschka, Leiter des inklusiven Schweizer Filmfestivals „look&roll“, berichtet vom Aufbau eines barrierefreien Festivals und zieht Bilanz: Wie schneiden deutsche Bemühungen um Teilhabe im internationalen Vergleich ab? Außerdem stattet Markus Kavka der Redaktion „Barrierefreiheit“ des MDR einen Besuch ab und erfährt, wie man Film und Fernsehen für Menschen mit Beeinträchtigung via Audiodeskription und deskriptiven Untertiteln erlebbar machen kann.
    Zur Seite steht ihm der seit seiner Geburt schwerhörige Berliner Autor Wille Felix Zante. Selbst Experte für die deskriptive Untertitelung, erklärt er, worauf es bei der Anfertigung ankommt. In einem Mediatheks-Spezial spricht Markus Kavka mit Christoph Marx vom Landesfilmdienst Sachsen über das Wanderkino-Projekt „Kino ohne Hürden“, das barrierearme Kinoangebote in sächsische Kleinstädte bringt. Filme in der Sendung: „Sandmännchen“ von Mark Michel (Dokfilm, D 2017, 84 min, Ausschnitte) Der Leipziger Filmemacher nimmt das Publikum mit in die Erfahrungs- und Erlebniswelt der schwer behinderten, autistischen Autorin Veronika Raila, die auch Co-Regisseurin des Films ist.
    „unicato“ trifft den Filmemacher und zeigt Ausschnitte aus dem Langfilm. „Voor Film“ von Douwe Dijkstra (Experimentalfilm, NL 2015, 12 min) Regisseur Douwe Dijkstra übersetzt die Essenz aus Gesprächen mit dem – auch seh- und hörbehinderten Kinopublikum – in absurd-verspielte Bildwelten. „Notes on Blindness“ von Pete Middleton & James Spinney (Dokfilm, GB 2014, 12 min, Ausschnitt) 1981 erblindet der Schriftsteller John Hull und dokumentiert diese Erfahrung in poetischen Texten.
    Der Film übersetzt diese Tonaufnahmen in assoziative Bilder. „Digital Immigrants“ von Dennis Stauffer & Norbert Kottmann (Dokfilm, CH 2016, 21 min) Nicht nur körperliche und geistige Behinderungen können die Teilhabe einschränken, auch das Älterwerden und der mediale Wandel. Der Film begleitet eine Gruppe von Seniorinnen und Senioren, die versuchen Anschluss an das digitale Zeitalter zu finden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.03.2021MDR
  • Mashup, Remix und Collage – unter diesen Begriffen sammeln sich Kunstwerke, die auf Fremdanteile zurückgreifen und zu etwas Neuem zusammensetzen. Diese Kulturpraxis ist nicht neu, so ist witzigerweise die Bibel eines der ältesten bekannten Mashups. Und heute? Mit Verbreitung der digitalen und sozialen Medien sind die Möglichkeiten, bestehenden Content zu kopieren, zu verarbeiten und zu verbreiten, schier endlos. „unicato“ trifft dazu den Journalisten und Autoren des Standardwerks „Mashup – Lob der Kopie“ Dirk von Gehlen, für den Kunst ohne Kopie nicht funktioniert.
    Coldmirror aka Kathrin Fricke berichtet als Youtuberin der ersten Stunde von der Macht der Fan-Mashups und der dadurch ausgedrückten Liebe zum Original. Das Künstlerinnenkollektiv Neozoon setzt Laien- und Alltagsvideos, sowie Product-Placements von Influencer*innen zu preisgekrönten Kurzfilmen neu zusammen. Dabei hinterfragen sie die Definitionen von Kunstwerken, Schöpfungshöhe und alltäglichen Social-MediaClips. Der Animationskünstler Nikita Diakur collagiert seine Filme zusammen mit seinem Computer.
    Dabei überlässt er dessen künstlicher Intelligenz auch künstlerische Entscheidungen. „unicato“ besucht den Filmemacher in seinem Leipziger Studio. Filme in der Sendung: TATORT-SYNCHROS von Coldmirror (Mashup, D 2017, jeweils 2 min) Dröge Dienstbesprechung, langwierige Zeug*innenbefragung, anstrengendes Verhör – das geht auch lustiger. Coldmirror hat „Tatort“-Szenen neu synchronisiert. „unicato“ zeigt 3 ihrer „Tatort-Synchros“. FRAGMANTS von Neozoon (Experimentalfilm, D 2019, 6 min) Konsumgüter als quasireligiöse Kultobjekte, der Kapitalismus als oberflächliche, bedeutungslose Religion.
    Sind ihre Anhänger entwurzelte Fragmente ihrer selbst? Deichkind – DENKEN SIE GROSS von Till Nowak, Timo Schierhorn & UWE (Musikvideo, D 2015, 4 min) How to make a preisgekröntes Musikvideo: Ein Zehnjähriger animiert 3DSkulpturen aus Archivfotos der Band Deichkind und schickt das Gebilde auf Welttournee. HERBERGE von Ulu Braun (Experimentalfilm, D 2017, 14 min) An einem Ort, der biblische Landschaft und westliche Mythen vereint, steht ein Gebäude – halb Rockerkneipe, halb Bergbauernhof.
    In dieser Herberge verschmelzen Vergangenheit und Zukunft, tiefste Nöte und Freizeitgestaltung. FEST von Nikita Diakur (Animation, D 2018, 3 min) Ein Bungee-Springer, eine Drone, eine Clique, Anwohner*innen und ein Eiswagen: Alle vereint beim Rave in der Platte. UGLY von Nikita Diakur (Animation, D 2017, 12 min) Ein Kater und ein Stammesführer stehen kurz davor, ihre aus den Fugen geratene Welt wieder in den Ursprungszustand zurückzudrehen. Ein simulierter, defekter Kurzfilm über Liebenswürdigkeit, Toleranz und Koexistenz. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.04.2021MDR
  • Die Werte der Europäischen Union sind klar benannt: Frieden, Freiheit, Demokratie und die unantastbare Menschenwürde. Aber wie frei und gleichgestellt ist Europa wirklich – und für wen? Welches Bild zeichnet sich im Film und in der Festivalkultur ab und wie verarbeiten Filmschaffende ihre gelebte Realität? Diesen Fragen ist unicato nachgegangen. Moderator Markus Kavka trifft dazu Andrea Hohnen. Die Filmexpertin und ehemalige Leiterin des First Steps Nachwuchspreises gibt einen Überblick über den europäischen Film und seine Entwicklungen.
    Die Filmemacher Abou Bakar Sidibé und Moritz Siebert lernten sich während der Dreharbeiten zu Moritz’ gefeiertem Dokfilm über Geflüchtete kennen. Abou wird darin vom Protagonisten zum Kameramann und dokumentiert auch sein neues Leben nach der Ankunft im deutschen Asylsystem. unicato spricht mit beiden über europäische Schattenseiten und das Filmemachen als Akt der Selbstermächtigung. Wie wichtig europäische Vernetzung und Zusammenarbeit ist, erzählen Hilke Doering (Internationale Kurzfilmtage Oberhausen) und Daniel Ebner (Vienna Shorts).
    Gemeinsam mit den Kurzfilmfestivals Go Short (Niederlande) und Short Waves (Polen) haben sie Ende 2020 das „Europäische Kurzfilmnetzwerk“ gegründet und starten ihre Zusammenarbeit mit dem Kurzfilmportal „This is short“. Filme in der Sendung: * HANDBOOK FOR A PRIVILEGED EUROPEAN WOMAN von Alma Buddecke (Kurzfilm, D 2020, 10 min) Jackie hat beschlossen, die Privilegien als weiße europäische Frau auszunutzen und ganz nach oben zukommen. Um das zu schaffen, folgt sie den Ratschlägen eines selbstgeschriebenen Handbuchs.
    * MARINA von Julia Roesler (Dokfilm, D 2018, 28 min) Die rumänische Pflegerin Marina berichtet von ihrem Arbeitsalltag in einem deutschen Haushalt: von Care-Arbeit für Fremde und den schwierigen Arbeitsbedingungen. „Marina“ ist fiktiv, ihre Schilderungen beruhen auf Gesprächsprotokollen osteuropäischer Pflegekräfte in Deutschland. * MA NOUVELLE VIE EUROPÉENNE von Abou Bakar Sidibé und Moritz Siebert (Dokfilm, D 2019, 23 min) Endlich in Europa angekommen, glaubt Abou, ein neues Leben würde beginnen.
    Doch während der Film über seine Flucht auf großes Interesse stößt, lebt Abou isoliert in einer deutschen Asylunterkunft. Eine Reflexion über Europas unsichtbare Grenzen und Filmemachen als Akt der Selbstermächtigung. • * GÖTTERDÄMMERUNG von David Uzochukwu und Faraz Shariat (Kurzfilm, D 2020, 7 min) Nach einer zeremoniellen Seebestattung im Mittelmeer läuft die Yacht einer wohlhabenden Gemeinschaft auf. Europa zerschellt an seinen eigenen Werten, der Luxus der einen versinkt mit der Verzweiflung der anderen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.05.2021MDR
  • Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft, begibt sich „unicato“ in die Welt der Fußballfilme. Kaum ein Sport erhält so viel Aufmerksamkeit und ist emotional so aufgeladen: Fußball spricht eine globale Sprache und überwindet soziale Grenzen. Sieg oder Niederlage, Fan- und Personenkult oder der kindliche Traum von der eigenen Profikarriere – auf dem Fußballrasen finden Geschichten statt, die sich nicht nur sinnbildlich auf sämtliche Gesellschaftsebenen übertragen lassen, sondern auch gute Drehbücher abgeben. Von Korruption, Homophobie und der Liebe zum Sport – der Fußballfilm kann all das erzählen.
    Moderator Markus Kavka trifft im Erfurter Steigerwaldstadion die Sportreporterin und Dokumentarfilmerin Inka Blumensaat. Sie erklärt, warum Fußball solch eine enorme mediale Aufmerksamkeit erfährt und wie nahe Dokumentarfilme wirklich noch an die Sportprofis herankommen. Wann und warum der erste Fußballfilm entstand, verrät Medienwissenschaftler Jan Tilman Schwab. Der Autor des ersten „Lexikons des Fußballfilms“ schaut mit „unicato“ auf die vielfältige Fußballfilmgeschichte – vom magischen Kinderfilm bis zum hochstilisierten Biopic.
    Außerdem zu Gast: Birger Schmidt, Gründer des weltweit ersten Fußballfilmfestivals 11mm. Mit ihm spricht „unicato“ über die Schattenseiten und Imageprobleme des Fußballzaubers. Filme in der Sendung: „Maradona’s Legs“ von Firas Khoury (Spielfilm, D, PS 2019, 27 min) Fußballweltmeisterschaft 1990: Zwei palästinensische Jungen wollen ihr Stickeralbum vervollständigen. Ihnen fehlt nur noch der Aufkleber mit Maradonas Beinen.
    „Fußballfloskeln wörtlich genommen“ von Jörn Hintzer, Jakob Hüfner (Spielfilm, D 2014, 6 min) „Die Mauer dirigieren“, „den Ball unter die Latte nageln“ oder „der Schiri hat doch Tomaten auf den Augen“ – diese Ausdrücke benutzen so genannte Fußballexperten gerne. Aber was passiert, wenn wir sie wörtlich nehmen? „En La Boca“ von Matteo Gariglio (Dokfilm, CH 2017, 26 min) Die Molinas wohnen neben dem Stadion der „Boca Juniors“ und verdienen ihr Leben in seinem Schatten – mit kleinen Gaunereien und Geschäften.
    Dabei geraten sie immer wieder in Konflikt mit der korrupten Polizei. „I love Hooligans“ von Jan-Dirk Bouw (Animadok, B 2013, 13 min) Selbst wenn sein Verein verliert, kann der Protagonist seine Gegner vor dem Stadion besiegen. Die Angst, selbst zum Opfer zu werden, begleitet den Hooligan dabei ständig: Er ist homosexuell. Mediathek-Special: „Des Königs Fußball jüngster Trabant“ von Walter G. Puls (Spielfilm, D 1968, 11 min) Ein kleiner Junge läuft einsam und zerstreut durch die Stadt. Er entdeckt dabei seine Liebe zum Fußball. Der Film ging in den 1970er Jahren in Kanada verloren und galt bis 2010 als verschollen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.06.2021MDR
  • Fake-Doku und reale Fiktion
    Spielfilme und Dokumentarfilme teilen sich oft die Wirklichkeit und erzählen uns Geschichten aus dem wahren Leben. Doch während Spielfilme diese frei nachempfinden, sind Dokumentarfilme an journalistische Standards und erzählerische Einschränkungen gebunden. So die allgemeine Meinung. Doch was passiert, wenn Spielfilme mit dokumentarischen Mitteln arbeiten, oder gar Vorgeben ein Dokumentarfilm zu sein und wie reagieren wir, wenn ein Dokumentarfilm inszeniert ist? Wie können wir Fakten von Fake-News unterscheiden und welche Gefahr besteht bei deren Verbreitung für unsere Gesellschaft? In diesem Spannungsfeld untersucht unicato die Wirkungsweisen von Authentizität, Fake und Wahrheit.
    Für das Kurzfilmmagazin trifft Moderator Markus Kavka im Leipziger Kulturzentrum naTo auf die Autorin und Kuratorin Luc-Carolin Ziemann, um mit ihr über Fake-Dokumentationen zu sprechen. Der Journalist Arndt Ginzel erklärt uns, welche Möglichkeiten wir haben, um Fake-News zu erkennen und von der Medienpädagogin Sarina Lacaf erfahren wir etwas über die Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm.
    Filme in der Sendung:
    Centrifuge Brain Project von Till Nowak (Mockumentary, D 2011, 7 Min.)
    Dr. Nick Laslowicz führt Experimente mit Fahrgeschäften durch, um die Auswirkung auf das menschliche Gehirn zu untersuchen.
    Die Wahrheit von Matthias Luthardt (Experimentalfilm, D 2021, 10 Min.)
    Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treiben zahlreiche Menschen auf die Straße. Auf „Hygiene-Demos“ machen sie ihrem Ärger Luft.
    Die Leiden des Herrn Karpf – Der Geburtstag von Lola Randl (Scripted Reality, D 2008, 10 Min.)
    Herr Karpf hat Geburtstag, aber keiner ruft an. Wahrscheinlich stimmt was mit dem Telefon nicht.
    Zwischenfall vor einer Bank von Ruben Östlund (Reenactment, S 2010, Länge 12 Min.)
    Die Rekonstruktion eines missglückten Banküberfalls. Eine Echtzeitstudie mit mehr als 96 Beteiligten.
    Telekommando von Erik Schmitt (Kurzspielfilm, D 2014, 5 Min.)
    Es sollte ein Bericht aus der Reihe „Menschen unserer Stadt“ werden. Doch als ein Arbeitsgerät entwendet wird, droht plötzlich Chaos. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.07.2021MDR
  • Sounddesign – Der Ton macht das Bild Im Film wird seine Bedeutung oft unterschätzt und fällt erst dann auf, wenn er fehlt – der Ton. Mit den Augen nehmen wir bewusst wahr, unsere Emotionen aber werden unterbewusst über das auditive Erleben gesteuert. Ob in der Dramaturgie oder Figurenentwicklung – Tongestaltung ist ein essenzieller Bestandteil der Filmproduktion – und ganz speziell im Kurzfilm. Im August taucht „unicato“ in die vielgestaltige Welt des Filmtons ein und beleuchtet das breite Spektrum auditiver Gestaltungsmöglichkeiten vom Sounddesign, über das Geräuschemachen bis zur Filmmusik.
    Moderator Markus Kavka besucht den Sounddesigner Markus Krohn in seinem Leipziger Studio. Gemeinsam schauen sie in die Kurzfilmprojekte des Mischtonmeisters, sprechen über die vielseitigen Möglichkeiten der Tongestaltung und experimentieren gemeinsam beim Geräusche machen. Wie man Filmmusik komponiert und wann sie zum Einsatz kommt, dass erklärt uns der Komponist Max Knoth. „unicato“ trifft ihn im Studio des Filmorchesters Babelsberg und fragt nach: Braucht es heute noch das große Orchester für den Film? Filme in der Sendung: „Petzolds Pfeifen“ von Olaf Held (Spielfilm, D 2008, 6 min) Ein Mann in seiner Werkstatt und der Kampf gegen das seltsame Geräusch.
    „Tithonos und die Göttin der Morgenröte“ von Jörg Weidner (Animation, D 2019, 13 min) Die Göttin der Morgenröte ist dazu verflucht, Sterbliche zu lieben. Einer der Liebhaber – Prinz Tithonos – soll ewig an ihrer Seite bleiben. Zeus gewährt ihm die Unsterblichkeit, jedoch nicht die ewige Jugend.
    „On Air“ von Robert Nacken (Spielfilm, D 2015, 21 min) Zwei Lebenskünstler kapern eine Live-Radio-Sendung samt Moderatorin und Studiogast. Ihr Versuch, die Welt zu verbessern, entwickelt eine eher unerwartete Eigendynamik. So hatte man sich die Revolution nicht vorgestellt. „Forst“ von Ulu Braun (Videocollage, D 2013, 10 min) Rosenblätter sinken auf moosbewachsenen Boden. Durchs Dickicht des Waldes bahnen sich Leichtathleten mühsam ihren Weg, während Kinder sich dem magischen Bann moderner Fabelwesen hingeben.
    Märchen, Sagen und Legenden – Ausgangspunkt vieler dieser Erzählungen ist seit jeher der Wald. „Passage“ von Ann Oren (Experimentalfilm, D 2020, 13 min) Ein Geräuschemacher arbeitet an der Nachvertonung eines Films über ein Dressurpferd. Um den Klang eines Pferdes in einer sogenannten „Passage“ – so der Dressurbegriff für einen verlangsamten Trab – nachzuvertonen, benutzt er den eigenen Körper und geht allmählich in der Nachahmung auf. Zu sehen ist „Der Ton macht das Bild“ am Dienstag, 17. August, 18 Uhr online in der ARD Mediathek und am 18./​19. August, 0:40 Uhr im MDR-Fernsehen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.08.2021MDR
  • AnimaDok – Das Unzeigbare sichtbar machen Der Genrebegriff AnimaDok bezeichnet eine hybride Filmform aus Animation und Dokumentarfilm. Filmschaffende kombinieren dokumentarische Inhalte mit Techniken der Animationskunst, um Unzeigbares sichtbar zu machen und Erlebtes in einer Tiefe zu vermitteln, wo das (Ab-)Bild der Realität an die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt. Doch wo liegt die Grenze zur Fiktion? Darüber spricht Moderator Markus Kavka mit Annegret Richter, Geschäftsführerin der AG Animationsfilm. Zu Gast im Leipziger Luru-Kino führt Richter in die Welt des AnimaDoks ein und analysiert die Filme der Sendung.
    In Halle besucht Markus Kavka Filmemacherin Alina Cyranek und Filmemacher Falk Schuster. Ihr Projekt ASTORIAVR ist eine Reise in die virtuelle Realität des ehemaligen Leipziger Luxus Hotels „Astoria“ in den 1980er Jahren. Der AnimaDokfilm HOTEL ASTORIA ergänzt die VR-Erfahrung. Filme in der Sendung: ALIENATION – Laura Lehmus (D 2014, 6 min) Teenager beschreiben ihre Realität, ihre Probleme und ihre Sicht auf sich selbst. Verschiedene AnimatorInnen collagieren, zeichnen und kneten sie.
    KAPUTT – Volker Schlecht & Alexander Lahl (D 2016, 7 min) Gabriele Stötzer und Birgit Willschütz waren aus politischen Gründen in der Burg Hoheneck, dem berüchtigten Frauengefängnis der DDR, inhaftiert. Ihre Berichte über den erbarmungslosen Gefängnisalltag werden durch monochrome Zeichnungen illustriert. MEIN LEBEN ALS KOSMONAUT – Katre Haav (D 2013, 12 min) Oliver Kukk ist schizophren. Der Film ist eine Reise, in seine Realität und Wahnvorstellung, Realbilder und digitale Zeichnungen verschmelzen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.09.2021MDR
  • 60 Min.
    Eins haben Punkrock und Kurzfilme gemeinsam: die Länge. Oder besser die Kürze. Durch den geringen Bedarf an Ressourcen bei Musikaufnahmen und Filmherstellungen sind sie besonders interessant für Subkulturen jenseits des großen Kinomainstreams. Aus der Perspektive der ehemaligen DDR und BRD widmet sich unicato im Oktober der Underground-Szene der 1980er-Jahre. In beiden Teilen Deutschlands wurden Kurzfilme zu dieser Zeit rege mit Punk, New Wave und Avantgarde-Musik verknüpft, um die Grenzen der Kunstfreiheit auszuloten.
    Moderator Markus Kavka trifft den Regisseur und Filmkritiker Jörg Buttgereit, dessen Filme die Westberliner Punkszene prägten. Nicht selten kam er dabei mit Zensurbehörde und Polizei in Kontakt. Auch die Kurzfilme von Filmemacher, Filmkritiker und Filmwissenschaftler Dr. Claus Löser, welcher in der DDR wirkte, wurden teilweise von staatlichen Behörden beschlagnahmt. Die unicato-Gäste sprechen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gegenkulturen in Ost und West der achtziger Jahre. Im UT Connewitz Leipzig, einem der ältesten Kinos in Deutschland, besucht Markus Kavka zwei der Organisierenden des Filmfestivals GEGENkino, Sebastian Gebeler und Stephan Langer, und spricht mit ihnen über die filmischen Subkulturen der Gegenwart.
    Filme in der Sendung: ZEYCHEN & WUNDER von AG Geige (Schnitt, Text, Musik: Frank Bretschneider, 16mm Musikvideo, DDR 1988/​89, 2 min) Die Collage aus Text, Musik, Bildern und Logos symbolisiert die Suche nach Zeichen und Wundern in einer zunehmend banaler werdenden Welt. MEIN PAPI von Jörg Buttgereit (Super 8 Dokumentarfilm, BRD 1981, 7 min) Mit versteckter Kamera dokumentiert Jörg Buttgereit den Alltag und die Krankheiten seines „Papis“.
    Mit dokumentarischem Charakter erinnert er so an das Leben Erich Buttgereits. STEREO TOTAL – DIE FRAU IN DER MUSIK von Jörg Buttgereit und Frank Behnke (Super 8 Film, D 2012, 2 min) Auffällige Klamotten und bunte Gitarren in skurrilen Formen – Punk ist nicht nur das Motto der Musik. In dieser filmischen Arbeit provoziert die Band STEREO TOTAL mit ihrem rebellischen Auftreten.
    NEKROLOG (Nachruf) von Claus Löser (fiktionaler Experimentalfilm, DDR 1985, 6 min) „Paranoia als Normalzustand, ein Fenstersprung als Ausweg. Der Selbstmord einer Freundin einige Jahre zuvor ließ mich dieses Sujet wählen. Deutsche Geschichte und Karl-Marx-Städter Gegenwart verschmelzen zu einem wenig optimistischen Stimmungsbild. Obwohl … es gibt ein überraschendes, gewissermaßen optimistisches Ende.“ (Claus Löser) RADFAHRER von Marc Thümmler (Fotofilm, D 2008, 27 min) Fotograf Harald Hauswald wirkte vor allem im Ost-Berlin der achtziger Jahre.
    Im Kontrast zu seinen Schwarz-Weiß-Fotografien aus dieser Zeit steht der Off-Kommentar, in dem Auszüge aus seiner umfangreichen Stasi-Akte zu hören sind. DER GROßE GAMMEL von Susann Maria Hempel (Experimentalfilm, D 2013, 8 min) In der experimentellen Dokumentation wird dem vor dem Abriss stehenden Greizer Stadttheater ein Denkmal gesetzt. Einzeldias, die die Verwahrlosung des Theaters zeigen, werden mit Hitze und chemischen Mitteln zerstört. Allmählich verschwinden das Theater und am Ende auch die Bilder seiner Zerstörung. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.10.2021MDR
  • Folge 180
    Welches Bild zeichnen Filmschaffende in ihren Arbeiten von dem sich wandelnden Verhältnis zwischen Stadt und Land? Und welche Zukunftsperspektiven beschreiben die Kreativen in Zeiten von Metropolisierung und Klimawandel auf der einen, persönlicher Suche nach Natürlichkeit und Entschleunigung auf der anderen Seite. Im Rahmen der ARD-Themenwoche, die in diesem Jahr unter dem Motto „Stadt.Land.Wandel“ steht, geht unicato im November der Frage nach, wieviel Urbanität das Land verträgt und wieviel Natur in der verdichteten Stadt möglich ist. Welche Rolle spielt die Digitalisierung und wie und wo werden wir in Zukunft leben?
    Damit beschäftigt sich auch Journalistin Ilka Bickmann, die Vorsitzende der Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation e.V. „science2public“ mit Sitz in Halle/​Saale. Moderator Markus Kavka spricht mit ihr über die Bedeutung der Interaktion zwischen Forschung, Medien und Gesellschaft und die Rolle des Kurzfilms in diesem Kontext.
    Till Nowak arbeitet als Digitalkünstler in Los Angeles. In seinen Arbeiten zeichnet er Bilder einer metropolisierten, industrialisierten Welt, in der die Natur kaum noch existiert. Im Gespräch mit Markus Kavka erzählt er von seinen Erfahrungen, die er als „Worldbuilding“-Konzeptkünstler innerhalb großer Science-Fiction-Produktionen in Hollywood gesammelt hat.
    Die Autorin und Filmemacherin Lola Randl siedelte in das einst verschlafene Örtchen Gerswalde, heute bekannt als „Das Hipsterdorf in der Uckermark“ (tagesspiegel). Bei unicato spricht sie darüber, wie sich ihre Arbeiten, Filme und Bücher gewandelt haben, seit sie aufs Land zog.
    Filme in der Sendung:
    * DIE ALLGEMEINEN GESCHÄFTSBEDINGUNGEN von Amelie Befeldt (D 2020, Dokumentarfilm, 20 min)
    Bauer Fritz verabscheut Veränderungen und führt seinen kleinen Betrieb weiter wie gehabt. Seine Tochter Amelie, eine junge Filmemacherin, will mit dem Online-Verkauf von Stock-Footage-Videoclips des bäuerlichen Alltags ein zweites Standbein aufbauen. Die Produktion läuft überraschend gut an. Bis der Familie schließlich klar wird: Auch in der digitalen Welt verkauft man zu den Geschäftsbedingungen anderer.
    * DIE ANDERE WELT von Florinda Frisardi (D 2017, Social Spot, 4 min)
    Die Technisierung schreitet voran, die Natur verschwindet. „Die andere Welt“ greift Sorgen bezüglich Umweltveränderungen und gleichzeitiger Technisierung auf. Welchen Einfluss hat der technische Fortschritt auf die Welt, die uns umgibt? Einzelne Abschnitte zeigen mögliche Szenarien und lassen dem Zuschauer Raum für eigene Gedanken.
    * DISSONANCE von Till Nowak (D 2015, Animation, 15 min)
    Was ist Realität und was Vorstellung? Wer definiert die Grenzen? In einer kugelförmigen Stadt, weit über der restlichen Welt, lebt ein einsamer Pianist mit seinem gnomenhaften Diener. Als eines Tages die harte Realität über seine Fantasiewelt hereinbricht, beginnt für den verwirrten, alten Straßenmusikanten eine wahnwitzige Odyssee zwischen Psychose und Wirklichkeit.
    * FLEXIBLE BODIES von Louis Fried (D 2019, Experimentalfilm, 19 min)
    Ein Hochhaus ragt wie ein merkwürdiges Objekt aus seiner Umgebung auf. Es ist die etwas in die Jahre gekommene materialisierte Utopie eines idealen Arbeitsplatzes. Träume von Karriere und Selbstoptimierung hallen durch die Gänge. Körper arbeiten, trainieren oder wachsen.
    * JAKOB, Episode 1 aus der Serie LANDSCHWÄRMER von Lola Randl (D 2014, Doku-Serie, 30 min)
    Die Doku-Serie begleitet moderne Stadtmenschen bei ihrer Erkundungstour durch das echte Landleben. Es wird geerntet, gewebt, geangelt, gemolken und gekocht. Hilfestellung in praktischen Dingen bekommen die Stadtmenschen von den Einheimischen.
    Mediathek-Special:
    * ANDREAS Episode 3 aus der Serie LANDSCHWÄRMER von Lola Randl (D 2014, Doku-Serie, 30 min)
    * LEONIE Episode 5 aus der Serie LANDSCHWÄRMER von Lola Randl (D 2014, Doku-Serie, 30 min) (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.11.2021MDR
  • Folge 181
    Der Kurzfilm gilt als prädestiniertes Nachwuchsmedium. Die Produktionsbedingungen, die Finanzierung und auch die Stoffentwicklung, der Arbeits- und Materialaufwand sind aufgrund des kurzen Formats niederschwellig und günstig. Dass Kurzfilme so viel facettenreicher sind, als bloße filmische Fingerübungen, auf die die kurze Form oft reduziert wird, zeigt die aktuelle „unicato“-Ausgabe, die sich dem Thema Nachwuchs- und Weiterbildungsprogramme als Einstieg ins Filmgeschäft widmet.
    In Mitteldeutschland gibt es (noch) keine der „großen“ und etablierten Filmhochschulen. Doch der Filmnachwuchs ist keineswegs zum Wegzug gezwungen: Vereine, Firmen und Institutionen knüpfen an diese Leerstelle an und leisten mit Seminaren, Workshops und Meisterklassen wichtige Nachwuchsarbeit. Die Professional Media Master Class (PMMC) mit Sitz in Halle bietet mitteldeutschen Medienschaffenden verschiedenster Bereiche die Möglichkeit, sich in der professionellen Medienpraxis weiterzubilden und für den Medienmarkt zu qualifizieren. Moderator Markus Kavka spricht mit PMMC-Gründer Peter Zorn und dem Filmemacher Florian Fischer über das Ausbildungsprogramm für Filmschaffende im Bereich künstlerischer und experimenteller Dokumentarfilm.
    In Erfurt fördert die Produktionsfirma Tradewind Pictures mit dem Programm TP2 – TALENTPOOL den Filmnachwuchs in den Bereichen Drehbuch, Regie und Produktion. Markus Kavka spricht mit Thomas Springer, Lisa Havenstein und Marcel Lenz, die das Projekt leiten und organisieren.
    Im Zentrum des MDM Nachwuchstages KONTAKT stehen ein Infopanel und das Pitching aktueller Nachwuchsprojekte aus Mitteldeutschland. Junge Filmschaffende können dort ihre Projekte vorstellen, die dann von einer Jury prämiert werden. Aus Leipzig ist Dana Messerschmidt von der Mitteldeutschen Medienförderung MDM zugeschaltet und stellt den Nachwuchstag KONTAKT vor.
    Filme in der Sendung:
    „Still Life“ von Florian Fischer und Johannes Krell (D 2013, experimenteller Dokumentarfilm, 12min)
    Die Filmemacher verlassen den klassischen Naturfilm, um Möglichkeitsräume zu öffnen, die das Natur- und Selbstverständnis verhandeln. Eine vertraute Umwelt bekommt befremdliche Züge und mäandert zwischen Stillstand und Bewegung, Realismus und Hypnose, Natürlichkeit und Künstlichkeit.
    „Leuna“ von Emerson Culurgioni und Jonas Matauschek (D 2014, Dokumentarfilm, 13min)
    Der Film beobachtet im Verlauf eines Tages verschiedene Personen in ihrer gemeinsamen ländlichen Umgebung, die von der Präsenz einer Industrieanlage geprägt ist. Ihre Perspektiven erzählen vom Verhältnis zwischen Mensch und Industrie.
    „Nach mir die Sintflut“ von Christoph Hertel (D 2019, Spielfilm, 19min)
    Der junge Franz kehrt wegen der Blaskapelle nach langer Zeit wieder in sein Heimatdorf Klein-Reibach zurück. Das große Jubiläumsfest steht bevor. Doch erschüttert muss er feststellen, dass sein Heimatort durch einen Riss im alten, maroden Staudamm bedroht wird. Um das Dorf zu retten, muss Franz sich gegen die Bewohner stellen, die von der drohenden Gefahr nichts wissen sollen. Ein Drama in drei Akten.
    „Nudar“ von Rand Beiruty (D 2018, Dokumentarfilm, 21min)
    Nudar ist aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Sie will ihre Karriere als Ärztin fortsetzen. Nudar freundet sich mit der Filmemacherin Rand Beiruty an, die einen filmischen Dialog zwischen den beiden Frauen herstellt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.12.2021MDR

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