Folge 19

  • Sendung vom 22.05.2022

    Folge 19
    Kulturkrieg gegen Russland?: Wie Putins Angriffskrieg das kulturelle Klima mit Russland vergiftet
    Sollte der russische Überfall auf die Ukraine auch zu einer Neubewertung der russischen Kunst und Kultur führen? Sind russische Künstler – lebende und bereits verstorbene – jetzt pauschal unter Verdacht? Mit dieser Frage muss sich derzeit auch der weltberühmte russische Theatermacher und Filmregisseur Kirill Serebrennikow beim Filmfestival in Cannes auseinandersetzen. Serebrennikow, ein erklärter Gegner Putins und seiner Politik, war zuletzt unter Hausarrest in Russland – wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten in seinem international renommierten Gogol-Theater in Moskau.
    Im Vorfeld der Aufführung seines Films „Tschaikowskis Frau“ beim Filmfestival in Cannes protestierten ukrainische Regisseure: Kultur in Russland diene immer der Propaganda – so der pauschale Vorwurf. Der nach Kriegsausbruch von Moskau nach Berlin emigrierte Publizist Michail Sygar sieht in den pauschalen Schuldzuweisungen Anzeichen für einen „Kulturkrieg“: Der mache ausgerechnet die zu Opfern einer antirussischen Canceling Culture, die schon durch das Putin-Regime zensiert und verfolgt würden. „ttt“ hat Kirill Serebrennikow in Cannes und Michail Sygar in Berlin interviewt.
    Autor: Andreas Lueg
    „Abrechnung mit der Empörungshysterie: Der Philosoph Robert Pfaller stellt in seinem neuen Buch unsere Scham-„Kultur“ vom Kopf auf die Füße
    Wir leben in einem Zeitalter der öffentlichen Dauerempörung: Vermeintliche oder tatsächliche Verfehlungen werden am digitalen Pranger geahndet. „Schäm Dich“ oder „Schämt Euch“ hallt es aus dem Social-Media-All, wenn jemand sich angeblich zu schämen hat. Ob es um Altkanzler Schröder geht, die Verfasser eines Briefes an Kanzler Scholz, die Maskenaffäre eines Influencers oder andere wichtige und unwichtige Anlässe. Dabei ist Scham etwas, so der Wiener Philosoph Robert Pfaller, das man nicht durch öffentliche Demütigung des Delinquenten erzwingen kann und sollte, sondern die Scham ist eine Tugend der Selbsterkenntnis.
    Und sie kann nur gedeihen in einem gesellschaftlichen Klima, dem Begriffe wie Demut gegenüber der eigenen Fehlbarkeit keine Fremdworte sind. „Die Scham ist ja auch das, was uns solidarisch macht mit anderen. Sie verhindert nicht nur, dass wir uns Blöße geben, sondern sie leitet uns auch dazu an, über die Blößen anderer gnädig hinwegzusehen.“ Robert Pfallers scharfsinniger Essay über die Scham ist nicht nur eine philosophische Analyse, sondern auch eine Abrechnung mit einer „Cancel-Culture“.
    Autor: Max Burk
    „The Queen – Schicksalsjahre einer Königin“: Die britische Langzeit-Königin feiert ihr 70-jähriges Thronjubiläum
    Mit 26, in einem Alter, da junge Frauen heute studieren oder Praktika machen wurde sie Staatsoberhaupt Großbritanniens und des Commonwealth. Kein Monarch und keine Monarchin hat Großbritannien länger regiert als Elisabeth II.. Als ihr Vater, König George VI. überraschend stirbt muss sie 1952 Krone
    und Zepter übernehmen. Im Laufe ihrer Regentschaft muss die Queen das Königshaus durch teils dramatische Zeiten und Ereignisse lenken. Und dies immer im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Immer wieder werden die von ihr hochgehaltenen Werte wie Familie, Zusammenhalt und Tradition zerschlagen, ihre Institution ins Wanken gebracht: Sei es durch „Unruhestifterinnen“ wie Lady Diana oder Meghan Markle, dem Brexit, ein bröckelndes Empire oder den Missbrauchs-Skandal ihres Sohns Prinz Andrew.
    Doch wer ist die Dame, die sich unter den markanten Hüten und den schrill bunten Kostümen verbirgt? Anlässlich ihres 70. Thronjubiläums erzählt die ARD in einer sechsteiligen Dokuserie das Leben der Queen und blickt dabei auf entscheidende Phasen, bewegende Momente und die größten Krisen ihrer Regentschaft zurück.
    Autoren: Lilli Klinger, Autor: Lutz Pehnert
    „Wir lebten glücklich während des Krieges“: Der ukrainisch-amerikanische Dichter Ilya Kaminsky
    Wann wurde ein Dichter zuletzt mit solchen Superlativen bedacht? 2019 kürte die BBC ihn zu einem von zwölf Künstlern, die die Welt verändert haben: Ilya Kaminsky, 1977 in Odessa geboren, 1993 mit seiner Familie in die USA emigriert. In seinem Epos „Republik der Taubheit“, das nun auf deutsch erscheint, erzählt er in Gedichten davon, wie Gewalt – und Liebe – unsere Welt formt: Von einer Stadt, die von Besatzern okkupiert wird, und von ihren Bewohnern, die den Aufstand wagen, in dem sie sich buchstäblich taub stellen. Stille als Akt des Widerstands: Ilya Kaminskys Buch ist eine große Parabel – vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine wirkt sie geradezu prophetisch. Doch zugleich ist es eine höchst persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie: Ilya Kaminsky ist schwerhörig, seit er mit vier an Mumps erkrankte: „Für mich ist die Poesie eine Sprache der Bilder. Ich erzähle nicht, ich zeige.“
    Autor: Tim Evers
    „Warpaint – Psychedelischer Indie-Rock aus den USA“: Eine Rockband, die seit 2009 ausschließlich von Frauen geführt wird, geht mit ihrem neuen Album auf Europa-Tournee
    Musik, die sich anfühlt, wie eine Umarmung, wie ein wohltemperiertes Wannenbad, schwärmen Fans über den Sound von Warpaint. Seit 2009 machen Theresa Emily Kokal, Jenny Lee Lindberg, Stella Mozgawa und Theresa Wayman zusammen Musik, die unter dem Etikett „Dream Pop“ firmiert. Sie sind keine „Girl Group“, aber eine Band, zu deren Identität es gehört, von Frauen geführt zu werden und ganz basisdemokratisch. Von Anfang an scheren sich nicht um ein bestimmtes Image und schnell gestrickten finanziellen Erfolg in der Musikindustrie. Stattdessen wollen sie unbedingte Selbstbestimmung und Selbstständigkeit und feilen lieber etwas länger an Technik und spielerischer Virtuosität. 2017 waren sie als Special Guest mit Depeche Mode auf deren „Global Spirit Tour“ unterwegs und spielten vor insgesamt drei Millionen Fans.
    Dass „Warpaint“ es ansonsten lieber entspannt angehen, hört man ihrer Musik an. „Radiate like this“ heißt ihr neues Album, es ist das vierte Studioalbum, mit dem sie jetzt auf Europatour sind.
    Autorin: Charlotte Pollex (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.05.2022Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Di 24.05.2022
03:45–04:15
03:45–
Di 24.05.2022
03:15–03:45
03:15–
So 22.05.2022
23:05–23:35
23:05–
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