35 Folgen (ARD), Folge 19–35

  • Folge 19
    Wenn im Norden Finnlands die langen und harten Winter zu Ende gehen und das Licht der Sonne allmählich zurückkehrt, dann beginnt für die Samen, die „Ureinwohner“ Lapplands, die Zeit der großen Rentier-Rennen. Mit weit heraushängender Zunge jagen die Tiere mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde über Schnee und Eis. Die Läufer, die sie auf Skiern hinter sich herziehen, benötigen oft einiges Geschick um nicht aus der Bahn geworfen zu werden. Die traditionelle Lebensweise der Samen in perfekter Anpassung an die raue und unwirtliche Umgebung ist noch heute lebendig. Damals wie heute steht das Rentier im Mittelpunkt ihrer Kultur, ihrer Feste – und ihrer Wettkämpfe. Die Rentier-Rennen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, werden sogar im Fernsehen übertragen. Die Zucht von guten Renntieren, vor allem aber die Wetten, ohne die kein Rennen denkbar ist, sind zu einem lukrativen Geschäft geworden. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 20
    In Kirkwall, der Hauptstadt der Orkney-Inseln, wird zweimal im Jahr Massenfußball gespielt. Am 25. Dezember und am 1. Januar treten die Männer der Südstadt (Uppies) gegen die der Nordstadt (Doonies) an. Das Spiel beginnt um Punkt 13 Uhr mit dem Einwurf vor der Kathedrale. Der weitere Verlauf ist ungewiss. Beim Ba’Game gibt es keine festen Regeln. Es kann Stunden dauern – oder auch nur Minuten. Die Anzahl der Spieler ist unbegrenzt. Uppies und Doonies bringen in der Regel etwa 300 Männer auf die Beine. Mannschaftsfarben gibt es nicht. Wer mitmacht, muss Freund und Feind auch ohne auseinander halten können. Spielfeld ist die ganze Stadt. Haus- und Geschäftseingänge sind deshalb in der gesamten Innenstadt zwischen Weihnachten und Neujahr verbarrikadiert. Das Spiel ist entschieden, sobald es einer Mannschaft gelingt, den Ball ins eigene Tor zu bringen: Das Uppie-Tor ist eine Straßenkreuzung, das Doonie-Tor das Hafenbecken. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 21
    Ob Kampf oder Tanz ist schwer zu erkennen – und das ist auch Absicht. Denn der brasilianische Kampfsport Capoeira war einst die einzige Waffe der schwarzen Sklaven. Sie mussten ihre Übungen als Tanz, als harmloses Spiel vor den wachsamen Augen der Aufseher und Plantagenbesitzer tarnen. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 22
    In japanischen Legenden wird erzählt, wie in weit zurückliegender Zeit eine Waffe in Frauenhand kam, die eigentlich nur die Krieger tragen durften. Wenn ein Samurai zum Dienst an den Fürstenhof gerufen wurde und sein Haus ohne Wachen zurückließ, übergab er seiner Frau eine messerscharfe Sichellanze: die Naginata. Mit dieser Waffe sollten die zurückbleibenden Frauen das Haus und ihre Ehre verteidigen. Naginata, das japanische Hellebardenfechten, ist heute ein beliebter Frauensport. Aus der „scharfen Waffe“ wurde eine Hellebarde aus Bambus. Über 120 unterschiedliche Folgen von wechselseitigen Angriffs- und Abwehrbewegungen bilden den Formenschatz des klassischen Naginata. Sie alle zu beherrschen vermögen heute nur noch wenige erfahrene Naginata-Meisterinnen. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 23
    Sie paddeln auf flachen Brettern ins Meer hinaus und suchen dort nach der perfekten Welle. Riesige Brecher, manche bis zu zehn Meter hoch, entstehen an den Riffen vor Hawaii. Ein einzigartiger „Kick“, den es eben nur auf Hawaii gibt – die weltbesten Surfer starten an der Nordküste der Insel Ohahu. Das Wellenreiten ist eine alte hawaiianische Tradition. Als Kapitän James Cook 1779 auf Hawaii landete, sah er Einheimische, die auf Brettern übers Meer surften – und das nur zum Vergnügen, wie die Seeleute erstaunt bemerkten. Dem Vergnügen hätten die christlichen Missionare im 19. Jahrhundert gern ein Ende gesetzt, denn sie fanden nackte Menschen auf Surfbrettern einfach unzüchtig. Durchsetzen ließ sich das Verbot allerdings nicht. Immerhin war das Wellenreiten für die Hawaiianer eine wichtige Tradition, ein Lebensgefühl. Heute ist Surfen „Funsport“ – weltweit – und damit für die Inseln Hawaiis ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 24
    Die Gewohnheit, mit einem Segel und Kufen über das Eis zu rasen, ist in Schweden schon sehr alt. Die Bauern haben früher in strengen Wintern ihre Transportschlitten mit einem Segel zu schnellen Eisflitzern gemacht. Städter machten es ihnen nach, schliffen ihre Schlittschuhe und bastelten sich Segel. Anfangs ein Sport der oberen Klassen, wurde Eissegeln bald eine beliebte Freizeitbeschäftigung für alle. Jeder hatte Schlittschuhe, und ein Segel war nicht teuer. Um schneller zu werden, veränderten die Eissegler ständig Details ihrer Ausrüstung. Mal wurde das Segel verbessert, mal die Kufen der Schlittschuhe erhöht – ein Tüftlertrend, der bis heute anhält. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 25
    „Ein Mann muss immer wehrhaft sein“, sagt man bei den Zulu in Südafrika. Und so lernt dort jeder von klein auf die alte Kunst des Stockkampfs. Gute Reflexe, Mut und Schnelligkeit machen einen perfekten Kämpfer aus. Und je besser sich ein Zulukrieger beim Stockkampf bewährt, desto angesehener ist er in der Stammesgesellschaft. Die Kampftechnik der Stockfechter geht bis zu den Tagen des großen Häuptlings Shaka zurück, der im 19. Jahrhundert mit blutiger Gewalt ein großes Zulureich schuf. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 26
    Die Trommeln schlagen immer lauter, die Kämpfer umklammern sich mit festem Griff. Das Finale der Ringermeisterschaft hat begonnen. Wrestling ist in Gambia Volkssport Nummer Eins. Die besten Wrestler sind Helden, ihre Namen kennt jedes Kind. Das westafrikanische Wrestling hat nichts gemein mit der gleichnamigen amerikanischen TV-Veranstaltung. Bei den Kämpfen in den afrikanischen Dörfern ist alles echt. Der Kampf, der Schmerz und der Sieg. „Wrestling ist so alt wie der Busch“, sagen die Einheimischen. Schon die Kleinsten, kaum dass sie stehen können, üben sich in der alten Kunst. Hartes Training, Mut und der richtige Griff zum richtigen Zeitpunkt sind das Erfolgsrezept eines guten Ringers. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 27
    In stetem Rhythmus tönen die Schläge des Beils aus dem Wald. Dann fällt eine Palme krachend zu Boden. Kurze Zeit später jagen zwei Gruppen Indianer durch die Savanne und messen sich in einem Staffellauf der besonderen Art: Der Stab, den sie sich übergeben, ist ein gewaltiges Stück des Palmstamms. Die beiden 120 Kilo schweren Klötze tragen die Indianer 20 Kilometer weit ins Dorf. Die Frauen rennen genauso weit wie die Männer, allerdings „nur“ mit 80 Kilo schweren Klötzen. Der Brauch der Krahô, einer von 200 Indianer-Nationen Brasiliens, muss irgendwann einen praktischen Grund gehabt haben. Durch die Rennen werden eher schmächtige Menschen zu kräftigen Jägern und Kriegern.
    Wichtige Eigenschaften für das Indianervolk, das im Wald am südlichen Rand Amazoniens lebt. Den Klotz ins Dorf zu schaffen fördert aber auch das Amchekin – Frohsinn und Wohlbefinden für die Gemeinschaft. Der Sport der Krahô ist ein Teil ihrer Weltanschauung: Die Welt kann nur im Gleichgewicht bestehen, zwischen Regen und Dürre, Sommer und Winter, Licht und Dunkel. 200 Jahre Kontakt mit den Weißen haben die Krahô an den Rand des Abgrunds gebracht. Viele vergaßen ihre Bräuche und verfielen dem Alkohol. Jetzt suchen die Krahô im Einklang mit ihren Traditionen einen eigenen Weg zum Überleben. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 28
    Bei den Samurai galt das Bogenschießen als die höchste Kunst eines Kriegers. Und im Fall eines Versagens waren die Samurai bereit, ohne Zögern ihr Leben zu opfern. Disziplin, Selbstaufgabe, Gehorsam und Treue bis in den Tod, diese Tugenden bildeten den Ehrenkodex. Heute scheint das Bogenschießen ein japanischer Freizeitsport zu sein. Aber der „Weg des Bogens“ ist sehr viel mehr. In Japan gilt Kyudo als geistige Schule zur Entwicklung der Persönlichkeit, die dem Schützen zur inneren Klarheit verhelfen soll. Auch die japanischen Wirtschaftsunternehmen haben den Wert des Kyudo erkannt, manche Firmen stellen ihren Mitarbeitern sogar Übungsräume zur Verfügung. Denn Kyudo, so die Unternehmensphilosophie, fördere nicht nur Konzentration und Disziplin, sondern auch den Respekt gegenüber den Vorgesetzten. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 29
    Vor vielen tausend Jahren ging der Halbgott Maui auf Fischfang in seinem Waka, seinem Boot. Am Haken hing ein Riesenfisch. Aus diesem Fisch wurde die Nordinsel Neuseelands und aus Maui’s Boot die Südinsel. So der Schöpfungsmythos der Maoris. Noch heute nennen sie ihr Land „Te waka a maui“ – Mauis Boot. Den Spuren des Halbgottes Maui folgend kamen die polynesischen Vorfahren der Maori vor etwa 1.200 Jahren nach Neuseeland. Die Polynesier waren großartige Navigatoren – sie durchquerten den Pazifik in einfachen Auslegerbooten, den Strömungen, Sternen und Walen folgend.
    Ein Versuch, an diese seefahrerischen Wurzeln anzuknüpfen, ist „Waka ama“-Wettrennen in den modernen „Nachfahren“ der traditionellen Auslegerboote. Von kurzen Distanzen über zwei Kilometer bis hin zu 20 Kilometern wird gepaddelt. Dieser Sport – mittlerweile im ganzen Südpazifik populär – wird in Neuseeland fast ausschließlich von Maoris betrieben – Weiße sind hier ausnahmsweise in der Minderheit. Der Film porträtiert drei Maori, die sich für das berühmteste der Rennen, das Marathon-Rennen über 20 Kilometer, qualifiziert haben und für die „Waka ama“ mehr als nur ein Sport ist. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 30
    Die Schafhirten an der französischen Atlantikküste hatten es nicht leicht damals, als sie auf unzählige Schafe aufpassen mussten. In der kargen Heidelandschaft verschwanden die Tiere nur allzu schnell im Gestrüpp, und oft suchten die Hirten sie dann stundenlang. Der Boden war nass und sumpfig, und ständig hatte man feuchte Füße. Wer genau die findige Idee mit den Stelzen hatte, weiß man heute nicht mehr. Fest steht jedenfalls, irgendwann haben sich die Schäfer der Atlantikregion erhoben: 1,20 Meter über den Boden auf langen Stelzen. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 31
    In Jeans und Hut sehen die zierlichen Reiterinnen aus wie echte Cowboys, aber es sind Cowgirls, die am Rodeo teilnehmen. In den USA blicken die Reiterinnen auf eine ebenso lange Tradition zurück wie ihre männlichen Kollegen. Denn auch die Frauen beteiligten sich an der Eroberung des Wilden Westens. Es waren meist Amerikanerinnen aus der Mittel- und Oberklasse, da die Reise der Pioniere teuer war. Dabei wuchs ein neuer Frauentypus heran: stark, selbstbewusst und unabhängig. Auf der Ranch mussten sie genauso anpacken wie die Männer. Die überlieferten Ansichten über den Haushalt, über Arbeitsteilung und die Rolle der Frau waren bei den Pionieren nicht aufrecht zu erhalten. Heute treten Frauen in zwei Arten von Rodeos an: bei den großen Männer-Rodeos im „Barrel Racing“, einem besonders populären Rennen, bei dem es um Geschick und Wendigkeit im Reiten geht, und bei reinen Frauen-Rodeos, wo Frauen auch in den „harten“ Disziplinen antreten, auf Stieren und wilden Hengsten. (Text: 3sat)
  • Folge 32
    Jedes Jahr im August feiert die italienische Stadt Treia ein besonderes Fest zu Ehren eines traditionellen Sportes: Bracciale. Unterhalb der Stadtmauer treffen zwei Mannschaften mit jeweils drei Spielern aufeinander. Mit einem martialisch aussehenden „Zacken-Handschuh“ aus Holz schlagen sie den Lederball an die Mauer und ins das gegnerische Feld. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 33
    Die Basken sprechen nicht nur die älteste Sprache, sie spielen auch das schnellste Ballspiel der Welt. So sehen es zumindest die Basken. Pelota, ihr Volkssport, ist ebenso wenig bekannt wie die zahlreichen Facetten der Volkskultur, die sich bis heute im Baskenland erhalten haben. So wie die Sprache je nach Region sehr unterschiedlich klingt, so hat auch beim Pelota jedes Landesgebiet seine eigene Variante. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 34
    Sie stemmen schwere Eisenketten, hantieren mit riesigen Holztafeln und schwingen bis zu 30 Kilogramm schwere Keulen. Der Morshed, der Trommler, gibt mit wechselnden Rhythmen den Ablauf der einzelnen Bewegungen vor. Während er religiöse Verse und mystische Geschichten singt, drehen sich die Sportler blitzschnell um die eigene Achse. „Der Sport der Helden“, wie Varzeshe Pahlavani übersetzt heißt, ist eine der ältesten Kraftsportarten der islamischen Welt. Wie seit Jahrhunderten trainieren die Männer im Iran auch heute noch im „Zoorkhaneh“, dem „Haus der Stärke“. Frauen haben hier keinen Zutritt. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 35

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