2017/2018, Folge 22–42

  • Folge 22
    Städte vor dem Verkehrskollaps: Liegt die Lösung im ÖPNV?
    Angesichts des drohenden Verkehrskollaps in Städten wie München mahnen Experten zum Umdenken. Der öffentliche Personennahverkehr scheint da die einzig wahre Lösung. Doch der ist zu teuer, zu kompliziert und zu streng – zumindest bis jetzt. Tatsächlich erwägt die Bundesregierung, Fahrscheine und Kontrollen abzuschaffen. Realistisch oder nicht? Beispiele aus Österreich oder Estland zeigen, dass andere, günstigere ÖPNV-Modelle durchaus funktionieren können. Nur, sind die Städte für die Mehrbeförderung überhaupt gerüstet?
    Politischer Aschermittwoch: Söder-Festspiele in Passau
    Der Noch-Chef liegt krank im Bett, der Neue feiert sich zum Defiliermarsch: Beim Politischen Aschermittwoch in Passau liegt die Parteibasis Markus Söder zu Füßen. Mit voller Kraft schießt der gegen die politischen Gegner. Dass es noch der Zustimmung der Sozialdemokraten bedarf, um die Große Koalition und die Personalrochade innerhalb der CSU abzusegnen – egal. Schließlich geht es um die Landtagswahl und die absolute Mehrheit. Und während sich die Sozialdemokraten in Personaldebatten zerfleischen, beweist die CSU mal wieder, wie das richtig geht mit der Leit(tier)kultur.
    Behörde stoppt Beleuchtung: Aus für Erlanger „Leuchtturm“?
    So richtig schön war er wohl noch nie, der Schlot der Erlanger Stadtwerke. Im vergangenen Jahr aber erstrahlte das Bauwerk plötzlich in neuem Glanz – dank bunter Beleuchtung in den Nächten. Die Erlanger waren stolz auf ihr neues schillerndes „Wahrzeichen“. Bis jetzt die Regierung von Mittelfranken auf den Plan trat. Denn der „Leuchtturm“ hat keine Genehmigung. Ab sofort bleibt das Licht aus, die Bürger sind enttäuscht und der Behördenwahnsinn nimmt seinen Lauf.
    Bahnbrücken zu niedrig: Oberfranken bangt um Elektrifizierung
    Seit Jahren hoffen die Städte und Landkreise in Oberfranken auf die Elektrifizierung der sogenannten Oberfranken-Achse von Hof und Bayreuth nach Lichtenfels. Weg von der Diesellok – hin zu einer umweltbewussten, besseren Anbindung! Soweit der Plan. Doch zwei neue Brücken bei Untersteinach könnten nun alle Hoffnungen zunichtemachen. Sie sind mit 4 Meter 90 nämlich zu niedrig für eine mögliche Elektrifizierung. Die Bahn und die Kommunalpolitik beschwichtigen. Doch Experten und Anwohner eint die Sorge: Ist mit den Brücken das Aus für die Elektrifizierung zementiert?
    Tödliche Giftattacken: Polizei jagt Hundehasser
    Bayernweit beobachten Tierschützer, dass die Zahl der Köderattacken in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Im Nürnberger Stadtteil St. Johannis sind die Hundehalter in Aufruhr: Ein Hundehasser treibt sein Unwesen in der Nachbarschaft. Immer wieder finden die Anwohner Köder, die mit Gift oder Nägeln versetzt sind. Und nicht nur in Franken wächst die Sorge um den Hund: In Otterfing setzt man sogar schon „Mantrailer“-Hunde auf die Täter an. Und alle fragen sich: Wer tut so etwas? Und warum? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.02.2018BR Fernsehen
  • Folge 23
    App statt Schalter: Digitaler Wandel überfordert Konsumenten
    In Farchant bei Garmisch-Partenkirchen schließt der letzte Bankautomat. Die Bürger protestieren hilflos: wer kein Online-Banking hat, sich die Fahrkarten für den Zug noch ohne App kaufen will oder, ganz altmodisch, Briefe statt Emails verschicken möchte, kann das immer seltener tun. Der Zwang zum Digitalen hängt Menschen ab, und das, was früher das Personal am Schalter erklärte, muss heute die Enkelin oder der Sohn am Nachmittag leisten. Damit verzichten die Unternehmen aber nicht nur auf das ungeliebte, weil teure Personal – sondern auch auf eine kaufkräftige Konsumentengruppe.
    Natur statt Skischaukel: Bayerwald entschleunigt Wintersport
    Abseits von Aprés Ski, Zehnerliften und Skischaukel-Irrsinn entdecken Touristen Althergebrachtes: den Wintersport im Bayerischen Wald. Guter Schnee, viel Ruhe, viel Platz. Die Region gibt sich stolz und wähnt sich als Teil einer Trendwende. Aber kann das sein? Reicht dem modernen Komfort-Skifahrer ein kleines Skigebiet mit wenigen Pisten wirklich? Könnte der kleinteilige, nachhaltige Tourismus in Zeiten zunehmender Schneeknappheit gar ein Zukunftsmodell sein für die Alpenregionen? quer auf Schneeschuhwanderung.
    Dieselskandal ohne Ende: Motorschaden nach Softwareupdate
    Tag der Entscheidung für Deutschlands Dieselfahrer! An diesem Donnerstag entscheidet das Bundes¬verwaltungsgericht über Fahrverbote in deutschen Städten. Derweil bleiben Audi- und VW-Fahrer sprichwörtlich auf der Strecke: auf Landstraßen, Autobahnen und im Stadtverkehr versagt der Motor – häufig durch einen Defekt an der Abgasrückführung. Und zwar pünktlich nachdem die Werkstatt das neue Softwareupdate der manipulierten Dieselsoftware aufgespielt hat. Das ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch teuer. Nur: VW will von einem Zusammenhang nichts wissen …
    Lebensmittelhygiene: Wieviel Transparenz muss sein?
    Jahre nach dem Müllerbrot-Skandal hat sich in Sachen Lebensmitteltransparenz kaum etwas getan. Vor allem, weil viele Unternehmen gegen die Veröffentlichung von Hygienemängeln geklagt haben und Recht bekamen. Die Betriebe argumentieren: eine Veröffentlichung bedeute das Ende ihrer Existenz, selbst wenn die Mängel behoben würden. Die einmal groß geforderte Hygieneampel scheint in weiter Ferne – sind alle Hoffnungen auf mehr Transparenz für die Verbraucher zerschlagen?
    Durststrecke: Brauer kämpfen gegen zunehmende Bierabstinenz
    Die Schreckensmeldungen reißen nicht ab: Jahr für Jahr sinkt der Bierkonsum der Deutschen, auch in Bayern! Manche Großbrauerei exportiert gar mehr, als sie am heimischen Markt verkauft. Entfremden sich die Bayern vom Bier – oder findet hier eine Verlagerung statt? Denn gerade Traditionsbrauereien, die im Lichte von Wachstum und Globalisierung fusioniert und in Heineken- oder Becks-Konzernen aufgegangen sind, verlieren an Boden. Und im Niedergang der Großen vollzieht sich der Aufstieg der Kleinen. Es scheint, als ließe sich eben nicht jedes Produkt beliebig internationalisieren … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.02.2018BR Fernsehen
  • Folge 24
    Größer als der Dom? Regensburger streiten um Moscheebau
    Dass in Regensburg eine neue Moschee gebaut wird, ist beschlossene Sache. Dass die Stadtratsfraktionen deswegen über 10.000 Spam-Mails erhalten, hätte trotzdem keiner erwartet. Auch die AfD versuchte, die Stimmung anzuheizen, indem der Eindruck erweckt wurde, die Moschee werde größer als der Dom. Nun hat sogar die „Identitäre Bewegung“ Kreuze am Bauplatz aufgestellt. Doch auch abseits von Propaganda tobt in Regensburg eine Grundsatzdebatte um die Frage: Fördert der Bau einer Moschee die Integration? Oder leistet das Projekt der Ghettoisierung Vorschub?
    Luxussanierungen: Das Angstgespenst der Mieter
    Drei Wohnhäuser in der Münchner Maxvorstadt haben einen neuen Eigentümer. Der beschreibt sich selbst als „Partner für Luxusimmobilien“ und begann kürzlich mit Sanierungsmaßnahmen im Treppenhaus – von einem Tag auf den anderen, ohne Vorwarnung. Sanierungsstau, dringende Instandhaltung, Brandschutz, so die Begründung. Die Mieter aber haben einen Verdacht: Das Haus soll abgerissen werden. Recherchen von quer bestätigen, dass es tatsächlich eine entsprechende Nachfrage bei den Behörden gab. Was heißt das nun für die Mieter?
    Imagewandel oder Trick? Öko-Gewerbegebiet im Fichtelgebirge
    Im Fichtelgebirge soll die Umwelt geschützt werden – und zwar mit Hilfe eines Gewerbegebietes. Auf den angedachten 90 Hektar Fläche soll es Grünzonen und Biotope geben, außerdem Regeln für weniger Flächenversiegelung und erneuerbare Energien – so die Vision. Allerdings: auch eine Papierfabrik – ein Industriezweig, der viel Energie und Wasser benötigt. Nicht nur für Naturschützer klingt das nach einer Farce. Die Befürworter dagegen argumentieren mit Arbeitsplätzen für die strukturschwache Region. Ein Dilemma.
    Trauriges Jubiläum: 5 Jahrzehnte Streit um S-Bahn für Geretsried
    Die Gemeinde Geretsried wächst seit Jahren am stärksten im Boom-Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Und wünscht sich aus diesem Grund endlich einen S-Bahn-Anschluss in Richtung München. Die endet bisher in Wolfratshausen, die Park & Ride-Plätze sind notorisch überfüllt und das Auto zum Pendeln in die Stauhauptstadt München ist eh keine Alternative. Alles spricht also dafür. Und: Geplant wird der S-Bahn-Stopp ja schon seit fast 50 Jahren! Genauso lange aber gibt es Streit um die Streckenführung, um eine Schranke und um den Naturschutz. quer über ein Ewigkeitsprojekt, Entwicklungshemmnisse und viele Emotionen.
    Freudiges Jubiläum: quer wird 20 – Fans feiern mit!
    Nach 20 Jahren dreht quer den Spieß um und sendet nicht ins Wohnzimmer, sondern aus den Wohnzimmern der Fans. Denn tatsächlich war die Sendung „quer“ in den ersten Sendejahren einst als Geburtshelfer unterwegs – bei einer Hausgeburt lief der Fernseher. Für zwei Freundinnen wiederum wurde die Sendung zum donnerstäglichen Ritual, das ihre Freundschaft am Leben erhält. Und dann ist da noch ein junger Mann, der immer noch voller Stolz von einem Interview mit Christoph Süß erzählt, das er einst für die Schülerzeitung ergatterte – vielleicht auch, weil er diverse „Querschläger“ auswendig nachperformen kann. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 25
    Retter in Not: Immer öfter werden Rettungskräfte angegriffen
    Sie setzen sich ein, um anderen Menschen zu helfen und werden dabei angepöbelt oder verprügelt: Angriffe auf Feuerwehrleute und Sanitäter häufen sich. Auch die Augsburger Berufsfeuerwehr erlebt ständig Anfeindungen. Was tun gegen die Gewalteskalation? Die Politik hat Strafen verschärft, doch das hilft wenig. Sanitätern bleibt nur der Selbstschutz: so schickt etwa der Münchner Rettungsdienst Aicher Ambulanz seine Sanitäter zu Selbstverteidigungs-Kursen.
    Arm gegen Arm: Verteilungskampf an bayerischen Tafeln
    Die Entscheidung der Essener Tafel, keine Ausländer neu aufzunehmen, hat für Riesenwirbel gesorgt. Auch in Bayern kennen Tafeln solche Konflikte: deutsche und ausländische Bedürftige konkurrieren um Lebensmittel. Einige Tafeln, wie etwa in Regensburg und Zwiesel, haben kluge Lösungen gefunden. Doch das Grundproblem bleibt: der Staat drückt sich vor seiner Aufgabe, Bedürftige zu versorgen. Ehrenamtliche und Spender müssen einspringen.
    Der Autokratzer von Würzburg: Serientäter verbreitet Schrecken
    Seit Monaten treibt in Würzburg ein mysteriöser Autokratzer sein Unwesen. Hunderte Fahrzeuge sind ihm schon zum Opfer gefallen. Die ganze Stadt rätselt, wer hinter den Taten steckt: Ein Aktivist gegen Gentrifizierung, der Luxusautos in der Innenstadt ins Visier nimmt? Ein Feinstaubgegner, der Dieselautos und SUVs angreift? Ein Wutbürger, dem der Führerschein abgenommen wurde? Randalierer im jugendlichen Übermut? Die Polizei hat jetzt eine Sonderkommission gegründet, denn so groß war der Vandalismus noch nie.
    Eltern am Limit: Kindergarten kündigt Kindern
    In Erding könnten 17 Kinder kurzerhand ihren Kindergartenplatz verlieren, wenn es ab 1. April für sie keine Betreuung mehr gibt. Vor allem berufstätige Familien haben jetzt ein Riesenproblem. Diese Schwierigkeiten gibt es in ganz Bayern: Erziehermangel, Kinder ohne Betreuung, gestresste Eltern. Dabei verspricht die Politik schon seit Jahrzehnten das Problem zu lösen. Auch mit der neuen Großen Koalition soll alles anders werden. Daran wollen Eltern nicht mehr glauben und arbeiten an Notfallplänen.
    Progressives Bayern: CSU ist altmodischer als ihre Wähler
    CSU-Wähler sind sehr heimatverbunden, in ihren politischen Ansichten aber überraschend progressiv. Das ist das Ergebnis einer Studie, die ausgerechnet die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung in Auftrag gegeben hat. Herdprämie, Kirche, Homo-Ehe – die Befragten äußerten sich dazu mehrheitlich modern. Schätzt die CSU ihre Wähler konservativer ein, als sie tatsächlich sind? Quer hört sich um bei Bayern, die die Tradition lieben: welche Werte sind ihnen wirklich wichtig? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 26
    Ferngesteuerte Geisterfahrer: Unfälle durch Navi-Gläubigkeit
    „Bitte nicht nach Navi fahren!“ Diese ungewöhnlichen Leuchttafel an der B303 warnt bei Coburg neuerdings allzu navi-gläubige Autofahrer vor einem fatalen Fehler. Hier wurde vor kurzem die Verkehrsführung radikal geändert. Wer jetzt auf die A73 will, muss rechts abbiegen – statt links, wie früher. Sonst wird man zum Geisterfahrer. Sechs Unfälle gab es deswegen schon. Denn die Navis kennen die Änderung nicht. Die Hersteller bieten Updates nur in größeren Zeitabständen an. Und selbst dann wäre nicht jeder Autofahrer automatisch auf dem neuesten Stand, denn die Updates kosten Geld.
    Rußwolken im Paradies: Kaminöfen plagen Isartal-Bewohner
    Tief durchatmen in den Bergen – klingt gesund. Doch auch dort ist die Luft manchmal nicht so frisch wie gedacht. Das liegt an Kaminen und Holzöfen, die quasi zur Grundausstattung von alpenländischen Stuben und Ferienwohnungen zählen. Bei bestimmten Wetterlagen kommt es gerade in Bergtälern zu Smog-ähnlichen Zuständen. Laut Gesundheitsexperten ein gefährliches Gemisch, das die Atemwege reizt und sogar Krebs erzeugen kann. Ein Bürger von Krün bei Garmisch-Partenkirchen möchte deswegen die Kamine ganz aus dem Dorf verbannen. Da kämpft er allerdings auf verlorenem Posten. Und auch Behörden sehen keinen Grund einzugreifen: Grenzwerte werden nicht überschritten – im Jahresmittel.
    Unerschwinglich: Wenn Sozialwohnungen asozial werden
    Vor kurzem erst präsentierte der designierte Ministerpräsident Markus Söder öffentlichkeitswirksam den Plan, 2000 neue Sozialwohnungen zu schaffen. Was vom sogenannten sozialen Wohnungsbau des Freistaats zu halten ist, sieht man indes an den Mietern der ehemaligen GBW-Wohnungen, die derselbe Markus Söder vor 5 Jahren einem dubiosen Konsortium verscherbelt hat. Mieter mit geringem Einkommen, die im Rahmen des vom Freistaat geförderten Sozialwohnungsprogramm EOF dort zur Miete wohnen, haben in den letzten Jahren regelmäßig derart hohe Mieterhöhungen bekommen, dass sie inzwischen teilweise mehr zahlen als auf dem freien Markt.
    Fluch der Schönheit: Umstrittene Hotelbaupläne am Main-Ufer
    Ein Wein-Design-Hotel soll gebaut werden, direkt am Markenzeichen von Volkach: der Mainschleife. Eigentlich ein unmögliches Projekt: so nah am Wasser genehmigten die Behörden bisher kaum Bauten – nicht mal eine Materialhütte für die Wasserwacht. Und nun könnte dort ein über 100 Meter langer Hotelbau entstehen. Viele Bürger wollen das verhindern. Ihre Befürchtung: die schöne Landschaft, wegen der die Touristen anreisen, könnte durch immer neue Hotelklötze verstellt werden. Ein Beispiel dafür wird bereits gebaut – ein 100 Meter langer, vierstöckiger Klotz, mitten im Weinberg.
    Kot macht erfinderisch: Mit DNA-Tests gegen Hundehaufen
    Kaum ist der letzte Schnee getaut, kommt mancherorts gar Unappetitliches zum Vorschein: Hundekot! Der Kampf gegen die tierischen Exkremente hat schon viele Gemeinden zermürbt. Trotzdem kommen uneinsichtige Hundebesitzer normalerweise ungestraft davon. Deswegen will der Gemeinderat im fränkischen Rödelseel nun zum Äußersten schreiten: Ein DNA-Test soll die Übeltäter überführen. Doch das im Ort durchzusetzen, gleicht einem Husarenritt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 27
    Organisierter Hass: Rechte bedrohen Wirte und Schulen
    Mit Hassparolen versucht eine rechtsextremistische Gruppierung Wirte in Bayern in München und Umgebung einzuschüchtern. Sie droht Fensterscheiben einzuschmeißen oder die Fassade der Lokale zu beschmieren, sollten dort künftig Veranstaltungen linker, grüner bzw. antifaschistischer Gruppen stattfinden. Nur ein Beispiel von immer aggressiveren Einschüchterungsversuchen gegen Kommunalpolitiker, Flüchtlingshelfer oder sogar Schulen. Dazu kommen konzertierte Hetz-Kampagnen im Netz. Wer steckt hinter den gezielten Hass- und Diffamierungsstrategien von rechts und was macht das mit unserem politischen Klima?.
    „Wie im Feldlazarett“: Grippewelle legt Krankenhäuser lahm
    Es sind dramatische Szenen, die sich in bayerischen Krankenhäusern zur Zeit abspielen: Krebskranke werden verspätet behandelt, Patientenbetten stehen auf den Fluren, OPs müssen abgesagt werden – oft nur noch wirkliche Notfälle behandelt. Der Grund dafür: die Grippe. Aber wie kann es sein, dass durch die alljährliche Grippewelle keine Versorgung mehr garantiert werden kann. Ärzte, Pfleger und Gewerkschaften sind sich sicher: Durch die massiven Einsparungen im Gesundheitsbereich, Fallpauschalen und Pflegenotstand werden solche Situationen heraufbeschworen.
    Basisnähe unerwünscht: Bischof wirft Glaubensbrüder raus
    Sie nennen sich selbst „Kreuzbrüder“. Kaplan Johannes Weise und seine zwei Glaubensbrüder waren 2015 in die Gemeinde Egweil bei Eichstätt gekommen und hatten die Kirchengemeinschaft wieder belebt. Anfangs herrschte Skepsis, aber ihr Engagement wirkte. Sogar Eltern künftiger Kommunionkinder forderten, der Unterricht ihrer Kinder sollte bei den „Kreuzbrüdern“ stattfinden. Doch nach anfänglicher Begeisterung war dem Bischof von Eichstätt das Wirken der Gruppe suspekt. Er kündigte dem Kaplan. Pfarrgemeinderatsmitglieder und Kirchenhelfer sind empört und legten ihre Posten nieder.
    Krieg vor der Haustür: Panzerlärm belästigt Anwohner
    Bei den Bewohnern der Waldkolonie in München-Allach klirren die Gläser in den Vitrinen, wenn nebenan die Panzer rollen. Die Panzerteststrecke der Firma Krauss-Maffei liegt direkt neben dem Wohngebiet. Bisher hatten die Anwohner stillgehalten, doch nun soll damit Schluss sein. Krauss-Maffei hatte nämlich angekündigt, die Fahrzeiten bis 20 Uhr ausdehnen zu wollen. Die Vermutung der Nachbarn: Damit wolle sich der Konzern die seit 1965 nie offiziell genehmigte Strecke schützen lassen. Denn durch ein weiteres Neubaugebiet in der Nähe könnte der Widerstand gegen den Panzerlärm noch größer werden.
    Illegales Glücksspiel? Watten im Visier der Justiz
    Die Watten-Spieler verstehen die Welt nicht mehr. Seit Generationen wird das Kartenspiel an bayerischen Wirtshaustischen gespielt. Doch das sollte man sich in Zukunft besser zweimal überlegen. Der Veranstalter eines Watten-Turniers in Regenstauf hat eine Anzeige wegen illegalen Glücksspiels am Hals – denn er hatte 200 Euro Preisgeld versprochen. Gesetz ist Gesetz, sagen die Behörden. Da wird mit zweierlei Maß gemessen, meinen die Kartler. Schließlich findet Bayern zum Beispiel für Spielhallen immer wieder Sonderregelungen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 28
    Schweinepest-Panik: Saisonarbeiter unter Verdacht
    Die afrikanische Schweinepest breitet sich immer weiter aus und macht bayerischen Landwirten zusehends Sorgen. Einem möglichen Importgut und dessen Weg soll nun der Garaus gemacht werden: Wurst. Aus Osteuropa. Tatsächlich kann rohe Wurst wie etwa Salami das Virus übertragen – wenn das verarbeitete Fleisch infiziert war, die Wurst weggeworfen und anschließend von einem Wildschwein gefunden wird. Daher hängen nun Hinweisschilder an Autobahnraststätten in Grenznähe, und Spargelbauern verteilen Info-Flyer an ihre Saisonarbeiter. Ist dieses Szenario wirklich plausibel? Oder bedient es eher die alte Angst vor dem Eindringling aus dem Osten?
    Investor verdreifacht Miete – vollkommen legal
    Es geht um ein Haus in der Münchner Agnesstraße. 14 von 15 Parteien werden es bald verlassen. Sie können sich die Miete in Zukunft nicht mehr leisten. Diese de-facto-Entmietung ist vollkommen legal: Eine Gruppe von drei Investoren hatte das Haus erworben und will nun umfangreich modernisieren: Ein Aufzug, zusätzliche Balkone und eine E-Bike-Ladestation im Hof sollen gebaut werden. Laut Gesetz dürfen die Kosten zu elf Prozent jährlich auf die Mieten umgelegt werden. Für die Bewohner der Agnesstraße würde das die dreifache Miete bedeuten. Dabei verspricht die Politik seit Jahren, diese Regelung zu ändern – geschehen ist nichts.
    Giftskandal: Schotterwerk als illegale Teerdeponie
    In einem Schotterwerk in Aub bei Würzburg schlummert giftiger Müll: Jahrelang sollen hier unsortierter Bauschutt, Altreifen und sogar teerhaltiger Asphalt verschüttet worden sein. Der ist krebserregend und gilt daher als Sondermüll. Bau- und Recyclingunternehmen aus der Umgebung sollen ihn im Schotterwerk günstig losgeworden sein, so sieht es auch die Würzburger Staatsanwaltschaft. Doch selbst nachdem alles ans Licht kam, war das zuständige Landratsamt seltsam passiv. Von einer Entfernung des Giftmülls ist keine Rede.
    Strom vs. Fisch: Pumpspeicherwerk legt Teich trocken
    Gabriele Löffelmann war entsetzt, als sie im vergangenen Herbst bemerkte, dass in ihrem Fischteich, in dem sie Zander, Forellen und Karpfen hegte, plötzlich das Wasser ausgegangen war. Der Wasserstand sank und sank. Der Grund ist ein nahegelegenes Pumpspeicherkraftwerk der Firma Uniper, an das der Teich angeschlossen ist. Seit kurzem wurde die Leistung hochgefahren, um Ökostrom zu erzeugen, und für diesen Vorgang benötigt man entsprechend mehr Wasser. Die Fische haben das nicht überlebt.
    Auferstanden aus Ruinen: Mönchsdegginger retten ihr Bad
    Über Wochen haben fast 200 ehrenamtliche Helfer in Mönchsdeggingen im Ries geschuftet, damit am Ostermontag im Hallenbad „Almarin“ wieder Wasser ins Becken läuft. Seit 2010 war es geschlossen und der Abriss beschlossene Sache. Allerdings wird der Badespaß nur eine Woche dauern. Denn für die dauerhafte Wiederaufnahme des Betriebs reichen Spenden nicht aus. Die Mönchsdegginger hoffen nun auf Zuschüsse. Schließlich können zwei Drittel der Schulkinder im Landkreis Donau-Ries nicht mehr schwimmen gehen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 29
    Müllkippe Natur: Entsorgung im Wald boomt
    Das Sofa steht im Wald, der Kühlschrank am Berg – und den Regenstaufern reicht’s! Weil Unbekannte ihren Sperrmüll lieber in der freien Natur als im Wertstoffhof ablegen, gleicht die Heimat mancherorts einer Müllkippe. Nicht nur in Regenstauf bei Regensburg ist das so. Bürger und Gemeinden rätseln, warum die wilden Müllkippen so massiv zunehmen. Zwingen die hohen Müllgebühren und ein kompliziertes Entsorgungssystem die Bürger zu dieser Müll-Anarchie?
    Rent-a-bee: Mit Mietbienen gegen Obstnotstand
    In den USA ist es längst ein rentabler Geschäftszweig, in Deutschland wächst die Branche stetig: Immer mehr Start-Ups bieten Honigbienen zur Miete an. Vor allem Städter reizt der Gedanke, den Honig fürs Frühstück selbst zu produzieren. Doch während in den Metropolen die Population zunimmt, geht das Bienensterben auf dem Land munter weiter. Hier werden immer häufiger Miet-Bienen eingesetzt, um Felder und Obstbäume zu bestäuben. Alle Experten betonen die Systemrelevanz der Bienen für die Landwirtschaft, dennoch unterstützt die Politik die Zulassung weiterer Pflanzen- und Bienengifte.
    Geheimpolizei ante portas? Polizeiaufgabengesetz in der Kritik
    Die bayerische Polizei soll in Zukunft bereits bei „drohender“ Gefahr tätig werden dürfen. Zur Terrorismusabwehr hat dies das Bundesverfassungsgericht bereits 2017 möglich gemacht. Wird der Entwurf für ein neues Polizeiaufgabengesetz in Bayern tatsächlich verabschiedet, kann künftig auch normale Kriminalität präventiv geahndet werden. Kritiker befürchten, Bayern baut sich im Alleingang einen Präventivstaat auf mit einer allwissenden Geheimpolizei, die die Freiheit der Bürger massiv einschränkt.
    Datenschutz im Verein: EU-Verordnung nervt Ehrenamtler
    Der deutsche Städte- und Gemeindebund spricht vom „Öl des 21. Jahrhunderts“ und meint damit unsere Daten. Kontrolle darüber haben die Verbraucher bisher kaum. Die neue EU-Datenschutzverordnung soll das ab Mai ändern. Künftig drohen bei Verstößen hohe Strafen. Doch das gilt nicht nur für Facebook, Post und Co., sondern auch für Handwerker, Vereine, oder freiwillige Feuerwehren. Für das ohnehin schon strapazierte Ehrenamt bedeutet das großen Mehraufwand, während gleichzeitig der Adresshandel im großen Stil von der neuen Verordnung nicht unterbunden wird.
    Kein Döner am Bahnhof: Gröbenzell kämpft gegen Imbiss-Stand
    Aller guten Dinge sind drei: Finden zumindest die Gröbenzeller und wehren sich gegen einen vierten Dönerladen am Bahnhof. Die Anwohner befürchten Geruchsbelästigung, Glücksspiel und Alkoholausschank. Sie hätten lieber ihren alten Kiosk zurückgehabt. Doch die Gemeinde scheiterte in den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Und angesichts hoher Pachtpreise lohnt sich scheinbar nur die schnelle Imbiss-Gastronomie. Dabei ließen sich viele Bahnhöfe mit einer anderen Preispolitik wiederbeleben. In Gröbenzell jedenfalls prüft die Gemeinde jetzt baurechtliche Schritte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 30
    Dauerstreit in Zwiesel: Bürgermeister blockiert Stadtfeste
    Erst platzte das Bierfestival, dann die Musik- und Schmankerlnacht und jetzt auch noch das Maibaum-Aufstellen: Weil der Bürgermeister die Vorfinanzierung verweigert, ist im beschaulichen Zwiesel derzeit noch weniger los. Die Bürger sind empört und werfen ihrem Stadtoberhaupt Trump’sches Machtverständnis vor. Nach dem Motto „Zwiesel first!“, wolle der so nämlich den Austritt aus der ungeliebten „Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald GmbH“ erzwingen. quer inmitten eines Kleinkriegs nach US-Vorbild.
    Keime, Nitrat, PFOA: Der irre Kampf ums „saubere“ Trinkwasser
    Es ist ein bizarrer „Wasserkreislauf“, der sich da im südostbayerischen Chemiedreieck abspielt: Nachdem die Gemeinde Burgkirchen ihren PFOA-belasteten Brunnen stillgelegt hat, schnellte der Wert im Brunnen des benachbarten Kastls nach oben. Das wiederum zwingt die Marktgemeinde Tüßling zum Handeln, die aus Kastl ihr Wasser bezieht. Um unter den PFOA-Grenzwert zu kommen, muss sie ihren alten Brunnen anzapfen. Nur, der wurde eigentlich wegen zu hoher Nitrat- und Keimbelastung geschlossen. Aber irgendetwas müssen die Gemeinden ja tun, denn auf Hilfe von der bayerischen Staatsregierung warten sie vergeblich.
    Stress im Kreißsaal: Babyboom trifft Hebammenmangel
    Es ist eigentlich eine gute Nachricht: In Deutschland kommen wieder mehr Babys zur Welt. Zuletzt stieg die Zahl der Geburten um sieben Prozent. Doch damit verschärft sich auch in Bayern ein Problem. Denn viele Schwangere und junge Mütter finden keine Hebammen. Ab Ende April muss in Schwabmünchen sogar die Geburtsstation vorübergehend schließen. Die selbstständigen Hebammen klagen über hohe Versicherungskosten und eine Neuregelung, die ihnen nur noch erlaubt, zwei Gebärende gleichzeitig abzurechnen. Dazu kommt Bayern immer noch nicht der EU-Aufforderung nach, die Ausbildung an Hochschulen anzubieten. Angehende Hebammen wandern daher in andere Bundesländer ab.
    Verbraucher in Not: Erst Rohr verstopft, dann abgezockt
    Rund 1.700 Euro für gerade mal eine Stunde Arbeit: Das musste jüngst eine Familie aus Englschalking für eine Rohrreinigung zahlen. Nachdem im Haus das Wasser knöcheltief stand, hatten sie einfach den zweiten Anbieter aus der Google-Trefferliste angerufen. Es erschienen drei Herren, behoben den Schaden und gingen erst wieder, nachdem sie drohend den weit überhöhten Betrag eingefordert hatten. Der Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen spricht von einer „gigantischen Betrugswelle“ und rät Betroffenen, nicht im Branchenbuch oder bei Google zu suchen.
    Ärztemangel selbstgemacht? Bedarfsmodell verschärft Notlage
    Auf dem Papier sieht es gut aus für Regensburg: 114 Hausärzte gibt es in der Stadt, laut dem Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sind die Regensburger damit „überversorgt“. Doch in der Realität klagen Patienten über die lange Arztsuche – und die Ärzte über die hohe Arbeitsbelastung. Nicht nur in Regensburg. Das Problem: Das Bedarfsmodell der KBV stammt noch aus den 90er Jahren – 1.671 Einwohner, pro Hausarzt. Doch das System berücksichtigt nicht, wie die Ärzte innerhalb eines Gebiets verteilt sind. Oder wie viele bald in Rente gehen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 31
    Radl-Boom in Stadt und Land: Gerät Bayern unter die Räder?
    Fahrradfahrer in Bayern leben gefährlich: Statistisch kracht es alle 32 Minuten. Besonders gefährdet sind die E-Bike-Fahrer. Denn wo immer mehr rasende Radler auf Autos und Fußgänger treffen, steigt das Verletzungsrisiko. Nicht nur in Städten wie München, wo das Fahrradfahren politisch gewollt ist, die Infrastruktur der technischen Entwicklung aber hinterher hinkt. Sondern auch auf dem Land, wo ganze Regionen touristisch von den Freizeitradlern profitieren – Land- und Forstwirte aber immer häufiger mit Haftungsfragen konfrontiert sind. Denn wer zahlt bei einem Sturz auf einer Weide oder einem Waldweg? quer über den Straßenkampf.
    Aufruhr bei Vereinen: Bürokratie bedroht Dorffeste
    Die Behörden sprechen von Sicherheit, die Vereine von Schikane: Strenge Auflagen bei Veranstaltungen machen den Ehrenamtlichen in Bayern das Leben schwer. Denn es gilt viele Formulare auszufüllen und teure Gutachten zu zahlen. Im Landkreis Rosenheim wurden bereits viele Feste abgesagt. Den Vereinen reicht’s: Mit einer Petition an die bayerische Staatsregierung fordern sie jetzt Erleichterungen. Denn sterben die Feste, stirbt auch das Vereinsleben.
    Fluch des Füllhorns: Alle wollen Söders Millionen
    Mit viel Geld hat Markus Söder vor der Landtagswahl einen Konflikt befriedet: Den Streit um die Skischaukel am Riedberger Horn. Nachdem die Staatsregierung jahrelang für das Projekt war, hat sie es jetzt fallengelassen. Stattdessen soll mit 20 Millionen Euro der Ökotourismus gefördert werden. „Und was ist mit uns?“, fragen sich nun die Bürger in anderen Tourismusgebieten in Bayern. Etwa im Fichtelgebirge oder in den Haßbergen – wo im Vergleich zu den boomenden Alpenregionen weniger Menschen Urlaub machen wollen.
    Massensterben im Massenstall: Die Sauerei von Gelchsheim
    Anfang April wurden in einem Mastbetrieb im unterfränkischen Gelchsheim bis zu 2.000 tote Schweine entdeckt. Offenbar lagen sie dort schon seit November 2017. Die Behörden hatten erst durch den Landwirt selbst von den Kadavern erfahren. Haben die Kontrollen versagt? Der Fall wirft zudem ein Schlaglicht auf den Umgang mit Massentierhaltung. Denn viele Verbraucher wollen das billige Fleisch, keiner aber die Riesenställe vor der Tür. So wird die Tierhaltung an die Ortsränder verdrängt und vergessen. Bis es zum Himmel stinkt.
    Grenzgänger: Bayerische Schüler wollen nach Württemberg
    Die Hauptschule heißt in Bayern längst Mittelschule, doch das ändert nichts an ihrem schlechten Ruf: Wer jetzt den Übertritt in eine andere Schulform nicht schafft, erwägt die Flucht. Etwa in der schwäbischen Grenzregion, wo die baden-württembergischen Gemeinschaftsschulen nah sind. Weil so viele rüber machen, fehlen in Wittislingen inzwischen schon die Schüler für den Mittlere-Reife-Zug. Schulverwaltung und Marktgemeinde sprechen von politischem Versagen und warnen vor den Folgen. Denn wer einmal ins Nachbarbundesland abgewandert ist, bleibt oft dort und fehlt hier im Arbeits- und Vereinsleben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 32
    Alles Gute von oben? Giftflüge gegen Schwammspinner-Plage
    Er ist die derzeit größte Gefahr für die bayerischen Eichen: der Schwammspinner. Millionen von Raupen des heimischen Schmetterlings rüsten sich in diesem Frühjahr zum Kahlfraß. Vergangenen Freitag kam es im Raum Schweinfurt zum ersten Gegenangriff: per Hubschrauber wurde großflächig das Gift „Mimic“ ausgebracht, um der Schwammspinner-Plage Herr zu werden. Doch Naturschützer gehen auf die Barrikaden – das Insektizid töte nachweislich nicht nur Schädlinge. Kann man sich in Zeiten des Insektensterbens einen solchen Gift-Flächeneinsatz wirklich noch erlauben? Kruzifix!
    Haussegen zwischen CSU und Kirche hängt schief
    In allen bayerischen Landesbehörden sollen Kreuze hängen – so lautet der Beschluss des Kabinetts von Ministerpräsident Markus Söder. Bundesweit ist das auf scharfe Kritik gestoßen – zwei Drittel der Deutschen lehnen laut Emnid-Umfrage die Kruzifix-Verordnung ab. Doch Markus Söder geht es ja auch gar nicht um die Deutschen. quer lauscht der bayerischen Volksseele und fragt: Ist der Kreuz-Erlass ein ehrliches Bekenntnis zum Abendland oder Meisterwerk der kalkulierten Provokation? Spange ohne Nutzen?
    Das Milliardengeschäft mit den Zähnen
    Für Kinder und Jugendliche sind sie ein notwendiges Übel, für die Eltern vor allem eine hohe finanzielle Belastung: Zahnspangen. Jedes zweite Kind in Deutschland ist in Behandlung – wollen doch die Eltern das Beste für ihr Kind, und dazu gehören nun mal gerade Zähne. Doch muss das wirklich sein? Das fragte sich jüngst der Bundesrechnungshof und bezweifelt den Sinn der zahlreichen Therapien. Werden wir tatsächlich abgezockt oder bedienen die Kieferorthopäden nur unser Bedürfnis nach dem perfekten Aussehen?
    Neue Lust am Prügeln: Jugendgewalt außer Kontrolle?
    Ob die Randale im Englischen Garten in München oder der Tod eines 15-jährigen nach einer Prügelei in Passau: die Jugendgewalt scheint eine neue Dimension erreicht zu haben. Experten beobachten, dass sich sogar gezielt in sozialen Medien zum Prügeln verabredet und eine Eskalation regelrecht provoziert wird. Prügeln als Event also? Was steckt dahinter, wenn die Hemmschwelle selbst gegenüber Rettungskräften immer weiter sinkt? Und lässt sich solche Stimmungsmache allein mit einem Großaufgebot der Polizei verhindern? Schmerzhafter Sound:
    Motorräder nerven Anwohner Sie sind wieder da.
    Wenn der Frühling Einzug hält, lassen auch sie nicht lange auf sich warten: Motorräder. Laut. Lauter. Superlaut. Und treiben die Anwohner von viel befahrenen Strecken in den Wahnsinn. Sie fordern: endlich härter Strafen. Zwar sind gemäß EU-Regeln bestimmte Dezibel-Grenzen einzuhalten, doch gelten die oft nur unter Laborbedingungen und nur bis 80 km/​h. Und sind abgesehen davon in der Praxis sehr schwer zu messen. So gilt ein kerniges „wrrrmmm, wwwwrrrmm“ nach wie vor als Kavaliersdelikt und nicht als das, was es eigentlich ist: schlichte Lärmbelästigung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.05.2018BR Fernsehen
  • Folge 33
    Brandanschlag auf Bienenstock: Rassenwahn unter Imkern?
    Schon sieben Bienenstöcke hat Imker Siegfried Wagner aus Würzburg allein in diesem Jahr verloren, und zwar durch Brandanschläge. Seine Vermutung: der Rassenwahn anderer Imker! Denn die sehen scheinbar ihre eigenen Bienenvölker durch Wagners italienisch-englische Art bedroht und wollen eine Kreuzung mit der in Deutschland üblichen Carnica-Biene verhindern. Schließlich gilt sie seit der Nazi-Zeit als DIE deutsche Biene. Totale Reinheit im heimischen Bienenvolk – doch ist das wirklich sinnvoll?
    Fluch der Kulisse: Bamberg ächzt unter Zuzug
    Klein-Venedig, UNESCO-Weltkulturerbe, Idyll mit Fachwerkhäusern – ja, Bamberg ist wirklich schön. Zu schön, könnte man sagen, denn die oberfränkische Stadt wird gerade Opfer seiner eigenen Attraktivität: Immer mehr junge Familien, Studenten und junge Singles wollen dort leben, treffen aber auf ein sehr begrenztes Wohnungs-Angebot. Gebaut wird hauptsächlich im hochwertigen Segment und auch Ferienwohnungen nehmen Wohnraum weg. Gleichzeitig hinkt der soziale Wohnungsbau hinterher und erste Zuzügler übernachten schon im Zelt. Die Kulisse Bambergs: wunderschön – nur die Realität hält damit nicht Schritt.
    Heldin oder Egomanin? Der Krimi um Josefa Schmid
    Sie singt, sie wechselt die Partei, sie fehlt im Rathaus und verärgert damit die Bürger in ihrer Heimatgemeinde Kollnburg: Über keine andere Bürgermeisterin wurde in den letzten Wochen mehr geredet als über Josefa Schmid. Jetzt steht die Niederbayerin auch noch im Mittelpunkt von Deutschlands größtem Flüchtlingsskandal! Als vorübergehende Leiterin der Außenstelle des BAMF in Bremen deckte sie Manipulationen bei Asylanträgen auf – und wirbelte mit ihrer unverblümten Art die Bundespolitik ganz schön durcheinander. Wie kommt das bei den Kollnburgern an? Wird die viel gescholtene Bürgermeisterin jetzt gar zur Heldin?
    Steinwüste statt Grünfläche: Betonterror im Garten
    Die wilde Natur im Garten, mit Sträuchern, Hecken, Blumen – das war einmal. Heute wollen’s Hobbygärtner eher ordentlich und setzen auf Kies, Beton und Pflastersteine. Wenn’s doch einmal ein bisschen grün sein soll, dann hält ein Roboter den Rasen in Zaum. Aber war es nicht gerade Sinn des eigenen Gartens, auch zu garteln? Graben, Gießen, Unkraut rupfen als Ausgleich zur stressigen Alltagswelt? Was bleibt dem heutigen Gartenbesitzer, wenn nur noch kalte Geröllwüste und akkurate Linien zu sehen sind?
    Wie die Axt im Wald: Das Drama um den Steigerwald
    Er hat’s schon nicht leicht, der Steigerwald. Obwohl er als einer der wertvollsten Laubwaldgebiete mit höchster Artenvielfalt und damit als äußerst schützenswert gilt, darf er einfach nicht geschützt werden. Erst wird es nichts mit dem Nationalpark-Status, dann soll nicht mal ein „geschützter Landschaftsbestandteil“ möglich sein. Und jetzt auch noch das: Berechnungen des Forstamts Ebrach machen die Bäume einfach jünger als sie tatsächlich sind – so jedenfalls der Vorwurf von Naturschützern. Die fürchten jetzt eine Abholzung von 8.000 alten Bäumen und damit um die tatsächliche Schutzbedürftigkeit des Steigerwalds. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.05.2018BR Fernsehen
  • Folge 34
    Wohnen im See? Neubaupläne auf Hochwasserwiese
    Die Daxerau in Traunstein ist seit Jahrhunderten ein natürliches Überschwemmungsgebiet. Jetzt bescheinigen neue Gutachten, dass dank Schutzmaßnahmen die Gefahr gebannt wurde. Deshalb könnten jetzt 90 neue Wohnungen dort gebaut werden. Die Anwohner sind misstrauisch: Sie haben in der Vergangenheit genug Überschwemmungen erlebt – auch noch, nachdem die Stadt den Hochwasserschutz verbessert hatte.
    Kinder im Tausch-Fieber: Panini rockt die WM
    Es ist eine Parallelwelt: Auf Spielplätzen und Schulhöfen wird gezockt und getauscht. Kinder zwischen 6 und 12 Jahren sind wie auf Droge, Eltern und Lehrer machtlos. Der Dealer heißt Panini, angefixt werden die Kinder von Lottogeschäften, die die WM-Sammelalben oft kostenlos verteilen. Die Bildchen von Fußballstars wie Boateng, Neuer oder Ronaldo werden hinter Büschen oder heimlich auf der Schultoilette gezockt und getauscht. Der Stoff ist teuer: Bis ein Fußballalbum voll ist, kann es bis zu mehrere hundert Euro kosten.
    Luftnummer in Augsburg: Gratis-Bus gegen Schadstoffe?
    Augsburg will bessere Luft und macht als erste bayerische Stadt ernst: Ab nächstem Jahr können im Innenstadtbereich Tram und Bus von allen kostenlos genutzt werden. So will man die Bürger motivieren, ihr Auto stehen zu lassen. Aber: Viele Bürger sind skeptisch, das Konzept sei eine Luftnummer und reine Symbolpolitik. Schafft Augsburg mit diesem Mobilitätskonzept einen Schritt in Richtung Zukunft oder ist es nur eine Mogelpackung?
    Videoüberwachung in Passau: Sicherheit oder Bedrohung?
    Der schmucke Klostergarten mitten in Passau soll in Zukunft mit mehreren Kameras überwacht werden. Angeblich soll damit Kleinkriminalität verhindert werden. Aber zu welchem Preis? Kritik kommt überraschenderweise von der CSU – denn anders als man erwarten würde, kam der Vorschlag mit der Kamera-Überwachung im Klostergarten von der SPD.
    Posse um Gewerbegebiet: Staatsforst fördert Flächenverbrauch
    In Weiden soll auf dem Gebiet der Staatsforsten ein riesiges Gewerbegebiet entstehen. Dabei verspricht doch die Staatsregierung nun schon seit längerem, dass der Flächenfraß in Bayern eingedämmt werden soll. Wollte man nicht aus vergangenen Fehlern lernen? Die Naturschützer können es nicht fassen, dass die Stadt Weiden für Investoren genau dort Gewerbeflächen schaffen will, wo jetzt noch Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Und die Stadt? Es sind die altbekannten Argumente: Investoren würden sonst abwandern, es gebe keine andere Möglichkeit, die Natur müsse weichen … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.05.2018BR Fernsehen
  • Folge 35
    Das Schweigen der Rinder: GPS statt Kuhglocken?
    In Holzkirchen tobt seit Jahren ein erbitterter Streit um Kuhglocken-Geläut. Der Kläger fühlt sich besonders nachts gestört. Die Holzkirchner Landwirtin betont, dass sie die Glocken wegen der Tradition liebt und braucht – um ihre Tiere zu finden. Der Großteil des Dorfes ist auf ihrer Seite. Aber gerade entstehen Alternativen zur akustischen Kuhglocke: Mit GPS-Sendern können Kühe viel einfacher geortet werden als mit Glockengeläut. Wenn sich die Technik durchsetzt, könnte das auch die Rechtsprechung verändern. Das Ende der Kuhglocke?
    Obazda in Gefahr? Kulturkampf um Brotaufstrich
    Obazda ist alter Käse aus Frankreich, Camembert oder Brie, mit Gewürzen wieder genießbar gemacht. Ein Resteessen. Heute: traditionelles und unverzichtbares Biergarten-Gericht. Die EU reguliert den Obazd’n: er darf nur mit bestimmten Zutaten zubereitet werden, wer ihn herstellt muss sich registrieren und eine jährliche Gebühr bezahlen. Alles zum Schutz eines bayerischen Kulturguts. Doch die Wirte proben den Aufstand: um den Kontrollen zu entgehen, benennen sie den Obazd’n einfach um oder streichen den Namen gar von der Karte. Dabei war es gar nicht die EU, die die Regulierung wollte …
    Dicke Luft im Kurort: Schweinemast in Bad Füssing?
    Mal so richtig entspannen, im Heilwasser der Thermen schweben, reine, frische Luft atmen – das verspricht der niederbayerische Kurort Bad Füssing seinen Gästen. Mehr als zwei Millionen Übernachtungen im Jahr sprechen Bände. Doch die Pläne eines Landwirts bedrohen das Idyll: Neben Thermen und Hotels will er einen Schweinemaststall für 1500 Tiere bauen. Wird der Gestank die Gäste vertreiben und gar zu einer Aberkennung des Kurort-Titels führen? Ein Bauverbot kann die Gemeinde nicht verhängen – wegen einer alten Regelung im Baurecht, die viele für nicht mehr zeitgemäß halten.
    Stau statt Sicherheit? Streit um bayerische Grenzkontrollen
    Kiefersfelden, Grenzübergang Deutschland-Österreich, ein beliebiges Wochenende: Stau. Die CSU hält an den Grenzkontrollen fest. Zu unserer aller Sicherheit, schließlich gehe es um Terrorabwehr. Nur: längst geben ADAC und Radiosender täglich Ausweichrouten bekannt, Grenzkontrollen zu umgehen ist ein Kinderspiel. Experten sprechen von Symbolpolitik, die das Land sogar unsicherer mache: Schleierfahndung erweise sich als weitaus nützlicher, um Schleuser zu erwischen, und die Polizisten an den Grenzen würden anderswo dringender gebraucht.
    Invasion der Buchsbaumzünsler: Neuer Eindringling aus Asien
    1200 Raupen hat ein Ehepaar in Unterfranken in seinem Garten gefunden: ein ihnen bisher unbekanntes, grünes Wesen mit schwarzen Punkten. Die Raupen kommen von weit her, aus Asien, und sie haben besonderen Appetit auf des Deutschen liebstes Gartengewächs: den Buchsbaum. Tausende der Sträucher sind in Gefahr und allerorts übt man sich in den besten Bekämpfungsmethoden, um die Invasion einzudämmen. Doch Zünslerexperten warnen: man mag eine Schlacht gegen die Raupen gewinnen, der Krieg jedoch sei schon verloren. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 36
    Zeitenwende: Porsche-Fahrer am Abgas-Abgrund: Schwere Zeiten für Porsche-Fans: Die Autofirma liefert zur Zeit keine Neufahrzeuge. Warum? Porsche kommt nicht damit hinterher, seine Autos an die neuen Abgas-Vorschriften anzupassen. Zum einen geht es dabei um die Ausrüstung mit Partikelfiltern, zum anderen um die neuen, realistischeren Verbrauchstests. Nur ein vorübergehendes Problem, dass auch andere Hersteller trifft? Oder das Ende einer Autokultur, die in den letzten Jahren vor allem auf superschnelle SUV setzte? quer traf Fachleute und die Fans vom Porsche-Club, die dem Ende des Benzin-Zeitalters auf alle Fälle trotzen wollen.
    Extremwetter: Überschwemmungsopfer ohne Schutz: Die letzten Tage in Bayern waren geprägt von extremem Wetter: Gewitter, Sturm, Hagel, Starkregen. Keller liefen voll, Wohn- oder Geschäftsräume wurden überschwemmt – und das auch bei Menschen, die gar nicht direkt an einem Bach oder Fluss leben. Viele dieser Menschen hatten nie mit Überflutungen gerechnet. Wer hilft ihnen jetzt? Zwei Drittel der Wohnhäuser in Bayern sind nicht gegen Elementarschäden versichert. Und die Staatsregierung hatte ja schon angekündigt, keine Hochwasser-Soforthilfe mehr zu zahlen.
    Leere Nester: Vogelschwund nach Gifteinsatz in Franken: Ende April wurden Wälder in Mittel- und Unterfranken mit Gift besprüht. Das Mittel „Mimic“ soll gegen die Raupen des Schwammspinners helfen. Die genauen Auswirkungen des Giftes sind aber wissenschaftlich noch nicht abschließend untersucht. Jetzt machten Vogelschützer bei ihren Rundgängen im Landkreis Schweinfurt eine Entdeckung: Vögel haben ihre Nester und Brutkästen zurückgelassen. Die Naturschützer machen „Mimic“ dafür verantwortlich. Ihre Schlussfolgerung: Das Gift hat so viele Raupen auch anderer Arten getötet, dass den Vögeln die Nahrungsgrundlage entzogen wurde.
    Pflege-Bürokratie: Kein Geld für häusliche Helfer: Eine ehemalige Krankenschwester hilft ihrer 95-jährigen Nachbarin. Die ist nicht mehr so mobil und braucht zuhause etwas Unterstützung im Alltag, sonst droht das Altersheim. Solche haushaltnahen Dienstleistungen sollten seit der letzten Pflegereform mit einem Beitrag von 125 Euro im Monat honoriert werden. Eigentlich! Denn bevor das Geld ankommt, müsste die Krankenschwester bis zu 80 Stunden Unterricht zum Thema Haushaltsführung und Umgang mit Demenzkranken besuchen.
    Und sich bei einem zertifizierten Pflegedienst anstellen lassen. Laut einer aktuellen Studie kommt das Geld bei 70 Prozent der Berechtigten nicht an. Und das liegt wohl auch an der Bürokratie. Naturschutz-Diskussion: Stehpaddel-Verbot im Altmühltal? Trendsport Stand-up-Paddling: Die Paddelbretter erobern auch Bayerns Flüsse. Aber an der Altmühl wird jetzt über ein Verbot nachgedacht – aus Naturschutzgründen. Die Paddler würden Vögel und Fische stören, heißt es. Erstaunlich nur: Die kommerziellen Kanu-Verleiher an der Altmühl – beliebt bei den Urlaubern – scheinen nicht in Frage zu stehen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 37
    Teures Wasser: Zocken bayerische Wirte durstige Gäste ab?
    Leitungswasser in Restaurants soll künftig kostenlos sein, schlägt die EU vor. In anderen Ländern ist das so üblich und gehört zum guten Tischservice. In Deutschland jedoch scheint das Prinzip „umsonst“ nicht zu funktionieren, denn jeder will profitieren: Mancher Gast nutzt das Angebot aus, bestellt nichts als Wasser und blockiert den Tisch. Und mancher Wirt lässt sich das für ihn fast kostenlose Leitungswasser von den Gästen teuer bezahlen.
    Gegen die Gier: Hauseigentümer lassen Investoren abblitzen:
    Kaum zu glauben: Wolfgang Fischer hat ein Grundstück in Münchner Bestlage und will es nicht zu Geld machen, sondern Menschen Lebensraum bieten. Der Hauseigentümer verscheucht Makler und Investoren, die bei ihm oft im Hof stehen und hohe Summen für sein Haus bieten. Wichtiger als maximaler Gewinn ist ihm, dass seine Mieter bezahlbaren Wohnraum haben, die Schreiner-Werkstatt und der Verlag auf seinem Grundstück bleiben können. Nach seinem Tod will Wolfgang Fischer sein Hauseigentum der Münchner Genossenschaft Wogeno vererben, die wie er günstigen Wohnraum erhalten will. Ein Modell, das langsam Anklang findet bei Eigentümern, die mehr wollen als Profit.
    Grenzenloser Asylstreit: Die CSU zwischen Rhetorik und Realität:
    Die CSU fordert, Flüchtlinge, die bereits in einem anderen Land registriert sind, an der Grenze zurückzuweisen. Auch eine handfeste Regierungskrise nimmt die Partei dafür in Kauf. Aber was steckt hinter den Schlagwörtern, die als Argumente vorgebracht werden? Muss tatsächlich „deutsches Recht endlich zur Anwendung gebracht“ werden, oder verstößt eine Zurückweisung gegen europäisches Recht? Sind einreisende Flüchtlinge überhaupt noch ein drängendes Problem, das man nur durch eine radikale Kehrtwende in den Griff bekommt? Und wenn man davon ausgeht, dass eine „Zurückweisung“ nur mit einer lückenlosen Schließung der Grenze funktioniert: Ist es am Ende das, worum es der CSU-Führung geht?
    Handwerk am Limit: Mit Gratis-Brezn gegen den Lehrlingsmangel:
    Handwerksbetriebe lassen sich einiges einfallen, um Lehrlinge zu locken: Zum Beispiel bietet ein Bäcker im niederbayerischen Landshut ein Brezn-Abo für denjenigen, der einen Bewerber vermittelt. Der Mangel an Lehrlingen nimmt dramatische Formen an, vergangenes Jahr blieben 14.361 Lehrstellen unbesetzt. Die Folge: Auch Fachkräfte fehlen. Für die meisten jungen Leute scheint ein Studium viel attraktiver, obwohl die Berufschancen danach oft schlechter sind. Handwerker warnen, dass vielen Betrieben bald das Aus droht.
    Fluch der Bimmel-Bahn: Warnton an Schranke nervt Anwohner:
    Am Bahnübergang in mittelfränkischen Hohenstadt gibt es einen neuen Bimmelton, 23 Mal läutet er vor jedem Zug und rund 170 Züge fahren am Tag vorbei. Denn bei der Sanierung des Bahnübergangs kam ein Fußgängerweg dazu, obwohl es schon eine Unterführung gibt. Und nun muss kräftig gebimmelt werden, um sehbehinderte Fußgänger zu warnen. Aber gibt es da keine leisere Variante? Die betroffenen Bürger in Hohenstadt sehen ihre Gärten als wertlos an und schlafen mit Ohrstöpseln, wenn sie überhaupt noch schlafen können. Obwohl der Ton schon leiser gestellt sei, hört man ihn nachts sogar 500 m weit. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 38
    Heimatwasser – Quellrebellen wollen keinen Zwangsanschluss
    Die Leupser Quelle führt bestes Wasser und versorgt Ort und Brauerei – immer schon. Doch jetzt soll es vorbei sein mit dem guten Wasser. Leups soll per Ringleitung an die Wasserversorgung des Zweckverbands Juragruppe angeschlossen werden. Doch die Leupser sind sauer. Sie befürchten, die Wasserqualität werde dann schlechter. Dass eine eigene Quelle ein Auslaufmodell sei, sehen die Leupser überhaupt nicht so und wehren sich gegen den Anschluss. Denn eigenes Wasser bedeutet für sie auch ein Stück Heimat.
    Ebs statt Strabs – der Straßen-K(r)ampf geht weiter
    Der Asphalt brennt In Fuchstal bei Landsberg. Für etwa 250 000 Euro soll eine Straße erneuert werden, die zum Teil in den 1960er Jahren asphaltiert wurde. Auf Kosten der Anlieger. Denn die Gemeinde spricht von einem Neubau – also einer Ersterschließung. Nun streiten beide Seiten um die Frage: War das nicht schon längst eine Straße? Und was macht eine Straße zur Straße? Die Technik? Ihre Geschichte? Die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung, kurz StrAbS, sollte bayernweit Konflikte befrieden, doch jetzt wird’s scheinbar erst richtig kompliziert.
    Gigantische Höllental-Brücke – Höllenqual für Anwohner?
    Es ist eine gigantische Vision: In Lichtenberg könnte, geht es nach den Landkreisplanern in Hof, bald die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt hängen. Über 700 Meter lang, in 140 Metern Höhe. Viele Lichtenberger sehen in dem Projekt eine große Chance, den Ort voranzubringen. Doch, obwohl die Region eine Touristenattraktion dringend gebrauchen könnte, regt sich Widerstand unter den Lichtenbergern. Ihre Befürchtung: Touristenhorden und die Zerstörung des Höllentals. Die Stadt ist gespalten.
    Nitrat und kein Ende – ist die Düngeverordnung
    ein Mist? Ein Drittel des bayerischen Grundwassers ist mit Nitrat belastet. So weit, so bekannt. Seit Jahren ändert sich daran nichts. Jetzt hat der EuGH Deutschland verurteilt: Man tue zu wenig gegen die zunehmende Verschmutzung des Wassers. Die Politik könnte jetzt das große Rad drehen: weniger Massentierhaltung, weniger Gülle. Aber Deutschland versucht es erst einmal mit einer neuen Düngeverordnung – die streng sein möchte, aber im Zweifel vieles schlimmer macht. Denn eigentlich sollte die Regelung verhindern, dass zu viel Gülle ausgebracht wird, aber scheinbar ist sogar das Gegenteil der Fall. Mit nur einem Unterschied: Der Landwirt muss alles ganz genau dokumentieren.
    Kampf ums Überleben – Wanderschäfer machen mobil
    Er ist quasi der Gegenentwurf zur industriellen Landwirtschaft: Der Wanderschäfer. Einer, der aus der Zeit gefallen scheint. Die Arbeit des Wanderschäfers ist ein Garant für Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden. Doch er steht vor dem Aussterben, keine Freizeit, kein Urlaub und vor allem wenig Geld. Hierfür gäbe es einen Ausweg: Die Weidetierprämie! Nur die ist von der Politik nicht gewollt. Die wenigen Wanderschäfer, die es noch gibt schlagen jetzt Alarm. Auf absolut moderne Art! (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 39
    Verfolgte Retter: Helfer im Mittelmeer unter Druck
    Die Odyssee des Rettungsschiffs „Lifeline“ hat es einmal mehr gezeigt: Der Einsatz der ehrenamtlichen Seenotretter im Mittelmeer wird schwieriger. Der Kapitän der „Lifeline“ steht wegen der Rettung von Flüchtlingen in Seenot auf Malta vor Gericht. Und selbst wenn er juristisch nicht belangt werden sollte – der Druck auf die Retter nimmt zu. Europäische Politiker wie der italienische Innenminister erklären Ehrenamtliche zu Komplizen der Schlepper. Und auch daheim in Bayern sind die Einsätze der Helfer auf dem Mittelmeer umstritten.
    Des einen Freud, des andern G(a)raus: Mäh-Roboter gegen Igel
    Mäh-Roboter sind der Renner unter Gartenbesitzern. Gemütlich im Liegestuhl sitzen und dem automatischen Rasenmäher beim Arbeiten zuschauen. Zu schön, um wahr zu sein! Denn viele der Modelle bergen Gefahren, deren sich die Besitzer oft nicht bewusst sind. Vor allem Igel werden von den Mäh-Robotern regelrecht niedergemetzelt. Und auch die Stiftung Warentest hat die meisten Modelle in punkto Sicherheit nur mit „ausreichend“ getestet. Denn auch spielende Kleinkinder können von Mäh-Robotern verletzt werden.
    Baustopp für ein Millionengrab?
    B303-Ausbau ungewiss Jahrelang war sie nur ein großer Traum. Doch dann wurde sie endlich Realität. Die B303 bei Schirnding im Fichtelgebirge sollte endlich ausgebaut werden. Vierspurig! Und das, obwohl die bisherige Trasse schon für mehr Fahrzeuge ausgelegt ist, als effektiv dort fahren. Dennoch hatten einflussreiche CSU-Politiker, darunter auch Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich, den Bau stets befürwortet. Doch dann stellte der Bundesrechnungshof die Wirtschaftlichkeit des Projekts infrage. Und jetzt lässt ausgerechnet ein CSU-Mann, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, einen Baustopp prüfen. Und was bliebe dann? Millionen Verluste für den Steuerzahler. Und für die Schirndinger möglicherweise eine Bauruine.
    Neuer tödlicher Unfall: Viehhausener kämpfen für Bahnschranke
    Schon wieder ein tödlicher Unfall am unbeschrankten Bahnübergang in Viehhausen bei Wasserburg. Der zweite innerhalb von fünf Jahren. Jetzt fordern Anwohner und Angehörige Sofortmaßnahmen von Gemeinde und Bahn. Mit einer Petition wollen sie erreichen, dass künftig der Bahnübergang mit einer Schranke gesichert wird. Doch ob diese wirklich kommen wird? Die Statistik besagt nämlich eigentlich, dass Unfälle an Bahnübergängen zurückgehen.
    Kampf um Wohnraum: Tegernsee und die Zweitwohnungssteuer
    Eine Zweitwohnung am Tegernsee, um alle paar Wochen oder Monate idyllisch zu entspannen? Für manch Wohlhabenden ist das ein wahrgewordener Traum. Doch nun schlägt die Stadt Tegernsee Alarm: Wohnraum für Einheimische wird immer teurer und rarer! Deshalb will sie die Zweitwohnungsbesitzer zurückdrängen und bittet ab jetzt zur Kasse: 20 Prozent der Nettokaltmiete sollen nun als Steuer fällig werden. Doch was für die Stadt erst der Anfang ist, lässt bei den Zweitwohnungsbesitzern schon jetzt die Alarmglocken schrillen: Sie wollen eine Interessengemeinschaft bilden und drohen mit dem Anwalt! (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.07.2018BR Fernsehen
  • Folge 40
    Tödlicher Tierschutz – Betontunnel vergiften seltene Amphibien
    Manche Tunnel, die Kröten eigentlich vor dem Verkehrstod bewahren sollten, kosten jährlich zahllose Amphibien das Leben. Der Grund: Das verbaute Material gibt giftige und ätzende Stoffe ab. Außerdem können junge Frösche, Lurche und Kröten mit ihrer empfindlichen Haut kleben bleiben und gehen dann jämmerlich ein. Das Schlimme: Der Bund Naturschutz und die Bauämter hätten es wissen können, denn das Problem ist längst bekannt.
    Hungerbäume – Pseudo-Brauch soll Ehen stiften
    Langjährig unverheiratete Paare laufen in manchen Gemeinden neuerdings Gefahr, von Freunden einen sogenannten Hungerbaum in den Garten gestellt zu bekommen. Der Baum wird verunziert mit allerlei hässlichem Gerät und ist mit einem „Vertrag“ verbunden, der das Paar verpflichtet, entweder bald zu heiraten oder z.B. jährlich Strafe in Form von Freibier und Brotzeit zu zahlen. Ein Brauch, der in manchen Regionen gerade ein Revival zu feiern scheint. Was daran nur verwundert: es ist gar kein alter Brauch, obwohl alle, die ihn pflegen, das glauben.
    Müll im Fisch – Mikroplastik durch Grillpartys?
    Erschreckend hohe Mikroplastikwerte wurden jüngst in der Donau bei Deggendorf gemessen. Die Fischer sind alarmiert. Bei der Ursachenforschung kam man auf eine überraschende Quelle. Es ist nicht nur das Mikroplastik aus der Kosmetik und Fasern aus der Wäsche, sondern viel banaler: Müll. Und die Experten meinen schon die Schuldigen ausgemacht zu haben: Grillpartys in München. Tatsächlich: Einiges spricht dafür, dass dieses Freizeitvergnügen an der Isar für einen großen Teil der gefundenen Partikel verantwortlich ist.
    Bumerang-Politik: Hilft die CSU-Strategie der AfD im Wahlkampf?
    Jahrzehntelang erfüllte die CSU die Maxime von Franz Josef Strauß: rechts von uns keine demokratisch legitimierte Partei! Doch die kompromisslose Haltung in der Flüchtlingspolitik könnte die CSU die erhoffte absolute Mehrheit kosten. Das legen zumindest die neuesten Umfragen nah. Viele CSU-Granden wie Alois Glück und Hans Maier warnen inzwischen, dass der harte Kurs der Volkspartei schadet. Auch langjährigen Mitgliedern geht die kompromisslose Linie zu weit, und erste Kommunalpolitiker treten bereits aus der CSU aus. quer fragt sowohl bei CSU-lern als auch bei AfD-Sympathisanten nach, ob die CSU-Strategie, den rechten Rand besser abzudecken, funktioniert. Ergebnis: ja, für die AfD.
    Marodes Denkmal – Altes Bauernhaus wird zum Ärgernis
    Ein 200 Jahre altes Bauernhaus sorgt für Streit in Zorneding. Die Besitzer wollen es abreißen, doch das Denkmalamt sagt: Nein. Seit Jahrzehnten rottet das Haus nun vor sich hin. Ein Ärgernis für die Bürger. Der Staat könnte Eigentümer zwar zwingen, ihre Denkmäler zu sanieren, tut es aber oft nicht. Und finanzielle Förderung gleicht einem Glückspiel. Daher scheinen manche abzuwarten, bis dem Denkmal seine jahrhundertelange Geschichte zum Verhängnis wird und es irgendwann zusammenfällt – Problem gelöst. Kürzlich lösten sich Teile des Dachs. Da konnten die Behörden endlich etwas tun: Sie ordneten eine halbseitige Straßensperre an, damit Fußgänger und Fahrzeuge durch herabfallende Gebäudeteile nicht zu Schaden kommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.07.2018BR Fernsehen
  • Folge 41
    And the winner is …? Tombola um Grabplätze in Berchtesgaden
    Seit Jahren schon müssen die meisten Berchtesgadener für ihre letzte Ruhestätte den Ortskern verlassen: Neue Grabfelder gibt es nur auf dem Neuen Friedhof bei Schönau. Der Alte Friedhof in der Ortsmitte ist voll, schon lange – und das macht ihn umso begehrter. Nun wurden auf einen Schlag 200 Plätze frei, die verlost werden, denn Gerechtigkeit muss schließlich sein. Tatsächlich scheint die Sehnsucht nach einem zentralen Ort für die Ewigkeit riesig zu sein: Der Andrang bei der Berchtesgadener Los-Tombola diese Woche war enorm.
    Bahn-Chaos im Oberland – Zug lässt Kinder stehen
    Eine Schulklasse konnte kürzlich erst verspätet ins Schullandheim aufbrechen – weil die Reise mit der Bayerischen Oberlandbahn nicht wie vereinbart stattfand. Seit Jahren schon ist die Strecke überlastet, vor allem, weil neben Pendlern immer mehr Touristen und Tagesausflügler ihre Freizeit im Voralpenland verbringen. Mehr Züge einsetzen geht aber nicht – dafür fehlt die Infrastruktur. Um die Verkehrswende zu schaffen, müsste die Politik mehr Geld in die Hand nehmen. Doch ob der Wille da ist? quer über ein Regionalverkehrssystem vor dem Kollaps.
    Wer ist schützenswerter: Fischotter oder Oberpfälzer Teichwirte?
    Der Fischotter fasst wieder Fuß in Bayern. Das freut Naturschützer. Und treibt eine ganze Region in den Wahnsinn. Die Oberpfalz ist bekannt für ihre Teichlandschaft, der hiesige Karpfen ist eine regionale Spezialität. Doch genau den verspeist der Fischotter besonders gerne, und weil der Fischotter sich so stark vermehrt hat eben auch in großer Zahl: Es gibt Teiche, in denen der Otter bis zu 90 Prozent des Fischbestands auf dem Gewissen hat, sagen Otterberater – die braucht man inzwischen, denn der Otter ist streng geschützt. Der Erfolg ist mäßig: Inzwischen haben dutzende Hobby- und Nebenberufs-Fischzüchter in Tirschenreuth ihre Lizenz zurückgegeben. Sie sagen: Der Fischverkauf lohnt sich einfach nicht mehr.
    Goldgräberstimmung in Franken: Wo ist der Meteorit?
    In der Nähe von Bamberg ist ein Meteorit eingeschlagen. Die Flugbahn konnte auf Fotos festgehalten werden, der genaue Einschlagsort ist aber unbekannt. Seit dieser Nachricht ist die ganze Umgebung auf den Beinen: Steine suchen – von der Schulklasse über professionelle Schatzsucher bis hin zur hochamtlichen DLR-Feuerkugelüberwachungsstelle. Alle machen Jagd auf den Meteoriten und seine möglichen Splitter. Das Kalkül: Selbst kleine Partikel könnten wertvoll sein. Ein in Dänemark niedergegangener Meteorit brachte dem Finder 1000 Euro pro Gramm. quer über eine abenteuerliche Suchaktion.
    Die Masse macht’s …kaputt? Bio-Milchbauern unter Druck
    Wer Milch aus konventioneller Landwirtschaft kauft, der könnte derzeit unverhofft und ohne es zu wissen Bio-Milch in der Packung haben. Denn inzwischen gibt es so viele Landwirte, die Biomilch produzieren, dass das Angebot größer als die Nachfrage ist. Die Folge: Molkereien geben Biomilch unter normalem Label in den Handel – und bezahlen den Biolandwirten einen entsprechend geringeren Preis. Die sind im Aufruhr, haben doch viele die Betriebe lang und kostspielig auf „Bio“ umgerüstet. In der Annahme, damit einen Ausweg gefunden zu haben: aus einer Landwirtschaft, von der man immer schlechter leben kann. Möglicherweise ein fataler Irrtum. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.07.2018BR Fernsehen
  • Folge 42
    Söder in Erklärungsnot: Der Fluch des GBW-Verkaufs
    Als Zeuge in einem Untersuchungsausschuss. Und das im Wahljahr. Das hat sich Ministerpräsident Markus Söder wohl anders vorgestellt. Die alles entscheidende Frage: Durfte der Freistaat die GBW-Wohnungen nicht selbst kaufen – oder wollte er nicht? Die CSU beharrt darauf, die EU habe den Kauf damals de facto verboten. Doch ein Dokument einer damals vom Finanzministerium selbst beauftragten Beraterfirma legt nahe: Ein Kauf wäre möglich gewesen. Trotzdem gab man die GBW aus der öffentlichen Hand. Und überließ die Mieter von mehr als 30000 Wohnungen einer Immobilienfirma, die seither munter die Mieten erhöht.
    Trockene Becken: Der Kampf der Bayern um ihre Bäder
    In den vergangenen Jahren ist in etlichen Orten Erstaunliches geschehen. Bürger setzten sich freiwillig für ihre unrentabel gewordenen Gemeinde-Schwimmbäder ein, reparierten, bauten, und betreiben sie nun ehrenamtlich. Doch selbst für gerettete Bäder gilt: es ist ein jedes Jahr ein zermürbender Kampf um ein Kulturgut. Die Politik war bisher äußerst kleinlich mit Zuschüssen. Immerhin: Das Engagement wirkt anscheinend Wunder. Plötzlich steht Bäderrettung auf der Agenda der großen Politik. Freistaat und Bund versprechen Gelder. Ist das die Kehrtwende? Oder nur Wahlkampf?
    Realer Irrsinn: Kosten senken durch Stromverschwendung
    Zweimal im Jahr geschieht im Dorf-Supermarkt von Familie Sponsel Sonderbares. Alle Kühltruhen werden auf Maximum gestellt und gleichzeitig mehrere strombetriebene Heizstrahler aufgedreht. Das Ziel: möglichst viel Strom verbrauchen. Denn so senkt der Betrieb seine Strom-Kosten. Wie das? Gemäß einer Verordnung aus dem Jahr 1992 wird gewerblichen Großverbrauchern die sogenannte Konzessionsabgabe gekürzt, das ist der Beitrag zur Benutzung der örtlichen Energie-Infrastruktur. Der Irrsinn lohnt sich sogar noch, wenn die Kunden dann mehr Kilowattstunden bezahlen müssen. Stromsparen hingegen wird bestraft.
    • Revolution im Dorf: Bürger stoppen Gewerbegebiet
    Im beschaulichen Mittelstetten, inmitten der sattgrünen Hügellandschaft zwischen Augsburg und München, sollte es bald aussehen wie überall. Zumindest, wenn es nach dem CSU-Bürgermeister ging: Der plante ein Gewerbegebiet außerhalb des Orts. Und um das sogenannte Anbindegebot einzuhalten, wollte er zusätzlich ein neues Wohngebiet errichten lassen. Doch die Bürger wehrten sich gegen die Pläne. Nachdem unlängst ein bayernweites Volksbegehren gegen die Betonflut gerichtlich abgeschmettert wurde, waren sie mit ihrem Aufstand von unten erfolgreich.
    „Recycling“ mal anders: Plastik in Kuhmägen
    Auf seiner ökologischen Weide entdeckte ein Landwirt aus Raubling im malerischen Voralpenland Verstörendes. Im Gras verstecken sich unzählige kleine Plastikfetzen. Im selben Gras, das seine Tiere fressen sollten. Bei seinen Nachforschungen erfährt der Bauer: Das Plastik scheint aus einer benachbarten Recycling-Anlage zu stammen. Doch kein Amt fühlt sich dafür zuständig, den Missstand zu beheben. Der Betrieb arbeite nach dem neuesten Stand der Technik, und ohnehin gebe es keine Grenzwerte für Plastikverwehungen. Der Vorfall wirft Licht auf ein größeres Problem: Kuhfutter ohne Plastik-Bestandteile gibt es faktisch nirgends mehr. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.07.2018BR Fernsehen

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