Die deutschen TV-Flops des Jahres 2017

Fernseh-Tiefpunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2017, 09:00 Uhr (erstmals veröffentlicht am 22.12.2017)

SERIEN – Teil 2


Bad Cop – kriminell gut

RTL/​Georges Pauly

Wegen ungenügender Zuschauerzahlen hat RTL seine neue Serie „Bad Cop – kriminell gut“ nach nur einer Staffel wieder eingestellt. Die zehn Episoden wurden zwischen September und November ausgestrahlt und kamen trotz Windschatten von „Alarm für Cobra 11“ nur auf schwache Quoten. Im Mittelpunkt stand der Gauner Jan Starck (David Rott), der sich in eine brenzlige Situation gebracht hat, in der ihn ein Schwerverbrecher jagt. Dabei kommt Jans eineiiger Zwillingsbruder Jesko ums Leben, der ein Polizist war. Jan schlüpft in dessen Identität – neben dem Job als Polizist gehört dazu auch Jeskos Familie mit der entfremdeten Ehefrau Bea (Alma Leiberg) und zwei Töchtern. Für RTL war „Bad Cop“ der Auftakt einer Investitionsoffensive in Drama-Eigenproduktionen, zu der auch die Serien „Sankt Maik“, „Beck is back!“, „Lifelines“ und „Jenny – echt gerecht“ gehören, die allesamt 2018 ihr Glück versuchen sollen.

Ransom

CBS

Weil US-Serien immer schlechter im deutschen Fernsehen funktionieren, produzieren die Sender inzwischen wieder mehr selbst – oder beteiligen sich zuminest an internationalen Produktionen. Mit großem Tamtam wurde im Vorfeld die Crime-Serie „Ransom“ angekündigt, die die RTL-Gruppe zusammen mit dem französischen Kanal TF1 und dem US-Network CBS an den Start brachte. Etwas überraschend reichte der Muttersender RTL die Serie an VOX weiter, wo sie mit Zielgruppen-Markanteilen von weniger als 4 Prozent völlig unterging. Es bleibt die bittere Erkenntnis, dass das Projekt letztendlich nicht der große Wurf war.

Gotham /​ The Flash /​ Legends of Tomorrow /​ Supergirl

FOX

In den USA ist schon seit Jahren ein regelrechtes Superhelden-Fieber ausgebrochen. Auf mehreren Sendern sind Superhelden-Serienadaptionen zu sehen. Auf Deutschland hat sich dieser Trend nur bedingt übertragen, denn zumindest im linearen Fernsehen stoßen sie nur auf ein überschaubares Publikum. Aus diesem Grund verschob ProSieben die Serien „Gotham“, „The Flash“, „Legends of Tomorrow“ und „Supergirl“ auf immer noch spätere Sendeplätze tief in die Dienstagnacht, wo sie aus Quotensicht am wenigsten Schaden anrichteten.

This Is Us /​ Code Black /​ Pure Genius /​ Limitless

NBC

Das Problem, dass US-Serien im linearen deutschen Fernsehen immer weniger funktionieren, ist symptomatisch für das aktuelle Zeitalter. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Serien in den Vereinigten Staaten der letzte Schrei sind. Gerade „This Is Us“ wurde bei ProSieben mit enormem Aufwand beworben – es handelte sich schließlich um den erfolgreichsten Serien-Neustart der vergangenen US-Saison. Doch das deutsche Publikum zeigte sich davon unbeeindruckt und „This Is Us“ verharrte in der Einstelligkeit. Ein Schicksal, das auch die anderen Mittwochs-Serien von ProSieben wie „Code Black“, „Pure Genius“ und „Limitless“ teilten.

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