Undercovers – Review

von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Rezension von Ralf Döbele – 31.10.2010

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„Undercovers“

J. J. Abrams – kaum einer ist in Hollywood momentan gefragter als der Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Serienerfinder. Im vergangenen Jahrzehnt gelang ihm als Macher von „Felicity“, „Alias – Die Agentin“ und schließlich „Lost“ und „Fringe – Grenzfälle des FBI“ der langsame, aber sichere Aufstieg an die Spitze. Als Regisseur des jüngsten „Star Trek“-Films machte er das Franchise wieder flott für die Zukunft, das Einspielergebnis übertraf sämtliche früheren Enterprise-Abenteuer. Kein Wunder also, dass man beim US-Network NBC nicht lange zögerte und sich ein neues Format aus Abrams’ Feder für die aktuelle TV-Saison sicherte. Da ließ der 44-jährige es sich auch nicht nehmen selbst den Piloten zu der Serie, die er zusammen mit Autor Josh Reims („Brothers & Sisters“, „Dirty Sexy Money“) kreierte, zu inszenieren. Mit „Undercovers“ kehrt J. J. Abrams außerdem wieder in das Spionage-Genre zurück, in dem er zuletzt während „Alias“ und natürlich „Mission: Impossible III“ zu Hause war. Doch nicht nur der Regisseur kommt so wieder aus dem Spionage-Ruhestand.

Auch unsere Protagonisten, das Ehepaar Samantha und Steven Bloom (Gugu Mbatha-Raw und Boris Kodjoe) haben sich bereits vor fünf Jahren von ihrer CIA-Karriere verabschiedet. Einst lernten sich die beiden als Agenten kennen und lieben, jetteten für ihr Heimatland ständig in gefährlicher Mission um die Welt. Jetzt sind sie Betreiber eines kleinen Catering-Betriebs, in dem auch Samanthas Schwester Lizzy (Mekia Cox) angestellt ist und gerne mal orthodoxen Juden Schweinefleisch serviert, wenn Rind alle ist. Ein größeres Problem bekommen die Blooms allerdings aufgetischt als Carlton Shaw (Gerald McRaney) bei ihnen auftaucht und sich als altgedienter CIA-Mitarbeiter zu erkennen gibt. Er versucht das Paar unerwartet für eine neue Mission zu gewinnen.

Samantha und Steven Bloom (Gugu Mbatha-Raw und Boris Kodjoe)

Die Blooms sollen Leo Nash (Carter MacIntyre) finden. Der Agent ist während der Arbeit an „Black Swan“ verschwunden, einer Mission, die Shaw einst gemeinsam mit Samantha bearbeitete und bei der es um die Aufspürung des russischen Waffenhändlers Alexander Slotsky ging. Auch Steven kennt Leo, auf der CIA-Akademie trainierten sie gemeinsam. Zunächst lehnen Steven und Samantha den dringenden Auftrag ab, sie haben mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen – behaupten sie zumindest.

Doch eine Hochzeit, für die beide das Catering liefern, erinnert sie an die alte Zeit, als sie sich kennen lernten und alles frisch und aufregend war. Beide tauchen am nächsten Tag unabhängig voneinander bei Shaw auf um den Auftrag anzunehmen – unter der Bedingung, dass Shaw dem jeweils anderen nichts davon erzählt. Da beide quasi zeitgleich bei ihm auf der Matte stehen hat sich dieser Punkt von selbst erledigt.

Unvermittelt finden sie sich in einem Straßencafé in Madrid wieder. Dort hat sich Leo zuletzt aufgehalten. Mit Hilfe von Feldagent Bill Hoyt (Ben Schwartz) infiltrieren die Blooms eine örtliche Bank und die so gewonnenen Hinweise lassen das Paar bald darauf aus einem Flugzeug springen, über die Dächer von Paris huschen und schließlich in Moskau landen, wo sie auf die Spur von Alexander Slotsky geraten – jede Menge „Sexpionage“ (das wohl am häufigsten wiederholte Substantiv dieser Folge) inklusive, was den gemeinsamen Lustfaktor nach Beendigung der Mission wieder gehörig in die Höhe treibt. Was die Blooms dabei nicht wissen: Der Waffenhändler und die Aufspürung Leos sind nicht die eigentlichen Gründe, warum Carlton Shaw sie wieder für den Geheimdienst aktiviert hat.

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