Quoten: Top-Start für „Beauty & the Nerd“, „Amsterdam-Krimi“ insgesamt vorn

Pocher mit schwachem Abschied, „FBI: Special Crime Unit“ kehrt mies zurück

Dennis Braun
Dennis Braun – 05.06.2020, 09:46 Uhr

„Beauty & the Nerd“ – Bild: ProSieben/Kay Kirchwitz/Simon Dannhauer
„Beauty & the Nerd“

Vor sieben Jahren hatte sich ProSieben schon einmal an der Realityshow „Beauty & the Nerd“ versucht, blieb damals aber verhältnismäßig glücklos. Nun feierte das Format am Donnerstagabend ein Comeback – und das verlief überaus erfolgreich. 1,59 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei, 1,17 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahren alt. Der Marktanteil betrug starke 14,4 Prozent, in der Zielgruppe konnte man zur besten Sendezeit die gesamte Konkurrenz hinter sich lassen. Das vorerst einmalige „Sex-Seminar“ hielt sich noch dazu im Anschluss bei sehr guten 12,1 Prozent – eine Fortsetzung dürfte somit nicht unwahrscheinlich sein.

RTL holte mit zwei Aufgüssen von „Der Lehrer“ zunächst immerhin 10,3 und 11,0 Prozent bei 860.000 bzw. 900.000 jungen Zuschauern, „Doctor’s Diary“ fiel dann aber auf maue 8,4 Prozent zurück. Der erneut enttäuschende Vorlauf bescherte dann auch der vorerst letzten Folge von „Pocher – gefährlich ehrlich!“ – trotz starkem Statement gegen Rassismus (fernsehserien.de berichtete) – unbefriedigende Quoten. 690.000 Menschen blieben insgesamt dran, der Zielgruppenmarktanteil betrug 8,6 Prozent. Ob die Late-Night-Show von Oliver und Amira Pocher weitergehen wird, steht noch in den Sternen – die Ausgaben im Anschluss an „Let’s Dance“ hatten jedenfalls ungleich erfolgreicher abgeschnitten.

Das Erste punktete zunächst mit der „Tagesschau“ und der Sondersendung „Farbe bekennen“, in der sich Angela Merkel den Fragen von Tina Hassel und Rainald Becker stellte. Mit Gesamtreichweiten von 5,86 Millionen und 5,90 Millionen wurden hervorragende 19,6 und 19,1 Prozent erzielt, auch bei den Jüngeren stießen beide Sendungen angesichts 17,3 und 13,7 Prozent auf großes Interesse. Tagessieger beim Gesamtpublikum wurde jedoch der anschließende neue „Amsterdam-Krimi“ „Tod im Hafenbecken“, der 5,95 Millionen Zuschauer fesselte und 19,3 Prozent generierte. In der Zielgruppe standen dagegen nur noch durchwachsene 6,0 Prozent zu Buche.

Auch im ZDF war die Bundeskanzlerin im Rahmen von „Was nun, Frau Merkel?“ zu sehen, allerdings bereits nach der „heute“-Sendung um 19:20 Uhr. 4,54 Millionen Zuseher (17,9 Prozent) wurden gezählt, die Nachrichten hatten zuvor noch 4,82 Millionen (20,3 Prozent) gesehen. Eine Wiederholung von „Lena Lorenz“, die erst um kurz nach halb 9 begann, schaffte immerhin 13,0 Prozent bei 3,98 Millionen Zusehern, fiel in der Zielgruppe mit 5,2 Prozent aber noch hinter die öffentlich-rechtliche Konkurrenz zurück. Das „heute journal“ steigerte sich später wieder auf 4,47 Millionen Zuschauer und 17,7 Prozent.

Schlechte Nachrichten gibt es derweil für Sat.1: Nach dem guten Auftakt in der vergangenen Woche musste „Lincoln Rhyme: Der Knochenjäger“ diesmal schon wieder Federn lassen. Übrig blieben 630.000 14- bis 49-jährige Zuschauer, mehr als mittelprächtige 7,5 Prozent waren nicht drin. „FBI: Special Crime Unit“ meldete sich nachfolgend mit der zweiten Staffel zurück, musste sich jedoch mit miesen 6,7 Prozent zufriedengeben – das entsprach in etwa dem Niveau der ebenfalls erfolglosen ersten Staffel. Alte Folgen von „Criminal Minds“ fielen im weiteren Verlauf zwischenzeitlich gar auf 4,4 Prozent zurück.

Schwestersender Kabel Eins hatte dagegen gut lachen, denn Peter Giesel sorgte mit seinem Format „Achtung Abzocke – Betrügern auf der Spur“ für weit überdurchschnittliche 7,1 Prozent bei den Werberelevanten. Den gleichen Wert verbuchte danach auch das „k1 Magazin“. Stärkster der kleineren Privatsender war allerdings VOX, wo James Bond erneut für Top-Quoten sorgte. „Die Welt ist nicht genug“ brachte es um 20:15 Uhr mit 890.000 Zuschauern bereits auf satte 11,2 Prozent, für „Sag niemals nie“ ging es am späten Abend weiter auf 11,9 Prozent nach oben. Sehr bescheiden lief es dagegen für die zweite Folge der Reportage-Reihe „Mensch Handwerker“ bei RTL Zwei, die bei enttäuschenden 4,0 Prozent hängenblieb. „Höllische Jobs“ ging anschließend mit 3,2 Prozent sogar komplett baden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Lincoln Rhyme und FBI sind Serien zum Zuschauen und vor allem auch Zuhören, sie erfordern einigermaßen Aufmerksamkeit. Für die "Fans" von Scripted-Reality-Shows wohl doch zuviel auf einmal. Die Sender sind eventuell Zuschauer mit ein paar Gehirnzellen mehr nicht
    gewohnt. Bitte aber für die restlichen Zuschauer, die diese beiden Serien gern anschauen und
    denen Mitdenken Freude macht, NICHT ABSETZEN NACH 3 FOLGEN!!! Es bedarf sicher einer
    Übergangszeit, dann kommen die Zuschauer der guten Serien auch wieder zurück!!!
    Der Brüller sind die Einschaltquoten für den restlichen Trash und Mist ja ebenfalls nicht, oder?
    • am via tvforen.de

      Beauty and the Nerd ... ein neuer Tiefpunkt im Trash-TV .. is wie ein Unfall, man will nicht aber man muss mal hingucken ..grusel
      • (geb. 1977) am

        Ich hätte bis gestern nicht gedacht, dass es möglich ist, das Niveau von "Are you the One?" noch zu unterbieten. Über besagte Sendung bin ich vor ein paar Wochen beim Zappen gestolpert und habe fasziniert für einige Minuten verfolgt, was für Intelligenzbestien man im TV bewundern kann. Ich hielt das für unterstes Niveau.

        Gestern bin ich dann wieder beim Zappen an diesem neuen Trash-Format hängengeblieben. Nur so lange, bis das Fremdschämen Überhand genommen hat. Also etwa eine Minute. Unglaublich, was sich für Leute ins Fernsehen trauen und dabei Ihren Ruf für den Rest ihres Lebens riskieren für ein wenig schnellen Ruhm - oder das, was sie dafür halten.

        Ich stelle fest: Ich muss mir das Zappen abgewöhnen. Vielleicht auch besser ganz das Fernsehen. :-(
        • am

          Wollen Zuschauer eigendlich nur noch Trash-Formate sehen??? Bevor ich Pro7 eingeschaltet hätte, hätte ich meinen Fernseher aus gelassen.

          Ich habe den ganzen Abend Sat1 gesehen. Wahrscheinlich sind die Serien zu schwer für viele Zuschauer, deshalb immer die schlechten Quoten dienstags und donnerstags in Sat1.

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