„Drei Engel für Dresden“: Neuer Sachsen-„Tatort“ von „Stromberg“-Schöpfer

Erstes rein weibliches Ermittlerteam gewinnt Ideenwettbewerb

Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski – 11.09.2014, 13:55 Uhr

"Drei Engel für Dresden": Neuer Sachsen-"Tatort" von "Stromberg"-Schöpfer – Erstes rein weibliches Ermittlerteam gewinnt Ideenwettbewerb – Bild: WDR

Der neue MDR–„Tatort“ wird in Dresden spielen und erstmals in der langen Geschichte der ARD-Krimireihe ein rein weibliches Ermittlerteam präsentieren. Das ist das Ergebnis des Konzeptwettbewerbs, den der Sender veranstaltet hatte, um Nachfolger für Simone Thomalla und Martin Wuttke zu finden.

Anfang des Jahres hatte der MDR im Internet dazu aufgerufen, dass Drehbuchautoren und Produktionsfirmen frische Ideen für einen neuen sächsischen „Tatort“ einreichen sollten (fernsehserien.de berichtete). Mehr als 30 Vorschläge gingen tatsächlich ein. Am überzeugendsten fanden die Verantwortlichen der Anstalt das Konzept der Firma Wiedemann & Berg, bei dem „Stromberg“-Erfinder Ralf Husmann fürs Drehbuch verantwortlich zeichnen soll.

Karin Hanczewski, Alwara Höfels und Jella Haase sollen die drei Kommissarinnen im Stil der „Drei Engel für Charlie“ spielen. Martin Brambach ist ihr – natürlich männlicher – Chef als Leiter des Kommissariats. So weit ging die Emanzipation dann beim MDR wohl doch nicht. Nanni Erben betreut die neue Subreihe als Produzentin für Wiedemann & Berg, Sven Döbeler ist der verantwortliche MDR-Redakteur.

Ändern wird sich nicht nur der Geschlechterproporz, sondern auch der Schauplatz: Wuttke und Thomalla ermitteln bisher – und noch zwei Mal im nächsten Jahr – in Leipzig. Mit dem neuen Team kehrt der Sachsen-„Tatort“ dann 2016 in die Landeshauptstadt Dresden zurück, wo er bereits bis 2000 mit den Hauptkommissaren Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) beheimatet war.

Anfang des Jahres hatte der MDR überraschend angekündigt, sich von dem bewährten Ermittlerteam trennen zu wollen, um frischen Wind in die Reihe zu bringen. Danach hatte er zunächst Produktionsfirmen gezielt aufgefordert, Vorschläge zu entwickeln und sich schließlich für die offene Variante übers Internet entschieden.

Bei den neuen jungen Kommissarinnen handelt es sich um durchs Fernsehen weitgehend noch unverbrauchte Gesichter. Jella Haase war bisher in Serien wie „Alpha 0.7 – Der Feind in Dir“ sowie „Hannah Mangold & Lucy Palm“ zu sehen und spielte auch im Kinoerfolg „Fack Ju Göhte“. Ihre beiden neuen Kolleginnen Hanczewski und Höfels waren immerhin schon in einer anderen ARD-Serie dabei, die „Tatort“ im Titel trägt: beim „Tatortreiniger“ des NDR. Ralf Husmann schrieb neben „Stromberg“ auch für Serien wie „Dr. Psycho“ und „Der Doc – Schönheit ist machbar“.

Einen Dreh- oder Sendetermin für den ersten Fall des neuen Teams gibt es noch nicht – und auch, ob dieser wirklich unter dem Arbeitstitel „Drei Engel für Dresden“ ausgestrahlt werden wird, ist noch ungewiss.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Es wird doch erst wieder spannend, wenn eine albanisch orientierte, lesbisch sprechende, nur auf einem Auge hörende kleinwüchsige Kommissarin mitmacht. Ansonsten - jeden Sonntag der selbe Einheitsbrei - Betroffenheitsgesülze, Sozialromantik, Einblick ins "wahre" Leben (z.B. SM und Swingerclubs).

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