Staffel 5, Folge 2

  • 18. Aufstieg oder Abstieg?

    Staffel 5, Folge 2 (60 Min.)
    „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – ein altes Sprichwort mit aktueller Brisanz. Denn tatsächlich: Was die Mobilität zwischen den Schichten angeht, ist die Situation in Deutschland schwierig. Hier werden 75 Prozent der Kinder das, was ihre Eltern schon sind: reich oder arm, Akademiker oder Arbeiter. Die Schichten haben sich verhärtet. Doch woran liegt das? Was sind Faktoren, die einen Aufstieg für manche möglich machen – und anderen den Weg nach oben verwehren? Welche Hürden müssen überwunden werden, wenn man den Aufstieg schaffen will? Die Zukunft eines Kindes hängt in Deutschland in vielen Fällen vom Bildungsstand und Geldbeutel der Eltern ab – noch immer! Im Superwahljahr 2017 stellt die Reportage „Aufstieg oder Abstieg?“ für die datenjournalistische MDR-Reihe „Exakt – So leben wir!“ die wichtige Frage nach der sozialen Durchlässigkeit in einem Land, dessen Wohlstand eigentlich keine Wünsche offen lassen sollte.
    Begleitet von Annett Glatz präsentiert der Film verblüffende Zahlen, erstaunliche Zusammenhänge und ein spannendes Experiment. Die MDR-Autorinnen Ines Klein und Marianne Harr blicken nach Mitteldeutschland und gehen dort auf die Suche nach den Momenten, die entscheiden: über Aufstieg und Abstieg.
    Sie treffen auf alle sozialen Schichten und fragen nach den persönlichen Geschichten. Wie schwierig es ist, ohne gute Startbedingungen den Weg aus prekären Verhältnissen herauszufinden, weiß Ayleen Köpke. Die 20-jährige Hallenserin stammt aus einer neunköpfigen Familie und war vor allem damit beschäftigt, sich um ihre Geschwister zu kümmern. In ihrer Kindheit ging es nicht ums Aufsteigen, sondern darum, nicht
    abgehängt zu werden.
    In Halle engagiert sich Tina Witkowski in ihrer Einrichtung KAHUZA für Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien. Sie hilft ihnen bei den Hausaufgaben und bietet denen, die kaum Freizeit kennen, sinnvolle Möglichkeiten – Dinge, die essentiell sind für den Werdegang der Kinder. In Wernigerode besucht Leah Scherer das Landesgymnasium für Musik. Ihre Eltern ermöglichen ihr diese Ausbildung. Die Mutter ist gelernte Krankenschwester, der Vater Berufssoldat. Dass ihre Tochter das Abitur anstrebt und damit eine höhere schulische Ausbildung als sie, macht beide stolz.
    Stolz ist auch die Summe, die Bildung in Deutschland vielen Eltern kostet: So fallen vom 3. bis 16. Lebensjahr durchschnittlich rund 14.500 Euro an, u. a. für Kita, Nachhilfe, Musikunterricht. Kommt später ein Studium hinzu, zahlen Eltern nochmal 30.000 Euro. Das kann nicht jeder leisten. Aber nicht nur fehlende Finanzen schließen einen Aufstieg in Deutschland aus. Die Wende galt vielen, die längst in Lohn und Brot standen, als Karrierekiller. Diese Erfahrung machte auch Udo Mauersberger, der wie so viele andere auch als Ingenieur seinen Job verloren hat und über Jahre um Arbeit kämpfen musste.
    Heute leben er und seine Frau von einer kleinen Rente. Sie stehen für die Zehntausenden Menschen in Mitteldeutschland, die trotz guter Ausbildung nach dem Mauerfall ihre berufliche Existenz verloren. „Egal welche Bildung oder Ausbildung du hast, du musst dich durchbeißen, sonst wird’s nix“, sagt Klaus Neumann in Erfurt. Er ist Selfmade-Millionär – auch ohne hohe Bildungsabschlüsse. Der Aufstieg – also doch ein Traum, der vor allem aus eigener Kraft geleistet werden kann? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.08.2017MDR

Sendetermine

Do 24.08.2017
02:50–03:48
02:50–
Mi 23.08.2017
20:15–21:15
20:15–
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