Staffel 6, Folge 1–4

Staffel 6 von „Exakt – So leben wir!“ startete am 05.09.2018 im MDR.
  • Staffel 6, Folge 1 (60 Min.)
    Jeden Monat geben wir einen ziemlich großen Anteil unseres Einkommens ab. Fast die Hälfte unseres Geldes fließt in Steuern und Sozialversicherungen. Geld, das umverteilt wird. Klar ist: In einem Sozialstaat fördern die Starken die Schwachen. Doch wo kommt unser Solidarsystem an seine Grenzen? Wer profitiert und wer zahlt drauf? Und was ist mit denen, die ohne staatliche Hilfe gar nicht mehr zurechtkommen? „Exakt – So leben wir!“ unternimmt eine Reise in die Welt des Gebens und Nehmens in Mitteldeutschland. Dabei wurden erstmals neue datenjournalistische Mittel verwendet, 15.000 Bundestagsreden ausgewertet und 170 Millionen Presseartikel digital analysiert.
    Außerdem sammelte das Kleinanzeigen-Portal von ebay exklusiv Daten zum mitteldeutschen Nutzerverhalten. Das Ergebnis: „Zu verschenken“ annoncieren vor allem die einkommensstarken Städte wie Radeberg und Radebeul. Die meisten Gesuche nach Gratisangeboten gibt es dagegen in einkommensschwachen Städten wie Lutherstadt Eisleben. MDR-Reporter Benjamin Arnold erlebt in Mitteldeutschland einen Tag voller Kontraste. So trifft er den Immobilienmakler Marc Frings, Präsident des Erfurter Rotary-Clubs, der sich für gemeinnützige Spenden einsetzt.
    Wie es sich anfühlt, ganz von Sozialleistungen abhängig zu sein, zeigt dagegen der Fall des 21-jährigen Benjamin Grubba. Ihm wurden vom Jobcenter sämtliche Leistungen gestrichen und er fürchtet nun, seine Wohnung zu verlieren. Da ist aber auch die alleinerziehende Altenpflegerin Denise Kitscha, die nach einer Sechs-Tage-Woche noch ehrenamtlich tätig ist und daraus Kraft schöpft. Außerdem begleitet die Reportage den Langzeitarbeitslosen Peter Kraus in Halle-Neustadt, wo die Hartz-IV-Quote am höchsten ist.
    Die südliche Neustadt ist der ärmste Stadtteil Mitteldeutschlands, 52 Prozent der Bewohner leben in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften. Trotz Umverteilung leben viele Menschen an der Armutsgrenze. Die Leiterin der Pirnaer Tafel, Sandra Furkert, hat dazu eine ganz eigene Meinung. Schuld sei nicht der Staat, sagt sie, Schuld sei die Wirtschaft, die die Menschen nicht am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben lasse. In der Tafel suchen immer mehr Menschen Hilfe, die zwar Arbeit haben, deren Lohn aber kaum zum Leben reicht.
    Ist das Verhältnis von Geben und Nehmen in unserer Gesellschaft aus dem Gleichgewicht geraten? An der Universität Magdeburg machen die MDR-Fernsehmacher zusammen mit den Professoren Joachim Weimann und Martin Fochmann ein Experiment, untersuchen welche Verteilung als gerecht empfunden wird. Die Ergebnisse sind überraschend. „Exakt – So leben wir!“ fragt nach: Wie steht es um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland im Jahr 2018? Emotionale Reportagen, ein spannendes Experiment und überraschende Zahlen, präsentiert von Moderatorin Annett Glatz am 5. September 2018 im MDR-Fernsehen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.09.2018MDR
  • Staffel 6, Folge 2 (60 Min.)
    Viele Menschen in Ostdeutschland haben das Gefühl: Dieses Land gehört nicht mir! Herrschen tun andere. Obwohl 87 Prozent der Bevölkerung in den neuen Bundesländern Ostdeutsche sind, spiegelt sich das an den Schaltstellen der Macht nirgendwo wider. Gerade mal 25 bis 35% der Spitzenpositionen, in einigen Bereichen sogar nur 1%, werden von Einheimischen besetzt. Kein Wunder, dass sich viele Ostdeutsche als Bürger zweiter Klasse fühlen. Nirgendwo ist die Stimmung darüber so geteilt wie in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Was ist dran an diesem Gefühl? Warum schaffen es Ostdeutsche so selten nach oben? Haben wir keine Lust am Aufstieg, fehlt uns der Instinkt zur Macht? „Exakt – So leben wir!“ unternimmt ein Jahr nach der Bundestagswahl eine Reise in die Welt des Dienens und Herrschens in Mitteldeutschland.
    Dabei werden erstmals neue datenjournalistische Mittel verwendet, 170 Millionen Presseartikel digital analysiert und 15.000 Bundestagsreden ausgewertet. Ein Ergebnis: Mitteldeutsche Wahlkreisvertreter kommen im Bundestag nur halb so oft zu Wort, wie es ihrem Sitzanteil entsprechen müsste.
    „Exakt – So leben wir!“ führt zu Menschen, die erfolgreich ihren Weg gegangen sind und es in Spitzenpositionen geschafft haben. Oberst Mario Herzer aus Zerbst ist derzeit der ranghöchste Luftwaffen-Offizier mit ostdeutscher Biographie. Der Kommandeur des größten Luftwaffenstützpunktes in Ostdeutschland hatte seine Ausbildung noch zu DDR-Zeiten an der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte der NVA begonnen. Er weiß, dass man es nur schaffen kann, wenn man es wirklich will: „Natürlich konnte jemand aus der Bundeswehr, aus den alten Bundesländern ganz anders auftreten, als jemand der in der NVA Offizier war.
    Und eigentlich immer das Folgen gelernt hat, möglichst wenig an Gegenrede gebracht hat, das war also auch ein schwerer Lernprozess, zu sagen, Mensch, hier kann man auch mal seine Meinung sagen und man wird nicht gleich weggebügelt. Das ist was, was ich mir auch angenommen habe. Wenn man sich große Ziele setzt und die auch hartnäckig genug verfolgt, kann man auch durchaus bis in die höchsten Verwendungen egal ob bei der Bundeswehr oder in einem Unternehmen aufsteigen“.
    „exakt – So leben wir!“ begleitet Menschen, die es glücklich macht, anderen zu dienen. Der ehemalige Leistungssportler Roland Würzbach arbeitet seit zwanzig Jahren im Grand Hotel Taschenbergpalais in Dresden und dient mit Leib und Seele. Die Aufgabe des Chef-Concierge ist es, die Wünsche der anspruchsvollen Gäste zu erfüllen. Selbstdarsteller sind auf diesem Posten fehl am Platz. Nach einer Studie der Charité sind Ostdeutsche weniger selbstbezogen und ich-verliebt als Westdeutsche.
    In einer Welt des Dienens ist das ein Vorteil! Fällt es Ostdeutschen leichter zu dienen? Und warum ist es ihnen eher unangenehm, sich groß darzustellen? Körperspracheexperte Dirk W. Eilert hat dafür eine Erklärung: „Die ehemalige DDR war eher kollektivistisch ausgerichtet, das heißt der Fokus lag auf dem Gemeinwohl der Gruppe! In der ehemaligen Bundesrepublik war der Fokus eher auf Individualismus gerichtet, also auf das Wohl des Einzelnen! Und hier gibt es Untersuchungen, dass auch die Körpersprache anders ist. In kollektivistischen Kulturen ist die Körpersprache eher zurückhaltend.
    Man unterdrückt die eigenen Emotionen zu Gunsten der Gruppe.“ In einem spannenden Experiment geht das Autorenteam der Frage nach, was die Gesten der Macht sind und ob sich erfolgreiche Menschen allein durch ihre Köpersprache und Mimik verraten. Beherrscht und allein gelassen fühlt sich auch der Bürgermeister von Obermehler. Im thüringischen Obermehler gaben 37,5 Prozent der Einwohner bei der Bundestagswahl ihre Stimme der AfD. Der ehrenamtliche Bürgermeister Heiko Willfahrt ist sich sicher, dass es eine Protestwahl war.
    Denn seit vielen Jahren ist seine Gemeinde hoch verschuldet und muss sparen. Vieles im Ort kann nur durch ehrenamtliches Engagement gelöst werden. 2015 kamen die Flüchtlinge. Von heute auf morgen verdoppelte sich die Zahl der Einwohner. Doch die erhoffte Hilfe „von oben“ blieb aus – und wie schon oft in den vergangenen Jahren fühlten sich Einwohner und Bürgermeister von den Herrschenden im Stich gelassen. Emotionale Reportagen, ein spannendes Experiment und überraschende Zahlen präsentiert von Moderatorin Annett Glatz am 12. September 2018 im MDR-Fernsehen.
    „Dienen oder Herrschen?“ ist die zweite Folge der diesjährigen Staffel des datenjournalistischen und crossmedial angelegten Projektes des Mitteldeutschen Rundfunks. „Exakt – So leben wir!“ thematisiert die sich vertiefenden Gegensätze jeweils mittwochs um 20:15 Uhr zu folgenden Schwerpunkten: 05.09.2018 Exakt – So leben wir! – Geben oder Nehmen? 12.09.2018 Exakt – So leben wir! – Dienen oder Herrschen? 19.09.2018 Exakt – So leben wir! – Einsam oder Gemeinsam? 26.09.2018 Exakt – So leben wir! – Niedergang oder Perspektive? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.09.2018MDR
  • Staffel 6, Folge 3 (60 Min.)
    Einsamkeit ist genauso verheerend wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag, hat ähnliche Auswirkungen wie Alkoholmissbrauch und ist schädlicher als keinen Sport zu treiben. Sich auf Dauer einsam und nicht aufgehoben zu fühlen, kann krank machen. Neben psychischen Problemen wie Depressionen können auch körperliche Erkrankungen die Folge sein. Einsamkeit wird in Deutschland zunehmend als gesellschaftliches Problem wahrgenommen. Die Menschen fragen sich, wer sie im Leben begleitet und für sie da ist. Sind es Freunde, die Partner oder etwa Politiker? Worauf ist Verlass in der schnelllebigen Zeit? „Exakt – So leben wir!“ fragt in Mitteldeutschland: Einsam oder gemeinsam? Dabei wurden erstmals neue datenjournalistische Mittel verwendet, 15.000 Bundestagsreden ausgewertet, 170 Millionen Presseartikel digital analysiert und Mitgliederdaten tausender Sportvereine durchforstet.
    Ein erstaunliches Ergebnis: Die Mitteldeutschen treiben immer weniger Mannschaftssportarten wie Handball oder Volleyball, dafür Einzelsportarten wie Schwimmen – ein Hinweis auf wachsende Individualisierung in der Gesellschaft.
    Vor allem in der Stadt vereinzeln die Menschen immer mehr. Ein möglicher Grund: die vielen Umzüge. In einem Leipziger Mietshaus lernen die Bewohner im Durchschnitt jedes Jahr einen neuen Nachbarn kennen. Wer hingegen ein Haus im Landkreis Mittelsachsen besitzt, erlebt im Schnitt nur alle 10 Jahre einen neuen Nachbarn. „Exakt – So leben wir!“ führt den Zuschauer zu Orten und Menschen in Mitteldeutschland, die uns einen Einblick in ihre Gefühlswelt geben und über ihre Situation und den Zustand der Gesellschaft reflektieren.
    Das Dorf Falkenau in Sachsen schafft es trotz demographischer und wirtschaftlicher Herausforderungen ein fürsorgliches Miteinander zu bewahren. Auf dem Land kennt man sich und passt gegenseitig auf sich auf. Mechthild Mindner aus Jena hat gelernt, auf sich selbst aufzupassen. Die 76-Jährige lebt seit 60 Jahren mit einer bipolaren Störung und manisch-depressiven Phasen. Dann fühlt sie sich einsam und hilflos. So sehr, dass sie nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen kann und sich zurückzieht. Einsamkeit als Thema ist auch in der Politik angekommen, wie etwa die Debatte um die Einrichtung eines Ministeriums für Einsamkeit nach dem Vorbild Großbritanniens zeigen.
    Sachsens Staatsministerin für Gleichstellung und Integration gilt als eine Politikerin, die den Bürgern zuhört. „Exakt – So leben wir!“ begleitet Petra Köpping in den Bundestag, wo sie mit Vertretern benachteiligter ostdeutscher Rentnergruppen spricht. Gemeinsam mit dem Sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig bittet sie Bürger zum Küchentischgespräch. Warum fühlen sich die Bürger von der Politik alleingelassen? Was muss sich ändern, damit die Gesellschaft nicht noch weiter auseinanderdriftet? Dass man sich auch als Politiker einsam fühlen kann, zeigt das Beispiel von Rainer Wernicke aus Thüringen.
    Der ehemalige Landessprecher der Grünen kritisiert, dass im Parteien- und Politbetrieb Karrieredenken und Machtinteressen im Vordergrund stehen. Er fühlte sich oft allein im Kampf gegen Windmühlen. In ihrem Film geht die Journalistin Jasmin Lakatoš den Fragen nach, welche Faktoren Einsamkeit begünstigen und was im Laufe des Lebens davor schützen kann.
    Welche Strukturen geben uns Halt? Was stärkt den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft? Wie könnten Maßnahmen der Politik aussehen? Der Film sucht dabei auch nach frühen Weichenstellungen. Wer in der Kindheit und Jugend kaum gemeinsame Erfahrungen macht, intensive Freundschaften und Zusammenhalt erlebt – sei es im Sportverein, in der Schule oder in der Freizeit auf dem Fußballplatz – dem können mitunter soziale Fähigkeiten und Erlebnisse im weiteren Leben fehlen. Umso tragischer, wenn sich immer weniger Mitspieler im Verein finden lassen und keine Mannschaften mehr zustande kommen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.09.2018MDR
  • Staffel 6, Folge 4 (60 Min.)
    Nur zwei von zehn Ostdeutschen glauben, dass es für sie persönlich in absehbarer Zeit wirtschaftlich voran gehen wird. Ohne wirklich arm zu sein, fühlen sich nicht wenige Menschen abgehängt. Warum ist das so? Wer ist wirklich perspektivlos und wer hat gute Zukunftsaussichten? Das ergründet die vierte Folge von „Exakt – So leben wir!“. Fakt ist, in Mitteldeutschland herrscht keine Chancengleichheit. Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Internetverbindung. „Exakt – So leben wir!“ unternimmt eine Reise durch Mitteldeutschland zwischen Perspektive und Niedergang.
    Dabei werden erstmals neue datenjournalistische Methoden angewandt, 15.000 Bundestagsreden ausgewertet und Daten ermittelt, wie zum Beispiel die Reisezeit, die man braucht um von einem Ort an den anderen zu gelangen. Mit den Daten wird Mitteldeutschland neu vermessen. Es ergeben sich andere Landkarten als die, die wir kennen. Von Leipzig aus liegt beispielsweise die britische Hauptstadt London in punkto Reisezeit direkt im Harz, denn die Reisezeiten mit Auto, Bahn und/​oder Flugzeug sind identisch – 100 Minuten. Weit weg dagegen befindet sich Arendsee.
    Die stagnierende Verkehrsanbindung verursacht lange Fahrzeiten. Firmen sehen davon ab, ihren Sitz dorthin zu verlegen – so auch Thomas Schwochow, der sein Unternehmen in Magdeburg hat und der von Arendsee lieber in die Landeshauptstadt pendelt – 100 Minuten für 100 km. Erstmals werden Prognosedaten für Berufsfelder bis zum Jahr 2035 auf Städte und Kreise in Mitteldeutschland angewandt. Wie wird sich die Digitalisierung in relativ naher Zukunft auswirken? Der Landkreis Sonneberg muss sich wie viele andere thüringische Kreise darauf einstellen, dass über zehn Prozent der heutigen Arbeitsplätze verloren gehen.
    Halle/​Saale steht mit einem Rückgang von „nur“ drei Prozent überraschend auf Platz 1. Digital abgekoppelt ist das Erzgebirge im wahrsten Wortsinne schon heute. Privathaushalte und Firmen wie das Hotel „Köhlerhütte“ und die Sicherheitsfirma „PSS Security“ leiden unter dem schlechten Internetausbau. Die Versorgung ist nicht ausreichend und es kommt immer wieder zu Totalausfällen, was für die Unternehmen Ärger und Einbußen bedeutet.
    Kein Internet und dann auch noch jede Menge Funklöcher. Die Betroffenen schätzen zwar die Ruhe, haben davon aber die Nase gehörig voll. Im Gegensatz dazu haben andere Regionen eine deutliche Perspektive. Zum Beispiel Meerane. Paul Hertwig führt hier mit seinen Eltern eine Firma, die IT-Systeme für Industrie- und Bauunternehmen entwickelt. Die Branche boomt, sie suchen händeringend Personal mit IT-Affinität und der Bedarf wird weiter steigen. Das Eichsfeld ist deutschlandweit die Rückkehrregion Nummer eins. Junge Menschen gehen für die Ausbildung zwar weg und träumen aber schon jetzt davon, wieder in die Heimat zurückzukehren.
    Und Magdeburg schaut ebenfalls perspektivisch in die Zukunft. Mit dem Aufstieg des 1. FC Magdeburg kommt besserer Fußball in die Stadt und wird zudem Geld in die Kassen der Kommune und der Unternehmen spülen. MDR-Reporterin Christin Simon trifft auf Menschen in Mitteldeutschland, die sich abgehängt fühlen und deshalb für Ihre Region kämpfen und auf Menschen, die ihre Zukunft mit einer deutlichen Perspektive sehen und erklären, woran das liegt. Der Film fragt konkret: Inwiefern leidet Mitteldeutschland unter der regionalen Chancenungleichheit? Und was machen die Menschen in den Regionen aus ihrer Situation? „Exakt – So leben wir!“ fragt auch danach, was sich ändern muss, damit diejenigen, die sich abgehängt fühlen wieder eine Perspektive haben.
    Bei den Dreharbeiten sind Autorin und Kamerateam auf viele Menschen gestoßen, die sich engagieren, die sich nicht abfinden wollen, die wollen, dass sich in ihren Regionen wieder etwas dreht. So kämpft in Arendsee Walter Fiedler schon lange für eine bessere Verkehrsanbindung ans Autobahnnetz.
    Der Rentner will nicht mehr länger zuschauen, dass viele junge Menschen die Region verlassen und die Wirtschaft leidet. Fiedler organisiert Demonstrationen und hört nicht auf, den Verkehrsausbau zu fordern. Denn gegenwärtig benötigt man von keinem anderen Ort in Mitteldeutschland länger zu einem Flughafen als von dort aus. Doch der aktuelle Stand des Bundesverkehrswegeplans sieht eine Änderung derzeit nicht als dringend notwendig an. Walter Fiedler fände es „schade, wenn nun in einer Zeit, wo es Deutschland am besten geht, hier das Licht ausgeknipst wird“.
    Und auch das Erzgebirge wehrt sich gegen das Abgehängt-Sein. Heiko Schmuck, Kreisvorsitzender der FDP Erzgebirge, will nicht akzeptieren, dass online Streaming Dienste nicht möglich sind und man mancherorts nicht einmal mobil telefonieren kann. Deswegen hat er einen Funklochmelder ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit auf die Situation aufmerksam zu machen. Er sagt ganz klar: „Wir dürfen den Anschluss nicht noch weiter verlieren.“ Zwei Regionen, die unter der regionalen Chancenungleichheit leiden und im Vergleich zu Nachbarregionen wirtschaftlich benachteiligt sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.09.2018MDR

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