2020, Folge 981–994

Von einigen Folgen existieren vermutlich neubearbeitete Fassungen.
  • Folge 981 (30 Min.)
    Hanspeter Landenberger, links, werkelt seit fast 60 Jahren in jeder freien Minute an Dampflokomotiven herum. Sein Sohn Stefan ist oft mit von der Partie. – Bild: SWR/​Alexander Schweitzer
    Hanspeter Landenberger, links, werkelt seit fast 60 Jahren in jeder freien Minute an Dampflokomotiven herum. Sein Sohn Stefan ist oft mit von der Partie.
    Unweit der Autobahnausfahrt Affoltern am Züricher Nordring befindet sich das beliebte Naherholungsgebiet Katzensee. Seit bald 60 Jahren zieht hier die Dampfbahn Katzensee ihre Runden – eine einzigartige Gartenbahn, die von einer besonderen Familie, den Landenbergers, in ihrer Freizeit betrieben wird. Mittlerer Weile werkelt an der Bahn die vierte Generation der Familie. Angefangen hat alles mit Kurt Landenberger, dessen Sohn Hanspeter heute als Familienoberhaupt die Familie zusammenhält. Seine Frau Susi ist seit 50 Jahren auch immer mit am Katzensee: „Wir wohnen hier, aber wir schlafen noch zuhause.“ Auch ihre Kinder Fredy und Stefan sind hier aufgewachsen.
    Stefan ist heute wie einst sein Vater hauptberuflich Lokführer bei den Schweizerischen Bundesbahnen. Nebenbei ist er technischer Leiter des Vereins Dampfgruppe Zürich, der sich im nahen Bahnpark Brugg um mehrere Dampflokomotiven kümmert. Jedes Jahr im Mai stehen die Loks beim Bahnparkfest unter Dampf und Stefan auf dem Führerstand. Sein Bruder Fredy hatte Pech.
    Er ist etwas älter. Auch er wollte Lokführer werden, aber damals hatten die Schweizerischen Bundesbahnen keinen Bedarf. Er ist heute Pilot bei einer privaten Fluglinie für VIPs. Früher war er in seiner Freizeit Dampflokführer auf der Furkastrecke. Dort hat er seine Frau Sandra kennengelernt. Auch sie hilft heute am Katzensee. Der größere Sohn Christian ist auch schon Lokführer auf der Dampfbahn und sein Bruder heißt Lukas wie der Lokomotivführer bei Jim Knopf – Die Landenbergers eine Familie unter Dampf. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.01.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 16.01.2020ARD Mediathek
  • Folge 982 (30 Min.)
    Wartung der Triebwagen im Depot von Transport for Wales.
    Wer Wales mit der Eisenbahn bereist, erlebt so viel, dass sich Bücher füllen liessen. „Eisenbahn-Romantik“ begleitet Susanne Oswald, die in der Waliser Eisenbahnszene für einen neuen Roman recherchiert. Von Shrewsbury reist die Autorin auf der Cambrian Line quer durch Wales an die Küste nach Aberystwyth. Dort steigt sie von Diesel auf Dampf um und erkundet das Hinterland. Auf der Strecke der Cambrian Line liegt Newtown, einst wichtiger Standort der Textilindustrie, der seinen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts der Eisenbahn zu verdanken hatte.
    Pryce Jones gründete hier als Erster einen Versandhandel für Wollwaren. Anhand von Katalogen bestellten die Kundinnen und Kunden und bekamen die Ware mit dem Zug geliefert. Machynlleth ist der Sitz des Depots von Transport for Wales und des Stellwerks von Network Rail. Im Depot werden die Dieseltriebwagen aus den 90er Jahren gewartet, die Transport for Wales von Arriva übernommen hat. Vor allem Bremschecks stehen auf der Tagesordnung, denn es herrscht Rutschgefahr durch Blätter auf den Schienen.
    Zahlreiche Bäume und Büsche begrenzen im Inland die eingleisige Strecke. Die Briten haben das europäische Eisenbahnverkehrsleitsystem „Ertms“ als Erste hier erprobt und 2011 eingeführt. Im Stellwerk Machynlleth sieht man, wie damit gearbeitet wird. Am Bahnhof findet auch die Entkopplung der Triebwagen statt, die paarweise nach Norden und nach Süden weiterfahren. Aberystwyth ist die Endstation im Süden. Der Küstenort hat seine Entwicklung zum Seebad der Cambrian Line zu verdanken. Das Old College an der Strandpromenade – einst Eisenbahnhotel, dann Teil der Universität und demnächst kulturelle Begegnungsstätte – lässt einen heute noch eintauchen in eine vergangene mondäne Welt.
    Vor 150 Jahren reisten die wohlhabenden Britinnen und Briten mit dem Zug in den Erholungsurlaub am Meer. Aber auch das Hinterland von Aberystwyth ist geprägt durch die Eisenbahn. Hier dampft es im Vale of Rheidol wie anno dazumal. Die drei Schmalspurloks der Great Western Railway von 1923 und 1924 ziehen heutzutage Wagen mit Touristinnen und Touristen von Aberystwyth zur Devil’s Bridge. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.01.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 23.01.2020ARD Mediathek
  • Folge 983
    Auf Sachalin lagern die größten Erdöl- und Gasvorkommen Russlands. Ein entscheidender Grund, dass Russland dabei ist, die Abgeschiedenheit und extreme Randlage der Insel im äußersten Osten des Riesenreiches Schritt für Schritt zu verändern. Über 75 Jahre lang musste das über 800 Kilometer lange Eisenbahnnetz Sachalins mit der aus der japanischen Besetzung bis 1945 übernommenen Schmalspur auskommen. Nun soll es eine Brücke über den Tatarensund geben. Doch die ist nur dann sinnvoll, wenn aus dem 1067-Millimeter-Netz eine russische Breitspur wird. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt laufen die Vorbereitungen: Neue Loks wurden auf die Insel geliefert, die Waggons bekamen neue Radgestelle, das gesamte Schwellennetz wurde erneuert.
    Am 1.Juni 2019 wurden alle Züge auf der Insel gestoppt, in einer Großaktion wurden in drei Monaten 650 Kilometer auf Breitspur umgebaut. Der Film zeigt die letzten Tage mit dem Schmalspur-Eisenbahnnetz auf der Insel. Er dokumentiert die letzten Fracht- und Personenzüge, geht den Ursachen nach, die auf Sachalin dafür sorgten, dass es 75 Jahre lang ein Schmalspurnetz gab und beleuchtet die erheblichen technischen Schwierigkeiten, die für den Alltag der Menschen und die Wirtschaft gleichermaßen lebensnotwendige Eisenbahn von Russland aus zu versorgen. Sachalin soll näher an den russischen Kontinent rücken. Mit dem 1.Juni 2019 hat dieses Projekt „Zukunft für Russland“ begonnen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.01.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 30.01.2020ARD Mediathek
  • Folge 984 (30 Min.)
    Kuppelhalle des Antwerpen Centraal.
    Antwerpen Centraal ist mehr als ein Bahnhof. Handelt es sich doch bei dem Bau eher um einen Palast denn um eine Bahnstation. Der Bahnhof Antwerpen Centraal gilt als steinerne Manifestation der aufstrebenden Kolonialmacht. Antwerpen war in der früheren Stadtgeschichte eine der größten Handelsstädte der Welt, die schon immer für die Nord-Süd-Verkehrsachse nach Amsterdam oder Rotterdam wichtig war. Seine gigantische Kuppel erinnert an das Pantheon in Rom. Deswegen wird er im Volksmund auch Eisenbahnkathedrale genannt. Nicht von ungefähr galt das palastähnliche Bauwerk als steinerne Manifestation der damals aufstrebenden Kolonialmacht. Selbst König Leopold II. ließ sich bei seinem Anblick 1905 zu einem Ausruf des Erstaunens hinreißen: „C’est une petite belle gare“ („Er ist ein schöner kleiner Bahnhof“).
    Der Antwerpener ist seit Anbeginn stolz auf seinen Bahnhof. Autor und Regisseur Jeremy JP Fekete ist auf der Suche nach dieser untrennbaren Verbindung zwischen Bahnhof und Bürger. Vom zaghaften Kuss ihrer ersten Liebe auf den Bahnhofsbänken bis zum Verlust liebgewonnener Kuscheltiere im Gewusel drängelnder Reisender. Andere wiederum gelangen über den Bahnhof nach Antwerpen und blieben ein Leben lang in seiner Nähe. So entstand hinter ihm das „Jerusalem des Nordens“, wie man das Diamantenviertel auch nennt. Hier ist man aus Tradition steinreich. Und deshalb ist Antwerpen auch die „Stadt der funkelnden Steine“ und größter Handelsplatz für Diamanten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.02.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 06.02.2020ARD Mediathek
  • Folge 985 (30 Min.)
    Die ersten der 66 Kilometer langen Bahnlinie führen durch die Rotaliana-Ebene im Etschtal.
    Während sich in Meran und am Gardasee Touristinnen und Touristen die Füße platt stehen, findet man im nahen Nonstal, dem Val di Non, eine herrliche Alpenwelt in entsprechender Ruhe. Ganz nachhaltig führt hier seit 110 Jahren eine Schmalspurbahn, die Nonstalbahn, hinauf. Ausgangspunkt ist Trento. Von der Hauptstadt der autonomen Provinz Trentino-Südtirol führt die Bahn 66 Kilometer hinauf nach Mezzana unterhalb des Tonalepasses. Dabei überquert der Zug die Etsch und schlängelt sich von nun an immer entlang des Flusses Noce, zu Deutsch Nonsbach, 700 Höhenmeter hinauf. Teilweise verläuft die Strecke entlang einer alten Römerstraße zwischen Rom und Gallien, die von zahlreichen Burgen gesäumt ist. Vorbei an Apfelplantagen erreichen die Bahnreisenden nun das Val di Sole, das Sonnen- oder Sulztal. Während anderswo Strecken stillgelegt werden, wurde die Nonstalbahn seit 2003 um elf Kilometer verlängert. Es gibt sogar Pläne, die Strecke noch weiter hinauf Richtung Tonalepass zu bauen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.02.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 13.02.2020ARD Mediathek
  • Folge 986
    Welcher Schnellzugrenner wird demnächst aufs Gleis gestellt, welchen längst ersehnte Zug erwartet die Modelleisenbahnerinnen und Modelleisenbahner? „Eisenbahn-Romantik“ berichtet traditionell ausführlich über die Spielwarenmesse Nürnberg. Der Schwerpunkt liegt auf der Modelleisenbahn und dem entsprechenden Zubehör. Nicht nur die ganz großen Anbieter werden vorgestellt, es geht uns auch um einen kleinen Hersteller, der mit einer Innovation aufwartet. Welche Trends gibt es? Insgesamt sind mehr als 2800 Ausstellerinnen und Aussteller aus 60 Ländern auf der Messe vertreten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.02.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 20.02.2020ARD Mediathek
  • Folge 987 (30 Min.)
    Einem Steingebirge gleich erhebt sich inmitten der Stadt Milano Centrale – Mailands Hauptbahnhof. Seine Entstehung dauerte 25 Jahre. Am Ende erschuf sich Mailand eine Bahnhofskathedrale. Ein Monumentalbau geprägt von zwei Epochen: der Monarchie und dem Faschismus. Spuren dieser politischen Systeme finden sich heute noch am Kopfende von Gleis 21. Wie den „sala reale“ – den königlichen Wartesaal des Savoyer Königs. Und wer genau hinschaut erkennt noch die Zeichen der nachfolgenden Herrschaft Benito Mussolinis.
    Ein Hakenkreuz eingelassen in das hölzerne Parkett des Wartesaals. Lange Zeit lag es unter einem riesigen Teppich versteckt. Man erschuf den Bahnhof zu einer Zeit als der italienische „Stile Liberty“ in Mode kam. Er prägte die Kunst und Architektur in Mailand. Zur Zeit der Industrialisierung erblühte in Italien die Gestaltung moderner Nekropolen. Autor & Regisseur Jeremy JP Fekete entdeckt nahe den Rangiergleisen des Mailänder Bahnhofes den 1866 eröffneten Cimitero Monumentale. Mit allegorischen Todesengeln und trauernden Marien verband man die Vorstellung einer „Stadt der Toten“ inmitten der „Stadt der Lebenden“.
    Erschaffen als eine Nekropole für die Mailänder Bourgeoisie. In der Squadra Rialzo, der alten Mechaniker-Werkstatt des Mailänder Bahnhofes findet man sie noch: Schätze aus der Eisenbahnzeit. Unter anderem Lokomotiven die heute noch die Bahnstrecken des Umlands befahren und das Herz jedes alten und jungen Lokführers höher schlagen lassen. Lokomotive fahren ist für einige gar eine Lebensphilosophie. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.02.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 27.02.2020ARD Mediathek
  • Folge 988 (30 Min.)
    Reisen mit Meerblick und Direktanschluss an Museumsbahnen in allen Größen, das ermöglicht die Cambrian Line in Wales. „Eisenbahn-Romantik“ begleitet Christian Rogers, einen Eisenbahn-Enthusiasten, der per „Driver Experience“ die Dampfloks der Schmalspurbahnen an der Strecke ausprobieren will, um in Oswestry bei der Cambrian Heritage Railway, historisch gesehen der „Wiege“ der Cambrian Line, seine geliebte Modellbahn-Normalspur-Dampflok Andrew Barkley 040 im Original zu erleben. Die Cambrian Line ist etwas für Genießer: Die blauen und silbernen Dieseltriebwagen von Transport for Wales starten in Pwllheli, bewegen sich gemütlich über die Holzbrücke von Barmouth und direkt an der Meereskante entlang, um dann an zahlreichen Bedarfshaltestellen in der eindrucksvollen Küstenlandschaft zu stoppen.
    Drei permanente Haltestellen sind für Dampflok- und Schmalspurbahn-Liebhaber ein Muss: Porthmadog, Fairbourne und Tywyn. Nach einem Ausflug mit der Welsh Highland Railway nach Beddgelert geht es mit der Fairbourne Railway hinter der Düne entlang und der Talylynn Railway in die Berge. Der Drache ist das Wahrzeichen der Waliser und die kohlevertilgende Dampfeisenbahn wird gerne mit ihm verglichen. Für den leidenschaftlichen Geschichtenerzähler und Legendenkenner Christian Rogers ein gefundenes Fressen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 05.03.2020ARD Mediathek
  • Folge 989 (30 Min.)
    Auch die Donnersbergbahn zwischen Alzey und Kichheimbolanden wurde reaktiviert. Zwischen 1951 und 1999 fuhren hier keine Personenzüge mehr. Die Strecke wurde 2000 in den Rheinland-Pfalz-Takt aufgenommen. 2014 wurde ihre Streckengeschwindigkeit auf 100 Km/​h erhöht.
    Seit der Bahnreform 1994 wurden in Deutschland 500 Bahnstrecken mit einer Länge von mehr als 5.000 Kilometern stillgelegt, davon in Baden-Württemberg 28 Strecken mit einer Länge von 218 Kilometern und in Rheinland-Pfalz 33 Strecken mit einer Länge von 408 Kilometern. Für das Einhalten der Klimaschutzziele spielt der Verkehrssektor eine bedeutende Rolle. Die Organisation des Verkehrs muss neu gedacht werden, auch im ländlichen Raum. Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat ein Programm aufgelegt, mit dem die Reaktivierung von 41 Strecken geprüft wird. Verkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen sagt, dass „die Reaktivierungen zeigen, dass es guten umweltfreundlichen Schienenverkehr auch im ländlichen Raum geben kann“.
    „Eisenbahn-Romantik“ ist gemeinsam mit Gerhard Schnaitmann in Baden-Württemberg und Werner Schreiner in Rheinland-Pfalz unterwegs und stellt einige bereits reaktivierte Eisenbahnstrecken vor. Die Reaktivierung von Nebenbahnen ist keine Spielerei von Eisenbahnfans. Sie ist ein Beitrag, den „Green Deal“ von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen umzusetzen und Fehler der Vergangenheit rückgängig zu machen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 12.03.2020ARD Mediathek
  • Folge 990 (30 Min.)
    Die Frankfurter Hafenbahn schiebt die Güterwagen mit Steinkohle ins Gebäude des Heizkraftwerks in der Nähe des Westhafens.
    In Kopfsteinpflaster und Gras eingebettet fallen die Schienen am Frankfurter Mainufer auf den ersten Blick nicht auf. Wenn dann läutende Diesel- oder pfeifende Dampflokomotiven auftauchen, staunen die Passantinnen und Passanten. Einst verlegt, um zwei Schienennetze und deren Kopfbahnhöfe zu verbinden, dienen die Gleise heutzutage der Frankfurter Hafenbahn, um mit ihren Rangierloks vom West- zum Osthafen zu gelangen. Hinzu kommen Sonderfahrten der Historischen Eisenbahn Frankfurt bei besonderen Anlässen wie dem Tag der Verkehrsgeschichte. Es sind vor allem die Dampfwolken einer Güterzuglokomotive von 1943, die dann vor der modernen Skyline für Aufsehen sorgen.
    Hafenbahn und Historische Eisenbahn haben ihren Sitz am Osthafen-Bahnhof. Hier starten auch die Rangierfahrten. Güterwagen mit Containern, aber auch mit Sand, Kies und Schotter werden zu Firmen gefahren, die sie dann weiterverladen auf Schiffe und LKW. Filmautorin Kirsten Ruppel zeigt das Alltagsgeschäft, aber auch die Hafenbahn im Wandel der Zeit. So kann man am Tag der Verkehrsgeschichte in Frankfurt nicht nur mit der Dampfeisenbahn am Main entlangfahren, sondern sich auch als Stellwerksmeister ausprobieren und alte Signale stellen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 19.03.2020ARD Mediathek
  • Folge 991 (30 Min.)
    Die Kindereisenbahn.
    Bereits Gustav Eiffel war begeistert von Budapest – der ungarischen Hauptstadt der ehemaligen Donaumonarchie. Umso mehr, als sein Büro 1874 den Wettbewerb für die gläserne Bahnhofshalle des Nyugati Palyaudvar gewann. Mit über 6000 Quadratmeter Fläche und seinen 25 Metern Höhe galt er als fünftgrößter Bahnhof der Welt – und für viele Jahre als Europas modernster. Heute ist die österreich-ungarische Eisenbahnkathedrale die Einzige, die seit ihrer Entstehung kaum modernisiert wurde. Filmemacher Jeremy JP Fekete stöbert in fast vergessenen Winkeln des alterwürdigen Bahnhofes: wie dem königlichen Wartesaal.
    Seit rund 100 Jahren ruht er im Dornrösschenschlaf und harrt seiner Wiederentdeckung. Einmal im Jahr wird seine verstaubte Ruhe gestört, wenn der glanzvolle kaiserliche Sissi-Zug vom Nyugati Bahnhof über die alten Gleise Richtung Gödöllö rollt – zum ungarischen Lieblingsschloss der Kaiserin. Ein Budapester Bahnhof, der es mit dem Nyuagti Palyaudvar an alter Schönheit aufnehmen kann, ist der Jahre später erbaute Keleti Palyaudvar. Stein auf Stein, durchdrungen vom ungarischen Nationalstolz – als Gegenstück zum Kaiserlichen Nyugati Palyaudvar.
    Von seinen Perrons fuhr jahrzehntelang das MAV Sinfonieorchester und reiste quer durchs Land, um den Magyaren nach dem Zweiten Weltkrieg Kunst und Kultur zu überbringen. Heute spielt das Orchester längst in den großen Konzerthallen Europas. Ganz in Kinderhand dagegen befindet sich die Pioniereisenbahn. Eine Schmalspurbahn, welche Touristinnen undTouristen und aussichtshungrige Budapesterinnen und Budapester seit 1948 auf den Szechenyi-Berg hinauffährt. Entstanden aus einem sozialistischen Erziehungsprogramm für Eisenbahner. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 26.03.2020ARD Mediathek
  • Folge 992 (30 Min.)
    Sonderzug aus Dillingen bei der Ankunft im Bahnhof Bouzonville in Lothringen. Nur einmal im Jahr fährt ein Zug hier über die Grenze, am Karfreitag, da an diesem Tag in Bouzonville ein großer Jahrmarkt stattfindet.
    Die Deutsche Bahn setzte Jahrzehnte lang auf die großen Trassen und vernachlässigte die Fläche und den grenzüberschreitenden Verkehr. Die immer schlechtere Anbindung des Saarlands ist dafür ein Beispiel. Obwohl im deutschen und französischen Teil des Niedtals seit über hundert Jahren Gleise liegen, endet die Zugfahrt an der Grenze. Trotz Europäischer Union. Früher hat die Niedtalbahn das Saarland mit Lothringen verbunden. Zuletzt verkehrten zwischen Dillingen an der Saar und Bouzonville (Busendorf) im benachbarten Département Moselle noch Güterzüge; doch auch deren Betrieb wurde eingestellt.
    Seit 2013 fährt nur noch einmal im Jahr ein Zug über die Grenze, am Karfreitag, denn an diesem Tag findet im früheren Busendorf ein großer Jahrmarkt statt. Dabei bemühen sich Bürgermeister auf beiden Seiten der Grenze, Bürgerinitiativen, Verkehrsverbände und die Gewerkschaften seit Jahren um eine Reaktivierung und Elektrifizierung der Niedtalstrecke. Auch um eine attraktive Verbindung zwischen Saarbrücken und Luxemburg zu ermöglichen. Bahn-Spediteur Michael Fries will wieder Güterzüge durchs Niedtal fahren lassen.
    Zusammen mit einem französischen Partner betreibt er bereits grenzüberschreitende Transporte, beispielsweise Züge, die Kalk aus Verdun ins Stahlwerk nach Dillingen bringen. Von Dillingen aus befördern die Leute von Fries auch Güter durchs Primstal. Die Strecke ist aber derart marode, dass sie aus Sicherheitsgründen bald nicht mehr befahren werden darf. Die Politik in Berlin, Saarbrücken und Paris hat sich dafür bisher kaum interessiert. Genauso die Zentralen der Deutschen Bahn und der französischen SNCF. Seit kurzem deutet sich ein vorsichtiges Umdenken an. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.04.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 02.04.2020ARD Mediathek
  • Folge 993 (30 Min.)
    S6 in Weil der Stadt. Nach der Reaktivierung soll in einer zweiten Ausbaustufe der Abschnitt bis Calw elektrifiziert werden, dann kann die S-Bahn von Stuttgart bis Calw durchfahren.
    Unter Eisenbahnfreunden gilt die Württembergische Schwarzwaldbahn als „spröde Schöne“. Die knapp 50 Kilometer lange Strecke verband Stuttgart einst mit Calw im Nordschwarzwald. Als sie 1872 eröffnet wurde, war sie wichtig für den Holztransport nach Stuttgart, die Städterinnen und Städter benötigten damals Unmengen an Feuerholz und Holz für den Hausbau. Die Strecke beginnt offiziell in Stuttgart-Zuffenhausen. Auf ihr fahren heute die S-Bahn der Linien 60 bis Renningen , dann weiter bis nach Böblingen und Züge der Linie 6 bis Weil der Stadt. Seit 1983 ist hier Endstation in Richtung Calw.
    Die damals verkehrenden Schienenbusse wurden immer weniger genutzt und die Bundesbahn stellte den Personenverkehr ein, die Einstellung des Güterverkehrs folgte 1988. Schon bald regte sich in der Bevölkerung Widerstand. Vereine, wie der Verein „Württembergische Schwarzwaldbahn Calw-Weil der Stadt“ oder „Bürgeraktion unsere Schwarzwaldbahn“, setzten sich politisch für die Wiederinbetriebnahme der Strecke Calw-Weil der Stadt ein. Ein jahrzehntelanges Tauziehen beginnt. Anfangs wollte die Politik im Landkreis Calw die ehemalige Trasse sogar an den Bund verkaufen, der darauf eine Umgehungsstraße bauen wollte.
    Die Zeiten haben sich geändert. Heute ist die Reaktivierung des Abschnitts Calw-Weil der Stadt unter der Bezeichnung Hermann-Hesse-Bahn beschlossene Sache. Die erste Stufe der Reaktivierung soll bis 2023 abgeschlossen sein. In einer zweiten Stufe soll die Hesse-Bahn elektrifiziert werden, damit die Fahrgäste aus Calw ohne Umsteigen die Landeshauptstadt erreichen können. Für den Calwer Landrat Helmut Riegger ist die Reaktivierung besonders wichtig: Der Tag, „an dem die Hesse-Bahn fährt“, sei der beste Tag des Landkreises Calw der vergangenen 50 Jahre.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.04.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 16.04.2020ARD Mediathek
  • Folge 994 (30 Min.)
    Ebenfalls ölbefeuert ist Dampflok Nummer 16. Gerade verlässt die Zahnradbahn den Halteunkt Planalp.
    Im Berner Oberland am Ostufer des Brienzer Sees, ist die Brienz-Rothorn-Bahn täglich zwischen Mai und Oktober unterwegs. Sie ist die älteste Zahnradbahn der Schweiz, die auf unveränderter Streckenführung mit Originaldampflokomotiven und Originalwagen heute noch in Betrieb ist. In Sachen Bahnbau war die Idee und Realisierung dieser Hochgebirgstrecke eine bahntechnische Pionierleistung. 1891 begannen die Bauarbeiten und in nur sechzehn Monaten haben rund sechshundert italienische Bahnbauspezialisten die Strecke der Brienz-Rothorn-Bahn beinahe aus dem Berg „gerissen“. Am 7. Juni 1892 fuhr zum ersten Mal die dampfbetriebene Zahnradlok in einer Stunde Fahrzeit von Brienz bis zur Endstation Rothorn Kulm in 2244 Meter Höhe.
    Seit 1992 werden von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur gebaute ölbefeuerte Dampflokomotiven zusätzlich im Regelbetrieb eingesetzt. Wir haben der Brienz-Rothorn-Bahn im Oktober 2019 einen Besuch abgestattet und außergewöhnliche Wetterverhältnisse auf dieser Gebirgsstrecke erlebt. In der Endstation erstreckt sich der Weitblick zu Eiger, Mönch und Jungfrau und auf den Brienzersee, wo in den Sommermonaten der Schaufelraddampfer „Lötschberg“ die Passagiere zum Grandhotel Giessbach mit seinen spektakulären Wasserfällen bringt.
    Seit 1879 fährt die Standseilbahn von der Schifflände hinauf zum Grandhotel und zu den Giessbachfällen. Die Rothorn Bahn hat den Tourismus am Ende des 19. Jahrhunderts im Berner Oberland angekurbelt, war diese Gegend doch tief im Schatten der mondänen Bergorte wie Zermatt, St. Moritz, oder Interlaken verborgen. Wohlhabende Engländer kamen schon im 18. Jahrhundert an den Brienzersee, um die eindrücklichen elf Wasserkaskaden der Giessbachfälle zu erleben. Giessbach liegt Brienz in südlicher Richtung gegenüber und dort wurde 1875 das Grandhotel gebaut, welches bis heute erhalten ist und eine wechselvolle Geschichte aufbieten kann.
    Das Grandhotel war nur mit dem Boot erreichbar und von Brienz aus boten junge, unverheiratete Mädchen in ihren Ruderbooten die Überfahrt an. Bis heute sind die „schönen Schifferinnen vom Brienzersee“ tief verwurzelt in den Geschichten um den See und in der Entwicklung des Fremdenverkehrs dieser Region. Der aufkommende Schiffsverkehr hat dann ihre Dienste überflüssig gemacht. Das Wasser, die Berge und die Gebirgszahnradbahn bieten beeindruckende Facetten in dieser außergewöhnlichen Landschaft im Herzen der Schweiz. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.05.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 07.05.2020ARD Mediathek

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