Fernsehfilm in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 90 Min.
    Schleswig-Holstein, Sommer 1957. Seit dem Tod seiner Frau lebt Bootsmann Acki Lüders (42) mit seiner Tochter Julle (8) auf dem Hof seiner Schwiegermutter – todunglücklich, zerrissen zwischen der Sehnsucht nach dem Leben auf See und dem Verantwortungsgefühl für sein Kind. Da besucht ihn, genau im richtigen Moment, sein Freund Ewald (36). Er ist auf dem Weg nach Hamburg, um als erster Offizier mit der Pamir nach Buenos Aires zu fahren. Ewald redet Acki ins Gewissen: ein Vater, der ein schlechter Bauer ist und aus Kummer zu viel trinkt, ist für Julle auch nicht besser, als ein Vater, der zur See fährt.
    Ewald kann seinen Freund überzeugen, mit ihm zu kommen und wieder auf der Pamir als Bootsmann anzuheuern. In Hamburg angekommen, erwartet die beiden Freunde eine unangenehme Überraschung: statt des von ihnen hoch geschätzten Stammkapitäns erwartet sie Wilhelm Lewerenz (45) als Kapitän der Pamir. Schon ihre erste Begegnung endet in einer Auseinandersetzung. Die Hinfahrt verläuft nicht ohne Zwischenfälle. Die sehr unterschiedliche Auffassung über die „richtige“ Ausbildung der jungen Kadetten führt zwischen Acki, Ewald und dem Kapitän immer wieder zu heftigen Streitigkeiten.
    In Buenos Aires streiken die Hafenarbeiter. Die Pamir kann nicht beladen werden. Jeder weitere Tag, den das Schiff nicht auslaufen kann, kostet Geld. Schließlich beugt sich der Kapitän dem Druck der Reederei: Er lässt seine Mannschaft das Schiff beladen. Nicht wie üblich in Säcken, sondern, damit es schneller geht, als Schüttgut. Zusätzlich lässt er auch den Tieftank, der sonst mit Ballast-Wasser voll gepumpt ist, mit Gerste beladen. Beunruhigt durch diese ungewöhnliche Vorgehensweise stellen Acki und Ewald eigene Berechnungen über die Stabilität des Schiffes an.
    Das Ergebnis ist alarmierend. Als Ewald seine Berechnungen dem Kapitän zeigt, weist dieser seinen ersten Offizier zurecht: Er sei kein blutiger Anfänger und wisse, was er tue. Ewald geht bis an den Rand der Meuterei, um das Auslaufen des Schiffes mit dieser gefährlichen Ballastverteilung zu verhindern. Doch am Ende bleibt ihm nur, seine Berechnungen als Beweis für den Reeder in das Logbuch einzukleben. Die Pamir verlässt den Hafen von Buenos Aires. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.11.2006arte
  • 90 Min.
    Alles ist ruhig. Eine Flaute zehrt an den Nerven der Mannschaft. Vier Wochen bewegen sie sich kaum von der Stelle. Dann erreicht ein alarmierender Funkspruch die Pamir: Der Hurrikan „Carrie“ folgt ihrem Kurs. Zum Ausweichen ist es zu spät. Von Minute zu Minute nimmt der Sturm zu. Schwere Brecher fegen über das Deck. Längst ist das Kommando „all hands“ gegeben. Heftig neigt sich die Pamir zur Seite. Acki gibt den Befehl, die Segel zu „schlachten“. Die Leinwand fliegt davon. Aber unter Deck verrutschen die 4.000 Tonnen Gerste.
    Sie drücken die Pamir immer weiter auf die Seite. Der Funker Nissen hämmert auf die Morsetaste. Wegen der extremen Schlagseite kann er sich kaum noch in seiner Funkbude halten – er weiß, wenn er jetzt unter Deck bleibt, ist das sein Tod: „SOS-SOS-SOS von Pamir. Jagt auf uns zu. Deutsche Viermastbark Pamir in Gefahr zu sinken. Kapitän.“ Immer weiter neigt sich die Pamir zur Seite. Schon fällt klatschend die Takelage aufs Wasser. Das Deck verschwindet unter den Füßen der Männer. Viele können sich nicht mehr halten und stürzen in die Tiefe.
    Acki schafft es, sich in die schäumenden Wogen gleiten zu lassen. Gegen den Sturm anbrüllend sammelt er Kadetten und Seeleute um sich. In Zeichensprache macht Acki seinen Schützlingen klar, dass sie so schnell wie möglich vom Wrack des Seglers weg müssen. Jede Sekunde kann das Schiff sinken und sie alle mit in die Tiefe reißen! Zur gleichen Zeit versucht Ewald, den in der Takelage verhedderten Kapitän zu befreien. Dann geht alles sehr schnell: die Pamir sackt über den Bug weg, und mit einem pfeifenden Geräusch, das sogar Sturm und Seegang übertönt, entweicht aus dem eisernen Schiffskörper die Luft.
    Eine gelbe Staubfontäne aus Gerste stiebt hoch in den Himmel. Dann versinkt die Pamir im tosenden Atlantik. Ewald und der Kapitän können sich nicht mehr retten. Acki und neun weitere Kameraden können sich auf das Wrack eines Rettungsbootes in Sicherheit bringen. Ein Wrack, in dem das Wasser steht und das ohne Bug und ohne Heck, nur wegen seiner Lufttanks überhaupt noch schwimmt. Ohne Trinkwasser, ohne Essen, bleibt ihnen nur die Hoffnung auf schnelle Rettung.
    Inzwischen hat die größte Suchaktion, die jemals zur Rettung von Schiffsbrüchigen organisiert worden ist, begonnen. Als nach zwei langen Tagen endlich ein amerikanischer Frachter das Rettungsboot entdeckt, sitzen neben Acki nur noch vier weitere Männer. Die anderen haben die Strapazen nicht überlebt. Mit gezückten Fotoapparaten steht die Mannschaft des Frachters an Deck, um die fünf Geretteten zu empfangen. Doch der Anblick, der sich ihnen bietet, lässt sie erstarren: vor Glück weinend, verquollen und mit sich vom Salzwasser ablösender Haut stehen die Geschundenen vor ihnen.
    In diesem Moment macht niemand auch nur ein einziges Foto. Glücklich über die eigene Rettung müssen Acki und seine Gefährten erfahren, dass außer ihnen nur noch ein weiterer Kamerad den Untergang überlebt hat. Als die Fünf einige Tage später auf dem Rollfeld des Hamburger Flughafens ankommen, werden sie von Journalisten und Kamerateams aus der ganzen Welt empfangen. Julle, die durch die Menge ihren Vater sieht, reißt sich von ihrer Oma los und rennt ihm entgegen. Endlich können sich die beiden wieder in die Arme nehmen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.11.2006arte

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