Folge 4

  • 4. Bewegende Bilder (Once Upon A Time)

    Folge 4
    Spielfilme sind die erfolgreichste Art, eine Geschichte mit Bildern zu erzählen. Kinokarten und DVD-Verkauf in Milliardenhöhe pro Jahr beweisen es. Filme haben die Macht, uns in eine andere Welt zu transportieren. Woher kommt diese Macht? Die erste Heldengeschichte wurde im antiken Mesopotamien niedergeschrieben – in Keilschrift: das Gilgamesch-Epos. Diese Geschichte hat den assyrischen König Assurbanipal so inspiriert, dass er Fresken dazu anfertigen ließ. So entstand die erste Zutat zu einem erfolgreichen Spielfilm: der Held.
    Die Fresken zeigen Gilgamesch beim Kampf mit Löwen. Assurbanipal erkannte das Potenzial einer solchen Darstellung und ließ seine eigenen Heldentaten und siegreichen Schlachten in Stein meißeln. So entstand die nächste Zutat: eine Geschichte mit einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende. Es gab Gewalt zu sehen, aber als Betrachter fühlte man sich nicht einbezogen. Es fehlte etwas Wichtiges: die Gefühle. Wann kamen sie ins Spiel? Auskunft geben die riesigen Statuen von Sperlonga in Italien. Hier haben griechische Künstler die sagenhaften Abenteuer von Odysseus in Statuen umgesetzt.
    Diese Statuen fangen genau den Moment der größten Anspannung ein: der Held steht kurz davor, dem Zyklopen einen Speer ins Auge zu rammen. Mit diesen Figuren kann man mitfühlen, ihre schreckliche Lage nachempfinden
    – eine wichtige Zutat für visuelles Geschichtenerzählen. Aber noch hatte niemand alle drei Elemente kombiniert. Hier kommt die Trajanssäule ins Spiel. In dem 35 Meter hohen Monolithen von Rom ist die Geschichte von Trajans Sieg über die Daker eingemeißelt, in 55 Szenen, die sich um die Säule winden: Der erste Film aus Stein.
    Sogar visuelle Tricks gab es damals schon: unterschiedliche Blickwinkel, Schnitte zwischen den Szenen und einen Trailer. Und doch fehlt immer noch etwas: Der Geschichte gelingt es nicht, uns so mitzureißen, dass wir unsere reale Welt vergessen. Die letzte Zutat finden wir in Australien. Die Aborigines malen seit Tausenden von Jahren immer wieder dieselben Motive. Diese Bilder sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur. Warum haben diese Geschichten so lange überlebt? Die Antwort darauf hat David Attenborough gefunden.
    Die Aborigines tragen ihre Geschichten mit Hilfe von Musik vor. Die Tatsache, dass zwei Sinne – Augen und Ohren – angesprochen werden, verleiht den Geschichten ihre Macht. Diese Erzähltechnik ist älter als Mesopotamien, die alten Griechen oder Römer. Es war der Soundtrack, der die Geschichten der Aborigines tausende von Jahren überleben ließ. Und es ist heute noch das Element, das unsere Phantasie beflügelt und uns in eine andere Welt befördert, wenn wir im Kino sitzen. (Text: XXP)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.2005VOXOriginal-TV-PremierePBS

Sendetermine

Do 06.07.2006
07:05–07:55
07:05– XXP
Do 29.06.2006
13:20–14:05
13:20– XXP
Fr 23.06.2006
03:35–04:35
03:35– XXP
Do 22.06.2006
19:15–20:15
19:15– XXP
So 01.01.2006
11:05–12:50
11:05–
Sa 31.12.2005
21:55–00:25
21:55–
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