Das Gesetz der Straße: Neu im Knast

James Willet sitzt zum ersten Mal im Leben in Untersuchungshaft. Nachdem man dem 28-Jährigen Zuhälterei vorgeworfen hatte, wurde er ins Gefängnis von Orange County überführt. Er selbst bestreitet die Anklage, doch die Polizei hatte vor der Festnahme seine Online-Aktivitäten überwacht: Willet hatte im Internet einen Begleit-Service angeboten. Die Sicherheits-Beamten in Kalifornien können und wollen auch gar nicht beurteilen, ob der Neuankömmling schuldig ist oder nicht. Für sie hat etwas anderes oberste Priorität: die Sicherheit und Ordnung in der Haftanstalt. Der Umgangston im Knast ist deshalb nichts für zart besaitete Naturen. Auch Chris Snider, angeklagt wegen häuslicher Gewalt, macht in Tulsa County Bekanntschaft mit den Vollzugsbeamten. Wesentlich größere Angst hat der Neuankömmling jedoch vor seinen Mitgefangen. (Text: DMAX)

U-Haft in Plainfield: Jamie Becker ist wegen Körperverletzung angeklagt, weil er den Mann seiner Schwester während eines Streits mit dem Messer bedroht hatte. In der Untersuchungshaft wird der 26-Jährige im Zentralgefängnis von Plainfield, Indiana, vor dem Duschen einer peinlichen Leibesvisitation unterzogen. Diese Prozedur ist mehr als entwürdigend, doch die Beamten wollen auf Nummer sicher gehen, da bei solchen Durchsuchungen schon Mobiltelefone und Messer entdeckt wurden. Auch Tyler Whitman erlebt im Knast den Alptraum seines Lebens. Der 21-Jährige hatte sich mit Freunden in einer Bar betrunken und ist dann in der Vollzuganstalt von Santa Ana in Kalifornien aufgewacht. Wie er dort hinkam, ist ihm schleierhaft. (Text: DMAX)

U-Haft in Oklahoma. In der Strafanstalt von Tulsa County wird Delaney Cox plötzlich die ganze Tragweite seines Handelns bewusst: Der 19-Jährige hatte im Drogenrausch an einer Tankstelle Benzin gestohlen und wurde daraufhin wegen Raub und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz angeklagt. Sollte Cox verurteilt werden, kann er nicht mehr wie geplant beim Militär studieren, denn die Army akzeptiert keine vorbestraften Bewerber. In der Untersuchungshaft macht der junge Mann zum ersten Mal im Leben Bekanntschaft mit der Staatsgewalt. Jared North stehen noch viel härtere Zeiten bevor: Er wurde wegen Freiheitsberaubung und Mordversuch zu 31 Jahren Gefängnis verurteilt, doch schon die ersten Tage im Knast sind die reinste Hölle. (Text: DMAX)

U-Haft in Tulsa: Stephen Paige aus Muskogee, Oklahoma, steht eine lange Haftstrafe bevor. Dem 20-Jährigen wird schwerer Raub in sieben Fällen angelastet. Sollte er in allen Punkten schuldig gesprochen werden, drohen ihm 61 Jahre Gefängnis. Zuvor hatte Stephen zwei Jahre als Obdachloser auf der Straße gelebt, jetzt wird er von seinen Mitgefangenen mit den geltenden Knast-Regeln vertraut gemacht. Auch hinter Gefängnismauern spielen die Finanzen nämlich eine entscheidende Rolle: Wer hier Schulden macht, die er nicht zurückzahlen kann, hat besonders schlechte Karten. Für Neuling Stephen, der keinen Cent in der Tasche hat, sind das keine rosigen Aussichten. (Text: DMAX)

U-Haft in Maricopa County: Im sechstgrößten Gefängnis der USA mit insgesamt 8000 Häftlingen kommt nur ein Vollzugsbeamter auf 49 Insassen. Um trotzdem eiserne Disziplin zu wahren, gelten hier besonders strenge Regeln. Außerdem müssen die Gefangenen im Knast pinkfarbene Socken und rosa Unterwäsche tragen – für die Männer äußerst degradierend und eine weitere Abschreckungsmaßnahme, um nach der Entlassung nicht wieder straffällig zu werden. Louis Edwards hat schon viel Übles von der berüchtigten Justiz-Anstalt gehört. Der 21-Jährige war in der Vergangenheit öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten, doch die Anwälte seiner Eltern hatten ihn bis dato vor dem Schlimmsten bewahrt. Jetzt ist das Maß voll: Louis Vater hat von dem kriminellen Lebenswandel seines Sprösslings genug und will ihm zeigen, wo der Hammer hängt. Beim aktuellen Fauxpas – Fahrerflucht – setzt er ein Zeichen und lässt seinen Sohn bis zur Verhandlung in der Zelle schmoren, damit Louis endlich erwachsen wird. (Text: DMAX)

U-Haft in Indiana: Abgesehen von den schwer verdaulichen halbrohen Bohnen ist auch der Rest des Gefängnisessens in der Justizanstalt von Plainfield mehr als gewöhnungsbedürftig. Doch Mark Powers wird leider öfter in den Genuss kommen, denn der 44-Jährige wurde wegen Trunkenheit am Steuer und Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Drei davon muss er sicher absitzen, und die miese Verpflegung ist dabei noch das geringste Problem. Der rüde Umgangston des Sicherheitspersonals macht Mark deutlich mehr zu Schaffen. Namen spielen im Knast keine Rolle – der Neuling ist ab sofort nur noch die „Nummer 125B“. Und er sollte sich strikt an die ungeschriebenen Gefängnisgesetze halten, sich weder zu beklagen, noch irgendwie negativ aufzufallen, denn sonst wird seine Zeit hinter schwedischen Gardinen die reinste Hölle. (Text: DMAX)