Chronik einer Fürstenfamilie

Die Hochberg von Theuss sind eine der reichsten Aristokratenfamilien im Deutschen Reich. Sie sind mächtig und einflussreich auch bei Hofe. Der erste Teil beginnt um die Jahrhundertwende. In der Familie von Theuss steht alles zum Besten. Man richtet eine Wisentjagd aus, die ihren besonderen Glanz durch die Anwesenheit des deutschen Kaisers erhalten soll. Doch die Jagd und die Nacht darauf verlaufen anders als geplant. Fürst Heinrich wird für immer Zweifel an der Abstammung seines erstgeborenen Sohnes hegen. Den eigentlichen Niedergang der Familie leitet der Fürst selbst mit zwei gravierenden Fehlern ein. Er schlägt die ihm vom König angebotene Botschafterstelle in London aus, und er schenkt Heinberg, seinem Forstmeister, einen Wald. Dieser, ein rücksichtsloser Emporkömmling, legt damit den Grundstein für eine Karriere, die ihn zum wichtigsten Gegenspieler derer von Theuss werden lässt. (Text: mdr)

Die Zwanziger Jahre bringen für die Aristokratenfamilie Hochberg von Theuss viele Veränderungen. Seit 1921 gehört auch die Herrschaft Pleß mit ihren zahlreichen Bergwerken zu Polen. Unruhen, zurückgehender Absatz und schließlich die Weltwirtschaftskrise verschärfen das Fiasko der an Einfluss verlierenden Dynastie derer von Theuss. Auch privat zerfällt die Familie. Fürst Heinrich lässt sich scheiden und heiratet die attraktive Marisca. Während Konrad und Bolko sich kaum um die Familie kümmern, bemüht sich Franz, wenn auch mit untauglichen Mitteln, um die Restauration von vergangenem Ruhm und Glanz. Er verbündet sich mit Heinberg, dem einstigen Untergebenen der Fürstenfamilie, der es inzwischen in Deutschland zu beträchtlichem Vermögen und Ansehen gebracht hat. Erst eine schwere Krankheit des Fürsten lässt alle drei Söhne nach Hause zurückkehren. Die zweite Fürstin, Marisca, weckt alle Begehrlichkeiten des jüngsten Sohnes Bolko, was ein weiteres Familiendrama heraufbeschwört. (Text: mdr)

Der Schatten des Nationalsozialismus verdüstert auch das Leben der Fürstenfamilie. Auf dem Schloss der Hochberg von Theuss wird jedoch erst einmal Hochzeit gefeiert. Bolko heiratet seine Stiefmutter, die schöne Marisca. Auf diese perfide Lösung war Franz verfallen, denn seiner Meinung nach besudelte die Liaison der beiden das ohnehin geschwundene Ansehen der Familie noch mehr. Er will seiner Dynastie den alten Glanz und Einfluss zurückgeben. Dazu verbündet er sich in geradezu wahnhafter Verkennung der Realität mit den Nationalsozialisten und stellt der NSDAP das Familienvermögen zur Verfügung. Doch die Familie ist gegen ihn. Mit dem Widerstand des Vaters hatte er ja gerechnet, aber diesmal gerät er auch in Widerspruch zu seinen Brüdern. Zu spät entzieht der alte Fürst seinem Ältesten alle Vollmachten. Der Niedergang der Familie ist nicht mehr aufzuhalten. Und wieder steht Heinberg, der sich inzwischen den Grafentitel gekauft hatte, im Hintergrund. (Text: mdr)