2020, Folge 934–951

  • Folge 934
    In dieser Ausgabe geht es um gerichtliche Auseinandersetzungen, die zwar einen realen, juristischen Hintergrund haben, aber für Außenstehende völlig absurd wirken. In Oberösterreich läuft ein Strafverfahren, in dem ein Sachverständiger den Wert einer Fußmatte feststellen soll, auf die ein Nachbar dem anderen je nach Darstellung 25 Milliliter Wasser oder Urin gespritzt hat. Es hätte schon drei sogenannte „Urinangriffe“ gegeben. Der Wert der Matte dürfte bei rund 10 Euro liegen. In einem anderen Fall in der Steiermark soll vom Gericht ergründet werden, ob ein Buschenschank-Betreiber zu einem Nachbarn gesagt hat: „Schleich’di, sonst drisch i da ane“ und ob er ihm im Zorn angedroht hat, sein Haus anzuzünden. Und in der dritten Geschichte streiten Bruder und Schwester seit 2016 erbittert um die Aufteilung der Liegenschaften der verstorbenen Mutter. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.07.2020ORF 2
  • Folge 935
    Diese Folge trägt einen etwas sonderbar anmutenden Titel. Der Hintergrund ist, dass die Betroffenen ihre Probleme oft lautmalerisch darstellen. Es geht um Lärm, Angst und emotionale Ausnahmesituationen. Inhaltlich dreht sich alles darum, dass jemand einen Zustand geschaffen hat, der eigentlich illegal, oder zumindest juristisch fragwürdig ist, zum Beispiel einen Schwarzbau im Grünland errichtet hat. Kann so etwas nachträglich durch die Rechtsordnung anerkannt werden? Herr F. aus Zwentendorf hat sich im Jahr 2001 seinen Jugendtraum erfüllt und einen großen Schotterteich samt Ufergelände gekauft. Diese Idylle wollte er mit anderen Menschen teilen und hat daraufhin 36 Parzellen rund um den Teich verpachtet.
    Die Pächter haben sich dort im Lauf der Jahre Hütten mit Kanal-, Wasser- und Stromanschluss gebaut. Das Problem: Laut Widmung darf dort nicht gebaut werden. Die Gebäude sind, genau genommen, Schwarzbauten, die im Grünland stehen und abgerissen werden müssen, sagt die Gemeinde. Herr F. protestiert: „Seit Jahren reiche ich ein Umwidmungs-Projekt nach dem anderen ein, gebe dafür Unmengen von Geld aus, aber die Behörden schmettern alles ab“. Wird die normative Kraft des Faktischen stärker sein als der derzeitige Flächenwidmungsplan? Eine Unternehmerin will die akustischen Belästigungen seitens ihres Nachbarn nicht länger hinnehmen.
    Der würde neben seiner Buschenschank in den steirischen Weinbergen einen illegalen Campingplatz betreiben und seine Gäste wären ihr gegenüber laut und aggressiv. Sogar gefährliche Drohungen hätte es gegeben. Ihr Nachbar würde sich auf alte Rechte berufen, die zur geltenden Rechtsordnung in Widerspruch stünden. Der Weinbauer bestreitet das. Er sagt, dass bei ihm alles juristisch in Ordnung wäre. Das Team von „Am Schauplatz Gericht“ war bei zivil- und strafgerichtlichen Verhandlungen dabei. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 06.08.2020ORF 2
  • Folge 936
    Eine Reportage über die Wundermacht der menschlichen Antikörper. An einem schwerwiegenden Verlauf von Covid19 erkranken ausschließlich Menschen, deren Immunsystem nicht so reagiert wie es sollte. Das können hochbetagte Menschen mit Vorerkrankungen, aber genauso gut auch Marathonläufer sein. Die Ursachen mögen unterschiedlich sein, gemeinsam haben sie, dass ihr Immunsystem stark geschwächt ist und es somit etwa dem Corona-Virus nicht optimal begegnen kann. Alfred Schwarzenberger geht in seiner Am Schauplatz-Reportage „Gesunder Dreck“ der Frage nach, was man für sein Immunsystem tun kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 13.08.2020ORF 2
  • Folge 937
    Wie die Coronakrise unser Leben aus den gewohnten Bahnen geworfen, aber auch Platz für neue Ideen geschaffen hat: Am Anfang war ein englischer Begriff, der für viele neu gewesen sein mag: Lockdown. Geschäfte durften nicht mehr aufsperren und alle sollten zu Hause bleiben. Vor allem kleine Unternehmer standen plötzlich vor dem Nichts. Doch wer sich in dieser Situation rasch aus der Schreckstarre lösen konnte, durfte vielleicht sogar auf einen Vorteil hoffen. Und so manche Branche war sogar versucht, Corona zu nützen, um ihre Angestellten oder Zuarbeiter im Lohn zu drücken. Gewinner und Verlierer in der Krise. Robert Gordon hat eine Zusammenschau in unübersichtlichen Verhältnissen versucht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 20.08.2020ORF 2
  • Folge 938
    Es geht um Stalking einer Musikerin durch einen verliebten Fan und um eine Frau, die vom Ex-Freund belästigt wird. Um sich zu wehren hat sie sein Auto verschrotten lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 27.08.2020ORF 2
  • Folge 939
    Wie Österreichs schönste Plätze zu Spekulationsobjekten werden Immobilien an österreichischen Seen boomen mehr denn je. Vor allem an den prestigeträchtigsten Gewässern, dem Wörthersee und dem Attersee, gehören die ersten Reihen längst betuchten Millionären aus aller Welt. Freie Seezugänge für die Öffentlichkeit sind kaum noch vorhanden. Gebaut wird mittlerweile aber auch in der zweiten und der dritten Reihe. Quadratmeterpreise bis zu 20.000 Euro sind keine Seltenheit. Die schönsten Plätze des Landes sind zu Spekulationsobjekten geworden. Viele dieser Apartements sind nur wenige Wochen im Jahr bewohnt.
    Sobald die Hauptsaison vorbei ist, werden viele Orte zu Geisterdörfern. Mittlerweile werden auch kleine, unbekannte Seen von diesem Bauboom nicht verschont. Als am steirischen Pibersteinsee bekannt wurde, dass ein Investor dort 140 Wohnungen errichten will, hat sich eine Bürgerinitiative gegründet. Mit Unterschriften wollte man das Bauvorhaben verhindern. Der Besitzer hat daraufhin den See für die Bevölkerung komplett gesperrt. Rund um den Wörthersee und den Attersee wächst ebenfalls der Widerstand aus der Bevölkerung. Die Politik, so die Kritik der Bürgerinitiativen, müsse diese Entwicklung mit strengeren Gesetzen stoppen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 03.09.2020ORF 2
  • Folge 940
    Urlaubszeit das bedeutet für die meisten Reisezeit: Ferne Länder, exotisches Essen, Palmenstrände. In diesem Jahr ist bekanntlich vieles anders, so auch der Sommer. Weite Reisen sind mühsam, gefährlich oder erst gar nicht möglich. Viele Einheimische haben ihre Ferien deshalb in Österreich oder einfach im eigenen Garten verbracht. ‚Am Schauplatz‘-Reporter Simon Schennach hat Menschen bei ihrem Urlaub daheim begleitet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 10.09.2020ORF 2
  • Folge 941
    Mit Wasser verhält es sich so wie mit Geld. Reichtum ist ungleichmäßig verteilt. Dies ist nicht nur ein globales, sondern auch ein heimisches Phänomen. Der östlichste Rand Österreichs leidet seit den 2000er-Jahren unter deutlichen Niederschlagsdefiziten. Das ist ein Effekt des rasanten Klimawandels. Dass manchen Regionen aber auch sprichwörtlich die „Verwüstung“ droht, ist Fehlern aus der Vergangenheit geschuldet. Im Zuge des Fortschritts- und Wachstumsglaubens zu Beginn des 20. Jahrhundert wurden Flüsse begradigt oder ganze Landstriche entwässert. Aus Sumpf- und Aulandschaften sollten Acker- und Siedlungsflächen werden. Der Neusiedler-See ist ein Opfer dieser Politik. Für seine Reportage „Im Land der Dürre – die hausgemachte Wasserkatastrophe“ reist Alfred Schwarzenberger von der Südoststeiermark über das Burgenland ins Waldviertel um zu zeigen mit welcher Vehemenz versucht wird, das angestammte Leben zu retten. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.08.20213satOriginal-TV-PremiereDo 17.09.2020ORF 2
  • Folge 942
    Die Corona-Krise als Chance für kleine Dörfer: Immer mehr Österreicher verlassen kleinere Städte und siedeln sich in den Dörfern der Umgebung an. Übrig bleiben in den Städten Ortskerne mit leeren Geschäftslokalen und Wohnungen. Die Coronakrise beschleunigt diesen Trend. Findige Bürgermeister von kleinen Gemeinden wissen diese Entwicklung zu nutzen und machen ihr Dorf attraktiv für die Zukunft. Stanz im steirischen Mürztal zum Beispiel, wurde heuer zu einem von 21 Vorzeigedörfern Europas gekürt. Der Grund: ein neues Lebensmittelgeschäft mit regionalen Produkten und neue Wohnungen mitten im Ort.
    Mitfahrmöglichkeiten über den „Bankerlexpress“, ein „Kost-nix-Laden“ und der Zusammenhalt der Bevölkerung – unabhängig von Parteizugehörigkeit. Für Dörfer wie Stanz bedeutet Zuzug – und seien es nur drei Familien mehr – ein paar Euro mehr in der Gemeindekassa und vor allem Hoffnung. Zulange schon wurde man bemitleidet, weil die Jungen nicht bleiben wollten und oder konnten, weil es zuhause keine Jobs gab. Viele regionale Händler in Bezirksmetropolen wie Bruck an der Mur hätten zwar Arbeit für ihre Kinder, aber die sind nach dem Studium in der Großstadt nicht an einer Rückkehr in die aussterbende Heimatstadt interessiert.
    Nachfolger fürs Geschäft sind schwer zu finden. Wenn aber keiner weiter macht, wird es einmal keinen einzigen Greißler, keinen Wirt und auch keinen Schreibwarenhändler mehr geben. Die Städte werden zu Geisterstädten. Am Schauplatz-Reporterin Doris Plank ist quer durch Österreich gefahren und zeigt wie unterschiedlich viele Städte und Dörfer mit den Herausforderungen der Corona-Krise umgehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 24.09.2020ORF 2
  • Folge 943
    Es geht um erstaunliche rechtliche und faktische Finessen, mit denen man sich in nachbarschaftlichen Beziehungen das Leben schwer machen kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 01.10.2020ORF 2
  • Folge 944
    „Corona ist nicht gefährlicher als eine Grippe, Bill Gates will uns zwangsimpfen und mit implantierten Chips kontrollieren, 5G Sendemasten verbreiten Corona, die Maßnahmen dienen dazu ein faschistisches System zu etablieren und der US Amerikanische Präsident Donald Trump will die Welt vor dunklen Mächten retten“. Solche Geschichten hört man immer öfters. Seit Beginn der Pandemie blühen Verschwörungsmythen und es gibt immer mehr Menschen die an der Existenz von Corona zweifeln. Im Internet verbreiten sich diese Fake News rasant. Öffentlich-rechtliche Medien werden als Lügenpresse diffamiert.
    „Wir haben derzeit eine Mischung aus Zukunftsangst und Kontrollverlust, sagt die Psychologin Ulrike Schiesser von der Bundesstelle für Sektenfragen. Und Verschwörungsmythen geben klare Feindbilder“. Feindbild Nummer eins ist aktuell Microsoft Gründer und Wohltäter Bill Gates. Viele der Verschwörungsmythen haben aber auch antisemitische Hintergründe. In ganz Österreich finden Demonstrationen statt. Neben Impfgegnern, Verschwörungsanhängern haben sich von Beginn an aber auch Rechtsextreme gemischt. Sie alle eint der Unmut gegen die Maßnahmen der Regierung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 15.10.2020ORF 2
  • Folge 945
    In den Gerichtsprozessen, die für diese Ausgabe dokumentiert wurden, geht es darum, dass jemand sein Haus seine Wohnung oder sein Geschäft verlieren könnte. Weil sich herausgestellt hat, dass die Bauordnung negiert wurde, oder weil ein Geschwisterstreit eskaliert ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 22.10.2020ORF 2
  • Folge 946
    Wie erleben Menschen ihre letzten Tage und Stunden? Muss man sich zum Sterben zurückziehen und Schmerzen ertragen oder kann man noch leben und sich etwas wünschen? Tiba Marchetti hat für „Am Schauplatz“ sterbenskranke Menschen im Hospiz, zu Hause und auf ihrer letzten Reise begleitet und gefragt, was für sie wichtig ist. „Dieser Moment. Die unendliche Weite“, strahlt der krebskranke Wiener Daniel, 35, als er noch ein letztes Mal am Meer in Amsterdam ist. Für die weite Reise in einem speziellen Ambulanzwagen hat er alle Kräfte zusammengenommen. Herbert, 57, will seine letzten Tage im Hospiz am Rennweg in Ruhe auf der Terrasse verbringen, „der Sternenhimmel, das ist ja fast schon kitschig“, lächelt er, und zündet sich eine Zigarette an. Er fühlt sich hier als Mensch gesehen, sagt er. Das ist es, was er sich für die letzten Tage seines Lebens wünscht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 29.10.2020ORF 2
  • Folge 947
    Derzeit gibt es in Österreich so viele Enteignungen, wie schon seit den 1930er Jahren nicht mehr. Auf Basis von oft historischen Gesetzen (Eisenbahn-Enteignungsentschädigungsgesetz), die nicht nur unmittelbar Betroffene kritisch hinterfragen, werden im öffentlichen Interesse unzählige Großprojekte umgesetzt. Das Recht des Einzelnen ist oft weniger wert, als das Interesse der Allgemeinheit. Der Bau der 380 KV Leitung in Salzburg und der 110 KV Leitung in Oberösterreich sorgen für viel Emotionen. Hier werden hunderte Grundeigentümer enteignet, über ihre Wälder und Wiesen werden Zwangsservitute für die Freileitungen von Energiekonzernen eingeräumt.
    Die Bauern wehren sich, mit gerichtlichen Einsprüchen, Gutachten, Demonstrationen und sogar mit Hungerstreik. Sie finden, dass Freileitungen im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß sind und fordern als ein gelinderes Mittel Erdkabel, die umweltverträglicher seien. Einen anderen Fall gibt es in Golling. Dort haben die österreichischen Bundesbahnen die Enteignung der Liegenschaft von Adolf Gründl eingeleitet. Der Garten und das Haus des 85jährigen Pensionisten sollen einer Unterführung weichen. Der gefährliche, verkehrsbehindernde Bahnübergang soll somit beseitigt werden. Der 85jährige glaubt, dass es einen anderen Weg gäbe und wehrt sich verzweifelt dagegen, sein geliebtes Wohnhaus zu verlieren.
    In Reith bei Kitzbühel wurde ein Bauer enteignet, weil er sich gegen den Ausbau der einspurigen Kohlhofer-Brücke gewehrt hat, um eine, wie er sagt „Verkehrslawine durch den kleinen Ort zu verhindern“. An seiner Seite kämpfte verbissen ein grüner Gemeinderat, der sogar Spenden für den Gerichtsprozess gesammelt hat, und der nun tief enttäuscht aus der „Umweltpartei“ ausgetreten ist. Am Schauplatz Reporterin Gudrun Kampelmüller war in in ganz Österreich unterwegs und hat die oft verzweifelten Kämpfe um Wälder, Wiesen und Privathäuser beobachtet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 05.11.2020ORF 2
  • Folge 948
    Warum die schönsten Plätze in Österreichs Bergen zubetoniert werden und warum die Politik diesem Bauboom oft machtlos gegenübersteht. In den österreichischen Alpen entstehen immer mehr Luxusimmobilien für Reiche – die besten Lagen werden verbaut. Ein Ferienhaus oder ein Chalet steht vor allem bei vermögenden EU-Bürgerinnen und Bürgern hoch im Kurs. Gekauft wird nicht um dort länger zu wohnen, es geht vor allem um eine möglichst gewinnbringende Investition. Obwohl das gesetzliche Limit an Zweitwohnsitzen in vielen österreichischen Gemeinden längst überschritten ist, wird vor allem in der Nähe von Skigebieten, an den begehrten Sonnseiten, intensiv gebaut.
    Die Politik steht diesem Boom weitgehend untätig gegenüber. Gesetzlich verankerte Regelungen, die verhindern sollen, dass illegale Zweitwohnsitze überhandnehmen, werden meist geschickt umgangen. Für die einheimische Bevölkerung hat diese Entwicklung vorwiegend negative Folgen. Durch die stetig steigenden Immobilienpreise sind Grund und Boden defacto nicht leistbar geworden. Die Jungen wandern ab.
    Der Unmut bei den Einheimischen steigt vor allem deshalb, weil die millionenteuren Appartements und Chalets nur ein paar Tage pro Jahr genutzt werden. Lange haben die Einheimischen dem Bauboom tatenlos zugesehen, mittlerweile ist die Kritik aus der Bevölkerung aber kaum mehr zu überhören. Immer mehr Menschen formieren sich in Bürgerinitiativen. Am Schauplatz-Reporterin Nora Zoglauer war über Monate in der Steiermark und in Salzburg unterwegs und hat mit Bürgerinnen und Bürgern gesprochen, die gemeinsam gegen den Ausverkauf ihrer Heimat protestieren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.11.2020ORF 2
  • Folge 949
    „Mein Vater ist an Corona gestorben, ohne Corona zu haben!“, erzählt der oberösterreichische Sänger Kurt Kuttler und ist empört. Der Welser konnte in den letzten Lebenswochen seinen Vater nicht mehr besuchen. „Freiheitsentzug“, nennt Kuttler das Vorgehen des Pflegeheimes und ist auch Monate danach kaum zu beruhigen. Auch das Leben der Wiener Pensionistin Irmgard Schreyvogel wurde durch das Virus auf den Kopf gestellt: „Es ist ein Drama“, sagt die Wienerin, während Sie gerade in einem Spital eine Chemotherapie erhält – sechs Monate später als ursprünglich geplant. Aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 ist sie nicht ins Spital gegangen. Seit März 2020 hat die Pandemie vor allem das Leben älterer Menschen in Österreich dramatisch verändert.
    Die Auswirkungen sind vielfältig: Einsamkeit, Angst und Verunsicherung waren nur einige der Folgen, die bis heute andauern. „Wir müssen aufpassen, dass wir durch diese Pandemie nicht in eine Altersdiskriminierung kommen!“, meint Thomas Wochele, ärztlicher Leiter der Caritas Wien. Die aktuelle zweite Welle verschärft die Situation weiter, die Spitäler sind überfüllt. Am Schauplatz-Reporterin Andrea Eder war in Österreich unterwegs und hat sich angeschaut, mit welchen Belastungen die größte Risikogruppe der Corona-Pandemie aktuell leben muss und mit welchen Strategien viele Ihr Leben dennoch lebenswert gestalten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 26.11.2020ORF 2
  • Folge 950
    Frau M. aus dem Burgenland parkt ihr Auto seit Jahren vor ihrem Haus. Das Problem ist, dass dieser Teil der Straße ihrem Nachbarn gehört. Der hat sie wegen Besitzstörung geklagt. Deswegen hat Frau M. recherchiert, wo der Nachbar ihr ein Unrecht angetan haben könnte, gegen das sie gerichtlich vorgehen kann. Sie ist sich sicher, das sie gewinnt. Zu 100%. Oberösterreichische Bauern wurden für eine Stromleitung enteignet. Sie sind überzeugt, dass die Ablöse für ihre Gründe zu gering ausgefallen ist, und klagen auf höhere Entschädigungen. Die Nachbarin von Familie S. behauptet, dass sie das Recht hätte mit landwirtschaftlichen Geräten durch deren Garten zu ihrem Feld zu fahren. Familie S. wiederum sorgt sich um das Wohl der Kinder, und hat die Zufahrt versperrt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 03.12.2020ORF 2
  • Folge 951
    In Ischgl ringt man um einen Neustart in die Skisaison. Ohne Apres Ski, dafür mit Alkoholverbot, Abstandsregeln und desinfizierten Gondeln. „Wir sind uns in Ischgl bewusst, dass heuer alle auf uns schauen“, sagt Günther Zangerl, Vorstand der Silvretta Seilbahn AG. Daher hat sein Unternehmen 700 000 Euro in die Corona-Prävention investiert. In Ischgl ist man es gewohnt groß zu denken, man wirbt mit 236 Pistenkilometern und 1200 Schneekanonen. Die gewaltige Epidemie und der damit verbundene Schaden haben bei den Verantwortlichen Spuren hinterlassen. „Es war wie in einem schlechten Film“ beschreibt es Alexander von der Tannen, Obmann des Tourismusverbandes.
    Der Tourismusmanager besitzt mehrere Hotels und Gastronomiebetriebe und hat allein in den letzten drei Jahren 30 Millionen Euro investiert. Bei den Besitzern der 1300 Betriebe im ganzen Patznauntal ist die Stimmung angespannt – es geht um ihre Zukunft. Beim Anblick einer Fernsehkamera schweigen viele oder wenden ihr Gesicht ab. Journalisten sind nicht gern gesehen und die leerstehenden Hotelanlagen möchte man lieber nicht herzeigen. Über die Wochen im März, als das Corona-Virus von Ischgl nach halb Europa verschleppt wurde, will kaum jemand sprechen. Viel lieber würde man rasch einen Neustart ausrufen und positiv in die Zukunft blicken.
    Doch den ganzen Skizirkus jetzt anlaufen zu lassen macht nur Sinn, wenn auch wieder Gäste aus aller Welt anreisen. Mit Österreichern allein lassen sich die Finanzlöcher nicht stopfen, nur jeder siebente Besucher von Ischgl ist Inländer. Die Verantwortlichen ringen um Schadensbegrenzung, suchen nach einer passenden Strategie. Medienberater verdienen deshalb in Ischgl derzeit gutes Geld, sie sollen einen noch größeren Imageschaden abwenden. Am Schauplatz Reporter Ed Moschitz hat Ischgl schon im März besucht. Jetzt ist er zurückgekehrt und zeigt in seiner Reportage, wie Österreichs Wintersportzentrum versucht Corona hinter sich zu lassen und wieder erfolgreich zu sein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 10.12.2020ORF 2

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