2020, Folge 916–933

  • Folge 916
    Unkeuschheit gilt im katholischen Österreich als eine der größten Sünden. Dennoch halten sich auch Pfarrer nicht immer an die von ihnen gepredigte Sexualmoral. Eine Reportage über eine Pfarrersköchin, uneheliche Kinder, eine geheime Bischöfin und den „Pornojäger“ Martin Humer. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.01.20203satOriginal-TV-PremiereDo 09.01.2020ORF 2
  • Folge 917
    Der Rechtsfrieden in einer kleinen Innviertler Gemeinde ist ernsthaft bedroht, als sich beim Sohn eines 2016 verstorbenen Landwirts eine Frau meldet: Sie wäre die Enkelin des Toten aus einer über 70 Jahre zurückliegenden, außerehelichen Beziehung und fordert ihren Pflichtteil am Bauernhof, 15.000 Euro. Der Sohn des Verstorbenen ist empört: Er hat den Hof schon 1993 übernommen, hätte die Eltern aufopfernd gepflegt und sieht nicht ein, wieso er jetzt noch etwas bezahlen soll. Außerdem glaubt er nicht, dass sein Vater ein uneheliches Kind hatte. Jetzt könnte es sogar zu einer Exhumierung kommen, um mit einer DNA-Probe Klarheit zu schaffen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.01.20203satOriginal-TV-PremiereDo 16.01.2020ORF 2
  • Folge 918
    Eine Reportage über die Müll- und Schuldenberge nach Heilig Abend. Zu keiner Zeit des Jahres des wird so viel eingekauft wie zu Weihnachten. Zu keiner Zeit des Jahres sind die Mistkübel so voll wie in den Tagen nach dem Heiligen Abend. Und das liegt nicht nur am Geschenkspapier. Die Palette reicht von genießbaren Lebensmitteln über Krawatten bis hin zu Kinderspielzeug. Die unzähligen Tonnen des teuren Abfalls landen am Ende des Tages in der Müllverbrennungsanlage. Und viele jener die ohne Rücksicht einkaufen, finden ihren Weg zur Schuldnerberatung. In den Monaten nach Weihnachten sind die Anträge auf Privatkonkurs so hoch wie zu keiner Zeit des Jahres. „Am Schauplatz“ macht sich auf die Suche nach den dramatischen Auswirkungen des Hochfestes der Konsumgesellschaft. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.20203satOriginal-TV-PremiereDo 30.01.2020ORF 2
  • Folge 919
    Baustellen, Bordelle, Glücksspiellokale – Franz Kurz von der Finanzpolizei rückt überall dorthin aus, wo es nach Schwarzarbeit riecht. Seit Jahrzehnten überführt er Steuersünder und kassiert ihre Schulden für den Staat ein. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.02.20203satOriginal-TV-PremiereDo 06.02.2020ORF 2
  • Folge 920
    Den Hauptfall dieser Ausgabe hat die Redaktion aufgegriffen, weil eine verzweifelte Musikerin sich nicht mehr anders zu helfen wusste, als an die Öffentlichkeit zu gehen. Die bekannte Geigerin wird beharrlich von einem Verehrer verfolgt und bedroht. Einmal wurde der Mann deswegen schon eingesperrt. Aber wenn er freikommt, attackiert er seine „große Liebe“ aufs Neue. Zuletzt hat er sie am Gang ihres Wohnhauses mit Benzin überschüttet und angeblich mit dem Anzünden bedroht. Frau F. sagt: „Wenn er rauskommt, bin ich tot.“ Wird der Täter jetzt in eine geschlossene Anstalt kommen? Zwei Salzburger Schwestern haben gemeinsam ein Doppelhaus bezogen und bekämpfen einander in einem gnadenlosen Prozessmarathon.
    „Sie will und wird keine Ruhe geben, bis jemand um seine Existenz gebracht ist.“ Das sagt Kathrin F. von ihrer Tante, die auch ihre Nachbarin ist. Ihre Mutter hat sich Anfang der 1990er Jahre mit der Schwester ein gemeinsames Doppelwohnhaus in Salzburg gebaut. Schon kurz nach dem Einzug kam es zu Streitigkeiten. Und nun tobt seit vielen Jahren ein erbitterter Rechtsstreit, der beide Parteien an ihre Grenzen führt. Nervlich und finanziell.
    Es geht um den Carport, den Kanal, die Heizung, das Wasser, etc., immer wieder finden sich Gründe, um zu Gericht zu gehen. Wird der Konflikt erst mit dem Tod einer der beiden enden? „Mit dem Nachbarn kann man nicht reden, er führt sich auf wie ein Feldherr. Er kam sah und siegte, mit einer dicken Geldtasche glaubt er das tun zu können.“ Das sagt der empörte Herr K. aus Tirol, der sich hilfesuchend an die Öffentlichkeit gewandt hat, weil er meint, dass er und andere Nachbarn durch das große Bauprojekt eines „Zuagrasten“ eingemauert“ werden. Wer hat das Baurecht auf seiner Seite? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 27.02.2020ORF 2
  • Folge 921
    „Wir haben immer g’sagt: „Des is a Katastrophe“, und dann sind wir wieder melken gegangen.“ So hat Ewald Grünzweil, der Obmann der „Interessensgemeinschaft Milch“ die Situation der Milchbauern beschrieben. Die Standesvertretung war keine große Hilfe, denn die Wortführer in der Landwirtschaftskammer folgten dem neuen Credo: Wachsen oder weichen. Deshalb haben Ewald Grünzweil und seine Mitstreiter begonnen, den Widerstand der Berufskollegen gegen niedere Milchpreise und Wachstumswahn in ganz Europa zu organisieren. Fünfzehn Jahre später muss er sich geschlagen geben und gibt die Milchproduktion auf. Robert Gordon hat den Kampf der IG-Milch für einen fairen Milchpreis über all die Jahre begleitet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 05.03.2020ORF 2
  • Folge 922
    Ischgl war einst das ärmste Bauerndorf Österreichs, bis man 1963 die längste Seilbahn im ganzen Land baute. Die folgenden Jahre brachten einen gigantischen wirtschaftlichen Aufschwung und rasch wurde aus den Bergen rund um Ischgl eines der modernsten Schigebiete. Heute wirbt das Hoteldorf Ischgl, das nur etwa 1500 Einwohner zählt, mit 236 Pistenkilometern, 1000 Schneekanonen und 1100 buchbaren Betrieben. In der letzten Zeit ist das Schigebiet wegen des Apre Ski-Tourismus und zahlreicher Bau- und Planierarbeiten in den Bergen in Verruf geraten. Wohl auch deswegen versuchen die Seilbahnbetreiber mit einem neuen „grünen“ Image“ die Kurve zu kratzen. „Klimaneutralität“, so suggeriert die Werbung, ist trotz energieaufwändiger Hochleistungs-Liftanlagen möglich. Ed Moschitz zeigt wer beim Ski-Massentourismus in Ischgl die Fäden zieht, und, wieviel unberührte Natur sich tatsächlich hinter der neuen Grün-Fassade des Schigebietes verbirgt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 12.03.2020ORF 2
  • Folge 923
    Seit Längerem häufen sich Horrormeldungen über den Verlust von Vögeln, Amphibien und Insekten. Selbst häufige Arten wie Sperlinge oder der Grasfrosch sind immer weniger zu finden. Die Masse des Insekten hat laut Untersuchungen in Deutschland um drei Viertel abgenommen. Die Befunde sind klar, die Ursachen meist auch: Vor allem die Landwirtschaft beansprucht den Lebensraum sehr vieler Tiere. Neben allen deprimierenden Botschaften gibt es auch Hoffnung, und oft ist gar kein großer Aufwand nötig, um Tieren Lebensraum einzuräumen. Robert Gordon war mit Forschern und Tierfreunden unterwegs -auf der Suche nach Lösungen für ein bedrohliches Problem. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.03.2020ORF 2
  • Folge 924
    Das Coronavirus hält Österreich in Atem. Betroffen sind nahezu alle Bereiche der Gesellschaft. Die Zahl der Infizierten steigt, die Regierung setzt drastische Maßnahmen. Der Handel bricht ein, fast alle Veranstaltungen werden abgesagt und die Schulen geschlossen. Obwohl das öffentliche Leben weitgehend stillsteht, sorgen viele Österreicherinnen und Österreicher dafür, dass die lebenswichtigen Bereiche des Landes weiter funktionieren.Die Reporterinnen und Reporter von „Am Schauplatz“ haben sich auf eine Reise durch Österreich gemacht und porträtieren jene Menschen, die trotz Ansteckungsgefahr fast rund um die Uhr für die Allgemeinheit im Einsatz sind. Ärzte, Krankenschwestern, die Kassiererin im Supermarkt aber auch Mitarbeiter von Reinigungsfirmen, die sonst Schauplätze von Schwerverbrechen säubern und jetzt das Covid 19 bekämpfen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 26.03.2020ORF 2
  • Folge 925
    Ischgl war einst ein armes Bauerndorf, bis man 1963 die längste Seilbahn im ganzen Land baute. Die folgenden Jahre brachten einen gigantischen wirtschaftlichen Aufschwung und rasch wurde aus den Bergen rund um Ischgl eines der modernsten Schigebiete Österreichs. Ein Hoteldorf, das 1,4 Millionen Nächtigungen zählt. Man wirbt mit 236 Pistenkilometern, 1200 Schneekanonen. Die gigantischen Liftanlagen können jede Stunde 94 000 Menschen zu Berg befördern, erzählt man stolz. Seit Ausbruch der Corona Krise herrscht in Ischgl der Ausnahmezustand. Die Partystimmung ist Vergangenheit – die Lage ist angespannt. In ganz Europa gilt der Tiroler Ort als eines der Epizentren der Pandemie.
    Die internationale Kritik ist groß, weil die Verantwortlichen vor Ort tagelang gezögert haben, die laufende Skisaison vorzeitig zu beenden. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft. Seit Wochen steht Ischgl unter Quarantäne. Im Ort sitzen Touristen, aber auch unzählige Mitarbeiter der Tourismusbetriebe in ihren Zimmern und warten auf ein Ende der Maßnahmen. Am Schauplatz Reporter Ed Moschitz hat Ischgl schon im Jänner mit der Kamera besucht. In den vergangenen Wochen interviewte er Verantwortliche, Mitarbeiter und Einheimische und dokumentiert für seine Reportage den Umgang des Tourismusorts mit der Krise. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.04.2020ORF 2
  • Folge 926
    Aus Zeitgründen wird in Österreichs Haushalten immer weniger gekocht. Fertige Gerichte für die Mikrowelle, Pizzas und Kebab bestimmen den Alltag. Diese Entwicklung hat Auswirkungen. Studien zufolge schmeckt Kindern gekauftes Sugo oft schon besser als die selbstgemachte Sauce zu Spagetti Bolognese. Ernährungswissenschafter fürchten, dass der natürliche Geschmack mehr und mehr verloren geht. Viele hoffen, dass die aktuelle Corona-Krise hier eine Trendwende einleitet. Wenn alle Lokale geschlossen sind, wird wieder mehr gekocht. Am Schauplatz Reporterin Doris Plank hat sich für ihre Reportage das Koch- und Essverhalten der Österreicherinnen und Österreicher sehr genau angesehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 16.04.2020ORF 2
  • Folge 927
    Der betagte Herr W. aus Kärnten wollte das schöne Stadthaus in Kärnten, so wie es in der Kaufmannsfamilie über Generationen üblich war, in der Familie vererben. Aber dann kam es zur Entfremdung von seinem einzigen Sohn. Der hatte nämlich gegen den väterlichen Rat Jus statt Wirtschaft studiert und war dann Rechtsanwalt in Frankreich geworden. Herr W. schaute sich nach einem anderen Erben um, der das Haus in seinem Sinn weiterführen könnte. Der Sohn eines Freundes, der ihn immer wieder besuchte, schien ihm geeignet. Und so unterschrieb er bei einem Notar ein Schriftstück zu dessen Gunsten.
    Er sagt, er hätte gedacht, dass es sich dabei um ein jederzeit widerrufbares Testament handelt. Doch in Wahrheit hatte er eine einseitig nicht widerrufbare „Schenkung auf den Todesfall“ unterschrieben. Als er sich dann mit seinem Sohn versöhnte und dem das Haus vererben wollte, ging das nicht mehr. Sein Sohn war de facto enterbt. Vater und Sohn haben bei der Aufarbeitung Ihres Konfliktes dann interessante Entdeckungen gemacht. Im Laufe der Jahre hatte es immer wieder Annäherungsversuche in Form von schriftlichen Mitteilungen gegeben.
    So hat der Sohn dem Vater geschrieben, dass er jetzt selber einen Sohn bekommen hätte und der Vater stolzer Großvater geworden sei. Aber diese Post hat den Vater nie erreicht. Der Sohn war enttäuscht, dass der Vater nicht reagiert, der Vater war sogar erzürnt, dass er über Umwege erfahren musste, dass es Nachwuchs im Haus des Sohnes gibt – und der Konflikt hat sich damals sogar verschärft. Warum ist diese Korrespondenz nie beim Adressaten angekommen, fragen sich beide und versuchen nun den Notariatsakt, mit dem das Stadthaus „verschenkt“ wurde, anzufechten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 23.04.2020ORF 2
  • Folge 928
    Sie heißen Mischa, Sergej und Nina. Ohne aufzufallen arbeiten sie und tausende andere ErntehelferInnen aus der Ukraine, Rumänien oder Bosnien Jahr für Jahr auf Österreichs Feldern. Zu einem Stundenlohn von knapp zehn Euro. Wegen der Coronakrise können die meisten heuer nicht einreisen. Die Bauern schlagen Alarm: Mit ihren HelferInnen aus dem Ausland steht oder fällt die Ernte. „Wenn meine hundert PflückerInnen aus der Ukraine nicht kommen können, gibt es viel weniger Erdbeeren im Geschäft“, klagt ein Landwirt aus Oberösterreich. In der Not sollen jetzt arbeitslose Österreicher aushelfen und Erdbeeren pflücken, Spargel stechen oder Radieschen ernten.
    Und das zum selben Stundenlohn wie die Arbeiter aus dem Ausland. Tausende meldeten sich bei der Internetplattform „die Lebensmittelhelfer.at“. Einigen Landwirten ist damit geholfen, für die meisten Betriebe bleibt das Problem ungelöst. Ein Bauer aus Niederösterreich erzählt im Schauplatz-Interview von vielen Freiwilligen, die bald einmal das Handtuch geworfen haben: „Die Leute haben nach einer Stunde gesagt, es sei ihnen zu anstrengend und zu schlecht bezahlt und sind wieder heimgefahren“.
    Der Tiroler Gemüsebauer Romed Giner wollte nicht auf politische Lösungen warten und nahm Geld in die Hand, um sein Stammpersonal aus Rumänien einzufliegen. Nur so könne er den Lebensmittelhandel ausreichend beliefern, sagt er. „Am Schauplatz“- Reporterin Beate Haselmayer fragt für ihre Reportage Bauern in ganz Österreich, warum sie von ErntehelferInnen aus dem Ausland abhängig sind. Die Antwort ist immer dieselbe. Der massive Preisdruck im Lebensmittelhandel sorge für enormen Druck billig und effizient zu produzieren. Das sei nur mit ausländischen Helfern möglich. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 30.04.2020ORF 2
  • Folge 929
    Wie sehr Covid 19 auf das gesellschaftliche Leben in Österreich (und der ganzen Welt) Einfluss nehmen wird, hat vor wenigen Wochen noch niemand gedacht. Vor allem in emotionalen Ausnahmesituationen, wie bei Hochzeiten oder Beerdigungen, fehlen den Betroffenen ihre traditionellen oder religiösen Rituale enorm: Tröstende Umarmungen, Kondulenzbesuche, feierliche Abschiede mit hunderten Menschen am offenen Grab, das alles ist derzeit nicht erlaubt. Genauso wenig wie rauschende Hochzeitsfeste mit Tanz bis tief in die Nacht hinein, oder gemeinsames Essen und Trinken in großer Runde mit Freunden und Familienmitgliedern. Wie geht es den Brautpaaren, oder den Hinterbliebenen, die plötzlich ganz anders „Ja-Sagen“ oder von ihren Liebsten Abschied nehmen müssen? Am Schauplatz-Reporterin Gudrun Kampelmüller hat sich auf den Weg gemacht und hat Menschen in diesen extremen Lebenssituationen getroffen und ihre Geschichte mit der Kamera dokumentiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 14.05.2020ORF 2
  • Folge 930
    Noch vor wenigen Monaten war der kleine Ort Hallstatt als Zentrum des Massentourismus in allen Schlagzeilen. Die Gemeinde wurde von Hundertausenden chinesischen Touristen überrannt. Heute ist alles anders. Die Stimmung im Ort ist unterschiedlich. Die einen freuen sich über die zurückgekehrte Ruhe, die andern fürchten um die wirtschaftliche Existenz. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 28.05.2020ORF 2
  • Folge 931
    Diese Ausgabe beschäftigt sich in mit Einsprüchen, Klagen und Beschwerden, die durch die Corona Krise verursacht wurden. Etwa Eingriffen in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger. Ist es rechtens, dass 550 Motorradfahrer an ein und demselben Tag je 600 Euro Strafe bekommen haben, weil sie auf einem Parkplatz im Wienerwald angehalten haben? Bekommen jene Touristen, die sich in Ischgl und am Arlberg mit dem Corona Virus angesteckt haben Schadenersatz und Schmerzengeld vom „Staat“? Welche Behörden sollen wann welche Fehler gemacht haben? Und profitieren vor allem Prozessfinanzierer? Ein gesunder Mann wurde zwangsweise in ein Spitalszimmer mit infizierten Patienten gesperrt.
    Ist das fahrlässige oder gar vorsätzliche Körperverletzung? Ein Erbschaftsprozess um ein Haus in Wien war nach jahrelangem Streit eigentlich gelöst. Eine alte Dame und deren Schwiegertochter hatten sich kurz vor der Corona Krise auf eine Lösung geeinigt. Mit Sekt wurde auf den Vergleich angestoßen. Aber in den folgenden Wochen hatten sie viel Zeit zum Nachdenken – und jetzt wird weiter prozessiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 04.06.2020ORF 2
  • Folge 932
    Warum die Gastronomie nicht sagen will, wo sie ihr Fleisch einkauft.
    Das Wienerschnitzel gilt als die Lieblingsspeise der Österreicher. Das Original muß vom Kalb sein. Wer aber in einem der vielen Wirtshäuser des Landes ein Schnitzel bestellt, bekommt in den meisten Fällen Kalbfleisch aus den Niederlanden auf den Teller. Eine Realität, die nur wenigen bewußt und bekannt ist. Aus gutem Grund. Die österreichische Gastronomie wehrt sich seit vielen Jahren dagegen offenzulegen, wo all die Millionen Rinder, Schweine und Hühner aufgewachsen sind, die in den heimischen Küchen verarbeitet werden.
    Der Grund dafür ist simpel: es geht ums Geld. Weil ausländische Landwirtschaftsfabriken effizienter und billiger produzieren können, wird auch dort eingekauft. So importiert Österreich das Fleisch von bis zu 150.000 Kälbern jährlich. In Holland ist das Kalbfleisch knapp ein Drittel billiger als hierzulande. Ähnlich sieht es beim Rindfleisch aus. Obwohl Österreichs Landwirte eineinhalbmal so viel Rindfleisch erzeugen wie verbraucht wird, werden jährlich 80.000 Rinder aus Kroatien, Tschechien und aus der Slowakei zum Schlachten ins Land gebracht.
    Die Haltungsbedingungen sind in diesen Ländern deutlich schlechter als jene in Österreich, der Streß durch die Tiertransporte enorm. Der Großteil des ausländischen Billigfleisch landet in der Hotellerie, industriellen Großküchen oder beim Wirt ums Eck. Im Einzelhandel herrscht längst Klarheit über die Herkunft von Lebensmitteln. Nicht so in Restaurants und Kantinen. Und das soll sich laut dem Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Mario Pulker, auch in Zukunft nicht ändern.
    Eine Kennzeichnung ist für den Gastronomen ein absolutes No-Go: „in einer freien Wirtschaft sollte man niemanden zu etwas zwingen“. Aber welche Auswirkungen hat dieser massive Fleischimport auf die heimischen Bäuerinnen und Bauern? Die Am Schauplatz Reporter Nora Zoglauer und Alfred Schwarzenberger sind quer durch Österreich gefahren, um zu dokumentieren, wer die Gewinner und Verlierer im Geschäft mit ausländischem Billigfleisch sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 18.06.2020ORF 2
  • Folge 933
    Die Coronakrise macht deutlich, wie abhängig Österreich bei der 24-Stunden-Betreuung von ausländischen Arbeitskräften ist. Um keine Lücken in der Betreuung entstehen zu lassen, gibt es Aktionen von Bund, Ländern und Wirtschaftskammern – mit mehr oder weniger Erfolg. „Bleib da“-Bonus für Betreuerinnen, Härtefallfonds, Reisekorridor für Züge, Sonderflüge, Quarantäne in Businesshotels, Coronatests, Grenzregelungen – und laufend Änderungen dazu. Jetzt sieht es so aus, als wäre die schlimmste Zeit überstanden. Doch was mussten die ausländischen Betreuerinnen alles in Kauf nehmen und wie soll es weitergehen? Frau Klara wurde zusammen mit mehr als hundert anderen Personenbetreuerinnen aus Rumänien eingeflogen und musste zwei Wochen in Schwechat in Quarantäne.
    Wir haben sie dort und später bei ihrer dementen Kundin in Niederösterreich besucht. Warum macht sie den Job? „Weil ich meine Kundin mag und ich hier das Doppelte verdiene.“ Die Slowakin Eva verdient in Österreich nicht viel mehr als daheim. Und diesmal war sie mehr als zwei Monate am Stück bei ihrer Kundin in Pressbaum. „Ich bin schon sehr müde“, gibt sie zu. Eva konnte nicht ausreisen, weil während ihres Turnus’ die Grenzen geschlossen wurden.
    Später hätte ihr nach dem Grenzübertritt in der Slowakei eine Quarantäne in einem Lager mit vielen anderen geblüht. Sie hatte Angst, sich dort anzustecken. Frau Olga aus Rumänien musste beim ersten Versuch, ihre Kollegin in Österreich abzulösen, an der ungarischen Grenze wieder umkehren. Erst beim zweiten Anlauf und nach vielen bürokratischen Hürden hat es geklappt. Die österreichische Familie ist froh, dass Olga jetzt bleibt, solange sie gebraucht wird. „Mit Respekt geht es. Ohne den würde ich es nicht schaffen“, sagt Olga. Eine frühere Kundin hätte sie Zigeunerin genannt. Am nächsten Tag war Olga weg. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 25.06.2020ORF 2

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Am Schauplatz online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…