Folge 932

  • Wo das Schnitzel herkommt

    Folge 932
    Warum die Gastronomie nicht sagen will, wo sie ihr Fleisch einkauft.
    Das Wienerschnitzel gilt als die Lieblingsspeise der Österreicher. Das Original muß vom Kalb sein. Wer aber in einem der vielen Wirtshäuser des Landes ein Schnitzel bestellt, bekommt in den meisten Fällen Kalbfleisch aus den Niederlanden auf den Teller. Eine Realität, die nur wenigen bewußt und bekannt ist. Aus gutem Grund. Die österreichische Gastronomie wehrt sich seit vielen Jahren dagegen offenzulegen, wo all die Millionen Rinder, Schweine und Hühner aufgewachsen sind, die in den heimischen Küchen verarbeitet werden.
    Der Grund dafür ist simpel: es geht ums Geld. Weil ausländische Landwirtschaftsfabriken effizienter und billiger produzieren können, wird auch dort eingekauft. So importiert Österreich das Fleisch von bis zu 150.000 Kälbern jährlich. In Holland ist das Kalbfleisch knapp ein Drittel billiger als hierzulande. Ähnlich sieht es beim Rindfleisch aus. Obwohl Österreichs Landwirte eineinhalbmal so viel Rindfleisch erzeugen wie verbraucht wird, werden
    jährlich 80.000 Rinder aus Kroatien, Tschechien und aus der Slowakei zum Schlachten ins Land gebracht.
    Die Haltungsbedingungen sind in diesen Ländern deutlich schlechter als jene in Österreich, der Streß durch die Tiertransporte enorm. Der Großteil des ausländischen Billigfleisch landet in der Hotellerie, industriellen Großküchen oder beim Wirt ums Eck. Im Einzelhandel herrscht längst Klarheit über die Herkunft von Lebensmitteln. Nicht so in Restaurants und Kantinen. Und das soll sich laut dem Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Mario Pulker, auch in Zukunft nicht ändern.
    Eine Kennzeichnung ist für den Gastronomen ein absolutes No-Go: „in einer freien Wirtschaft sollte man niemanden zu etwas zwingen“. Aber welche Auswirkungen hat dieser massive Fleischimport auf die heimischen Bäuerinnen und Bauern? Die Am Schauplatz Reporter Nora Zoglauer und Alfred Schwarzenberger sind quer durch Österreich gefahren, um zu dokumentieren, wer die Gewinner und Verlierer im Geschäft mit ausländischem Billigfleisch sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 18.06.2020ORF 2

Sendetermine

Fr 19.06.2020
11:45–12:35
11:45–
Fr 19.06.2020
01:30–02:20
01:30–
Do 18.06.2020
21:05–22:00
21:05–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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