2019, Folge 898–915

  • Folge 898
    Tirol – Land der Berge und Land der donnernden Motoren. Jeden Tag rollen mehrere tausend Transit-LKW durchs Land. Bewohner entlang der Inntalautobahn kämpfen für mehr Lärmschutz. Im idyllischen Lechtal sind es die Motorradfahrer, die die Stille stören. In Horden würden sie an Schönwettertagen einfallen und Alpenpässe wie das Hahntennjoch unsicher machen, klagen Anrainer. Bikerhotels wiederum profitieren von dieser Form des Tourismus. Der Motorradlärm treibt einen tiefen Keil in die Bevölkerung. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.08.20193satOriginal-TV-PremiereDo 08.08.2019ORF 2
  • Folge 899
    Das Leben ist hart. Die Marktstandlerinnen und Marktstandler sind härter. Seit drei Jahren besucht Nina Horowitz für „Am Schauplatz“ Originale, die auf Ständen in Österreich versuchen, ihre Waren unter’s Volk zu bringen. Dabei kann der Herr Penz vom Wiener Viktor-Adler-Markt schon mal die Geduld verlieren, wenn er an all die Menschen denkt, die sein Prachtgemüse nicht kaufen: „Wannst den Jungen den Dosenöffner wegnimmst, verhungern sie.“ Seit 2018 gilt in Wien die neue Marktordnung. Sie soll – etwa mit verpflichtenden Öffnungszeiten – dafür sorgen, dass wieder mehr los ist auf den Märkten.
    Vielen Standlerinnen ist das Reglement aber zu starr. Die neue Beirätin Melahat Bicer soll am Viktor-Adler-Markt vermitteln. Wenn die Leut’ sich nicht an die Regeln halten, kann sie aber resolut werden. Der Standler und Flohmarkt-Betreiber Pauli Schäfers vom Neusiedlersee hat seit Jahren ganz andere Zores. Er ist leider „der schlechteste Verkäufer der Welt.“ Dafür kauft er gerne ein. Auch Ramsch, den er überhaupt nicht braucht. Wenn sich bei einem Weißen Spritzer Zeit für eine Plauderei ergibt, wird schon bald über die ganz großen Themen philosophiert: Da geht’s dann um den Klimawandel, die Liebe, Donald Trump und die innenpolitische Situation.
    Der Marktplatz war schon immer ein Ort, wo politisiert wurde. Zwischen Obst und Gemüse wird viel gestritten. Auch am Viktor-Adler-Markt. Eine gebürtige Favoritnerin sieht sich mittlerweile als Minderheit am Markt. Viel zu viele „Neu-Österreicher“ stehen für ihren Geschmack hinter den Standln. Ohne die Pakistaner, Inder und Türken, die hier arbeiten, würde es den Markt in Favoriten längst nicht mehr geben, findet wiederum der gebürtige Istanbuler Seref Akay: „Viele Österreicher tun sich die schwere Arbeit doch gar nicht mehr freiwillig an.“ Er verkauft am Markt Hosen um 10 Euro.
    Dass die Zunft Nachwuchsprobleme hat, sieht die Frau Haslinger aus Klagenfurt auch. Die Marktfahrerin, die mit ihrer Tracht aus Österreich auf den Märkten die Tradition hochhalten will, sieht die Bürokratie als Grundübel dafür. Wenn die Welt sich nicht ändert, muss man es eben selbst tun, lautet seit neuestem das Motto der Kärntnerin. Die Marktstandlerin strickt jetzt farbenfrohe Decken, um sich zu entspannen. Manchmal gelingt’s sogar und die innere Gelassenheit stellt sich ein. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.08.20193satOriginal-TV-PremiereDo 22.08.2019ORF 2
  • Folge 900
    Aktualisierte Schauplatz-Reportagen zum Thema Esoterik. Über Hellseherin Rosalinde Haller, Handauflegerin Halfrid Siess, den „Ufo-Landeplatz“ in Kautzen im Waldviertel und Marienerscheinungen in Kärnten. Best of – Sendung. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.09.20193satOriginal-TV-PremiereDo 29.08.2019ORF 2
  • Folge 901
    Schauplatzreporter „auf der Jagd“ mit Waidmännern, Kontrolleuren, einem Privatdetektiv und einer Bürgerwehr. Best of – Sendung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 05.09.2019ORF 2
  • Folge 902
    Fast 90.000 Pflegekräfte aus dem Ausland arbeiten in Österreich. Viele von ihnen verdienen weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Reporter Ed Moschitz hat mit Angehörigen, Agenturen und Pflegerinnen gesprochen. Zum Beispiel mit Elena, die von Arbeitgebern erzählt, wo sie nur Brot und Erdäpfeln zu essen bekam, während die Dienstgeber fürstlich speisten. Wie eine „Sklavin“ habe sie sich gefühlt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.09.20193satOriginal-TV-PremiereDo 12.09.2019ORF 2
  • Folge 903
    Gudrun Kampelmüller und Ludwig Gantner beschäftigen sich mit drei Konflikten, in denen unklare oder fehlende rechtliche Regelungen die Gerichtsverfahren besonders kompliziert machen. Der 73-jährige Pensionist Heinrich P. war anno 2017 tot in einer Mülltonne gefunden war. Der aufsehenerregende Kriminalfall hat nun auch eine spannende zivilrechtliche Komponente. Wer soll seine Villa in Mattsee und sein Vermögen erben? Die geheimnisvolle Bekannte aus dem Internet, die wegen seines Todes eingesperrt wurde, der ungeliebte Neffe, oder seine Ex-Gattin, die ein altes Testament zu ihren Gunsten vorweisen konnte? In einer Siedlung in Wien Stadlau sollte das Mobilheim von Frau S. abgerissen werden.
    Es sei um ein paar Quadratmeter zu groß, meinte die Baupolizei. Frau S. wundert sich. Ihrer Meinung nach wären 70% der Häuser hier viel zu groß gebaut worden. „Warum greift man die nicht an?“ Frau S. hat mit ihren Recherchen eine Lawine ausgelöst. Kann verhindert werden, dass ein Teil der Siedlung dem Erdboden gleichgemacht wird? Die Gattin von Herrn M. aus Vorarlberg war an der „Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung“ gestorben.
    Gegen seinen Willen führten die Behörden eine Obduktion durch, entfernten das Gehirn von Frau M. und schickten es zur Aufbewahrung an ein Institut in Wien, damit es für künftige Forschungen erhalten bleibt. Herr M. wollte das Gehirn seiner Frau nachträglich beisetzen lassen und hat auf Herausgabe geklagt. Ein jahrelanger Prozess mit rund 100.000 Euro Gerichtskosten war die Folge. Jetzt ist die Sache endgültig geklärt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.09.20193satOriginal-TV-PremiereDo 19.09.2019ORF 2
  • Folge 904
    „Ich weiß nicht, ob meine Enkel und Urenkel noch einen Wald haben werden.“ Für Karl Theurer, 78 Jahre alt, ist der Wald so etwas wie ein Heiligtum. 15 Hektar im Familienbesitz wurden immer in Schuss gehalten – für die nächsten Generationen. Seit gut 2 Jahren ist im nördlichen Waldviertel, nahe Raabs an der Thaya, alles anders. Drei Viertel des Familienwaldes wurden vernichtet. Nach Trockenheit und Hitze kam der Borkenkäfer. „In der ganzen Region erleben wir eine Katastrophe“, sagt etwa Rita Theurer, die Schwiegertochter von Karl. „Wer weiß, was der Klimawandel noch bringt.“ Tausende Hektar Wald nahe der tschechischen Grenze mussten schon notgeschlägert werden.
    Und der Borkenkäfer setzt sein Zerstörungswerk fort. Der Schädling ist nur 3–4 mm groß und vermehrt sich zu Abertausenden unter der Rinde – binnen weniger Wochen ist ein Baum tot. Kleine Bauern und große Waldbesitzer, etwa das Stift Geras, sind ratlos, wie es weitergehen soll. Die finanziellen Verluste sind enorm. Jetzt rächt sich, dass über Generationen im Wirtschaftswald hauptsächlich profitable Fichten gepflanzt wurden. Sie werden durch fehlende Niederschläge geschwächt und sind den Borkenkäfern schutzlos ausgeliefert.
    „Mit der Fichte ist es hier immer gut gegangen und jetzt geht es plötzlich nicht mehr“, sagt Hannes Datler. Seit 2017 fährt er fast sieben Tage die Woche mit seiner riesigen Holzerntemaschine in die Wälder der Umgebung und fällt Baum um Baum. Als Harvester-Unternehmer macht er das Geschäft seines Lebens, als Waldbesitzer blutet ihm das Herz. „Familienleben habe ich kaum mehr und auf meine Arbeit kann ich auch nicht mehr stolz sein – weil ich eine Wüste hinterlasse. Das ist deprimierend.“ „Rund um Raabs an der Thaya erleben wir, wie es in vielen Gegenden Österreichs in etlichen Jahren aussehen könnte“, meint Manfred Lexer.
    Er forscht an der Universität für Bodenkultur daran, wie sich Klimaveränderungen auf den Wald auswirken. Je nach Prognose wird die Temperatur – etwa im Bezirk Horn – in den nächsten Jahrzehnten um 1 bis zu 5 Grad steigen. Das werden viele Baumarten nicht überleben. Für die Bauern im Waldviertel fühlt sich all das an, wie das Ende einer Ära – wie eine Zeitenwende, die Ängste und viele Fragen mit sich bringt. Welche Bäume soll man in Zukunft pflanzen? Was kann man gegen den Klimawandel tun? Und: In welcher Welt sollen unsere Kinder leben? (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.10.20193satOriginal-TV-PremiereDo 03.10.2019ORF 2
  • Folge 905
    Seit es schwieriger geworden ist, Bankkredite zu bekommen, erleben die Pfandleiher einen neuen Frühling. Sie belehnen von Goldschmuck über Laptops bis hin zu Autos alles, was Wert hat. Schnell und unbürokratisch, das sind die Vorteile. Allerdings ist ein Pfandkredit wesentlich teurer als einer bei der Bank. Er ist ja auch nur für kurze Zeit gedacht, als Notlösung, betonen alle in der Branche. Im Pfandhaus von Gerard Bleiweis in Linz kann man so gut wie alles verpfänden: vom Schlauchboot über den Brillantring bis zum ausgestopften Murmeltier. Seinen Kunden begegnet er auf Augenhöhe. „Dann schämen sie sich nicht.
    Warum auch, wir haben ja beide etwas davon“. Mario ist einer seiner Stammkunden. Er ist 30 und Schausteller. Für seinen Fernseher hat er 70 Euro Pfanddarlehen von Gerard bekommen. Mit dem Geld kauft er seiner Stieftochter Angelina Ballerinas. „Sie war so brav in letzter Zeit und ich habs ihr versprochen“. Angelinas Mutter Manuela sieht darin kein Problem. „Dann sparen wir eben woanders wieder etwas ein. Bei den Zigaretten, oder beim Nagelstudio“, schlägt sie vor. Bei Erich geht es um eine unvorhergesehene Autoreparatur – um das Geld dafür aufzubringen, versetzt er den Brilliantring seiner Freundin. „Sie hat den Ring von mir bekommen, weil sie eine gute Frau ist.
    Und sie bekommt ihn ja nach ein paar Wochen wieder zurück“. Sie steht daneben und nickt – es ist nicht das erste Mal, dass sie den Ring zum Verpfänden vom Finger zieht. Wer mehr Geld braucht, muss schon wertvollere Gegenstände versetzen, zum Beispiel sein Auto. Das belehnte Auto darf man weiter benützen – das ist Standard bei den meisten Autopfandhäusern. Das Risiko lassen sie sich zahlen: 100 Prozent Zinsen inklusive Gebühren im Jahr sind da keine Seltenheit. Tiba Marchetti hat mehrere Pfandleiher und Pfandkunden getroffen – und überraschende Einblicke in die Branche bekommen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.10.20193satOriginal-TV-PremiereDo 10.10.2019ORF 2
  • Folge 906
    Sagt man Obst, denken die meisten Österreicher an Äpfel, und die kommen meist aus der Steiermark. Dort prägen die Plantagen unter den markanten Hagelschutznetzen die Landschaft. Eine Zeit lang war mit dem Apfel ein Bombengeschäft zu machen, aber plötzlich geht kaum mehr etwas. Die Bauern bleiben auf ihren Ernten sitzen. Ein Drittel der Ernte 2018 liegt noch in den Kühlhäusen und wird es wohl nicht mehr bis zu den Konsumentinnen schaffen. Viele Apfelbauern denken ans Aufhören. Robert Gordon ist der Spur des Apfels gefolgt, und hat Erstaunliches über die eigenwilligen Geschäfte mit dem Lieblingsobst der Österreicher in Erfahrung gebracht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 17.10.2019ORF 2
  • Folge 907
    Anfang Juni sind in Niederösterreich zwei Erntehelfer tödlich verunglückt. Am Schauplatz zeigt, unter welchen Bedingungen Erntehelfer in Österreich arbeiten und wie sie in ihrer Heimat leben. Landwirte sind sich in einem Punkt einig: ohne die Erntehelfer aus Rumänien, Polen oder der Ukraine gibt es in Österreich keine Ernte. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.10.20193satOriginal-TV-PremiereDo 24.10.2019ORF 2
  • Folge 908
    In dieser Folge von „Am Schauplatz Gericht“ hat die Redaktion ungewöhnliche, fast skurril anmutende Erbschaftsfälle mit der Kamera begleitet.
    Als der hochbetagte Otto S. aus dem oberösterreichischen Weißkirchen 2015 starb, erhielten 38 Leute, von denen einige den Verstorbenen gar nicht gekannt hatten, einen überraschenden Brief vom Notar. Der Landwirt hatte nämlich keine Frau, keine Kinder und Testament hatte er auch keines geschrieben. Es geht um ein Vermögen von zwei Millionen Euro. Durch eine ungewöhnliche erbrechtliche Konstellation gibt es 38 gesetzliche Erben. Die meisten von ihnen wollen, dass der Hof und die Gründe verkauft werden und der Erlös aufgeteilt wird. Doch acht der Erben erklärten, sie würden den Hof jeweils gerne alleine übernehmen und den anderen Erbberechtigten nur eine minimale Abfindung bezahlen. Laut Anerbengesetz wäre das unter gewissen Voraussetzungen möglich. Damit begann ein langjähriger Prozess, der bis zum Obersten Gerichtshof ging.
    2017 fand man in einem Schweinestall im Innviertel die Leiche eines Millionärs aus Salzburg, der offenbar ermordet worden war. Drei Personen wurden wegen Mordes angeklagt und zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Einige Prozessbeobachter halten es bei zwei der Verurteilten für möglich, dass ein Justizirrtum vorliegt. „Am Schauplatz Gericht“ beschäftigt sich mit den zivilrechtlichen Folgen des Verbrechens. Die Ex-Freundin des Ermordeten und eine nahe Verwandte wollen beide erben. Beide weisen Testamente zu ihren Gunsten vor. Eines davon wirft viele Fragen auf. Wer wird Erbe des Millionärs? (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.11.20193satOriginal-TV-PremiereDo 31.10.2019ORF 2
  • Folge 909
    Die Prostitution in Wien hat sich in Massagesalons verlagert – chinesische Klans verdrängen mit Dumpingpreisen das alte Milieu. Die leichten Damen am Wiener Gürtel waren früher über die Stadt hinaus bekannt. Es gibt sie nicht mehr. Seit das Rathaus die Straßenprostitution in Wohngebieten verboten hat, hat sich die Szene komplett verändert. Chinesische Klans haben große Teile des Rotlichts übernommen. Illegale Billig-Bordelle, getarnt als Massagesalons, schießen wie die Pilze aus dem Boden. Es seien inzwischen mindestens 50, schätzen Insider. 17 dieser Geheimbordelle haben die Behörden heuer schon auffliegen lassen. In 15 davon arbeiteten Chinesinnen. „Das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Wolfgang Langer, Leiter des Prostitutionsreferats der Wiener Polizei.
    Er und seine Kollegen tun sich schwer, an die Hintermänner heranzukommen. Die Frauen können oft kein Wort Deutsch, alle sind eingeschüchtert. Dass eine auspackt, kommt so gut wie nie vor. Auch die Situation der übrigen Prostituierten, die meist aus Osteuropa kommen, hat sich drastisch verschlechtert: Wegen der neuen Gesetze hat sich der Straßenstrich in die Gewerbegebiete am Rande der Stadt verlagert. Dort bedienen sie die Freier hinter Bäumen und in umgebauten Lieferwägen. Und die Frauen seien ungeschützter denn je zu vor, berichtet ein Polizist: „Sie sind dort ganz allein, sie können sich nirgends aufwärmen oder waschen.“ Eine „Am-Schauplatz“-Reportage von Andreas Mannsberger. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 07.11.2019ORF 2
  • Folge 910
    Nur etwa acht Prozent seiner Lebenszeit verbringt ein Auto damit in Betrieb zu sein. Circa die Hälfte davon stehen das Auto und sein Fahrer im Stau oder suchen einen Parkplatz. Das liegt auch daran, dass in etwa jede zweite aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer ist. Angesichts dessen, dass die Zahl der gefahren Kilometer in Österreich in den letzten 25 Jahren um 40% gestiegen ist, ist es nicht weiter verwunderlich, dass Verkehrsinfarkte in Österreich zum Alltag gehören. Eine „Am Schauplatz“-Reportage über ein Phänomen, das alle ärgert, das aber gleichzeitig auch alle verursachen: die Verkehrslawine. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.11.20193satOriginal-TV-PremiereDo 14.11.2019ORF 2
  • Folge 911
    In den österreichischen Alpen entstehen immer mehr Luxusimmobilien für Reiche – die besten Lagen werden verbaut. Ein Ferienhaus oder ein Chalet in den österreichischen Alpen steht vor allem bei reichen EU Bürgerinnen und Bürgern hoch im Kurs. Aber nicht um dort länger zu verweilen, sondern als gewinnbringende Investition. Obwohl das Limit an Zweitwohnsitzen in vielen Österreichischen Gemeinden längst überschritten ist, wird vor allem in der Nähe von Skigebieten, an den begehrten Sonnseiten, massiv gebaut. Eine Luxusanlage nach der anderen entsteht.
    Die schönsten Lagen der Orte werden verbaut. Oft direkt an hochsensiblen Naturschutzgebieten. Die Politik steht dem grassierenden Luxusimmobilienboom weitgehend untätig gegenüber. Gesetzlich verankerte Regelungen, die verhindern sollen, dass illegale Zweitwohnsitze überhandnehmen, werden meist geschickt umgangen. Für die einheimische Bevölkerung hat dieser Bauboom vorwiegend negative Folgen. Durch die stetig steigenden Immobilienpreise sind Grund und Boden defacto unleistbar geworden. Die Jungen wandern ab.
    Der Unmut bei den Einheimischen steigt vor allem deshalb, weil die millionenteuren Appartements und Chalets nur ein paar Tage pro Jahr genutzt werden. Am Schauplatz Reporterin Nora Zoglauer war im Salzburger Pinzgau unterwegs. Dort berichten Menschen von einer Zweiklassengesellschaft. Von mächtigen Investoren und Immobilienentwicklern denen Bauprojekte schnell einmal genehmigt werden, während man als einfacher Mensch auf der Strecke bleibe. Und wenn man Kritik an dem System übe, hätte man mit negativen Folgen zu rechnen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.11.20193satOriginal-TV-PremiereDo 21.11.2019ORF 2
  • Folge 912
    Die Sendung beschäftigt sich in mit der Frage was aus großen Häusern von verstorbenen Vätern werden soll. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.12.20193satOriginal-TV-PremiereDo 28.11.2019ORF 2
  • Folge 913
    Was sind eigentlich die „Freikirchen Österreichs“, dieser Bund aus verschiedenen christlichen Gemeinden, der seit sechs Jahren staatlich anerkannt ist? Warum haben die Freikirchen so großen Zulauf, vor allem von jungen Menschen – können sie etwa gefährlich werden? Und was unterscheidet sie von der katholischen und evangelischen Kirche? Seit vor einem halben Jahr bei dem Riesenevent „Awakening Europe“ in der Wiener Stadthalle ÖVP-Chef Sebastian Kurz vor tausenden Christen verschiedener Konfessionen von einem australischen Prediger auf der Bühne gesegnet wurde, sind diese Fragen wieder aufgetaucht.
    Tiba Marchetti ist ihnen nachgegangen: sie hat Pastorinnen und Pastoren von Pfingstgemeinden und Evangelikalen beim Gottesdienst und daheim getroffen; hat vom heiligen Geist beseelte Gläubige gefragt, was die Zungensprache bedeutet, in der sie beten; war bei Heilungsgebeten und Dämonenaustreibungen dabei und hat junge Gläubige um ihre Meinung zu Homosexualität, die Rolle der Frau und Sex vor der Ehe gebeten.
    Herausgekommen ist ein sehr facettenreiches Bild. Gemeinsam ist den Gläubigen dieser vielen Gemeinden jedenfalls, dass sie ihre Gottesdienste laut feiern, viel Zeit in der Gemeinde verbringen, sich erst als Erwachsene taufen lassen, einen meist sehr professionellen Internetauftritt haben und zehn Prozent von ihrem Einkommen an die Gemeinde abgeben. Es ist eine Religionsgemeinschaft im jungen Gewand mit konservativen Werte – denn das Wort Gottes, die Bibel, nehmen die Freikirchen wörtlich. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.12.20193satOriginal-TV-PremiereDo 05.12.2019ORF 2
  • Folge 914
    Der titelgebende Fall dieser Ausgabe war für die Am Schauplatz Gericht Redaktion anfänglich nichts Außergewöhnliches. Herr R. aus Wien hatte sich über laute, nächtliche Klopfgeräusche seines Nachbarn beschwert, die ihm und anderen Nachbarn regelmäßig den Schlaf rauben würden. Von einer massiven psychischen Belastung für die Betroffenen war die Rede, von Polizeieinsätzen und Wohnungseigentümern, die wegen dieser Misslichkeiten ausgezogen sind und ihre Immobilie unter Wert verkaufen mussten. Trotz mehrerer Straf- und Zivilprozesse und trotz einer Räumungsklage hätte sich am Verhalten des Nachbarn nichts geändert.
    Weil auch Behörden und Gerichte nichts bewirken würden, wende man sich an den ORF, um vielleicht durch die Öffentlichkeit eines „Hilferufes“ etwas zu erreichen. Als die Redakteurin Maria Zweckmayr begonnen hat, sich in den Fall einzuarbeiten, ist sie selbst in einen Konflikt geraten, der sogar für die „Am Schauplatz Gericht“-Redaktion ungewöhnlich ist. Der Nachbar versuchte, die Berichterstattung zu verhindern, wandte sich sofort an die Medienbehörde und den Publikumsrat und kritisierte die geplante Berichterstattung und die Redaktion in mehrseitigen, in der Wortwahl aggressiven, Beschwerden.
    Er schrieb insbesondere über eine angebliche „beharrliche Verfolgung durch die Redaktion“. Im Zuge der Recherchen stellte sich jedoch heraus, dass es rund um diesen Nachbarn nicht nur in seinem jetzigen Wohnhaus Probleme gegeben hatte. Er war auch in den beiden Wiener Wohnungen, in denen er davor gelebt hatte, durch seine nächtlichen Aktivitäten aufgefallen und erst nach jahrelangen Räumungsprozessen ausgezogen.
    Auffällig war jeweils, wie er gegen die Justiz vorgegangen ist. Insbesondere Befangenheitsanträge gegen Richter verzögerten immer wieder die Räumungsverfahren gegen ihn. Seine unerwarteten gesundheitliche Beschwerden am Prozesstag hatten ähnliche Auswirkungen. Das „Am Schauplatz Gericht“-Team hatte eine heikle Gratwanderung zu bestehen. Einerseits versucht man, Herrn R. und seinen Mitstreitern die Möglichkeit zu geben, öffentlich über ihr Anliegen zu reden.
    Andererseits will man dem Wunsch des kritisierten Nachbarn gerecht werden, ihn nicht in unzulässiger Weise in seinen Persönlichkeitsrechten zu verletzen. Im zweiten Fall spricht Herr T. von einem Wunder, dass er überhaupt noch am Leben ist. Seiner Schilderung nach ist er fünf Tage lang, teils bewusstlos, in einer kleinen Wohnung in Wien gelegen. Schwer verletzt wurde er dann von einem Rettungsteam im Dezember 2017 geborgen und ins Krankenhaus eingeliefert. Schuld daran sei sein Vermieter K. Der hätte grob fahrlässig gehandelt und die Gas-Therme nicht fachmännisch warten lassen.
    Dadurch sei Kohlenmonoxid in die Räume eingedrungen. 33 Tage war Herr T. im Krankenhaus, sieben Operationen musste er über sich ergehen lassen, es könnte sein, dass Dauerschäden von dem Unfall zurückbleiben, meint Herr T. In einer Zivilrechtsklage forderte er 50.000 Euro Schadenersatz von seinem Vermieter. Der wiederum ist sich keiner Schuld bewusst und meint: „Alles Blödsinn, der Herr war angetrunken und will sich jetzt ganz einfach Schmerzensgeld holen“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 12.12.2019ORF 2
  • Folge 915
    Weihnachten, das Fest der Familie und der Liebe, es rückt näher. Was aber wenn der Partner oder die Partnerin plötzlich nicht mehr da ist? Wie meistern Menschen, die durch einen Todesfall allein zurückbleiben sind, den Alltag? Wie gehen sie in einer emotional zusätzlich belastenden Zeit mit Trauer, Verlust und Einsamkeit um? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.12.2019ORF 2

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