2019, Folge 879–897

  • Folge 879
    Gefälschte Testamente, heimlich gemachte Übergabsverträge, Erblasser, die angeblich nicht mehr gewusst haben, was sie tun, als sie einen „letzten Willen“ unterschrieben haben und Geschwister, die sich anlässlich der Erbaufteilung heillos zerstritten haben, stehen im Mittelpunkt dieser Ausgabe von „Am Schauplatz Gericht“. Drei Fälle aus Wien, der Steiermark und Tirol wurden von Ludwig Gantner, Gudrun Kampelmüller und Maria Zweckmayr jahrelang dokumentiert. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.01.20193satOriginal-TV-PremiereDo 10.01.2019ORF 2
  • Folge 880
    Österreichs Medien sind voll von Geschichten, an den Stammtischen wird heftig disktuiert: Der Wolf ist 150 Jahren nach seiner Ausrottung wieder nach Österreich zurückgekehrt. Am Schauplatz war in Österreich und Deutschland unterwegs und traf Wolfsexperten und Wolfsgegner. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.01.20193satOriginal-TV-PremiereDo 17.01.2019ORF 2
  • Folge 881
    Was haben sie gemeinsam: Ein Ehepaar, das keine Kinder bekommen kann, weil die Samenqualität des Mannes zu schlecht ist. Ein lesbisches Paar, das eigene Kinder haben möchte. Eine alleinstehende Frau mit 40, für die ein Leben ohne Kind keine Option ist. Sie alle haben einen starken Kinderwunsch, den sie nur mit Hilfe einer Samenspende realisieren können. Melanie und Milena sind Volleyball-Schiedsrichterinnen. Beim Sport haben sie sich kennen gelernt. Seit zwei Jahren sind sie verpartnert, jetzt wollen sie auch Kinder bekommen.
    Milena beginnt mit dem Versuch, schwanger zu werden – wir begleiten sie in eine Kinderwunschklinik, wo sie sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen wird. Der Samenspender steht schon fest: es ist ein Wikinger-Typ, so wie sie es sich gewünscht haben. Groß, stark, sportlich und blond. Für Melanie und Milena ist er anonym. Nur das Kind darf erfahren, wer er ist – ab seinem 14. Geburtstag. Manche Kinder werden nie erfahren, wer ihr biologischer Vater ist. Sunny hat die Suche fast schon aufgegeben.
    Die 38-jährige Berlinerin glaubt mittlerweile, dass ihr genetischer Vater der Gynäkologe ist, der ihrer Mutter durch eine Insemination in der Klinik zu einem Baby verholfen hat. Er ist schon gestorben und die Nachfahren stimmen einem Gentest nicht zu. „Es fehlt etwas, wenn man nicht weiß, woher man stammt. Es ist, als ob in deinem Haus der Keller versperrt ist und du nicht weißt, was drinnen ist.“ Jochen aus Berlin ist privater Samenspender und bietet seine Dienste per Internet an. Er bleibt anonym im Hintergrund oder besucht die Kinder, deren genetischer Vater er ist, ganz nach dem Wunsch der Mutter.
    Jochen ist stolz auf seine Lendenkraft, die sich auch an der Menge eines Samenausstoßes messen lässt. Bei der sogenannten Bechermethode ist diese leicht abzulesen: auf 10ml kommt er schon mal. „Ich mache es auch natürlich. Aber die meisten Frauen wollen die Bechermethode: der Samen kommt in den Becher, dann in die Spritze und damit rein in die Scheide. Am besten sofort, noch körperwarm, damit es funktioniert.“ Jochen reist für Samenspenden sogar in andere Städte, dafür bekommt er eine Aufwandsentschädigung.
    „Geschäft ist das keines“, sagt er, „und das soll es auch nicht sein“. Natascha hat sich für eine Insemination in einer Klinik entschieden. „Die Männer, die sich über Internet angeboten haben, wollten alle Sex, das ist für mich nicht in Frage gekommen“, sagt die 43-jährige alleinstehende Wienerin. Die Befruchtung hat gleich beim ersten Mal geklappt, ihre Tochter Johanna ist heute knapp zwei Jahre alt.
    Sie hat Trisomie 18. Natascha hat schon während der Schwangerschaft erfahren, dass ihr Kind behindert sein wird. „Für mich war klar, dass ich sie bekomme. Heute bin ich glückliche Mutter meines Wunschkindes“, strahlt sie. Einfach war es auch rechtlich nicht für Natascha: in Österreich dürfen alleinstehenden Frauen keine Befruchtung in einer Klinik vornehmen lassen. Um dennoch den gesundheitlich sicheren Weg in die Klinik machen zu können, hat sie ihre beste Freundin – mit deren Einverständnis – als ihre Partnerin angegeben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.01.20193satOriginal-TV-PremiereDo 24.01.2019ORF 2
  • Folge 882
    Erik schläft seit Jahren im Wald, in einem einfachen Zelt. Herr S. versucht, für die Nacht bei einem Trinkkumpanen unterzuschlüpfen. Weil der das Telefon nicht abhebt, wird er nun in einem Park übernachten, trotz Minusgraden. Zumindest hat er einen Schlafsack, den ihm zwei Helferinnen von der Caritas vorbeigebracht haben. „Am schlimmsten ist es zwischen Mitternacht und sechs Uhr früh, da zieht die Kälte richtig an“, sagt Herr J. Er sitzt in einer Wärmestube in Klagenfurt und träumt von einer Sozialwohnung, die er vielleicht mit viel Glück irgendwann bekommen wird. Wie kann es sein, dass im reichen Österreich immer noch Menschen auf der Straße überwintern? Dieser Frage ist „Schauplatz“-Reporterin Beate Haselmayer nachgegangen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.02.20193satOriginal-TV-PremiereDo 31.01.2019ORF 2
  • Folge 883
    Liebe kann kompliziert werden – wenn er oder sie fremdgeht zum Beispiel. In der Reportage sprechen verschiedene Menschen über ihre geheime Leidenschaft, ihre Eifersucht, ihre Qualen, ihr Glück. Polygamie ist in unserer monogamen Gesellschaft nicht vorgesehen. Und trotzdem wissen viele aus eigener Erfahrung, was ein Seitensprung bedeutet. Darüber zu reden traut sich aber kaum jemand. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.02.20193satOriginal-TV-PremiereDo 07.02.2019ORF 2
  • Folge 884
    Seit zwei Jahren begleitet „Am Schauplatz“ Martin W.. Der Wiener, der in seinem früheren Leben Barkeeper war ist zum Islam konvertiert und nimmt den Koran wortwörtlich. „Der Koran ist das Wort Allahs und er ist fehlerfrei“, erklärt der 41-jährige, „darum kann man den Islam auch nicht reformieren.“ Er möchte genau so leben, wie es die allerersten Gefährten Mohammeds vor 1400 Jahren gemacht haben. Sein Vorbild ist die Scharia, sein Ziel das Paradies. Um dort hinzukommen, möchte er so leben, wie es Allah von ihm verlangt. Sein Leben spielt sich zwischen „haram“ – also Verbotenem – und „halal“ – Erlaubtem – ab.
    Seine Ehefrau Amela hatte auch ein anderes Leben, bevor sie sich entschieden hat, ein Kopftuch aufzusetzen und ihr Leben Allah zu widmen. Sie war Model. „Ich hatte es satt, immer nur nach diesen Äußerlichkeiten beurteilt zu werden“, sagt sie. Vor der Eheschließung haben sich Martin und Amela nur zweimal getroffen. Sie wollten die perfekte muslimische Ehe. Doch es kam anders als geplant. Seit neuesten hat sich Martin nun einen Missionierungsbewegung angeschlossen, die sich „Iman“ nennt. Martin lernt dort, mit welchen Methoden er Menschen schnellstmöglich zum Islam bekehren kann.
    Amir El-Shamy, der Generalsekretär von „Iman“ sagt im Interview: „Wer nicht als Muslim stirbt, kommt in die Hölle.“ Bevor El-Shamy bei „Iman“ aktiv war, war er Jungfunktionär bei der Wiener SPÖ. Zum Zerwürfnis mit der Partei kam es, als er Frauen nicht mehr die Hand gegeben hat. Missionieren müsse man mit Worten, sagt er, Gewalt lehne er ab. Der Verfassungsschutz des Innenministeriums beobachtet den Verein „Iman“ trotzdem aufmerksam. Er hält die Mitglieder für Salafisten. Wie gefährlich ist dieser Verein wirklich und was wollen sie? (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.02.20193satOriginal-TV-PremiereDo 14.02.2019ORF 2
  • Folge 885
    Während die Handelsketten große Umsatzzuwächse im Biosegment verzeichnen, wird es für viele Bio-Bauern immer schwieriger, wirtschaftlich zu überleben. Die Bio-Eigenmarken der Supermarktketten haben es auch Durchschnittskonsumenten möglich gemacht, Lebensmittel in biologischer Qualität zu kaufen. Der Kunde kauft mit gutem Gewissen gut und günstig ein. Die Kehrseite: Der Preisdruck auf die Bio-Bauern nimmt zu. Sie müssen immer kostengünstiger und effizienter produzieren. Am Schauplatz hat sich angesehen, wie das Geschäft mit BIO funktioniert und zeigt, wer profitiert, wer den Konkurrenzkampf verliert und was das für uns alle bedeutet. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.03.20193satOriginal-TV-PremiereDo 07.03.2019ORF 2
  • Folge 886
    In der neuesten Ausgabe beschäftigt sich das Team mit Leuten, die behaupten, dass sie von Verwandten, Nachbarn und Immobilienspezialisten über den Tisch gezogen worden wären. Die betagte Frau Z. ist Hälfte-Eigentümerin eines Einfamilienhauses in Wien-Floridsdorf. Die andere Hälfte hat ihre Tochter, ohne es ihr zu sagen, an einen Bauunternehmer verkauft. Der will jetzt, dass die Pensionistin ihm 1500 Euro pro Monat Benützungsentgelt für seine Haushälfte bezahlt, oder ihren Hausanteil billig an ihn verkauft und ins Altersheim zieht. „Der glaubt, ich bin deppert!“ meint Frau Z. Herr G. hat gemeinsam mit seinen Geschwistern einen großen Bauernhof in Niederösterreich von seinem Onkel geerbt. Über 30 kleine Grundstücke, die in der ganzen Gegend verstreut sind.
    Seit dem Tod des Onkels werden diese angeblich immer kleiner. Schuld daran wären die Nachbarn. „Umeackern“, „Stoaschieben“ und andere Grenzverletzungen stünden an der Tagesordnung. Herr G. will sich als „Zuagraster“ nicht für dumm verkaufen lassen. Herr B. hat ein Geschäftslokal in Vorarlberg. Er ist unglücklich mit seinem Geschäftspartner. Der nämlich benütze sein Eigentum seit Jahren, ohne dazu berechtigt zu sein. Herr B. hat für die skurrile Situation folgenden Vergleich parat: „Das ist so, als ob sich jemand mit Tisch und Sessel in ein Geschäft setzt, behauptet, einen Mietvertrag zu haben und ein Jahr lang nicht mehr hinaus geht.“ Und die Gerichte seien nicht in der Lage, dem Eigentümer zu helfen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.03.20193satOriginal-TV-PremiereDo 14.03.2019ORF 2
  • Folge 887
    Seit vier Jahren dokumentiert Nora Zoglauer das Aufkommen und Treiben der Staatsverweigerer- Szene in Österreich. Mit der Kamera festgehalten wurden auch Aktionen, wo Staatsverweigerer Polizei, Justiz und Behörden an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit führen. Jetzt hat der Staat reagiert: Bestimmung zum Hochverrat, 14 Jahre Haft, so lautete das noch nicht rechtskräftige Urteil gegen die Präsidentin des „Staatenbundes Österreich“ Monika U., die mit einigen Getreuen die Österreichische Bundesregierung verhaften wollte. Auf einer Rundreise durch Österreich hat Nora Zoglauer versucht herauszufinden, was aus Reichsbürgern, Staatsverweigerern, Souveränen und sogenannten Freeman geworden ist. Ist die Szene zerschlagen oder arbeiten sie im Untergrund weiter? (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.04.20193satOriginal-TV-PremiereDo 28.03.2019ORF 2
  • Folge 888
    Helga Eidenhammer lebt in einem kleinen Dorf in Oberösterreich mit 4995 Zwergen und ihrem Partner Sepp, der sich an die Passion seiner Helga gewöhnt hat. „Ich bin Zwergerl-süchtig,“ resümiert es die Sammlerin der fidelen Zipfelmützen-Träger. Kein Wunder, ist sie doch die stolze Besitzerin der größten Gartenzwergsammlung der Welt. Im Haus ist nur das Schlafzimmer Zwergerl-frei. Fast. „Auf der Bettwäsche sind sie schon drauf. Sonst wäre mir das alles viel zu leer.“ Nina Horowitz hat für ihre Schauplatz-Reportage „Ich sammle, also bin ich“ Menschen auf der Jagd nach Prinzen, Zwergen und Theatergöttinnen begleitet.
    So unterschiedlich ihre Objekte der Begierde auch sein mögen, die Sammlerinnen und Sammler in dieser humorvollen Geschichte haben etwas gemeinsam: Ihre Schätze sind alles für sie, vielleicht sogar ihr Lebensinhalt. Wer das nicht versteht, hat den Sammler-Virus nicht im Blut. Und ist selbst schuld, finden sie. Herbert Weindl aus Wien lässt jeden Tag mit seinen Modelleisenbahnen seine Kindheit aufleben. Was für den Sammler eine Todsünde wäre? Nur einen einzigen Waggon aus temporärem Geldmangel zu verkaufen.
    Seine Sucht ist nicht weg zu therapieren, davon ist der ehemalige Beleuchter der Wiener Staatsoper felsenfest überzeugt: „Ich rauch nicht. Ich trink nicht. Wenn man die hundertste Eisenbahn braucht, muss man sie eben kaufen.“ Nur leider wollen seine Dampfloks nicht immer so, wie Herr Weindl das will. Vor allem im Winter kann es dauern, bis sie sich endlich, endlich schnaufend in Bewegung setzen. Für ihr Leben gern geht die pensionierte Wäscherin Herta Haider mit ihrer kleinen Kamera auf die Pirsch. Sie sammelt Fotos und Autogramme von Theaterstars.
    Für einen bestimmten Liebling kann sie sich nicht entscheiden. Das wäre den anderen gegenüber unfair, findet sie. Deshalb knipst sie einfach alle, die ihr unter die Linse kommen. Von Peter Simonischek bis Philipp Hochmair: „Damit niemand bös ist.“ Rudolf Novak brennt für einen anderen Rudolf. Der Pensionist sammelt Kostbarkeiten, die mit dem Kronprinz Rudolf zu tun haben. Und ist er in seiner Wohnung in Wien umgeben von Alt-Österreich und lebt sozusagen doppelt: „In der Gegenwart. Und in der Vergangenheit. Jedes Sammlerstück steht ja für eine Welt dahinter.“ (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.04.20193satOriginal-TV-PremiereDo 04.04.2019ORF 2
  • Folge 889
    Auslöser für heftige Konflikte und Gerichtsverfahren sind in dieser Ausgabe von „Am Schauplatz Gericht“ diverse Mauern, die ein Nachbar dem anderen unmittelbar vor die Nase gestellt hat. In Zirl in Tirol besitzt Herr K. ein Haus in der „beengten Kernzone“ der Marktgemeinde. Ein „zugezogener“ Nachbar hat ihm und anderen Zirlern jetzt die Seitenmauern seines Neubaubauprojektes unmittelbar vor ihre Häuser hingebaut. Der Balkon von Herrn K. ist jetzt nur mehr ein paar Zentimeter von der Mauer des Nachbarn entfernt. Dessen Vorschlag zur Güte: Herr K. möge sich doch am Balkon eine Milchglasscheibe montieren, dann sieht er die Mauer nicht mehr so genau.
    Herr K. kritisiert, dass ihm die Behörden nicht helfen wollen und dass offenbar „die Macht des Stärkeren“ in Tirol gelte. Was kann er bei Gericht jetzt noch erreichen? Einen Nachbarschaftskonflikt in Traun begleitet das Team von „Am Schauplatz Gericht“ seit fünf Jahren. Hier geht es vor allem um eine Grenzmauer, die ein Nachbar angeblich widerrechtlich durch einen Zaun erhöht hat. Die anderen Facetten dieses Konfliktes sind Schüsse mit Schreckschusspistolen, ordinäre Beschimpfungen und boshaft am umstrittenen Zaun aufgehängte Tüten voll Hundekot.
    Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass der Konflikt erst zu Ende ist, wenn einer der Kontrahenten „hinter der Friedhofsmauer“ liegt. Jetzt gibt es ein überraschendes anderes Ende. Im letzten Fall wird nur im übertragenen Sinn von einer Versicherung „gemauert“. Die hat sich zu ihren Ungunsten geirrt und Frau R. vor fünf Jahren 35 000 Euro zu viel ausgezahlt. Darf Frau R. das Geld behalten, weil sie es – wie sie sagt – gutgläubig verbraucht hat? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.20193satOriginal-TV-PremiereDo 11.04.2019ORF 2
  • Folge 890
    Die Zahl ist erschreckend. Von 100kg in Österreich angebautem Gemüse, kommt gerade einmal ein Drittel auf den Teller, schätzen Experten. Der Rest landet im Mistkübel. Am Schauplatz-Reporter Alfred Schwarzenberger dokumentiert in seiner Reportage „Biomüll der Klasse1“ die Reibungsverluste des österreichischen Gemüses von der Ernte bis zum Kühlschrank. Unter den richtigen Bedingungen geerntet, kann eine Karotte ein halbes Jahr gelagert werden, erklärt der Marchfelder Bauer Franz Neduchal. Dass von den rund 400 Tonnen Karotten, die er heuer erntet, nur ein Teil gegessen wird, ärgert ihn.
    „Es zeigt, dass ein Lebensmittel heutzutage nicht mehr den Wert hat, den es noch vor 50 Jahren hatte“. Viele seiner Karotten kommen nicht in den Supermarkt, weil zum Beispiel Form oder Größe nicht passen. Bei jenen, die den Weg in den Kühlschrank der Verbraucher finden, wird aus andere Gründen Abfall produziert. „Könnten wir die Karotten ungewaschen vertreiben, wären sie um ein Drittel billiger und würden drei Mal so lange im Kühlschrank halten“, sagt Johann Ackerl, der Chef eines Biogemüse-Vertriebs.
    Ähnliches gilt auch für Kartoffeln, für die die Erde ebenfalls eine Art Schutzschild bildet, der sie vor dem Verderben schützt. Dazu kommen auch viele optische Kriterien, die dafür sorgen, dass Lebensmittel entsorgt werden. Bei Zwiebeln passt oft die äußere Haut nicht, der Chinakohl ist zu wenig grün und der Sellerie manchmal zu groß. Dutzende Tonnen Gemüse landen deshalb Woche für Woche in heimischen Biogas-Anlagen. Und manchmal wird Gemüse erst gar nicht geerntet, weil der Preis nicht passt oder der Markt gerade gesättigt ist. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.04.20193satOriginal-TV-PremiereDo 25.04.2019ORF 2
  • Folge 891
    Die Österreicher lieben Ihre Hunde. In kaum einem anderen Land, spielt der beste Freund des Menschen eine derart wichtige Rolle. Aber immer öfter kommt es zu Zwischenfällen. Sogenannte Kampfhunde sorgen für Probleme. Kinder werden verletzt und in den Medien wird heftig diskutiert. Wiens Politik hat die Regeln für Hundehalter weiter verschärft. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.05.20193satOriginal-TV-PremiereDo 02.05.2019ORF 2
  • Folge 892
    Zwei sehr unterschiedliche Fälle, in denen das Gericht nur auf Grund von Indizien feststellen kann, wer lügt und wer die Wahrheit sagt, beschäftigen diesmal „Am Schauplatz Gericht“. In einem Zivilprozess streitet ein „Zuagraster“ mit der Gemeinde um ein angeblich ersessenes Wegerecht. Herr W. hat 2013 ein Grundstück in der Gemeinde Reisenberg gekauft. Kurz darauf musste er feststellen, dass regelmäßig Spaziergänger über seinen Grund gehen. Deshalb hat er den Weg kurzerhand abgesperrt. Das ist bei den Reisenberger Bürgern nicht gut angekommen und der Fall ist bei Gericht gelandet.
    Gestritten wird um die Frage, wer seit wie vielen Jahren über den Grund von Herrn W. gegangen ist, und ob man das gutgläubig gemacht hat oder gewusst hat, dass man das eigentlich nicht darf. „Das ist eine pure Lüge“ ist eine Formulierung, die in den Streitgesprächen fast inflationär verwendet wird. Existentielle Themen berührte die Frage, was gelogen und was die Wahrheit ist, in einem aufsehenerregenden Strafprozess. Herr O. soll seine Freundin in der Badewanne ertränkt haben. Er bestritt die Tat und beteuerte immer wieder, dass er die in einem Dämmerzustand befindliche Freundin nur durch Abduschen aufwecken wollte.
    Vor Gericht wurde ihm von einem Gutachter und den Geschworenen kein Glauben geschenkt, und er wurde wegen Mordes zu 18 Jahren Haft verurteilt. Als er im Gefängnis versuchte, seinen Fall neu aufrollen zu lassen, wurde er von einem Zellengenossen ermordet. Der kann nämlich Menschen nicht leiden, die „lügen, und nicht zu ihrer Tat stehen“. War Herr O. doch unschuldig, und wie konnte es passieren, dass man seine Angst vor dem Zellengenossen in der Justizanstalt nicht ernst genommen hat? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.05.20193satOriginal-TV-PremiereDo 09.05.2019ORF 2
  • Folge 893
    Immer öfter landen auch junge Menschen in der Obdachlosigkeit. Am Schauplatz hat in den vergangenen Jahren mehrere Jugendliche begleitet und deren Schicksale dokumentiert. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.05.20193satOriginal-TV-PremiereDo 16.05.2019ORF 2
  • Folge 894
    Ein Smartphone wird inzwischen kürzer benutzt, als ein T-Shirt, geht aus einer Studie der Arbeiterkammer hervor. Das liegt nur selten daran, dass die Geräte kaputt sind, wenn sie weggelegt werden. Die Müllberge, der CO2-Ausstoß und der Energieverbrauch wachsen – eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Ohne Wachstum geht es angeblich nicht in der Wirtschaft, und folgerichtig auch nicht beim Konsum. Abfall ist eine Begleiterscheinung des stets wachsenden Konsums. Dabei könnte „weniger“ durchaus mehr Lebensqualität bedeuten, sagt der deutsche Wirtschaftsprofessor Niko Paech. Statt Dinge anzusammeln, muss es reichen, nur so viel zu haben, wie man wirklich braucht. Und nicht alles, was man braucht, muss man auch selbst besitzen.
    Vieles kann man teilen oder gemeinsam nutzen, und reparieren statt gleich wegzuwerfen. Immer mehr Menschen gehen diesen Weg. Und das Schauplatz-Team hat einige von ihnen begleitet. In Tirol finden regelmäßig Repair-Cafés statt und eine Lebensmittelkooperative hält die Transportwege kurz. In Wien entsteht gerade eine „Bibliothek der Dinge“ und rund um einen Gemeinschaftsgarten wird eifrig geborgt, getauscht und verschenkt. Das spart Energie, Rohstoffe aber auch Geld. Der Schauplatz war mit der Kamera auch dort, wo die weggeworfenen Dinge landen, und mit ungeheurem Aufwand versucht wird, Rohstoffe zu retten, die sonst vollends verschwendet wären. Vermeiden ist trotzdem der bessere Weg. Weniger, wäre mehr. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.06.20193satOriginal-TV-PremiereDo 13.06.2019ORF 2
  • Folge 895
    In Österreich sind etwa 14.000 Kinder fremduntergebracht – meist deshalb, weil ihre leiblichen Eltern sie vernachlässigt, geschlagen, missbraucht oder Drogen genommen haben. Die meisten der betroffenen Kinder werden in sozialpädagogischen Einrichtungen wie Wohngemeinschaften untergebracht. Etwa 5000 von ihnen werden von Pflegeeltern aufgenommen. Für viele ist es die einzige Möglichkeit, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Am Schauplatz-Reporterin Tiba Marchetti hat für Ihre Reportage Pflegeeltern besucht und viele Fragen gestellt. Wie ist das Zusammenleben von Pflegekindern, ihren Pflegeeltern und den leiblichen Eltern, denen die Kinder ja meistens unfreiwillig abgenommen wurden? Kann das klappen, ist dieses Trauma überhaupt zu überwinden? (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.07.20193satOriginal-TV-PremiereDo 27.06.2019ORF 2
  • Folge 896
    Eine Reportage über den Ansturm der Sommerfrischler in Österreichs Bergen. Während der Markt im Winter größtenteils gesättigt ist, steigen die Nächtigungszahlen in der warmen Jahreszeit konstant. Immer mehr Menschen machen Urlaub in den Bergen. Mit ihrer Anzahl nimmt auch jene der Konflikte zu. Bauern klagen über vermüllte und verparkte Almen, die Bergrettung kümmert sich immer öfter um Menschen, die sich überschätzt haben. Und längstens seit dem sogenannten „Kuh-Urteil“ ist eine Debatte um die Eigenverantwortung in den Bergen entflammt. Für die Reportage „Im Revier der freien Rinder“ hat Alfred Schwarzenberger stark frequentierte Ziele, von Tirol bis Niederösterreich besucht, um herauszufinden, wie die angestammten Nutzer der Berge und die Touristen miteinander existieren können. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.07.20193satOriginal-TV-PremiereDo 25.07.2019ORF 2
  • Folge 897
    Grundstücksbesitzer, die ihre Rechtsposition extrem ausreizen, vielleicht sogar überspannen und damit ihre Nachbarn verärgern, stehen im Mittelpunkt dieser Ausgabe. Dort wo in Langenzersdorf normalerweise nur Ein- oder Zweifamilienhäuser gebaut werden dürfen, hat sich Gemeinderat W. ein Bauwerk errichten lassen, das seine Nachbarn als „Monsterbau“ bezeichnen. Werden dort wirklich 24 Appartements errichtet? Wurde zu groß, zu hoch und schlampig gebaut? Hat die Gemeinde als Baubehörde ein Auge zugedrückt? Familie S. hat im Wienerwald ein Grundstück samt Haus erworben, das mit einem Wegerecht belastet ist. Darf die Nachbarin mit ihren landwirtschaftlichen Maschinen durch den Garten von Familie S. fahren? Oder hat Familie S. das Recht, die Zufahrt zu versperren? Ohne Einzäunung wären nämlich ihre Kleinkinder nicht ausreichend geschützt.
    Im Wienerwald steht mitten im Grünland eine schöne Villa. Die hat ein Rechtsanwalt dort hingebaut. Er behauptet, er dürfe das, er wäre nebenbei auch Landwirt und brauche das Haus für seine neue Schafzucht. Das führte zu heftigen juristischen Turbulenzen, die 2014 in einen Abrissbescheid mündeten. Doch das Haus steht immer noch. Denn der Rechtsanwalt bringt immer neue landwirtschaftliche Konzepte ein, jetzt will er angeblich Pferde züchten. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.08.20193satOriginal-TV-PremiereDo 01.08.2019ORF 2

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