2021, Folge 952–969

  • Folge 952
    Die Corona-Krise und ihre Folgen. Österreich verbucht die höchste Arbeitslosigkeit seit 70 Jahren und erstmals sind Frauen stärker betroffen als Männer. Besonders hart trifft es Alleinerzieherinnen, Selbständige und Frauen über 45. Für viele die bereits vor der Pandemie einem großen Druck ausgesetzt waren, hat sich die Situation noch einmal dramatisch zugespitzt. Frau Regina ist wegen eines Jobangebots im Sommer nach Österreich gekommen. Die Tourismusfachfrau aus Deutschland hätte in einem Hotel im Lungau anfangen sollen. Dann kam die zweite Welle und sie stand vor dem Nichts: ‚Ersparnisse weg und ich musste aus meinem Pensionszimmer raus. Plötzlich war ich auf der Straße.‘ Derzeit wohnt sie mit ihren beiden Hunden in einer Obdachloseneinrichtung.
    Nach 47 Absagen hofft sie im neuen Jahr endlich wieder einen Job zu finden. Dorothee Stanglmayr ist Intendantin eines kleinen Opernhauses in der Wiener Innenstadt. Wie viele Kulturschaffende hat sie die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage gebracht: ‚Wir durften im letzten Jahr kaum spielen und bis heute habe ich null Euro Unterstützung aus öffentlicher Hand bekommen. Aktuell leben wir von meiner Altersvorsorge und die ist bald aufgebraucht.‘ Während sie vom Homeoffice aus ums wirtschaftliche Überleben ihres Operntheaters kämpft, muss sie zusätzlich ihre Söhne beim Homeschooling betreuen: ‚Die ganze Situation ist einfach nur schlimm, ich kann es nicht beschönigen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 14.01.2021ORF 2
  • Folge 953
    In dieser Folge geht es um Liegenschaften, die mehreren Personen gemeinsam gehören. Kann es sein, dass einer der Eigentümer versucht, die anderen mit juristischen Kniffen hinauszuekeln? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 21.01.2021ORF 2
  • Folge 954
    Wenn Unternehmen hunderte Arbeitnehmer kündigen: Seit dem Beginn der Corona-Krise 2020 geht es in Österreich Schlag auf Schlag. Ein Werk nach dem anderen kündigt massenweise Mitarbeiter*innen. Einige Fabriken schließen überhaupt komplett. Für die Menschen in der betroffenen Region waren sie oft die letzten großen Arbeitgeber. Am Schauplatz-Reporterin Kim Kadlec hat seit dem Sommer die Beschäftigen großer Werke in Österreich im Kampf um ihre Arbeitsplätze begleitet. Sie zeigt in ihrer Reportage, welche Folgen Massenkündigungen für die Menschen und die gesamte Region haben, in der sie leben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 28.01.2021ORF 2
  • Folge 955
    Wie schaffen wir die Energiewende. Seit Jahrzehnten engagieren sich einige Unternehmer und Tüftler für sauberen Strom aus eigenen, erneuerbaren Quellen. Lange Zeit belächelt, sind sie jetzt, wo erneuerbare Energie per Gesetz gefordert wird, die hellsichtigen Vorreiter. Doch der Boom um die saubere Energie aus Wasser, Wind und Sonne hat auch seine unerfreulichen Seiten. Robert Gordon war bei Windmüllern, Wasserstrom-Erzeugern und Sonnenstrom-Anbetern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 04.02.2021ORF 2
  • Folge 956
    „Wäre meine Mutter ohne Lockdown zum Arzt gegangen?“ grübelt Frau Schuster. „Und hätte der ihr helfen können?“ Der Lockdown im März 2020 versetzt die Welt in Angst und Schrecken. „Bleiben Sie zu Hause!“ lautet die Devise. Frau Schusters Mutter nimmt sie ernst. Die extreme Müdigkeit und die Kurzatmigkeit werden schon vergehen, hofft sie. Wenig später stirbt die Pensionistin mit 78 Jahren an den Folgen eines schweren Herzinfarkts. Jeden Tag werden aktuelle Corona-Zahlen veröffentlicht: Wie viele Menschen sind positiv? Wie viele brauchen ein Spitalsbett und wie viele sterben? Im Schatten davon spielen sich aber noch ganz andere Dramen ab: Operationen, die verschoben werden, um Intensivbetten für Covid-19-PatientInnen freizuhalten.
    Tumore, die viel zu spät erkannt werden. „Die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu sterben steigt in den nächsten fünf Jahren um fast zehn Prozent,“ rechnet Gynäkologe Dr. Schauer, Präsident der AGO, vor. Der Grund dafür: weniger Vorsorgeuntersuchungen. Und je länger die Pandemie dauert, desto größer wird auch der psychische Druck.
    Ein Viertel der Bevölkerung leidet an depressiven Symptomen. Bei den Jungen sind es noch mehr. Auf der Uni-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wien sind alle Betten belegt. Dr. Paul Plener, der Leiter der Klinik, erzählt von Jugendlichen ohne Vorerkrankungen, die im Lockdown auf einmal Essstörungen und Suizidgedanken haben. „Am Schauplatz“-Reporterin Beate Haselmayer zeigt die so genannten „Kollateralschäden“ des Lockdowns im Schatten von Corona und fragt nach, wie man diese eindämmen könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 18.02.2021ORF 2
  • Folge 957
    Das ist der Vorwurf den verzweifelte Bürgerinnen in Köflach und in der Steiermark gegen ihren Nachbarn erheben. Eine ganze Siedlung mit acht Familien fühlt sich seit Jahren in Leutschach in der Südsteiermark von einem einzigen Nachbarn terrorisiert. Der nämlich hat den einzigen Zufahrtsweg zur Siedlung, den Höllerweg, mit eingeschlagenen Eisenstangen so verengt, dass Lieferungen mit LKW oder breiteren Fahrzeugen fast nicht mehr möglich sind. Zu Recht wie der Nachbar meint, denn laut einer vor Jahrzehnten getroffenen Vereinbarung stehe den anderen Anrainern eine maximale Wegbreite von 2 Meter 40 zu. Jeder, der versucht hat, die Stangen etwas auf die Seite zu biegen, wurde mit einer Besitzstörungsklage beglückt. Unzählige Verfahren sind derzeit anhängig.
    Kein Wunder, dass es am Höllerweg daher immer wieder zu Handgreiflichkeiten und lautstarken Auseinandersetzungen kommt und mittlerweile fast jeder in der Gegend weiß, dass der Höllerweg seinem Namen alle Ehre macht. Die vor zwei Jahren in Köflach „zuagraste“ Frau B. verzweifelt wiederum wegen eines Maschendrahtzaunes an Ihrem Nachbarn, einem alteingesessenen Pensionisten. Der behauptet der Zaun müsste eigentlich weiter ins Grundstück der Frau B. versetzt werden, und hat damit eine Reihe von weitern Konflikten ausgelöst. Schleicht der ältere Herr jetzt wirklich nächtens ums Haus der Frau B.? Wer bedroht und beschimpft wen? Wer hat welche Klagen angestrengt und bleibt wirklich nur der Ausweg das Haus zu verkaufen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 25.02.2021ORF 2
  • Folge 958
    Patrick Hibler, Ludwig Gantner und Eva Maria Hoppe-Kaiser zeichnen in einem von Peter Resetarits moderierten und kommentierten „Am Schauplatz Gericht Spezial“ die juristischen Bemühungen von vier Antragstellern um eine Liberalisierung der Strafgesetze und deren Gang zum Verfassungsgerichtshof nach. Herr M. ist schwerkrank und will, dass ihm beim schmerzfreien und möglichst würdevollen Sterben geholfen werden darf, Dr. H. ist Arzt, der immer wieder mit Wünschen nach „Hilfe“ von Sterbewilligen konfrontiert ist, dem aber nicht entsprechen kann, und Herr. T. hat seiner unheilbar kranken Frau eine Pistole besorgt und ihr versprochen ihr zu helfen, wenn sie beim Suizidversuch scheitern sollte.
    Vertreten wurden alle vier von Dr. Wolfram Proksch, der die Paragrafen „Mitwirkung am Selbstmord“ und „Tötung auf Verlangen“ für verfassungswidrig hält. Jene Theologinnen und Theologen, Mediziner/​innen oder Hospizmitarbeiter/​innen, die die „Beseitigung dieser Tötungshemmung“ höchst skeptisch sehen und auch beim Verfassungsgerichtshof gehört wurden, kommen gleichermaßen zu Wort wie die Befürworter/​innen einer Liberalisierung der Strafgesetze. Der abschließende Teil der Reportage widmet sich der Frage, wie nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes eine neue Regelung – er hat entschieden, dass nicht mehr jegliche Beihilfe zum Suizid unter Strafe steht, aussehen soll.
    Soll jeder, auch der gesunde junge Mensch, Beihilfe zum Suizid in Anspruch nehmen dürfen, soll es Altersgrenzen geben, muss jemand, der Sterbehilfe in Anspruch nehmen will, schwere Schmerzen haben oder unheilbar krank sein, und wie wird sichergestellt, dass der freie Wille des Sterbewilligen gewährleistet ist? Was soll ins neue Gesetz geschrieben werden? Der ORF konzentriert sich in seinem Themenabend zum Spielfilm nach Ferdinand Schirachs „Gott“ auf die österreichische Rechtslage zur Sterbehilfe, die bis vor kurzem deutlich restriktiver war als in der Schweiz oder Deutschland. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 04.03.2021ORF 2
  • Folge 959
    Ist es für Bauern heute schwerer, eine Frau zu finden, als früher? Wollen Frauen noch Bäuerinnen sein – oder ist das ohnedies nicht mehr nötig, weil die Maschinen die Arbeit erleichtern und gar nicht mehr die ganze Familie am Hof mithelfen muß? Wie hat sich das Bauernleben überhaupt verändert? „Am Schauplatz“-Redakteurin Tiba Marchetti hat einen Vier-Generationen-Betrieb, eine junge Forstwirtin und alleinstehende Bauern in Niederösterrreich, der Steiermark und im Südburgenland besucht – und hat tiefe Einblicke in ihr Leben und ihre Partnersuche bekommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 18.03.2021ORF 2
  • Folge 960
    Ein Drittel aller Lebensmittel, die wir produzieren, landen im Müll. Das bedeutet nicht nur, dass wir ein Drittel mehr Pestizide oder Energie aufwenden müssen, als eigentlich notwendig. Es bedeutet auch, dass wir im Stillen die Qualität unserer Lebensmittel so weit absenken, dass Sie uns krank machen. Die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion, die auch für die Überschüsse verantwortlich zeichnet, zerstört das Bodenleben auf den Feldern, gleichzeitig werden die unsere Lebensmittel immer stärker verarbeitet. Etwa um Hygiene- oder Haltbarkeitsstandards zu erfüllen. Diese Kombination kann zum Beispiel Diabetes oder Demenz-Erkrankungen auslösen. Die Reportage „Essen ohne Wert“ zeigt die Zusammenhänge zwischen Menschen, Umwelt und ihrem Bindeglied: unsere Nahrungsmittel. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.02.20223satOriginal-TV-PremiereDo 25.03.2021ORF 2
  • Folge 961
    Eine Reportage über Österreichs Gastronomie im monatelangen Lockdown. Sieben Monate mussten Wirte, Kaffeesieder und Nachtlokalbetreiber bisher coronabedingt ihre Lokale schließen. Ein Kollaps der Branche konnte durch staatliche Unterstützung verhindert werden. Aber trotz der Möglichkeit, Essen zum Mitnehmen zu verkaufen, haben viele Wirte und Wirtinnen hohe finanzielle Einbußen. Am Schauplatz-Reporterin Doris Plank hat Gastro-Betreiber seit dem zweiten Lockdown im November mit ihrem Kamerateam begleitet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 08.04.2021ORF 2
  • Folge 962
    In der Wohnung von Herrn und Frau S. ist die einstige Liebe verflogen, der Haussegen hängt seit einiger Zeit schief. Frau S. beklagt ihr Gatte würde sie misshandeln, Herr S. beteuert unter Tränen, dass seine Frau in Wahrheit ihn schlagen würde. Als „100 Kilo Typen“ würde ihm aber niemand glauben, dass er regelmäßig von einer „64 Kilo Frau“ attackiert wird. Um bis zur Scheidung das Ärgste zu verhindern und ihren Sohn zu beschützen, ist jetzt die Mutter von Herrn S. in die Ehewohnung eingezogen. Sehr zum Unwillen ihrer Schwiegertochter.
    Neben der Scheidung wird jetzt auch die Frage, ob die (Schwieger)Mutter in der Wohnung bleiben darf immer wieder bei Gericht erörtert. Frau K., eine Pensionistin aus Wien hatte im Waldviertel ein nettes Haus gefunden, dort aber auch ihrem damaligen Freund ein Wohnrecht zugestanden. Jetzt ist die Beziehung beendet, aber der Exfreund will immer wieder bei ihr übernachten. Das ist vor allem Frau K.s neuem Freund nicht recht. Die Konflikte, die daraus entstehen enden für einen der beiden im Gefängnis. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 15.04.2021ORF 2
  • Folge 963
    Sie haben wenig Freizeit, stehen ständig im Blickpunkt, sind rechtlich gefordert und oft angefeindet. Der Alltag von Österreichs Bürgermeister und Bürgermeisterinnen ist nicht einfach. Am Schauplatz-Reporterin Kristina Schmidt-Labenbacher hat in den vergangenen Monaten Bürgermeister in ganz Österreich bei Ihrer Arbeit begleitet. Der Job bringt nicht nur Anerkennung, sondern er ist in den vergangenen Jahren auch komplexer geworden. Immer öfter werden Bürgermeister vor Gericht zur Verantwortung gezogen, immer öfter sind die Lokalpolitiker auch Aggressionen von frustrierten Bürgern ausgesetzt. Die Nachwuchsprobleme sind groß, weil niemand den aufreibenden, oft schlecht bezahlten Job übernehmen will. Am Schauplatz besuchte Österreichs jüngste Bürgermeisterin in Kaltenleutgeben, war im burgenländischen Rust und im oberösterreichischen Lambach. Die Reportage zeigt, warum sich viele das Bürgermeisteramt doch antun und warum manche aber frustriert das Handtuch werfen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 22.04.2021ORF 2
  • Folge 964
    Die Statistik zeigt: jährlich werden in Österreich ein bis zwei Babys nach der Geburt ausgesetzt – manches Mal sogar wie Abfall in die Mülltonne geworfen. Nicht selten enden diese Aktionen mit dem Tod der Kinder. Ob das bewusst oder unbewusst von den Gebärenden in Kauf genommen wird, lässt sich nur klären, wenn man die Mutter ausfindig machen kann. Häufig ist das aber nicht der Fall. Vieles rund um die Geburt dieser Findelkinder bleibt für immer im Dunkeln. „Am Schauplatz“ geht der Frage nach, was hat sich seit Einführung der Babyklappe und der anonymen Geburt vor nunmehr 20 Jahren geändert? Wie häufig werden diese Einrichtungen genützt und wie stehen SozialarbeiterInnen, Hebammen und GynäkologInnen dazu? Reporterin Gudrun Kampelmüller hat außerdem zwei ehemalige Findelkinder getroffen und erzählt ihre Geschichte der Suche nach den Wurzeln. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 29.04.2021ORF 2
  • Folge 965
    Ein Apartment oder Chalet direkt an der Piste oder an einem See – diesen Traum wollen sich immer mehr wohlhabende Menschen aus den In-, und Ausland erfüllen. Österreich ist wunderschön, gilt als sicher und ist deshalb bei Investoren äußerst beliebt. In den letzten Jahren sind quer durch das Land unzählige Zweitwohnsitze entstanden. In vielen touristischen Regionen Österreichs wurden deshalb die Gesetze verschärft, um den aus dem Ruder gelaufenen Bauboom wieder in den Griff zu bekommen. Findige Immobilienentwickler finden jedoch nach wie vor Gesetzeslücken. Der neueste Trend heißt: Buy to let – also kaufe, um zu vermieten. So wird ein Zweitwohnsitz geschickt umgangen. In Österreich entstehen aktuell hunderte solche Modelle, die im Internet meist als Rendite bringende Wertanlagen angepriesen werden.
    „Am Schauplatz“-Reporterin Nora Zoglauer zeigt in Ihrer Reportage, wie im steirischen Ausseerland ein Projekt nach dem anderen realisiert wird. In der gesamten Region sind die Baumaschinen aufgefahren. Am Grundlsee entsteht aktuell ein ganzes Chaletdorf, im Familienskigebiet Tauplitz sind in den letzten Jahren mehrere große Apartmentbauten im Luxusbereich entstanden. Weitere Bauprojekte und ein Chaletdorf sind geplant. Und auch in Bad Mitterndorf warten holländische Immobilienentwickler auf den Startschuss für ein großes Vorhaben. Bei den Einheimischen wächst der Widerstand. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 27.05.2021ORF 2
  • Folge 966
    Eine Reportage über den Glaubenskrieg zwischen Impfgegnern und Impfbefürwortern. Nach über einem Jahr Pandemie ist in Österreich die Impfkampagne der Regierung voll angelaufen. Doch nicht alle sind darüber erfreut. Impfgegner schüren Ängste und machen mit Verschwörungsmythen seit Ausbruch des Corona-Virus’ mobil. Experten und die allermeisten Mediziner hingegen sehen in der Impfung den einzigen Weg aus der Krise. Die Bevölkerung bleibt gespalten, gelten die Österreicher doch schon seit vielen Jahrzehnten als besonders impfskeptisch. In wenigen Wochen soll der „grüne Pass“ geimpften Personen das öffentliche Leben wieder erleichtern, während Ungeimpfte dafür auch weiterhin negative Corona-Tests vorweisen müssen.
    Impfgegner deuten das als reine Schikane und als Impfpflicht durch die Hintertür. Impfbefürworter sehen darin Anreize um sich impfen zu lassen. Um Herdenimmunität zu erreichen und damit eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, müssten mindestens 60 Prozent der Menschen geimpft oder genesen sein. Am Schauplatz-Reporter Emanuel Liedl war in den vergangenen Wochen in Österreich unterwegs und hat sich die Ängste der einen, und die Hoffnungen der anderen angehört. Die Impfungen gegen das Corona Virus spalten das Land. Die Reportage zeigt, wie Ärzte und Wissenschaftler versuchen, möglichst viele Menschen mit sachlichen Argumenten zu erreichen und von der Impfung zu überzeugen. Teilweise erfolgreich, manchmal vergebens. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 10.06.2021ORF 2
  • Folge 967
    In dieser Folge geht es um fehlenden Mindestabstand. Diesen Begriff kennt man aus dem Baurecht, zum Beispiel wenn Gebäude zu nah bei einander stehen. In den drei Beiträgen dieser Sendung werden aber vor allem Menschen vorgestellt, die überhaupt nicht mehr miteinander können und einander eigentlich aus dem Weg gehen sollten. Die Eltern von Herrn U. aus der südsteirischen Gemeinde Großklein wollten ihren Sohn in ihrer Nähe wissen. Er ist in das benachbarte Haus der Mutter eingezogen und hat für viel Geld renoviert. Er sagt, dass ausgemacht gewesen wäre, dass er das Haus überschrieben bekommt.
    Als Herr U. dann aber eine Frau heiratete, die die Eltern nicht mögen, war alles anders. Die Mutter versucht ihn mit einer Räumungsklage aus dem Haus zu bekommen und die wechselseitigen Aggressionen entladen sich in Attacken mit Metallpfosten an der Grundgrenze, die auch ein gerichtliches Nachspiel haben. Auch im nächsten Fall stehen zwei Gebäude von Verwandten offensichtlich zu nah beisammen. In Aldrans, einem kleinen Ort in unmittelbarer Nähe von Innsbruck, steht gleich neben der Ortskirche ein ziemlich großer Stall.
    Ein Anrainer, Daniel G., klagt über nächtlichen Lärm und Gestank durch die 200 Kühe. Eigentümer des Stalls ist sein Cousin Franz G. Und mit dem könne man über das Thema und auch sonst überhaupt nicht reden. Deshalb wird der Familienzwist vor Gericht ausgetragen. Beim dritten Fall geht es um ein Haus am Ossiacher See. Die Pensionisten Herr und Frau J. haben sich einen Traum erfüllt und eine kleine Wohnung mit exklusivem Seezugang gekauft. Aber dann ist der Mann, der das Haus gebaut und ihnen die Wohnung verkauft hat, gestorben.
    Sein Sohn hat geerbt, ist dadurch zum Mehrheitseigentümer im Haus geworden und hat entdeckt, dass das Haus von seinem Vater leider ganz anders als bewilligt gebaut worden ist. Die Wohnung der Familie J. dürfe, so wie sie dasteht, rechtlich gar nicht existieren, er will sie abreißen. Er hat schon damit begonnen, eine Wand zur nachbarlichen Wohnung einzureißen. Familie J. reagierte mit einer Klage wegen Besitzstörung, das ist aber nur eines von vielen Verfahren in dieser rechtlich komplexen Causa. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 24.06.2021ORF 2
  • Folge 968
    Wie die Corona Pandemie das Leben von Jugendlichen monatelang fast stillgelegt hat. Die Jungen leiden unter der Pandemie besonders, da sind sich die Fachleute einig. Party, Reisen, Datings – alles war plötzlich weg. Auch keine persönlichen Kontakte mehr in der Schule oder auf der Uni. Mehr als ein Jahr mit Lockdowns und Ausgangbeschränkungen – gibt es jetzt eine „Corona-Generation“, die etwas verpasst hat, das einfach nicht mehr aufzuholen ist? Am Schauplatz-Reporterin Tiba Marchetti war in ganz Österreich unterwegs und dokumentiert, wie belastend die vergangenen Monate für Jugendliche waren. „Mir wurde das Schönste der Schulzeit genommen“, sagt Marie aus Brunn in Niederösterreich, „der Maturaball und die Maturareise.“ Sie hat im Vorjahr maturiert, unter strengen Corona-Maßnahmen.
    Der Start an der Uni war holprig, ohne Kontakte und mit Online-Prüfungen. Sie wechselt ab Herbst die Studienrichtung. Stillstand hat es für die 16-jährige Sabrina aus Tirol gegeben. Sie konnte nicht mehr kickboxen gehen, und damit waren auch ihre Freunde weg. „Ich wusste nicht, wohin mit mir. Ich habe begonnen, Essen abzuwiegen und Mahlzeiten auszulassen“, erzählt Sabrina. Sie ist in eine Essstörung gerutscht und seit Monaten stationär auf der Psychiatrie im Tiroler Hall.
    Dort lernt sie wieder, einen Alltag zu leben. „Es gibt kleine Lichtblicke. Ich weiß wieder, dass das Leben lebenswert ist.“ Wieder das Leben genießen – das wollen die meisten Jungen jetzt endlich wieder. Vor ein paar Wochen ist es auf dem Karlsplatz zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Hunderte Jugendliche sollten den Platz räumen, einige haben mit Flaschen geworfen. Das war bisher die Ausnahme. Selbst beim gemeinsamen Fußball-WM-Schauen auf den öffentlichen Plätzen war es friedlich. „Endlich wieder Partystimmung“, freut sich Carola. Sie sitzt vor einer riesigen Leinwand im Prater unter hunderten anderen jungen Menschen und öffnet sich eine Bierdose. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 01.07.2021ORF 2
  • Folge 969
    In Österreich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen aufgrund der Coronakrise massiv an – einzige Ausnahme ist die niederösterreichische Gemeinde Gramatneusiedl. Denn Langzeitarbeitslosigkeit wird dort gerade gänzlich abgeschafft. Bereits in den 30er Jahren wurde der Ort durch die „Marienthalstudie“ berühmt. Als damals die große Textilfabrik im Ort schließen musste, wurden über 1.000 Menschen über Nacht arbeitslos. In einer bahnbrechenden Sozialstudie fand man erstmals heraus, dass Massenarbeitslosigkeit zu Resignation und Depression in der Gesellschaft führt. In einem Testprojekt vom AMS wird nun das Gegenteil im Ort getestet. Alle Langzeitarbeitslosen in Gramatneusiedl bekommen seit diesem Jahr einen Job. Man will untersuchen, wie sich die Arbeitsplatzgarantie auf das Leben der Menschen und die gesamte Gemeinde auswirkt. Am Schauplatz hat das Projekt zehn Monate lang begleitet und zeigt, ob und wie die Utopie „Arbeit für Alle“ funktionieren könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 08.07.2021ORF 2

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