Zur Sache Baden-Württemberg! Folge 3: Folge 3/2020
Folge 3
Folge 3/2020
Folge 3 (45 Min.)
Wildschweine gehören zu den schlausten Tieren des Waldes. Sie haben gelernt, sich vor Jägern und Hunden zu verstecken und können sogar die Klänge eines Jagdhorns deuten. Das Aufspüren und Erlegen der Tiere wird dadurch erschwert. Sollte sich die Afrikanische Schweinepest weiter ausbreiten, könnte das zu Problemen führen. Denn Experten schätzen, dass sich die Zahl der Wildschweine jedes Jahr verdreifacht. Weitere geplante Themen: Ärztezentren – unnötige Operationen für mehr Profit? Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt derzeit gegen vier Augenärzte wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung und versuchten Betrugs. In rund 20 Fällen sollen die Mediziner eines augenärztlichen Verbunds Patienten grundlos operiert oder eine Operation empfohlen haben, unter anderem am Grauen Star. Durch die Ermittlungen geraten die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in den Fokus. Jeder sechste dieser Zusammenschlüsse von Ärztinnen und Ärzten wird nach Schätzungen der Apotheker- und Ärztebank von internationalen Kapitalgesellschaften finanziert. Steht der Betriebsgewinn der Medizinischen Versorgungszentren über dem Wohl der Patientinnen und Patienten? Werden Ärzte aus Profitgier angehalten, mehr Leistungen abzurechnen und mehr zu operieren? Können MVZs den drohenden Ärztemangel abwenden und eine bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung garantieren? Gast im Studio ist der
Medizinethiker Urban Wiesing von der Universität Tübingen. Vor Ort – bei MVZ-Kritikern Reporter Sebastian Schley trifft einen ehemaligen Patienten eines Augenarztverbundes. Dieser ist sich sicher, der behandelnde Arzt habe sein eigentlich gesundes Auge nur operieren wollen, um die Leistung abrechnen zu können. Kann man Medizinischen Versorgungszentren oder Ärzteverbünden trauen? Bravo, Herr Ministerpräsident – Rächtschraibunk praucht kainer Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält Unterricht in Rechtschreibung für weniger wichtig als andere Fragen der Bildungspolitik. Angesichts von Rechtschreibprogrammen auf Computer und Smartphone sei es nicht länger nötig, die Anzahl der „h“s in Wörtern wie „nämlich“ oder „Rhythmus“ zu kennen. Bravo, Herr Kretschmann, im Gegensatz zu Ihren politischen Mitstreitern haben Sie verstanden: Rächtschraibunk praucht kainer. Abgeschoben oder Arbeitserlaubnis? Obwohl sie in einem Altenstift arbeitet, wurde Anna T. in den Kosovo abgeschoben. Dabei wird Altenpflegepersonal überall im Land dringend benötigt. Ausgerechnet im Kosovo sucht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausgebildete Pflegekräfte, um den Personalengpass zu lindern. Auch die Diakonie Württemberg rekrutiert im Kosovo Auszubildende im Bereich Pflege für den deutschen Arbeitsmarkt. Anna T. nutzen diese Maßnahmen nicht: ein Herkunftsland – keine klaren Regelungen. (Text: SWR)