Wirtshausgschichten

Eine Betriebsübergabe von Generation zu Generation. Meist eine Riesenherausforderung. In der Wanderrast im Mostviertel teilen sich Mutter und Tochter den Platz am Küchenherd. Doch wer von beiden hat hier das Sagen? Jungchefin Petra wird es immer mehr bewusst, dass sie kein leichtes Erbe angetreten hat. Mama Maria kocht hervorragend, hat einen guten Schmäh und wollte schon als kleines Mädchen eine „Wirtshäuserin“ werden. Auch Johanna Enzinger vom Gasthof zum Seewirt in Zell am Moos am oberösterreichischen Irrsee will ihr Lebenswerk an ihren Sohn übergeben, noch bevor sie aus dem „Servierschürzerl rausstirbt“, wie sie sagt. Mama’s Temperament hat Jungwirt Sebastian jedenfalls nicht geerbt. Und ob Stammgäste wie Otto Schenk die beliebte Wirtin einfach so ziehen lassen werden? Man wird ja sehen! (Text: Servus TV)

Ein Schock. Ein nachvollziehbarer. Das Dorfwirtshaus sperrt zu, unwiderruflich! Der „Zwink“ in Aspach ist ein Traditionswirtshaus, das es „immer schon gegeben hat“, eine Konstante im Dorf, für Einwohner und Stammgäste nicht wegzudenken. Und warum wird zugesperrt? Es ist jedes Mal dieselbe Leier: Kein Nachfolger! Da geht eine Ära zu Ende. Das traditionelle Innviertler Gstanzlsingen geht das letzte Mal über die Bühne , sogar dem Dorfpfarrer ist da die Wehmut anzusehen. Die beiden Küchenperlen Friedi & Lisi müssen sich nach Jahrzehnten im „Zwink“ nach einem neuen Arbeitsplatz umschauen.
Die legendären in Butter gebackenen Schnitzel oder die weithin bekannten Innviertler Knödel werden sehr bald nicht mehr serviert. Der „Schwarze Adler“, DAS Traditionswirtshaus in Afflenz ist vorrübergehend in finanzielle Schieflage geraten, der Betrieb endgültig vom Zusperren bedroht. Da eröffnet der 24jährige Lukas Gruber, ein Chefkoch mit „Haube“, den „Schwarzen Adler“ wieder neu. Die Speisekarte hat er „fusioniert“ für die Bedürfnisse der bodenständigen Esser und der Feinspitze. Obwohl im Gasthaus vieles modernisiert wurde, hat die Gaststube mit ihrer jahrhundertealten Holzdecke nichts an ihrer Urtümlichkeit verloren, der Chef persönlich steht hinter der Theke.
So viel Initiative und Tatkraft ist im Land nicht unbemerkt geblieben. Lukas hat die Auszeichnung für Betriebsnachfolge, den „Follow Me- Award“ der steirischen Wirtschaftskamme gewonnen. Und -noch viel wichtiger- Christine, ein Mädel aus dem Dorf ist auf den jungen Wirten aufmerksam geworden! Der „Schwarze Adler“ ist also gelandet, der Fortbestand aus heutiger Sicht für lange Zeit gesichert. Beim „Zwink“ braucht’s eine glückliche Fügung, eine positive Wende, ein Wunder. Und Wunder gescheh’n … (Text: Servus TV)

Es bedarf schon besonders viel Herzblut, Mut und Erfindungsreichtum, um die alten Wirtshäuser in Zeiten von Heimkino und Lieferservice zu retten. Ganz besonders, wenn sie nicht nur vom Tourismus leben, sondern sich dort auch die Einheimischen zum Stammtisch, Kartln und Heiraten treffen. Zwei besondere und dabei vollkommen unterschiedliche Wirte – Leo Salcher und Walter Schweigl – haben sich das zur Aufgabe gemacht. Mit unterschiedlichen Konzepten, die eher Lebensentwürfe als Geschäftsstrategien sind, kämpfen sie um ihre traditionsreichen Wirtshäuser. Eines haben sie gemeinsam. Ein Leben ohne Wirtshäuser können sie sich nicht vorstellen und dafür geben sie alles. (Text: ServusTV)