Wildes Leben

In Südmarokko, nahe des Berges Erg, liegt ein Wüstengebiet, in dem nur wenige Menschen leben, meist als Farmer oder Viehzüchter. Hier ist die Heimat von Waranen, Skorpionen und unzähligen Schlangenarten, die sich von Schildkröten, Vögeln und Eichhörnchen ernähren. In diesem empfindlichen Ökosystem leben Kobras, Vipern und Skorpione ebenso wie die nützlichen Ringelnattern. Die Warane, deren Biss auch für Menschen unweigerlich zum Tod führt, ernähren sich in erster Linie von Schlangen und sorgen so dafür, daß diese Reptilien sich nicht übermäßig vermehren. Wenn die Warane es einmal nicht schaffen, die Kobra und ihre tödlichen Schwestern im Zaum zu halten, suchen die Farmer Hilfe bei den „Aïssaouis“, einem Stamm, der keine Angst vor tödlichen Schlangenbissen hat, wie die Filmaufnahmen zeigen. (Text: Super RTL)

Unzählige Legenden ranken sich um Schlangen, angefangen vom Sündenfall im Paradies, bei dem eines dieser Tiere seine doppelte Zunge im Spiel hatte. Die BBC-Dokumentation „Schlangen – Buddhas heilige Kreaturen“ will der Wahrheit hinter den Mythen auf die Spur kommen. Schlangen, die als Phallus-Symbol gesehen werden, bewegen sich auf sehr sinnliche Weise: Haben sie deswegen einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Menschen? Schlangen haben keine Beine und kriechen über den Boden – macht sie das zu Bewohnern der Unterwelt? Manche Schlangenarten sind giftig – haben wir es mit Feinden des Menschen zu tun? Die Tierfilmer haben sich u.a. in Australien, Ägypten und Indien auf die Suche nach den Antworten auf diese Fragen gemacht.
Ihnen gelangen faszinierende Bilder, u.a. von der Königskobra, die aus Bambuszweigen ihr Nest baut. Außerdem sehen wir, wie eine Gruppe von Zwergmangusten eine Puffotter von ihrem Territorium zu vertreiben versuchen. Und dann erleben wir eine Schlange, die einen Papagei im Flug fangen kann. Während Schlangen in manchen Religionen als heilig verehrt werden, wie beispielsweise in Indien, gelten sie in anderen Ländern als lästige Plage. In Oklahoma werden Klapperschlangen systematisch gefangen, verspottet und öffentlich enthauptet. (Text: Super RTL)

Das Naturreservat der Massai Mara im Süden Kenias erstreckt sich über eine Fläche von 1700 Quadratkilometern. Dem Auge bietet sich ein Bild unendlicher Weite. Doch der Schein trügt. Die Savanne wird von einem Netz unsichtbarer Linien in unzählige einzelne Territorien unterteilt. Die Besitzer markieren ihre Reviere mit Duftmarken, die jeden Eindringling abwehren sollen. Wenn diese Grenzen dennoch überschritten werden, kommt es zu erbitterten Kämpfen. Die Verteidigung ihres Territoriums ist für die Löwen eine Frage des Überlebens. Die Größe des Gebietes, die sie beanspruchen, ist abhängig von der Anzahl der Tiere im Rudel und von der Menge der Beutetiere, die dort leben.
Es gibt aber auch Tierarten, die kein Revier für sich beanspruchen und trotzdem keine Grenzen respektieren, wie beispielsweise die Warzenschweine, die selbst für Löwen und Leoparden gefährlich werden können. Dagegen haben Flusspferde im Mara-River ihr eigenes Revier, das sie auch gegen andere Flusspferde verteidigen. Junge Nilpferdmännchen leben häufig als Einzelgänger. Erst wenn sie ausgewachsen sind, konkurrieren sie mit den älteren Tieren. Diese oft stundenlang währenden Kämpfe werden mit einer Erbarmungslosigkeit geführt, die im Tierreich selten ist. (Text: Super RTL)

Nicht alle Tiere im Regenwald haben die gleiche Überlebens-Chance. Manche sind stärker als andere. Kan und Kawil, zwei junge Pumas, spielen scheinbar unermüdlich miteinander und unterbrechen ihr Verhalten nur, um zu töten und zu fressen. Luana, das Faultierweibchen, klettert nur einmal pro Woche aus ihrer Welt der Baumwipfel herunter, um ihren Darm zu entleeren. Kan nimmt ihre Witterung auf. Als er Luana erwischt, schauen die anderen Tiere des Regenwaldes wie Klammeraffen und Vogelarten wie die Jabirus hilflos zu. Xada, das junge Faultier, ist jetzt ein Waisenkind und muß ganz auf sich allein gestellt mit dem Leben im Dschungel zurechtkommen. (Text: Super RTL)

Wenn in der Massai Mara im Süden Kenias die Dürre einsetzt, ziehen die riesigen Herden der Pflanzenfresser wie Gnus, Antilopen und Zebras weiter in die Serengeti, wo es noch genügend Nahrung gibt. Dort erholen sie sich von den Strapazen des langen Marsches. Bei den Weißbartgnus werfen 80 Prozent der trächtigen Kühe ihre Kälber innerhalb der nächsten drei Wochen. Die Natur hat für diesen Gleichlauf der Ereignisse gesorgt, damit die Jungen ausreichend Zeit haben, um heranzuwachsen. Zu Beginn der Regenzeit müssen sie kräftig genug sein für die große Wanderung in die Massai Mara. Die ersten Stunden im Leben eines Gnus sind die schwersten. Nur die Herde bietet Schutz vor den Angriffen von Hyänen und Schakalen.
Daher muss das Jungtier schnell das Laufen lernen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Nicht nur bei den Gnus kommt jetzt Nachwuchs auf die Welt, die ganze Savanne gleicht während dieser Zeit einer einzigen großen Kinderstube. Bei den Löwen tollen drollige Raubkätzchen herum, die kleinen Kronenkraniche sind bereits geschlüpft und die Hammerköpfe, auch Schattenvögel genannt, brüten ihre Eier aus. Die Tiere werden in eine Welt geboren, in der sie vom ersten Tag an um ihr Überleben kämpfen müssen. Wenn sie sterben, tritt ihr Nachwuchs an ihre Stelle: Der Kreislauf des Lebens schließt sich. So war es immer in der Savanne – und so wird es bleiben, solange dieses Refugium erhalten bleibt. (Text: Super RTL)