bisher 4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Eine bezahlbare Wohnung zu finden, erscheint vielen inzwischen wie ein Lottogewinn. Doch das muss so nicht sein. Die Story hat Menschen getroffen, die sich mit der Krise auf dem Wohnungsmarkt nicht länger abfinden wollen. Menschen, wie die Dewalds aus Köln. Die vierköpfige Familie will der Millionenstadt mit ihren explodierenden Mieten jetzt den Rücken kehren. Im benachbarten Düren haben sie sich einer Gruppe angeschlossen, die gemeinsam Großes vorhat. 40 Wohnungen wollen sie selbst bauen. Alles wird gemeinsam entschieden und gemeinsam geplant. Cohousing nennt sich das.
    Klingt kompliziert, dauert auch, spart aber spürbar Geld und kann so ein Weg raus aus der Miete, rein ins Eigenheim sein. Von den explodierenden Mietpreisen in vielen Metropolen könnten auch Städte wie Duisburg profitieren. Davon ist der neue Baudezernent der Stadt, Martin Linne, überzeugt. Er will einen ganz neuen Stadtteil hochziehen, auf dem Gelände, auf dem sich 2010 die Loveparade-Katastrophe ereignete. Linne ist sicher, dass er viele Menschen, die in der Rheinregion arbeiten, dort aber kaum noch bezahlbaren Wohnraum finden, mit attraktiven Baumaßnahmen ins nahegelegene Duisburg locken kann.
    Überhaupt scheinen Brachflächen ein Potential für den Wohnungsmarkt zu bieten, das bislang viel zu wenig genutzt wurde – auch, weil es für viele Investoren nicht attraktiv genug erscheint. Dabei sind diese Brachflächen in vielen Städten der einzig noch vorhandene Baugrund, wie Kathrin Möller weiß, die seit zehn Jahren im Vorstand der GAG Immobilien AG in Köln ist. Möller kümmert sich daher inzwischen vermehrt um die Erschließung vormals industrieller Brachflächen. So entstehen neue Wohnareale in Stadtteilen, die bislang nicht unbedingt zu den bevorzugten gehörten.
    Möller ist daher überzeugt: „Wenn man bereit ist, auch neue Stadtteile auszuprobieren und dort hinziehen will, dann kann man als junge Familie bei uns eine Wohnung finden.“ Erwin Stroot aus Münster hat auch die älteren Menschen im Blick. Viele leben nach dem Auszug der Kinder und dem Tod des Partners allein in ihrer großen Wohnung. Weil sie am gewohnten Umfeld hängen oder weil eine kleinere Wohnung mit neuem Mietvertrag oft deutlich teurer wäre. Hier setzt Erwin Stroots Idee an: Der pensionierte Lehrer bringt seit 13 Jahren Senioren mit viel Platz im Haus mit Studierenden zusammen, die zuvor kein bezahlbares Zimmer gefunden haben.
    Der Deal: Sie können günstig, zum Teil sogar mietfrei wohnen, wenn sie ihren Vermietern im Alltag helfen, etwa beim Einkaufen. Eine Story über Menschen, die auf Ihre Art alle Pioniere sind und die bewiesen haben, dass es möglich ist, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu finden. Vorausgesetzt, man ist bereit, neue Wege zu gehen: bei der Art zu planen, zu bauen oder in der Gemeinschaft mit anderen zu leben. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.09.2019WDR
  • Folge 2
    Was soll ich nur werden? Welcher Beruf hat Zukunft? Wie bekomme ich Familie und Arbeit unter einen Hut? Die Story macht sich auf Jobsuche mit Menschen, die sich jetzt genau diese Fragen stellen: Die Realschülerin, die in einen Pflegeberuf will, aber noch keine Ahnung hat von den Robotern, die sie bald ersetzen könnten. Der Gymnasiast, der es mal besser haben will als seine alleinerziehende Mutter. Die Studentin, die mit 27 Jahren immer noch keinen Plan für ihre Zukunft hat – aber bereits ein Kind, um das sie sich kümmern muss. Und gibt es noch eine Chance für den 50-jährigen Filialleiter eines Lebensmittel-Discounters, der davon träumt, jetzt Lokführer zu werden? Die gibt es – aber wie lange noch? Längst gibt es Pläne, dass Züge von Algorithmen gesteuert werden.
    Und: Künstliche Intelligenz und Robotik werden zahlreiche Berufe entweder komplett überflüssig machen oder zumindest grundlegend verändern. Die Story-Autoren treffen Experten, die wissen, welche Rolle künstliche Intelligenz und Roboter tatsächlich in der Arbeitswelt spielen werden und wie sich Berufsanfänger am besten aufstellen. Die Story macht sich auch auf die Suche nach Berufen, die zukunftssicher sind, und besucht Betriebe, die um die besten Bewerber buhlen: Mit Freizeitangeboten während der Arbeitszeit oder mit der 25-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Ist das die Lösung für eine bessere Arbeitswelt? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.09.2019WDR
  • Folge 3
    Wir wollen eine gute medizinische Versorgung, kompetente Hausärzte und Kinderärzte. Wir wollen, dass sich Ärzte und Ärztinnen Zeit für uns nehmen und uns gut beraten. Wie finden wir die Praxis, die all das bietet? Die Story macht sich auf die Suche und stößt dabei auf überraschende Erkenntnisse. Die meisten jungen Medizinabsolventen zieht es in die Städte, inzwischen sind ganze Landstriche medizinisch unterversorgt. Doch gerade aus dieser Not heraus entwickeln sich neue innovative Modelle: Die Ärztin, die sich zeitaufwendige Hausbesuche mit einer so genannten Versorgungsassistentin teilt, der Landarzt, der zu einem Pionier für Telemedizin geworden ist, und der App-Entwickler, bei dem Patienten das Anamnesegespräch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz auf dem Smartphone führen.
    Trotz aller digitalen Versuche: Nach wie vor ist das persönliche Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin ausschlaggebend, ob sich Patienten in einer Praxis gut aufgehoben fühlen. Deshalb haben sich in Kleve die Mütter einer Elterninitiative jahrelang für mehr Kinderärzte eingesetzt – erfolgreich.
    Die Story-Autorin trifft Experten, die wissen, welchen Klischees wir in Ärzte-Bewertungsportalen auf den Leim gehen, besucht eine Elternschule, in der medizinisches Basiswissen der Kindergesundheit vermittelt wird, und begleitet einen Medizinstudenten, der sich vertraglich verpflichtet hat, nach seinem Studium das zu tun, was die wenigsten wollen: Landarzt sein. Und was wäre, wenn die Menschen erst gar nicht krank werden? Dieser Frage widmete sich eine kleine Region im Schwarzwald und startete ein außergewöhnliches Präventionsmodell mit großem Erfolg.
    Ist das sogar die Lösung für eine bessere Gesundheit? „Wie geht es besser?“ Das fragt „Die Story“ nicht nur beim Thema Hausarztpraxis. Denn die Menschen in NRW wollen nicht nur einen kompetenten Hausarzt, sondern auch einen sicheren Job, eine bezahlbare Bleibe und eine Schule, die alle Kinder fördert. In vier Dokus zeigt „Die Story“ in diesem Herbst, wie das gelingen kann – mit Positivbeispielen, die Mut machen und zeigen, dass Veränderung auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.2019WDR
  • Folge 4
    Stolz läuft Brandon Ayissou (19) über einen langen roten Teppich. Sein Lieblingslied schallt laut durch den Raum, rechts und links stehen Lehrer, Eltern und Mitschüler und applaudieren. Vorne angekommen überreicht ihm seine Stufenleiterin in der Essener Gesamtschule Bockmühle das Abiturzeugnis. Durchschnitt 2,6. Im Publikum sitzt Brandons Mutter und hat Tränen in den Augen: „Ich danke Gott dafür, dass er das geschafft hat“, sagt sie in gebrochenem Deutsch. Denn eigentlich erfüllt Brandon alle Voraussetzungen, um im deutschen Bildungssystem zu scheitern.
    Zuhause sprechen sie meist kein Deutsch. Brandons Mutter ist alleinerziehend, verdient mit einem Teilzeitjob gerade genug Geld für sich und ihre zwei Kinder. Wenig Chancen an der Brennpunktschule? Es geht auch anders. Unzählige Bildungsstudien zeigen seit Jahren: Arme Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund schaffen es seltener aufs Gymnasium, brechen häufiger die Schule ab und werden später schneller arbeitslos als Kinder aus wohlhabenderen Familien – und das bei gleichen kognitiven Fähigkeiten.
    Doch die Gesamtschule Bockmühle in Essen-Altendorf, einem Brennpunktstadtteil im Norden des Ruhrgebiets, zeigt, dass es auch anders geht. Obwohl zwei Drittel der Schüler hier von Hartz IV leben müssen und fast alle Fünftklässler so wie Brandon mit einer Hauptschulempfehlung an die Schule kommen, machen rund 25% eines Jahrgangs Abitur. Wie schafft die Schule das? Was kann man tun, damit Leistung und nicht Herkunft über den Schulabschluss entscheidet? Aus dem Brennpunkt an die Uni: Ideen für mehr Chancengerechtigkeit Um das herauszufinden, hat Story-Autorin Anna Herbst die Gesamtschule Bockmühle ein halbes Jahr lang begleitet und erlebt, wie Kinder und Jugendliche auch unter schwierigen Rahmenbedingungen in unserem unterfinanzierten Bildungssystem gefördert werden können – etwa durch die besonders intensive Lehrer-Schüler-Beziehung an der Bockmühle.
    Jede Klasse hat im besten Fall zwei Lehrer, die so viele Fächer in ihrer Klasse unterrichten wie möglich. Sie sind Ansprechpartner in allen Lebenslagen, führen Gespräche mit Eltern und dem Jugendamt, vermitteln Hilfsangebote, suchen mit ihren Schülern Stellen und schreiben Bewerbungen.
    Wenn es sein muss, gehen sie zusammen zur Polizei oder zum Psychologen. Unterstützt werden die Lehrer dabei von acht Sozialpädagogen. Und: An der Gesamtschule Bockmühle wurde der Frontalunterricht abgeschafft. Damit sich die Lehrer besser um jeden einzelnen der knapp 1.400 Schüler kümmern können, arbeiten alle Schüler selbstständig nach einem Lernplaner. Jeder kann in seinem eigenen Tempo lernen, aber es werden feste Tages- und Wochenziele vereinbart und Verhaltensregeln aufgeschrieben.
    „Was in unserem Gebäude steckt, ist Gold“ Am Ende ist es ein Puzzle aus vielen Maßnahmen, die in Essen ein Gesamtbild formen – und die Bockmühle zu einer Vorreiterin für Chancengleichheit machen. Doch es wird auch deutlich: Ohne das große Engagement der Lehrer würde das alles nicht gehen. Der Film zeigt, wie das Team im Kampf für die Schüler an Grenzen stößt: Das Schulgebäude ist ein Sanierungsfall, der Schulkiosk soll geschlossen werden und es gibt zehn unbesetzte Lehrer-Stellen.
    Doch die schwierigen Umstände scheinen die Lehrer noch enger zusammenzuschweißen: „Das Gebäude ist der Horror, aber was drin steckt, ist Gold“, sagt die 28-jährige Lehrerin Lisa Bartoleit. Für Schulleiterin Julia Gajeweski ist klar, dass Schulen in schwierigen Lagen viel mehr Personal, bessere Ausstattung und vor allem Wertschätzung brauchen. „Bis zu meiner Pensionierung sind es noch ein paar Jahre, so lange oder bis sich endlich etwas ändert, gehe ich hier allen auf die Nerven“, sagt sie. Und kämpft weiter. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.11.2019WDR

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