360 Folgen erfasst

  • Ungeahnte Naturparadiese

    Der Mensch greift massiv in die Natur ein: Straßen und Flughäfen für maximale Mobilität, Wohngebiete statt Wälder, Pestizide, Unkrautvernichtungsmittel für Ertragsmaximierung. Die Folge ist, dass immer mehr Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage verlieren. Aber für einige Arten sind dies „ungeahnte Naturparadiese“. Straßen, Hochspannungstrassen, Truppenübungsplätze und Flughäfen können für viele Pflanzen und Tiere wichtiger Rückzugsort oder gar Fortpflanzungslebensraum sein. Etwa 18.900 Trassenkilometer umfasst das Hoch- und Höchstspannungsnetz in Bayern.
    Ökologen sehen in den Stromleitungen zunehmend ein wertvolles Biotop-Netzwerk und Überlebensinseln für gefährdete Tiere und Pflanzen. So bieten zum Beispiel die gehölzfreien Trockenmagerrasen unter den Hochspannungsleitungen in den trockenen Bereichen der Augsburger Lechauen seltenen Insekten wie der Blauflügeligen Ödlandschrecke oder dem Kreuzenzian-Ameisenbläuling einen geschützten Lebensraum. Seit mehr als 79 Jahren ist der Übungsplatz in Grafenwöhr für die Öffentlichkeit gesperrt.
    Davon profitieren viele Tiere und Pflanzen, die in Bayern auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen – nicht trotz, sondern wegen des militärischen Betriebs. Bis zu 80 Zentimeter tief graben sich die Ketten der tonnenschweren Panzer in den Boden, reißen die Bodennarbe auf und halten die
    Pflanzendecke kurz. Über die immer neu entstehenden kleinen Tümpel freut sich die Gelbbauchunke. Doch einer der Hauptgründe für den Artenreichtum hier ist, dass auf den großen Übungsplätzen seit über 60 Jahren weder Pestizide gespritzt noch Dünger ausgebracht werden.
    Das daraus resultierende enorme Insektenangebot ist auch der Hauptgrund, warum es im Truppenübungsplatz Hohenfels so viele Fledermäuse gibt, unter anderem auch die seltenste Fledermaus Deutschlands, die Große Hufeisennase. Mehr als 40 als gefährdet geltende Vogelarten haben sich im Flughafengelände angesiedelt und so ist das Gebiet nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie als Vogelschutzgebiet gemeldet. Während fast überall in Bayern die Zahlen des Großen Brachvogels dramatisch abnimmt, steigt sie im eingezäunten Bereich des Flughafengeländes stetig an.
    88 Brutpaare des seltenen Wiesenbrüters wurden zuletzt gezählt. Straßen stellen für die Natur in der Regel ein großes Problem dar. Sie zerschneiden Lebensräume, verhindern die Wanderung von Tieren und somit den überlebenswichtigen Genaustausch zwischen Populationen. Doch einige Tiere haben diese Todeszonen als Teil ihres Lebensraums für sich entdeckt, sich sogar darauf spezialisiert. Manche Fledermausarten, wie das Große Mausohr, haben große Wochenstuben in den geräumigen Brückenlagern der Autobahnbrücken gebildet und ziehen dort ihre Jungen auf. (Text: BR Fernsehen)

Cast & Crew

Sendetermine

Sa. 15.04.2023
09:30–10:00
09:30–
Sa. 20.03.2021
10:00–10:30
10:00–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

Füge Welt der Tiere kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Welt der Tiere und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Welt der Tiere online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…

    Hol dir jetzt die fernsehserien.de App