Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Von Meisterhand – Traditionsberufe suchen Nachwuchs“ startete am 04.01.2012 im NDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Theo Malchus ist Stellmacher aus Leidenschaft. Seinen gut bezahlten Job als Kunststoffformgeber hat er vor vielen Jahren aufgegeben, weil er nicht mehr „ … nur im Büro sitzen und jeden Tag dasselbe machen wollte“. Seit zehn Jahren hat er gemeinsam mit zwei befreundeten Tischlern eine Firma in Braunschweig, in der er für die Stellmacherarbeiten zuständig ist. Besondere Erfahrungen hat er in der Restaurierung von Holzrahmen für historische Fahrzeuge. Er baute einen der legendären Mercedes 500 K aus den 1930er-Jahren wieder auf, von denen nur einige Hundert gefertigt wurden. Er hat verschiedene aufwändige Lastwagen aus den 1930er- bis 1950er-Jahren rekonstruiert.
    Simke Burkert ist Mitte 20 und hat Kunst und Medien studiert. Bis zu diesem Praktikum als Stellmacherin hat sie in der Redaktion eines kleinen Lokalsenders in Oldenburg gearbeitet. Als sie von der Chance hörte, bei Theo Malchus die Stellmacherei zu erlernen, war sie sofort Feuer und Flamme. Mit den Händen etwas zu schaffen, mit Holz zu arbeiten, das war immer schon ein Traum für sie. Und sie war an einem Punkt, an dem sie die Weichen für ihre Zukunft neu stellen wollte. Schon als Jugendliche liebte sie es, in der Kellerwerkstatt ihres Vaters zu sägen, zu tischlern, Möbel zu restaurieren.
    Nachdem der Stellmacher sie aus den Bewerbern ausgewählt hat, zieht sie umgehend nach Braunschweig. Werden ihre Begeisterung und ihr Können ausreichen, um den hohen Ansprüchen von Theo Malchus gerecht zu werden? Ist sie teamfähig und kann sie sich in die eingeschworene Männertruppe einfügen? In der Braunschweiger Werkstatt gab es schon viele Azubis und Praktikanten. Die meisten haben hier ihre Lehre mit Bestnoten abschließen können. Aber einen Nachfolger für die Stellmacherei hat Theo bislang nicht gefunden. Ist Simke Burkert die Richtige, um das alte Handwerk zu erhalten? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.01.2012NDR
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Wenn Christoph Behrens kraftvoll ins Reet greift, dann fliegen die Blüten wie kleine Schneeflocken. Der Reithdachdecker schultert das dicke Paket Reethalme und steigt schwer beladen die Leiter hinauf. Freihändig natürlich, das gebietet die Handwerkerehre. Das Dach des alten Bauernhauses soll neu eingedeckt werden. Für den 47-Jährigen ist das traditionsreiche Handwerk des Reithdachdeckers der Traumjob: bei Wind und Wetter draußen und mit vollem Körpereinsatz die jahrhundertealte Kunst des Reetbindens am Leben erhalten.
    Seit mehr als 25 Jahren ist Christoph Behrens mit seinem Betrieb im niedersächsischen Gnarrenburg selbstständig, baut das Reet als Landwirt sogar selbst an und hat über die Grenzen der Region hinaus für eine Renaissance des Reetdachs gesorgt. Bis nach Dänemark und Frankreich rufen ihn die Kunden. Der Reithdachdeckermeister kommt gut an, denn seine Arbeit überzeugt. Doch Christoph Behrens hat ein großes Problem. Die Nachfolge im Familienbetrieb ist ungeklärt. Eigentlich sollte der älteste Sohn Patrick den Familienbetrieb übernehmen.
    Schon mit 16 Jahren steht Patrick oben auf dem Dach, lernt, mit dem Reet zu arbeiten und ist bereit, in den Betrieb hineinzuwachsen und langsam Verantwortung zu übernehmen. Doch dann verändert ein Motorradunfall alles. Seitdem sitzt Patrick im Rollstuhl. Bald schon folgt ein weiterer Schicksalsschlag: Christopher Behrens verletzt sich bei der Arbeit schwer an der Hand. Die Ärzte wollen ihm die betroffenen Finger amputieren und schreiben ihn lange krank. Er hat Glück im Unglück und die Finger bleiben dran.
    Doch richtig zupacken kann er bis heute nicht. Noch sichert das Ersparte den laufenden Betrieb. Ein Jahr, sagt der Dachdeckermeister, könne er noch durchhalten. Bis dahin muss eine Lösung her, sonst muss er den Betrieb dichtmachen. In Niko Schneider hofft der Reithdachdeckermeister, einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben. Zwar hat der 23-Jährige bereits eine Lehre zum Zimmermann abgebrochen und schlägt sich als Hilfsarbeiter durch, aber Christoph Behrens bietet ihm eine zweite Chance. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.01.2012NDR
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Augenzwinkernd sagt Kirsten Dubs: „Wer mir sein Boot zur Restaurierung in die Werft gibt, vertraut mir sein Liebstes an.“ Die 43-Jährige hat ihr Traditionshandwerk in Bremen-Vegesack gelernt und konnte im Jahr 2006 in Freest am Greifswalder Bodden die alte Werft von 1889 übernehmen. Die Frau aus dem Westen wurde erst skeptisch beäugt von den alten Fischern. Inzwischen hat sie sich den Respekt der Dorfbewohner erarbeitet und lebt mit einem jungen einheimischen Fischer zusammen. Kirsten Dubs“ Leidenschaft gilt den alten Holzbooten, die liebevoll durch traditionelle Handwerksverfahren restauriert werden müssen. Da liegt zum Beispiel die „Storch“ in ihrer Halle – ein elegant geschwungener Seefahrtkreuzer von 1936, der den Krieg überstanden hat.
    Zehn Mitarbeiter putzen, schleifen und lackieren das alte Mahagonifurnier in monatelanger Gedulds- und Fleißarbeit mit der Hand. „Wir arbeiten nicht mehr wie die Wikinger“, sagt die Bootsbaumeisterin; dennoch werden Maschinen nur sehr bedacht eingesetzt. So wird am ersten Tag ihres Praktikums auch Karla Thurm eingewiesen, die „Storch“ mit der Hand zu schleifen, ohne dass Dellen entstehen. Die 21-jährige Studienabbrecherin aus Leipzig möchte unbedingt einen Ausbildungsplatz im Bootsbau bekommen. Kirsten Dubs stellt sie auf die Probe: Wird sie das handwerkliche Geschick haben, eine Werkzeugkiste mit Verzahnungen zu bauen? Und – vor allem – wird sie es aushalten, auch im Winter in der ungeheizten Halle zu arbeiten? Wird sie in dem kleinen Dorf die Großstadt nicht zu sehr vermissen? Karla Thurm ist sehr motiviert.
    Sie kommt aus einem Akademiker-Haushalt, doch das Studieren liegt ihr nicht. Da ist sie lieber ein Jahr auf einem Traditionssegler mit gesegelt. Nun weiß sie endlich, was sie will: Holzbootsbau, und am liebsten bei Kirsten Dubs! Der Film begleitet die junge, moderne Frau, wie sie allmählich mit dem alten, traditionellen Handwerk zusammenwächst. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.01.2012NDR

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