Urban Art: Wem gehört die Stadt? Folge 3: Re:claim – Zwischen Kunst und Kommerz
Folge 3
3. Re:claim – Zwischen Kunst und Kommerz
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2021 wird die Deutsche Wohnen Hauptsponsor des „Berlin Mural Fest“ und stößt damit eine Debatte an: Mit wem dürfen oder wollen Künstler kooperieren und mit wem nicht? Die Dixons als Initiatoren sehen darin kein Problem, während Künstlerin Hera ihre Teilnahme abgesagt hat. Urban Art ist längst im Mainstream angekommen, und das wird besonders für Investoren und Hauseigentümer interessant. Baupläne für das RAW-Gelände in Berlin lassen einen Umbruch vermuten. Auch in Frankfurt werden Freiräume knapp, wie Case Maclaim in seinem Atelier in der Naxoshalle zu spüren bekommt. In Wiesbaden bemalt er eine Fassade in Kooperation mit einer Wohnungsbaugesellschaft und zeigt damit, dass
nicht unbedingt jede Kooperation direkt etwas Schlechtes mit sich bringen muss. Dabei ist die Street-Art-Szene, gerade in von Gentrifizierung bedrohten Städten wie Berlin, eng mit Initiativen, die für Freiflächen kämpfen, verbunden. Kollektive wie „Reclaim Your City“ oder Initiativen wie „Media Spree versenken!“ kämpfen seit Jahren gegen den Ausverkauf der Stadt. Mit der Kommerzialisierung entstehen neue Phänomene: Was ist „Artwashing“, und kann eine Kooperation mit einer Wohnungsgesellschaft auch gelingen? Vor allem aber geht es um die Frage, wem die Stadt gehört und welche Rolle Urban Art in der Stadtentwicklung, Tourismus und urbaner Kultur spielt. (Text: 3sat)
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