Folge 2

  • 2. Die Nacht, als die D-Mark kam

    Folge 2 (90 Min.)
    „Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr“, haben viele bei den Montagsdemonstrationen nach dem Mauerfall gefordert. Am 1. Juli 1990 kommt die D-Mark wirklich. Während die einen den Moment kaum erwarten können, die harte Währung endlich in der Hand zu halten, auf den Straßen Partys feiern, sich glücklich mit anderen verbrüdern, sind andere wehmütig. Die Nacht von Samstag auf Sonntag, die ersten Stunden des Juli 1990 sind das materielle Ende der DDR, der Start in die kapitalistische Wirtschaft.
    Herbeigesehnt und gefürchtet; bejubelt und betrauert. Die Monate vor und nach der Währungsumstellung – beginnend mit den ersten demokratischen Volkskammer-Wahlen im März bis zur Einheitsfeier am 3. Oktober – sind ein Freiraum, den es nie wieder gab. Ein Land zwischen zwei Gesellschaftssystemen, zwischen Nichtmehr und Nochnicht: Voller Hoffnung und trotzigem Gründermut, ersten Enttäuschungen und einem Hauch von Anarchie. Menschen im Ausnahmezustand. Henrik Schönholz arbeitet damals in der Sparkasse am Alexanderplatz.
    Als an diesem ersten Juli in anderen Filialen das Geld ausgeht, fährt er ganz ohne Polizeischutz in seinem Lada ein paar Millionen D-Mark durch die Stadt. Buchstäblich über Nacht verschwinden die alten DDR-Waren aus den Geschäften, Carla Kniestedt, damals
    Pressesprecherin im Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz, räumt in der Nacht zum 1. Juli zusammen mit den Verkäuferinnen die Regale neu ein, während draußen Tausende feiern. In den Tagen zuvor hat sie die beispiellose Schnäppchenjagd auf verbilligte DDR-Waren erlebt.
    Als am Montag geöffnet wird, staunen die Ost-Berliner, dass sie nun ein „West-Kaufhaus“ betreten. „Everything is under Control“ verkündet Theo Waigel, Finanzminister der Bundesrepublik, vor den Kameras der internationalen Presse am 1. Juli in Berlin. Ein Satz, der damals um die Welt geht. Und er steht noch heute dazu – für ihn lief alles wie geplant. Es ist auch ein Sommer der ungeahnten Möglichkeiten: Thomas Brussig – damals Student – tauscht kurz vor der Währungsunion am Bahnhof Zoo D-Mark in DDR-Mark zum Kurs von eins zu vier.
    Mit der Währungsumstellung werden dann aus den 4.000 DDR-Mark 4000 D-Mark. Brussig leistet sich einen filmreifen Urlaub: im Mietauto durch die USA. „Unsere Momente“ erzählt von Augenblicken für die Ewigkeit: Von Tagen, die sich in unser Gedächtnis eingebrannt haben, Ereignissen, die zu Geschichte wurden und uns bis heute prägen. Die Reihe „Unsere Momente“ holt das Gestern ins Heute. Mit Witz und Wehmut, emotional und mitreißend. Berlin und Brandenburg erzählt sich seine Geschichte. Erinnern heißt Erleben! (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.12.2019rbbDeutsche Streaming-PremiereFr 20.12.2019ARD Mediathek

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Sendetermine

So 02.10.2022
23:55–01:25
23:55–
So 02.10.2022
20:15–21:45
20:15–
Sa 04.07.2020
10:00–11:30
10:00–
Mi 01.07.2020
03:00–04:30
03:00–
Mi 01.07.2020
02:25–03:55
02:25–
Di 30.06.2020
20:15–21:45
20:15–
So 29.12.2019
06:30–08:00
06:30–
Sa 28.12.2019
20:15–21:45
20:15–
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