bisher 3 Folgen, Folge 1–3
1. Der Fall Rastatt: PFAS Chemikalien im Trinkwasser
Folge 1 (29 Min.)Im Landkreis Rastatt wurden großflächige Verunreinigungen von Ackerflächen, Grund- und Oberflächenwasser mit der Schadstoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS, früher PFC) festgestellt.Bild: ZDF und supa storiesMittelbaden 2012: Eine riesige Fläche wird mit PFAS kontaminiert. Die Chemikalie gelangt ins Trinkwasser und auch ins Blut der Menschen. Ein Umweltverbrechen mit Folgen bis heute. Es ist einer der größten Umweltskandale Deutschlands. 2012 deckt eine Routinekontrolle Industriechemikalien im Trinkwasser der Stadtwerke Rastatt auf. Erst nach und nach wird das Ausmaß klar. Die Suche nach der Ursache beginnt – mit überraschenden Wendungen. PFAS, das sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, die in vielen Produkten des Alltags stecken, etwa in Teflonpfannen, Backpapier oder wasserabweisender Kleidung.
Viele PFAS reichern sich in der Umwelt sowie im menschlichen und tierischen Gewebe an und können Mensch und Umwelt erheblich schaden. Denn diese Stoffe stehen im Verdacht, fortpflanzungsgefährdend und krebserregend zu sein. Und sie könnten die Immunantwort bei Impfungen reduzieren. Derzeit prüft die EU ein PFAS-Verbot. Aber wie sind die Chemikalien in großer Menge in das Grund- und Trinkwasser der Region Mittelbaden gelangt? Olaf Kaspryk, Chef der Stadtwerke Rastatt, begibt sich auf Spurensuche. Die lokalen Behörden ordnen Probenentnahmen und Blutuntersuchungen für die Anwohner an, doch die Aufklärung läuft schleppend.
Viele Landwirte aus der Region müssen ganze Ernten vernichten, so auch Erik Reiß. Claudia Streichhahn aus Kuppenheim beschließt, ihr Leitungswasser nicht mehr zu trinken. Doch die Chemikalien sind längst in ihrem Körper nachweisbar. Wie bei vielen anderen auch. Mütter werden davor gewarnt, ihre Kinder zu stillen. Die Ermittler finden heraus: Die schädliche Substanz steckte im Kompost, der auf die Felder ausgebracht wurde. Doch wie kam er dort hin? Und wer ist dafür verantwortlich? 40 Millionen Euro Aufklärungs- und Sanierungskosten hat der PFAS-Fall von Rastatt bisher verursacht, auf Kosten der Steuerzahler.
Ein Ende ist nicht in Sicht. Denn: PFAS oder ihre Abbauprodukte sind sehr persistent. Das heißt, sie sind in der Umwelt sehr lange nachweisbar und gehören zu den langlebigsten Stoffen, die man kennt. Sie werden daher auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt. Der Fall Rastatt zeigt eines der größten, aber weitgehend unbekannten Umweltverbrechen in Deutschland. Mit den Folgen werden Menschen und Umwelt noch lange zu kämpfen haben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 26.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.05.2024 ZDFmediathek 2. Das Fischsterben in der Oder – Wie ein Fluss zur Gift-Falle wurde
Folge 2 (30 Min.)Sommer 2022: Etwa 1.000 Tonnen Fische ersticken in der Oder. Warum, bleibt lange ein Rätsel.Bild: ZDFUmweltdesaster in Mitteleuropa: Hunderttausendfach sterben 2022 Fische in der Oder. Die Ursachen sind lange unklar. Im Sommer 2024 wiederholt sich das Drama. Ist die Oder noch zu retten? Im Sommer 2022 erlebt die Oder, einer der bedeutendsten Flüsse Europas, eine ökologische Katastrophe. Ein plötzlich auftretendes, massives Fischsterben hinterlässt etwa 1000 Tonnen lebloser Fische in den Gewässern – erstickt in ihrem eigenen Lebensraum. Nahezu 50 Prozent des Fischbestandes gehen verloren. Es herrschen verheerende Bedingungen im gesamten Ökosystem Oder: Muscheln, Amphibien, Biber, Vögel und zahlreiche Pflanzenarten leiden massiv unter den katastrophalen Bedingungen.
Die alarmierenden Berichte erreichen Deutschland Anfang August, als besorgte Angler den Leiter „Nationalpark Unteres Odertal“, Dirk Treichel, informieren. Park-Ranger beginnen umgehend mit der Dokumentation und Analyse der erschreckenden Situation. Doch wochenlang bleiben die Ursachen des umfassenden Fischsterbens unklar. Der Durchbruch kommt schließlich, als Algenforscher Dr. Jan Köhler die aggressive Goldalge Prymnesium parvum als Hauptverursacher identifiziert. Der mikroskopisch kleine Organismus hatte sich zunächst explosionsartig vermehrt und schließlich Gifte gebildet, die besonders der Fauna des Flusses zusetzten.
Doch was hat die tödliche Algenblüte ausgelöst? Und wer ist dafür verantwortlich? Zwei Jahre später, im Sommer 2024, kehrt das Fischsterben zurück. Anders als 2022 glauben Experten aber nun, die Goldalgen aktiv bekämpfen zu können. Doch die Gefahr ist nicht gebannt. „Umwelt Crime: Das Fischsterben in der Oder – Wie ein Fluss zur Gift-Falle wurde“ benennt Ursachen und Folgen eines der größten Umweltverbrechen Mitteleuropas der vergangenen Jahre. Und stellt die Frage: Wie lässt sich Schlimmeres verhindern? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 20.10.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 18.10.2024 ZDFmediathek 3. Der Müllbaron von Brandenburg – Das Millionengeschäft mit illegalem Abfall
Folge 3 (30 Min.)In der Deponie Altbensdorf wurde illegal Müll entsorgt. Bei Kontrollen wurde unter einer dünnen Erdschicht unerlaubt abgeladener Plastikmüll entdeckt.Bild: ZDFGeschredderte Problemabfälle, Schäden in Millionenhöhe – ab 2005 macht ein Entsorgungsunternehmer in Brandenburg Kasse mit illegal vergrabenem Müll. Erst nach Jahren fliegt der Betrug auf. Die heiße Ware lässt sich der „Müllbaron“ Bernd R. aus ganz Deutschland liefern. Mehr als 3000 Lastwagenladungen voll mit gehäckselten Medizinabfällen, Kunststoffschnipseln und Bauresten verkippt er auf seinen sieben Deponien im LK Potsdam-Mittelmark. Für den „Müllbaron“ ist es ein einträgliches Geschäft: Bernd R. verdient rund vier Millionen Euro mit den Müllschiebereien, renoviert sein Haus, kauft sich Forstgebiete und Ackerland, gönnt sich teure Autos und Jagdwaffen.
Warum geht das so lange gut? Warum schöpfen die Behörden keinen Verdacht? Bernd R. hebelt die Kontrollmechanismen systematisch aus. Er lässt Lieferscheine fälschen und zahlt Bestechungsgeld an eine Amtsmitarbeiterin, um Kontrolltermine zu erfahren. Er vergräbt die belasteten Abfälle geschickt unter Erd- und Hausmüllschichten, sodass Kontrolleure auf Anhieb keinen Verdacht schöpfen. Bei den Ämtern macht er sich mit günstigen Preisen und freundlichen Umgangsformen beliebt. Doch der ehemalige Stasimitarbeiter kann auch anders. Als Anwohner stutzig werden und beginnen, über die zahlreichen Mülltransporte zu tuscheln, schüchtert er sie durch seinen Anwalt ein, der mit Verleumdungsklagen droht.
Erst nach Jahren werden die Behörden aufmerksam. Im September 2008 nimmt ihn die Polizei fest. Im Verfahren gesteht R. die Müllschiebereien, doch Reue oder Einsicht zeigt er nicht, sagen Prozessbeobachter. Der „Müllbaron“ wird zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Taten wirken bis heute nach, denn der Problemmüll lagert weiterhin im Boden. Weder die Gemeinden noch der Landkreis wollen die Sanierungskosten in Millionenhöhe aufbringen. Die Umwelt-Crime-Doku rekonstruiert den Fall des „Müllbarons“ und geht der Frage nach, warum die schmutzigen Geschäfte des Bernd R. so lange unentdeckt blieben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 09.03.2025 ZDF
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