Einst war Europa für Afrikaner das Traumziel, doch der „reiche Norden“ wird immer mehr zur Festung, die Einwanderungsgesetze der einzelnen Länder werden regelmäßig verschärft, und Arbeitsplätze sind rar – nicht nur in Griechenland, Spanien und Italien. Für viele Afrikaner liegt das „gelobte Land“ längst anderswo, weit im Osten: China heißt Arbeitskräfte aus aller Welt willkommen, die boomende Wirtschaft bietet auch Einwanderern verlockende Chancen. Immer mehr Menschen aus Afrika leben und arbeiten im Reich der
Mitte. Allein in der Metropole Guangzhou, wo mehrere Tausend multinationale Unternehmen Niederlassungen betreiben, leben mittlerweile mehr als eine Viertel Million Afrikaner. Die meisten sind Händler aus Westafrika, die ihre Waren in China günstig einkaufen und sie dann gewinnbringend in die Heimat exportieren. Der Schwerpunkt der Weltwirtschaft verlagert sich zusehends nach Asien, und das wird für den Westen nicht ohne Konsequenzen bleiben. „über:morgen“ wirft in dieser Ausgabe einen blick auf den „Aufbruch nach Osten“. (Text: 3sat)