In dieser Ausgabe geht „über:morgen“ der Frage nach: Was macht glücklich? Die neuesten Ergebnisse der Hirnforschung widersprechen zumindest in einer Hinsicht ganz klar den Annahmen der klassischen Wirtschaftswissenschaft: Die Befriedigung von Bedürfnissen führt keineswegs immer zu höherer Zufriedenheit und mehr Glück. Deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen, bescheidener und bewußter zu leben, etwa der ehemalige Multimillionär Karl Rabeder, der eine 20 Quadratmeter kleine Hütte in den Tiroler Bergen bewohnt, oder der preisgekrönte Gastwirt Josef Floh, der nur solche Lebensmittel verarbeitet, die
im Radius von 66 Kilometern rund um sein Wirtshaus gedeihen. Und noch etwas haben Hirnforscher und Sozialpsychologen herausgefunden: Nicht die Intensität des Gefühls ist entscheidend, sondern die Häufigkeit der Empfindung. Sie versuchen zu beweisen, dass man das Gehirn trainieren kann, positive Emotionen intensiver und häufiger wahrzunehmen. An die Erlernbarkeit der Glücksfähigkeit glauben zunehmend auch Pädagogen. In London wurde „Glück“ als Schulfach eingeführt. Seitdem beschäftigen sich auch im deutschsprachigen Raum immer mehr Schulen im Unterricht mit diesem Thema. (Text: ORF)