Den Witz, dass der Trauzeuge die Ringe vergessen hat, hört Ute Behr nahezu jeden Tag. Sie leitet das Standesamt Altona und hat allein jeden Freitag sechs Hochzeiten zu bewältigen. Als Ute Behr 1963 ihre Lehre begann, heiratete man noch schlicht, mit drei Nelken unterm Arm und in Begleitung der Väter. Heute drängen sich bis zu 60 Gäste im Trauungsraum des imposanten Rathauses von Altona, der früher eine Bahnhofs-Wartehalle war. Viele Bräute tragen aufwändige Kleider,
manche fahren sogar mit der Limousine vor oder wollen vom Vater zu „Love me tender“ durch die viel zu engen Türen geführt werden. Seitdem sich viele Paare nicht mehr kirchlich trauen lassen, wird die standesamtliche Hochzeit immer mehr zum hochemotionalen Event, deshalb traut Ute Behr viele Paare auch häufig nicht mehr einfach im Standesamt, sondern in den prächtigsten Häusern ihres Bezirks, wie dem Jenisch Haus und dem Hotel Louis C. Jacob. (Text: NDR)