Typisch! Folge 65: Der Wasserflieger – Landeplatz Flensburger Förde
Folge 65
Der Wasserflieger – Landeplatz Flensburger Förde
Folge 65 (30 Min.)
Heiko Harms (56) ist seit mehr als 40 Jahren begeistert vom Fliegen. Bei der Marine war er zwei Jahrzehnte lang Pilot von Tornado und Starfighter. Aus Altergründen wurde er dann – wie alle Marineflieger – mit Anfang 40 in den Ruhestand geschickt. Eigentlich wollte er aber immer nur eines im Leben, so lange wie möglich als Pilot zwischen Himmel und Erde schweben. Heiko Harms ist einer der wenigen Piloten in Deutschland, der das riesige Wasserflugzeug vom Typ Beaver, Baujahr 1956, fliegen darf. Damit fliegt er von April bis Oktober für ein privates Wasserflugunternehmen Touristen über die dänische Südsee. Auch wenn er mittlerweile mehr als 15.000 Flugstunden gemacht hat, ist jeder Flug mit dem betagten Modell ein Abenteuer für Pilot und Gäste. Seine Startbahn ist die Flensburger Förde, doch nur bei ganz bestimmten Wetterbedingungen kann er vom Wasser aus starten und landen. Die Fliegerei mit dem
Wasserflugzeug muss sich für das Unternehmen allerdings auch lohnen. Und das ist ein Problem. Der 500 PS starke Beaver schluckt viel Benzin, so nutzen Heiko Harms und sein „Bodenpersonal“ Michael Kieslich (42) jeden Sonnentag, um mit Touristenflügen Geld einzunehmen. An manchen Tagen holen sie aber nicht einmal die Betriebskosten wieder rein, denn das norddeutsche Wetter ist wechselhaft und gefährdet ständig den Wasserflugbetrieb. Um zusätzlich Geld zu verdienen, bildet Heiko Harms nebenbei auch Wasserflugzeugpiloten aus. Die Novizen werden auf einem historischen Segler in die dänische Südsee geschippert und starten dann von dort zu Übungsflügen. Die Geschäftsidee „Fly and Sail“ funktioniert. So wird Heiko wohl noch lange ganz oben bleiben. Sein Vorbild jedenfalls ist ein 96-jähriger Pilot – der älteste aktive Flieger Deutschlands. Den will Wasserflieger Heiko Harms noch toppen. (Text: NDR)