Holger Mütze arbeitet seit 25 Jahren im Schanzenviertel, das in Hamburg alle nur „Schanze“ nennen. Bunt, quirlig und angesagt ist der Stadtteil. Mittendrin gibt es das JesusCenter, eine Anlaufstelle für Bedürftige und Obdachlose. Flüchtlinge wohnen hier und Kinder bekommen Hausaufgabenhilfe. Holger Mütze ist der Geschäftsführer des JesusCenters und setzt sich für das Wohl der Menschen im Stadtteil ein. Wenn er am späten Vormittag die Tür zum JesusCenter öffnet, sieht er auf eine Schlange von älteren Menschen, Wohnungslosen, Drogenabhängigen und Anwohnern. Vor allem Männer, aber auch Frauen kommen zu diesem Ort mitten im Schanzenviertel. Im Café Augenblicke gibt Geschäftsführer Holger Mütze gemeinsam mit 20 ehrenamtlichen Helfern Essen aus, außerdem Kleidung. Und vor allem Zuspruch. Seit 50 Jahren gibt es diese Anlaufstelle. Angefangen hat der Verein 1968 mit einer Baptistengemeinde, die Glaubensgespräche für junge Leute
anbot. Dann haben sich kurioserweise auch Rocker und Hippies bekehren und taufen lassen. Anderthalb Jahre später ist aus dieser ungewöhnlichen Konstellation der Verein JesusCenter entstanden. „Und diese Hinwendung nach außen, auf Menschen außerhalb der Kirche, das ist letztendlich das, was wir immer noch machen“, sagt Holger Mütze. Darüber hinaus hilft das JesusCenter 20 jungen Flüchtlingen dabei, in Hamburg anzukommen, unterstützt sie zum Beispiel bei Behördengängen und mit Wohnraum. Alle sind nach der Flucht aus ihren Heimatländern in schwierigen Lebensphasen, müssen traumatische Erlebnisse verarbeiten und sich integrieren. Für Holger Mütze Grund genug, sich zu engagieren. Schon lange setzen sich Holger Mütze und sein Team für Kinder und Jugendliche ein. Gemeinsames Kochen, Spielen und Vorlesen sind Eckpunkte der offenen Familienhilfe. „Wir versuchen das anzubieten, was den Menschen hier auf der Schanze fehlt“, erklärt Holger Mütze. (Text: NDR)