Sie sind Bauern, Supermarktbetreiber und Gastronomen, sie haben sieben Kinder, immer neue Ideen und einen großen Traum: nachhaltiges Wirtschaften mit eigenem Gemüseanbau, Hofladen und eigener Manufaktur mit eigenen Tieren. Vor vier Jahren zogen Kerstin und Ulrich (Uli) Overmeyer auf den neu erbauten Vierseithof in Emmelndorf südlich von Hamburg. 40 Gemüsesorten bauen die Biobauern hier an und verkaufen sie direkt im eigenen 500 Quadratmeter großen Hofladen oder verarbeiten sie im Restaurant. Die Overmeyers, die bis dahin immer schuldenfrei waren, haben in das Projekt Millionen investiert. Inzwischen haben Uli und Kerstin 40 Mitarbeiter und arbeiten in der Hauptsaison bis zu 13 Stunden am Tag. Gemeinsame Freizeit ist rar. Kerstin findet man meist im Laden, bei den Tieren oder bei ihren Kindern. Uli verbringt seine Tage am
liebsten auf den Feldern. In der Hauptsaison müssen teilweise 25.000 Jungpflanzen pro Woche gepflanzt und täglich um die 100 Kisten Gemüse geerntet werden. Ohne seine Praktikanten, Agrarstudenten aus Sambia und Osteuropa, würde das nicht funktionieren. Die Studenten sind komplett in den Alltag der Overmeyers integriert, essen gemeinsam mit der Familie und leben mit auf dem Hof. Die Gemüsesaison ist in diesem Jahr besonders anstrengend: Nachdem im Vorjahr die Felder nass waren, müssen sie nun schon im Mai bewässert werden. Das passiert meistens nachts und bedeutet nicht nur weniger Schlaf für die Biobauern, sondern kostet auch Geld. 40.000 Liter Wasser gehen täglich auf die Felder. Der Film aus der Reihe „Typisch!“ begleitet eine außergewöhnliche Landwirtschaftsfamilie von der Aussaat bis zur Ernte. (Text: NDR)