Die 67-jährige Irmgard Kröger hatte sich ihren Lebensabend eigentlich ganz anders vorgestellt: Als sie in den 1970er-Jahren zusammen mit ihrem Mann Klaus einen Forellenteich bewirtschaftete, ahnte die Grundschullehrerin aus Wörme noch nicht, dass sie einmal einen der größten Forellenzuchtbetriebe Niedersachsens leiten würde. Der Markt für regional gezüchtete Forellen wächst stetig, die Krögers erweiterten den Betrieb im Laufe der Jahre auf inzwischen rund 100 Quell- und Naturteiche. Irmgard Kröger und ihr Mann betreiben die Zucht so umsichtig, dass sie bald einen großen Bestand an Lachsforellen anbieten und mit den eigenen Abkömmlingen weiterzüchten konnten. Denn jeder Ankauf von fremden Forellen birgt das Risiko, dass Krankheitserreger oder Parasiten in den Zuchtbetrieb eingeschleppt werden. Doch vor fünf Jahren ereilte ein Schicksalsschlag Irmgard Kröger und ihre drei Kinder: Ihr Mann und Vater
Klaus, gelernter Fischzuchtmeister, erkrankte nach einem Herzleiden schwer, fiel für die schweren Arbeiten des Tagesgeschäfts aus. Irmgard Kröger musste handeln, um die Teichwirtschaft und den eigenen Hofladen weiter am Laufen zu halten. Und so hat sie beides weiter ausgebaut. Mittlerweile werden im Betrieb rund 120 Tonnen Fisch im Jahr an Gastronomen, Züchter und Teichbesitzer in der Umgebung verkauft. „Schuld daran ist wohl auch die gute Qualität des Quellwassers hier an der Seeve. Es ist sehr sauerstoffhaltig und hat Trinkwasserqualität. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Qualität unserer Fische aus“, erklärt die 67-Jährige, die den Betrieb mittlerweile offiziell an ihren Sohn übergeben hat. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet eine Frau, die noch lange nicht ans Aufhören denkt und mit viel Energie und Kreativität versucht, den Betrieb und die Familie zusammenzuhalten. (Text: NDR)