Wenn Farina Garlich von ihren Kühen spricht, strahlt die 26-jährige Tochter eines Landwirtes über das ganze Gesicht. Ihr Vater betreibt konventionelle Landwirtschaft mit Schwarzbunten Milchkühen. Doch sie und ihr Freund Lars wollen andere Wege gehen. Ihr Herz schlägt für die braunen Kühe von der britischen Kanalinsel Jersey. Mit zehn Jahren bekam Farina ein Jersey-Kalb geschenkt. Seitdem liebt sie die kleinen, schlanken Rinder. „Jerseys sind kleiner, umgänglicher und gesünder“, sagt die blonde Frau. Für Farina war klar: Wenn sie den Hof der Eltern übernimmt, dann nur mit der Kuhrasse der Kanalinsel. Vater Ralf war zunächst gar nicht begeistert von der Idee seiner
Tochter, eine ehemalige Maschinenhalle auf dem Hof zum Stall für die Jersey-Kühe umzubauen. Auch Nachbarn und befreundete Landwirte sehen das Projekt skeptisch. Inzwischen haben Farina und Lars über 60 Jersey-Kühe. Wird sich das Geschäft mit den Jerseys wirklich rechnen? Denn die Kühe sind kleiner als die Schwarzbunten Rinder und geben weniger Milch. Wie vermarktet man die Kälber, die man selbst nicht braucht? Und die Milchpreise sind auch immer wieder im freien Fall, das bedeutet zusätzlichen Druck für die Jungbäuerin. Das Porträt aus der Reihe „Typisch“ zeigt eine Nachwuchslandwirtin, die mit ihrer Herde Jersey-Kühe ihren eigenen Weg gehen will. (Text: NDR)