Typisch! Folge 301: Michael Succow – Weltverbesserer aus Leidenschaft
Folge 301
Michael Succow – Weltverbesserer aus Leidenschaft
Folge 301 (30 Min.)
Professor Michael Succow war 1990 in der letzten DDR-Regierung kurzzeitiger Stellvertreter des Ministers für Natur-, Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR für Ressourcenschutz und Landnutzungsplanung. Er gilt als Vater der ostdeutschen Nationalparks, die heute zum „Tafelsilber“ der deutschen Einheit zählen. 1997 erhielt Succow den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award) in Anerkennung seiner Verdienste um die Einrichtung vieler Naturgroßreservate in Ostdeutschland, Osteuropa und Asien. Mit dem Preisgeld gründete er 1998 seine gleichnamige Stiftung zum Schutz der Natur. Heute lebt der weltweit geachtete Moorforscher und Landschaftsökologe mit seiner Frau Ulla in Greifswald. Gut zehn Monate im Jahr ist der 75-Jährige immer noch für die Sache des Naturschutzes in Deutschland und der ganzen Welt unterwegs. So auch in Äthiopien, wo er mit seiner Umweltstiftung am Tanasee, dem Ursprung des Blauen Nils, ein
UNESCO-Biosphärenreservat entwickeln hilft. Wenn es um die Rettung der Natur geht, handelt Succow trotz seines Alters wie ein Getriebener. Er ist ein Weltverbesserer aus Leidenschaft. Derzeit engagiert sich Michael Succow verstärkt in seiner Heimatstadt. Die 2013 von ihm angeschobene Greifswalder Agrarinitiative soll als regionales Beispiel eine Allianz der Vernunft für eine nachhaltige Landwirtschaft rund um die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald schmieden. Sein eigener Garten ist dafür ein wunderbares Anschauungsobjekt. Das Mulchen des Bodens ist darin Trumpf. Der Film aus der Reihe „Typisch!“ begleitet Michael Succow auf einer Wanderung rund um seinen Heimatort Lüdersdorf. Seit 63 Jahren dokumentiert er dort den Bestand der Vogelarten. Mit ihm durch die Landschaft zu wandern, bedeutet, Schritt für Schritt die eigene Wahrnehmung zu verändern und auf einfache Weise große Zusammenhänge zu erkennen. (Text: NDR)