Typisch! Folge 218: Fischer Mütze: Ein Leben für den Fisch
Folge 218
Fischer Mütze: Ein Leben für den Fisch
Folge 218 (30 Min.)
Seit wann er „Mütze“ genannt wird, das weiß er selbst nicht mehr. Harald Hagemeister, Jahrgang 1968, ist klein, knorrig, hat das Herz am rechten Fleck. Sommers wie winters sieht man ihn mit dunkler Rollmütze auf dem Kopf. Seit 15 Jahren betreibt Harald einen Fischimbiss am Bärenwald in Bad Stuer. Er war schon da, bevor es den Bärenwald gab. Aber seit die Leute kommen, um die Bären zu sehen, kann er besser vom Fischverkauf leben. „Mütze“ liebt Fisch, isst ihn aber selbst weniger. Tagaus, tagein schlachtet, filetiert und räuchert er Fisch, denn bei ihm kommt nur
richtig frische Ware unter die Leute. Im Sommer kommt er morgens um fünf Uhr aus seinem Wohnwagen heraus und bereitet das Tagesgeschäft vor. In den wenigen warmen Monaten des Jahres muss er sein Geld verdienen. Die ganze Welt kommt bei ihm vorbei, meint er. Deshalb hat er kein Fernweh mehr. Das hatte er früher, als er für die Handelsmarine zur See gefahren ist. Sein Leben ist jetzt sein Reich mit den acht Angelteichen und dem Fischimbiss. Und wenn es dann im Herbst ruhiger wird, geht er angeln. Und dann ist es ihm egal, ob die Fische gut beißen. (Text: NDR)