TWIST Folge 84: Pristina und Procida: Nachhaltige Kulturorte?
Folge 84
Pristina und Procida: Nachhaltige Kulturorte?
Folge 84 (30 Min.)
Wie nachhaltig sind Kulturorte wie Pristina und Procida, die 2022 im Fokus der Kunstwelt stehen? Twist reist zur Manifesta 14 nach Pristina und spricht mit Künstlerinnen über die Chancen, die die Wanderbiennale eröffnet. Sie will nicht nur temporär Kunst nach Pristina bringen, sondern die Hauptstadt des Kosovo langfristig kulturell beleben. Das „Grand Hotel“, einst ein Luxushotel, ist Hauptspielort. Hier trifft Bianca Hauda die Kostümdesignerin Hana Zeqa. Sie entwirft Kleiderskulpturen, die ihre Form und Farbe wechseln können: tragbare Technologie. Flaka Haliti, die wohl prominenteste Künstlerin des Kosovo, hat auf das Dach des Sportpalastes ein riesiges Billboard gebaut. Zu sehen sind Wolken, Feuer und Stahl, alles ist im Fluss und gibt Raum für Spekulationen. Der Maler und Fotograf Vigan Nimani
reist mit seiner Kamera durch den Kosovo auf der Suche nach interessanten Gebäuden, Inspiration für seine Gemälde. Abstrakt und gegenständlich zugleich, wirken sie der Zeit enthoben. Auch Krieg und Migration thematisiert die Manifesta 14. Adrian Paci ist in den 1990er Jahren aus Albanien emigriert. „The Wanderers – die Wanderer“ heißt seine Video-Installation. Seit 25 Jahren pendelt der Filmemacher zwischen Albanien und Italien. Ist Pristina eher isoliert vom Rest Europas, so kann sich die kleine Insel Procida im Golf von Neapel derzeit vor Touristen kaum retten. Ausgerechnet die am dichtest-besiedelte Insel im Mittelmeer wurde zur „Italienischen Kulturhauptstadt 2022“ ernannt – mit Folgen für Kultur und Umwelt. Twist trifft u.a. Agostino Riitano, den Leiter der „Procida 2022“. (Text: arte)