„Twist“ möchte wissen, was passiert, wenn das Tier mit seinen Eigenschaften und Fähigkeiten im Zentrum der Kunst steht. Koen Vanmechelen ist der Züchter des „Cosmopolitan Chicken“. Seit den 90ern untersucht er mit seiner Kunst die Beziehung zwischen Mensch und Tier und hat dafür sogar einen eigenen Tierpark geschaffen: LABIOMISTA, ein Forschungs- und Kreativlabor im belgischen Genk. In seinem Atelier in Berlin trifft TWIST den „Spider-Man“ der Kunst,Tomás Saraceno. Er züchtet und studiert Spinnen. Und er hat nicht nur die größte Spinnennetzsammlung der Welt, sie sind auch seine größte Inspirationsquelle. Was würde passieren, wenn Elefanten Menschen in ihrer Entwicklung überholen und die Erde regieren würden? Was wäre, wenn schon ausgestorbene Tiere heute wieder leben würden? Und wie
könnte die Medizin vom Alligator lernen, dessen Blut gegen Infektionen resistent ist? Diese Fragen stellt sich die französische Künstlerin Marguerite Humeau. Sie will durch ihre Arbeiten vom Tier und seinen Fähigkeiten lernen und arbeitet dafür auch eng mit Forschern zusammen. Die Human Animal Studies, eine neue Geisteswissenschaft für Mensch/Tier-Beziehungen, fordern die Gleichberechtigung für Tiere und rufen schon mal das posthumane Zeitalter aus: Das Verhältnis von Mensch und Tier muss neu verhandelt werden! Die australische Künstlerin Patricia Piccinini macht das mit ihren Mischwesen, die verstören und berühren. Der Mensch ist nicht länger selbst erklärte „Krone der Schöpfung“. Das ist der sogenannte „animal turn“! Zu sehen auch in den Videos der belgischen Performance-Künstlerin Miet Warlop. (Text: arte)