SWR Wissen Folge 13: Jungenbeschneidung – Mehr als nur ein kleiner Schnitt
Folge 13
13. Jungenbeschneidung – Mehr als nur ein kleiner Schnitt
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Die Entfernung der Vorhaut ist die am häufigsten durchgeführte Operation an Jungen weltweit – aus religiösen, kulturellen oder medizinischen Gründen. Doch immer mehr Ärzt:innen sagen, der Schaden sei größer ist als der gesundheitliche Nutzen. Es werde viel zu häufig ohne medizinische Notwendigkeit operiert. Betroffene, die unter ihrer Beschneidung leiden, fordern, dass Jungen vor medizinisch nicht notwendigen Beschneidungen geschützt werden und ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit gewahrt wird.
Florian ist sicher, dass seine Beschneidung als Kind medizinisch nicht nötig war. Über alternative Möglichkeiten wurden seine Eltern vom Arzt nicht aufgeklärt. Jetzt will Florian vor Gericht klären, ob der Arzt falsch gehandelt hat. In Afrika ließ die WHO im Kampf gegen AIDS Millionen Säuglinge und Jungen präventiv beschneiden. Viele Wissenschaftler:innen bezweifeln, dass dadurch das Risiko einer Ansteckung mit HIV verringert wird. 2020 stoppte die WHO das Beschneidungsprogramm. (Text: SWR)