„Südlicht“ erkundet in dieser Sendung, wie sich der Unterschied der Geschlechter in unserer Gesellschaft zeigt. Dafür trifft Bumillo den Popliteraten und Musiker Thomas Meinecke, 61, der in einem oberbayerischen Dorf lebt. Meinecke hat sich selbst zum feministischen Schriftsteller ernannt. Aber was bedeutet das? Antworten zu Genderfragen- und Theorien liefert Meinecke in seinem neuen Collageroman „Selbst“, einem postmodernen Kompendium gängiger Geschlechterhypothesen, angereichert und gemixt mit Liebesgeschichten und Zeitgeistgedanken. Zum Beispiel, wenn androgyne Models die erotischen Werke von Anais Nin lesen und über feministischen Materialismus diskutieren. Immer bleibt die Frage, wieviel Bedeutung hat denn noch das Sexualorgan. Als Experte
zum Genderthema wird Thomas Meinecke schon seit Jahren zu Symposien eingeladen, um beispielsweise mit der Professorin für Literaturwissenschaft Barbara Vinken über Männer, Frauen und Identität zu diskutieren. Beide trifft Bumillo zum Gespräch und wandert mit ihnen durch die Münchener Glyptothek. Vor den Statuen der Antike erzählen sie von ihrem Selbstverständnis als Frau und Mann, den Rollen, die sie eingenommen haben, und vom Istzustand der Emanzipation. In einem historischen Rückblick erklärt Barbara Vinken, eine Spezialistin für die Geschichte der Mode und ihre Codes, wann das Geschlechterthema erstmals aufgekommen ist. Thomas Meinecke, der auch Musiker und DJ ist, bringt Bumillo auf den neuesten Stand der Debatte im Popdiskurs. (Text: BR Fernsehen)