Auch nach zwei Wochen gibt es in der „jungsteinzeitlichen“ Pfahlbausiedlung an dem Weiher im Hinterland des Bodensees nur zwei Dinge im Überfluss: Regen und Matsch. Nur hin und wieder lässt sich die Sonne blicken, wie an jenem Tag 16, an dem die beiden Junggesellen Ingo und Henning Dorf und Sippe verlassen. Sie machen sich auf, um in Ötzis Ausrüstung die Alpen zu überqueren. Ihre Stimmung schwankt zwischen Vorfreude und schlechtem Gewissen der Sippe gegenüber. Denn sie wissen, die übrigen fünf Erwachsenen bleiben mit den sechs Kindern und jeder Menge Arbeit zurück. Arbeit, die allen in den vergangenen Wochen über den Kopf zu wachsen schien. Arbeit, die hauptsächlich darin bestand, mühevoll die tägliche Nahrung zu beschaffen und zuzubereiten. Aber auch
Arbeit, die durch unvorhergesehene Ereignisse über sie hereinbricht. Erste Augustwoche: Regen, Kälte, Nässe, die gewohnten Bilder. Mühevoll versucht Martin, Fladenbrote herzustellen. Nur, irgendwie werden die im Ofen nicht richtig gebacken, sondern eher getrocknet. Martin feuert den Ofen weiter an – zur Freude der Frauen und Kinder, die sich gemütlich um die willkommene, wohlige „Heizungswärme“ scharen. Doch ein jungsteinzeitlicher Ofen ist nicht mit einer modernen Zentralheizung oder einem neuzeitlichen Backofen zu verwechseln. Plötzlich Qualm – der Ofen droht nach unten durchzubrennen, er steht auf einer Holzbohlenkonstruktion. Dank Feuerlöscher im versiegelten Notfallkasten kann das Schlimmste verhindert werden. Doch der Schock sitzt tief … (Text: ARD)