SRF DOK Tatorte der Reformation – Münster und Köln
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Tatorte der Reformation – Münster und Köln
Ausgehungert in Münster: Drei Eisenkörbe hängen am Münsteraner Turm von Sankt Lamberti in 75 Meter Höhe. Hier wurden 1535 drei Tote öffentlich zur Schau gestellt, die der Täuferbewegung angehörten. Doch wer sind sie, und was ist geschehen? Die drei Toten gehören den sogenannten Täufern an und wollen in Münster einen Gottesstaat errichten. Ihr blutiges Regime nimmt im Februar 1534 ein Ende, als die Truppen des Landesfürsten die Stadt erreichen, um die selbsternannten Gotteskrieger zu bekämpfen. Münster wird hermetisch abgeriegelt, und die Eingeschlossenen erleben eine furchtbare Hungersnot. Schliesslich nimmt einer der Verzweifelten das Schicksal in die
eigenen Hände. Gefangen in Köln: Im Mittelalter kann Kritik an der Kirche den Tod bedeuten. Mit Ketzern wird kurzer Prozess gemacht. Aber wann ist man ein Ketzer? Der Klerus, also alle Angehörigen des geistlichen Standes, ist damals mächtig in Köln. Aber viele Priester und Mönche der Stadt sind ebenso unbeliebt. Sie kommen oft betrunken zu den Gottesdiensten. Oder auch gar nicht. Peter Fliesteden will deshalb eine Reformation der Kirche in Köln. Und er ist nicht der Einzige, der das will. Es kommt zum Kräftemessen in der Stadt. Wie es dem Ketzer erging und warum Köln am Ende katholisch blieb, dem geht Julian Sengelmann auf den Grund. (Text: SRF)