Die meisten dieser Geständnisse sind zustande gekommen, weil die Polizeibeamten eine umstrittene Vernehmungsmethode angewendet haben, die so genannte Reid-Methode. Entwickelt wurde die Methode bereits 1948 von John Reid, einem Polizeibeamten aus Chicago. Die Reid-Methode gehört zu den erfolgreichsten Verhörtechniken überhaupt – aber sie birgt die Gefahr, falsche Geständnisse zu erzeugen. Der heute 46-jährige Lamarr Monson aus Detroit war zur falschen Zeit am falschen Ort: Er entdeckte eine schwerverletzte junge Frau und benachrichtigte die Polizei. Diese nahm ihn mit – doch aus dem Zeugen wurde kurzerhand ein Verdächtiger. Die Polizisten, die ihn befragten, setzten
ihn in der Vernehmung dermassen unter Druck, dass er die Tat gestand, obschon er unschuldig war. Lamarr Monson sass 22 Jahre lang im Gefängnis. Im Film «Falsche Geständnisse» wird die Reid-Methode erklärt. Ein ehemaliger Polizeibeamter erzählt, wie er bei Befragungen immer wieder erlebt hat, dass unschuldige Menschen so weit gebracht werden konnten, dass sie ein Verbrechen gestehen. Diese Menschen wiederum erzählen von ihren Erinnerungen an den Verhörraum, wo sie von der Aussenwelt abgeschnitten und von Beamten bedrängt, irgendwann das sagten, was diese hören wollten – und was damit ihr eigenes Leben für Jahre oder vielleicht für immer veränderte. (Text: SRF)