2017, Folge 49–64

  • Folge 49
    Stefan Kretzschmar zählt für viele zu den einflussreichsten Männern im deutschen Handballsport. In jedem Fall genießt „Kretzsche“, wie ihn seine Fans nennen, medial einen Sonderstatus. Der ehemalige Weltklasse-Linksaußen beherrscht das Spiel der Selbstvermarktung perfekt, ist gefragte Werbeikone, Kultfigur, Paradiesvogel und erfolgreich als Fernsehexperte. Weniger bekannt ist sein Privatleben: Seine besondere und schwierige Beziehung zu seinen Eltern Waltraud und Peter, die beide selbst sehr erfolgreich in der DDR-Nationalmannschaft gespielt haben und jetzt am Stadtrand von Berlin zu Hause sind. Und zu seiner Tochter Lucie, 16 Jahre jung, die das Filmteam zusammen mit Stefan Kretzschmar in Leipzig kennengelernt hat. Autor Peter Carstens erlebte einen sehr emotionalen Stefan Kretzschmar, der für diesen Film offen und selbstkritisch tiefe Einblicke in sein Leben und das seiner Familie zugelassen hat. Anders als erwartet! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2017NDR
  • Folge 50
    Auch die letzten Rückschläge in der englischen Fußball Premier League und im FA-Cup haben dem Heldenstatus von Jürgen Klopp als Trainer beim FC Liverpool nichts anhaben können. Fans, Mannschaft, Medien, alle verehren den 49-Jährigen, der sich gleich in seiner ersten Pressekonferenz im Oktober 2015 als „the normal one“ beschrieben hat. Wie unnormal sein Leben in Liverpool verläuft, wie er der Mannschaft und den Fans das Selbstvertrauen zurückgegeben hat und warum er aus der Großstadt in die Provinz nach Formby flüchten musste: Das hat er NDR Reporter Hendrik Deichmann im ausführlichen Exklusivinterview für die „Sportclub Story“ erzählt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2017NDR
  • Folge 51
    Karl Adam (1912 bis 1976) gilt als einer der erfolgreichsten Trainer des modernen Leistungssports: Unter seiner Regie gewannnen die Ruderer regelmäßig Europa- und Weltmeisterschaften, holten über ein Jahrzehnt hinweg Gold- und Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen in Rom, Tokio und Mexiko. Der Sporthistoriker Eric Eggers allerdings kritisiert Karl Adams Haltung zum Thema Doping. Bereits 1969 empfahl Adam bei einer internen Anhörung des Bundesauschusses für Leistungssport, dass Athleten selbst über die Einnahme von Anabolika entscheiden sollten. Welche Rolle spielte Doping bei den sensationellen Erfolgen der Sportler des Ratzeburger Rudertrainers? Im Film kommen Ruderer, die von Adam trainiert wurden, der Mannschaftsarzt und Karl Adams Tochter zu Wort. Bislang unveröffentlichte Filmaufnahmen erlauben einen ungewöhnlichen Blick auf Karl Adam, der immer noch eine deutsche Trainerlegende ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2017NDR
  • Folge 52
    Uwe Radant ist der Chef bei seinen Greyster-Schlittenhunden und hat sie mit nur wenigen kleinen Gesten und Worten erstaunlich gut im Griff. Auch ohne Leine bleiben sie eng an seinen Füßen und erst auf ein Zeichen rennen sie los. Greyster sind deutlich schneller als Huskys. Und auf Geschwindigkeit kommt es Uwe Radant an. Der mehrfache Welt-, Europa- und deutsche Meister aus Niedersachsen will Hundeschlittenrennen gewinnen. Der Saisonhöhepunkt steht an. Zu Hause in der Lüneburger Heide werden im Training die Grundlagen gelegt. Vor den deutschen Meisterschaften fährt Uwe Radant mit seinen Hunden im umgebauten Wohnmobil nach Tschechien in ein fünftägiges Trainingslager, um Kondition aufzubauen.
    Am Ende geht es beim Rennen um Zehntelsekunden. Alles andere als der Sieg wäre eine Enttäuschung. Im deutschen Mekka für Hundeschlittenrennen bringt es der Rennleiter auf den Punkt: Bei den Internationalen deutschen Meisterschaften von Todtmoos im Schwarzwald geht es für jeden Starter um Sieg und Platzierungen. Uwe Radant will wie immer am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen. Doch im ersten von zwei Wertungsrennen passiert etwas, was eigentlich nicht passieren darf. Boris Poscharsky zeigt in seiner Reportage, was alles dazugehört, um auf einem Hundeschlitten der Schnellste zu sein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2017NDR
  • Folge 53
    Die Fischtown Pinguins sind die Überraschungsmannschaft in der ersten deutschen Eishockey-Liga (DEL). Mit dem kleinsten Etat haben sie sich zum ambitionierten Favoritenschreck entwickelt und unter anderen Meister München, die Eisbären Berlin und die Kölner Haie geschlagen. Sie brechen reihenweise Zuschauerrekorde und haben sich als Neuling in der Liga erstaunlich schnell etabliert. Als Nachfolger der Hamburg Freezers in der DEL sind sie der Gegenentwurf zum millionenschweren Investoren-Modell. Denn hier gibt es fast ausschließlich regionale Sponsoren. Die Sportclub Story von Radio Bremen zeigt Menschen und Macher hinter der Erfolgsgeschichte „Made in Fischtown“ – vom Manager bis zum Mannschaftskapitän.
    Der Radio Bremen-Film von Dino Bernabeo begleiten die Fans in Sonderzügen auf der größten Auswärtsfahrt der Vereinsgeschichte, wenn 1.500 Eishockey-Anhänger aus Bremerhaven nach Köln reisen, um ihre „Pinguins im Haifischbecken“ anzufeuern. Im strukturschwachen Bremerhaven, von Arbeitslosigkeit und Finanznot gebeutelt, haben sich die Fischtown Pinguins zum Vorzeige-Projekt entwickelt. Die gesamte Deutsche Eishockey-Liga wird von Großclubs und Großinvestoren regiert, doch ein Dorf leistet erbitterten Widerstand: Bremerhaven – das gallische Dorf in der DEL. Ein Film über die Typen des etwas anderen Vereins und die Begeisterung für Eishockey an der Nordseeküste. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.02.2017NDR
  • Folge 54
    Der Niedersachse Marcus Reineke zählt zu den besten Eisschwimmern in Deutschland. Sebastian Engel aus Tornesch ist noch Neuling in dem Sport. Sportclub Story hat die beiden Norddeutschen vor und während der ersten Eisschwimm-Weltmeisterschaft in Deutschland begleitet. Beide Schwimmer starten über die 1000 Meter. Das bedeutet 13 Minuten im Wasser unter 5 Grad. Sonst werden die Rekorde nicht gewertet. Was für Marcus schon Routine ist, ist für Sebastian noch Neuland. Sein einziges Ziel ist es anzukommen. Kein Neopren, dafür eine Sicherheitsboje und nie allein beim Training ins Wasser – das sind die Vorgaben.
    Denn besonders am Anfang und am Ende eines Wettkampfs droht die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Schon wenige Minuten im eiskalten Wasser können zu einem Verlust der Motorik führen. Den Sportlern fällt es an Land oft zunächst schwer, auch nur eine Socke anzuziehen, weil die Muskeln so sehr zittern – in der Medizin die erste Stufe der Unterkühlung. Der verlockend dampfende Whirlpool darf zunächst leider genutzt werden. Denn der Kreislauf ist am Limit und muss sich erst langsam wieder an Wärme gewöhnen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.03.2017NDR
  • Folge 55
    Rund 1.000 ehemalige DDR-Leistungssportler haben bis heute mit den Spätfolgen von übermäßigem Training, Medikamenten und Doping zu kämpfen. Viele von ihnen träumten von einer erfolgreichen Karriere im Sport mit olympischen Medaillen. Nur wenige haben es geschafft. Für diesen Traum haben sie ihre Kindheit geopfert und bezahlten einen hohen Preis. Sie sind Opfer massiver, sexualisierter und anderer Formen von Gewalt geworden. Viele der Sportlerinnen und Sportler sind erst jetzt, Jahrzehnte nach ihrer Leistungssportzeit, in der Lage, darüber zu reden. Meist erst dann, wenn der Leidensdruck für sie unerträglich geworden ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.03.2017NDR
  • Folge 56
    Maria Höfl-Riesch hat im Skisport alles gewonnen: Sie ist dreifache Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin und Gesamt-Weltcup-Siegerin. Trotzdem hat sie nach ihrem selbst gewählten frühen Karriereende mit 29 Jahren von einer „Befreiung“ gesprochen. Was nur wenige Menschen wussten, worüber sie aber in diesem Porträt offen wie selten zuvor spricht, sind ihre Versagensängste, der immense Erfolgsdruck, der sie während ihrer Karriere belastet hat. In dem Film kommen ihre engsten Vertrauten, ihr Ehemann Marcus Höfl, ihre Eltern und ihr Trainer Christian Schwaiger zu Wort. NDR Reporter Hendrik Deichmann durfte Maria Höfl-Riesch in ihrem Geburtsort in Garmisch, ihrer neuen Wahlheimat Kitzbühel und als Werbebotschafterin in Obertauern begleiten und sehr nahe Einblicke in ihr neues Leben gewinnen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2017NDR
  • Folge 57
    Deutsche TV-PremiereSo 26.03.2017NDR
  • Folge 58
    Rüsselsheim am Main bei Frankfurt ist eigentlich Fußballprovinz. Ende März aber spielten hier Deutschlands U19-Junioren gegen Zypern, und es versammelte sich Europas Fußballelite vormittags um elf Uhr im kleinen Stadion am Sommerdamm. 87 Scouts haben die jungen Fußballspieler beobachtet, sogar vom FC Barcelona und aus Manchester sind Talentsucher gekommen. „Früher gab es so eine Maschinerie nicht. Als Reiner Calmund mich nach Leverkusen holen wollte, hatte der nur gehört, dass ich gute Tore mache. Daraufhin kam er einfach zu mir nach Hause“, erzählt Dieter Schatzschneider auf der Tribüne.
    Er hält in Rüsselsheim für Hannover 96 die Augen offen, um ein Fußballtalent zu entdecken. Als Dieter Schatzschneider, Rekordtorschütze der 2. Bundesliga, in den 1970er- und 1980er-Jahren noch selber über den Platz stürmte, wurden die Beobachter der Clubs noch schlicht Talentspäher genannt. Inzwischen spricht man weltläufig von Scouts. Der Markt für Fußballprofis ist global, hart umkämpft und bis ins kleinste Detail professionalisiert. Die Bedeutung von Scouting-Abteilungen nimmt immer mehr zu: Sie sind die „Maschinenräume“ eines jeden Proficlubs. Einige Vereine suchen Nischen. Der Chefscout von Holstein Kiel, Carsten Wehlmann, ist regelmäßig in Dänemark unterwegs.
    „Die Konkurrenz mit den anderen Drittligavereinen ist groß. Aufgrund der regionalen Nähe kennen wir den dänischen Markt besser als andere und haben so einen Vorteil“, sagt Wehlmann auf dem Weg nach Odense. Lars Mrosko war früher für den VfL Wolfsburg als Scout in ganz Europa unterwegs. 220 Tage im Jahr war er weg von zu Hause, er arbeitete noch mehr, als sein Arbeitgeber es verlangte. „Ich wollte einfach kein Spiel verpassen, ich wollte über alles Bescheid wissen. Das war eine Arbeitssucht. Dazu kam vielleicht eine Art Geltungsdrang, wenn man gefragt wird, dass man alles weiß über die Spieler, die da in Europa rumlaufen.“ Kein Bereich wird im Fußball so von der Öffentlichkeit abgeschirmt wie die Arbeit der Scouts.
    Etliche Clubs lehnten die NDR Anfrage ab, beispielsweise mit Hinweis auf „einen sehr sensiblen Bereich, in den wir leider keine Einblicke gewähren“. Zu groß ist offenbar die Angst, dass Konkurrenten Erfolgsrezepte abschauen und kopieren könnten. „Gefühlt wird der Konkurrenzkampf immer größer. Und er beginnt auch immer früher“, sagt Florian Graudegus, Jugendscout beim HSV. Bereits Siebenjährige stehen im Fokus der Topvereine. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.04.2017NDR
  • Folge 59
    Harter Kampf, Fairness und Tradition: Rugby, weltweit eine der ältesten und beliebtesten Sportarten, ist in Deutschland eher eine Randsportart. Im Norden ist Hannover allerdings seit mehr als einem Jahrhundert die Hochburg des harten Spiels. Hannover hatte schon immer viele Briten zu Gast, seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Spiel deshalb hier fest verankert. Fast die Hälfte aller deutschen Meisterschaften haben die Rugby-Clubs aus der Landeshauptstadt Niedersachsens geholt. Von aktuell neun Vereinen sind Hannover 78 und Germania List die besten. Wie oft sie in über 100 Jahren der Rugby-Geschichte gegeneinander gespielt haben, hat keiner gezählt. Aber es ist ein besonderes Spiel, immer wieder.
    Beim Rugby-Derby in Hannover geht es nicht um Geld, es geht um die Ehre. Und die bedeutet in diesem Sport alles. Dabei sind die Spieler niemals zimperlich. Rugby ist ein rauer Sport, aber meckern, lamentieren oder theatralisches Krümmen am Boden, so etwas kennen die Sportler im Spiel um das Rugby Ei nicht. Der Schiedsrichter darf ausschließlich vom Kapitän eines Teams angesprochen werden. Es gilt die englische Tradition der fairen Sportsmänner. Hendrik Backhus und Boris Poscharsky zeigen in ihrer Reportage einen faszinierenden Sport mit Geschichte und Gegenwart auf dem Platz. Ein Derby, das seinen Namen wirklich verdient. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.04.2017NDR
  • Folge 60
    Boston, 1967. Beim weltberühmten Marathon passierte Unglaubliches: Die 20-jährige Studentin Kathrine Switzer wurde mitten auf der Strecke plötzlich gewaltsam von einem Offiziellen bedrängt. Der Rennleiter versuchte, ihr die Startnummer vom Hemd zu reißen, sie so zum Abbruch zu zwingen. Nur durch den beherzten Einsatz ihres Freundes konnte Switzer entkommen und das Rennen beenden: Als erste Frau, die offiziell diese Distanz bewältigt hat. Die Bilder dieses Vorfalls sind bis heute ein weltweites Symbol für die Gleichstellung der Frauen im Sport. Denn bis dahin war Frauen die Teilnahme am Marathon verboten. Die vorherrschenden Gründe waren skurril, so könnten Frauen angeblich danach nicht mehr schwanger werden oder ihnen würden Bärte wachsen.
    Die Amerikanerin Switzer schwor sich nach dem Rennen, fortan für die Gleichberechtigung der Frauen im Marathon zu kämpfen. Ihr Einsatz machte sie zur Ikone der Marathon-Frauen. Etwa zeitgleich bewies in Deutschland der Arzt Ernst van Aaken durch Studien, dass Frauen sogar ausdauerfähiger sind als Männer. Van Aaaken veranstaltete in Deutschland die ersten reinen Marathonläufe für Frauen, damals eine kleine Revolution im Sport. Doch erst 1984 führte der Einsatz für Gleichberechtigung ins Ziel: bei den Spielen in Los Angeles wurde der Frauen-Marathon zum ersten Mal olympische Disziplin. „Sportclub-Story“-Autor Ole Zeisler hat mit Zeitzeugen und den Pionierinnen in Deutschland und den USA über den langen Lauf zur Gleichberechtigung gesprochen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.04.2017NDR
  • Folge 61
    Am 1. Juli 2017 startet die Tour de France in Düsseldorf. Für viele stellt sich dabei die Frage: Wie sauber ist der Radsport im Jahr 2017? Es wird von der „neuen Generation“ gesprochen. Aber wie glaubhaft ist es, wenn die Fahrer und Trainer behaupten, der Profi-Radsport habe sich seit den skandalträchtigen Jahren Anfang der 2000er-Jahre völlig erneuert, gesäubert, reformiert und sei heute eine der saubersten Sportarten überhaupt? Der Rennstall Katusha-Alpecin mit Topstar Tony Martin hat dem „Sportclub“ angeboten, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen zu dürfen. Autor Henning Rütten hat die Radmannschaft rund um das Klassikerrennen Paris – Roubaix begleitet.
    Dabei hat er versucht zu ergründen, ob man den Protagonisten dieses Sports heute mehr glauben kann als den Fahrern der Generation Ullrich und Armstrong, die die Öffentlichkeit vor ein paar Jahren noch nachweislich belogen haben was Doping anging. Tony Martin, der siebenfache Weltmeister im Zeitfahren, sagt beim Interview auf der Massagebank, er glaube, sein Sport sei heute zu 98 Prozent frei von Doping. Der Autor hört den Fahrern, Ärzten und Trainern des Teams bei ihrer Argumentation genau zu. Er bekommt Einblick hinter die Kulissen des Radsports, die es bisher so im Fernsehen noch nicht zu sehen gab. Und er erörtert das brisante Thema mit einem der weltweit führenden Dopingfahnder. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.05.2017NDR
  • Folge 62
    Hungern, pumpen, kämpfen: Wer im Bodybuilding an die Spitze will, braucht vor allem eines: Disziplin. Denn die Übungen wie Bankdrücken und Kniebeugen sind das eine; das andere: monatelange strenge Diät und absolute Selbstkontrolle. „Ich hätte niemals gedacht, dass das so schlimm ist“, sagt Jasmin Obermann. Die 27-Jährige aus Osnabrück tritt in diesem Jahr zum ersten Mal bei einem Bodybuilderwettkampf in Berlin an. Ob sie bis zum Wettkampf durchhält? Besonders im ersten Jahr ist es eine Mammutaufgabe, den Körper so zu formen, dass er auf der Bühne gegen die Konkurrenten bestehen kann. Auch Annika Kohlscheen aus Oldenburg in Holstein durchlebt den gleichen Kampf, gegen den Körper, mit ihrem Körper.
    Eine der beiden Frauen wird es nicht zum Wettkampf nach Berlin schaffen. Sie alle trainieren in einem Studio am Steindamm in Hamburg, dem Studio für Athleten, die etwas erreichen wollen. Die Geräte sind aus den 1980er-Jahren, die Wand ist voll mit den Stars aus vergangenen Zeiten. „Bodybuilding ist zurück. Es gibt einen richtigen Hype“, sagt Claus Maibaum. Er ist Geschäftsführer im Olympic Fitness- und Bodybuildingclub. Seit 35 Jahren sitzt er hier am Tresen und bereitet die Topathleten vor.
    Auch Omid Heydari trainiert bei ihm. Er ist schon ein paar Jahre dabei und hat gute Chancen, beim Wettkampf in Berlin auf dem Treppchen zu stehen. Aber der Weg dahin ist hart: 30 Eier pro Tag, dazu Reis, Hühnerfleisch und Brokkoli essen. Und das sechs Monate lang, ohne Ausnahme. Dazu kommen alle möglichen Nahrungsergänzungsmittel. Nur wer seine Muskeln richtig „knechtet“, gewinnt den Kampf um den perfekten Körper. Die Autoren Marie Teresa Giese und Florian Fehrenbach dokumentieren nah mit ihrer Kamera den ganz persönlichen, harten Weg der drei Athleten zum Wettkampf. Eine Reportage über Disziplin, Jubel und Enttäuschung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.05.2017NDR
  • Folge 63
    Auch vor der vierten Saison in der jungen Bundesligageschichte wurde Eintracht Braunschweig als Abstiegskandidat gehandelt. Der Club aus dem Niemandsland an der Zonengrenze war 1963 ein gerade einmal geduldetes Mitglied der Eliteklasse geworden, dem man auch im Sommer 1966 nichts zutraute. Doch dann wurde Eintracht Braunschweig mit einer namenlosen Mannschaft aus „Feierabendfußballern“ im Jahr 1967 deutscher Meister. Eine der größten Sensationen in der Ligageschichte, die sich nun zum 50. Mal jährt.
    Acht Spieler der Meistermannschaft sowie Walter Johannsen, Sohn des Trainers Helmuth Johannsen, und „kicker“-herausgeber Rainer Holzschuh blicken auf eine denkwürdige Saison zurück. Braunschweig galt als Fußballprovinz wegen bis dato fehlender Erfolge und seiner Lage im Osten der Bundesrepublik, nahe der damaligen Grenze zur DDR. „Braunschweig kannte kaum jemand. In Westfalen hat man mich mal angesprochen: Sag mal, ihr lebt doch in der DDR?! Das war ziemlich hart. Und ihr seid auch die Ersten, die absteigen.
    Und da hab ich gesagt: Wartet mal ab! Ihr werdet uns noch kennenlernen“, erinnert sich Außenläufer Walter Schmidt an die Underdog-Rolle seiner Mannschaft. Eintracht Braunschweig wurde zum Favoritenschreck, besiegte Vorjahresmeister 1860 München im Stadion an der Hamburger Straße ebenso wie den FC Bayern München mit seinen damaligen Stars wie Franz Beckenbauer. „Wir waren natürlich die graue Maus der Liga. Aber graue Mäuse können hin und wieder auch mal glitzern“, sagt Torwart Horst Wolter lachend.
    Trainer Johannsen galt als Meistertaktiker, er formierte ein Abwehrbollwerk, sodass Wolter nur wenige Gegentreffer hinnehmen musste. Kritik an ihrem Spielstil und der geringen Attraktivität weisen die Spieler noch heute zurück: „Uns hat es nicht gestört, dass die Experten das nicht schön fanden. Wir hatten unser System und danach haben wir gespielt. Das ist sehr gut gegangen“, sagt Kapitän Achim Bäse, der schließlich am 3. Juni 1967 im Eintracht-Stadion die Meisterschale in die Höhe halten durfte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.06.2017NDR
  • Folge 64
    Der letzte Eindruck zählt. Eine perfekt geturnte Übung wird gekrönt von einem spektakulären Abgang, souverän und sicher in den Stand. Fabian Hambüchen hat das immer wieder in Perfektion gezeigt. Er ist einer der herausragendsten Sportler Deutschlands, Weltmeister und zum Abschluss Olympiasieger am Reck. So wie er tausendfach Übungen im Wettkampf beendet hat, so will er auch in seiner Karriere den Schlusspunkt setzen. Das hat Fabian Hambüchen scheinbar geschafft. Im letzten Wettkampf holte er Gold, wurde zum zweiten Mal „Sportler des Jahres“. Aber wirklich loslassen kann er noch nicht. Nach Antworten auf die Fragen, was nach der Karriere kommt, ob er etwas finden wird, was er mit ähnlicher Leidenschaft macht wie Turnen, ist Fabian Hambüchen ein Jahr nach dem sportlichen Höhe- und Schlusspunkt bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro noch auf der Suche.
    Die Versuchung, einen Rückwärtssalto vom Rücktritt zu wagen, ist immer da. Der perfekte Abgang könnte dann doch noch misslingen. Boris Poscharsky hat Fabian Hambüchen für diese „Sportclub Story“ mehrere Tage lang beim Deutschen Turnfest in Berlin 2017, seinem offiziellen Abschied im Berliner Olympiastadion Anfang Juni, aber auch bei der Reha nach seiner Schulteroperation begleitet. Kennengelernt hat er einen sehr offenen Sportler, der weiß, dass sein letzer Abgang mit Sicherheit der schwierigste ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.08.2017NDR

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